Minotaurus
Minotaurus

Interview

Minotaurus als Folknewcomer zu bezeichnen wäre wohl grundlegend falsch, denn die fünf-köpfige Celtic Metal Band existiert nun mehr schon volle 10 Jahre und legt jetzt nach langer Wartezeit mit ‚Myth or Reality‘ den Nachfolger ihrer Debut CD ‚Path of Burning Torches‘ nach. Der wohl herausragenste neunminütige Song ‚Warriorhearts‘ diente außerdem noch als Soundtrack für den demnächst erscheinenden Fantasystreifen ‚Kriegerherzen‘. Grund genug, die Band mal über Folk, Metal, Fantasy und Waldfeen auszufragen…

Hallo zusammen!
Fangen wir mal chronologisch an: Zwischen Myth or Reality und Path of Burning Torches lagen insgesamt satte 5 Jahre. Wie kam es zu dieser ungewöhnlich langen Zeitspanne?

Nun ja wir waren ja nicht ganz untätig, zwischen der „Path of burning Torches“ und der „Myth or Reality“ veröffentlichten wir immerhin die Maxi CD „Carnyx“ (inclusive clip Tears of a Hero) 2001 und die Unplugged CD „the silent Cave“ 2002! Was für uns durchaus akzeptabel ist, da wir natürlich alles selbstfinanziert haben und unseren Berufen auch noch etwas Zeit abklemmen mussten! Des weitern haben wir auch einige Konzerte gespielt was den Rest der Zeit beansprucht hat.

Wofür steht der Bandname ‚Minotaurus‘?

Der Name „Minotaurus“ stand für uns von Anfang an als Synonym für Legenden Abenteuer und Mythen, all die Dinge die unsere Fantasie anregen und beschäftigt. Ich selbst bin seit etlichen Jahren Rollen und Live Rollenspieler und andere der Band einfach nur Mittelalter Fans oder interessiert. Da lag es nah den Namen einer so kraftvollen Gestalt der Mythen und Legenden sich einzuverleiben.

Das 9minütige Epos ‚Warriorhearts‘ wurde zum Soundtrack des Filmes ‚Kriegerherzen‘. Wie kam es zu der Zusammenarbeit? Inwiefern spiegelt der Film eure Musik, bzw. speziell dieses Lied wieder?

Das hat sich durch meine Leidenschaft zum Live-Rollenspiel ergeben, vor einigen Jahren schon lernte ich Rainer ZIPP Fränzen (Regisseur – Kriegerherzen) auf diversen Live Rollenspielen kennen. Natürlich musste ich ihm unsere Musik aufdrängen die ihm erfreulicher weise auch sehr gut gefallen hat. Nun wusste ich aber nicht das er als Filmemacher tätig war, bis zu dem Zeitpunkt als wir gefragt wurden ob wir für ihr Erstlingswerk (Blinde Ehre) unsere Ballade „Tears of a Hero“ für den Abspann zur Verfügung stellen können, was wir sehr gerne taten.
So kam eins zum anderen, so das wir von uns aus LA GARAFA Productions anboten für das neue Projekt einen Titelsong zu schreiben. Daraus ist dann der Song “Warrior Hearts“ entstanden, nachdem ich mit Rainer (Gitarrist) das Drehbuch studiert habe, ging es an die Arbeit und so ist es gekommen das wir fast die komplette Handlung in dem Lied verarbeitet haben. Zu unserer und LA GARAfA’s Überraschung wurde daraus ein 9,24 Minuten Stück das die Dreharbeiten zum Video-clip nicht wirklich einfacher machte. Die Story des Films beinhaltet alles was man auch öfter in unseren Liedern zu hören bekommt, ferne Länder, stolze Krieger, mächtige Magier und natürlich auch schöne Jungfrauen. Da konnten wir nicht wiederstehen!

Das Label bezeichnet eure Musik als Celtic Folk Rock, doch das erste dass mir aufgefallen war, war die Tatsache dass ihr komplett in Rockbesetzung spielt und keine mittelalterlichen Instrumente inne habt. Die Melodien sind zwar durchweg keltisch und könnten durchaus auch für ein Folkalbum dienen, driften teilweise aber auch ins True Metal lastige ab. Wie kam es dazu? War es die Idee des Folklabels Curzwehl euch als Folk Band zu vermarkten?

Also erstens sehen wir uns als Metal Band mit Celtic-Folk Einflüssen. Das wir an dieser Bezeichnung Celtic-Folk Metal angelangt sind ist größten teils unseren Fans zu verdanken, die uns des öfteren mit dieser Sparte verglichen oder betitelten. Uns ist es recht solange kein falscher Eindruck entsteht, wer wir sind, und vor allem was wir für eine Musik machen. Wir freuen uns natürlich wenn wir die Folk Fans auch ansprechen hatten das aber nicht im Sinn.
Unsere Einflüsse genau wie die Musik die wir privat hören kommt größten teils aus dem Metal Lager, wir versuchen nur das zu mischen was uns aus beiden Richtungen am besten gefällt. Curzweyhl hatte nichts mit der Schublade zu schaffen in die wir reingerutscht sind, sie waren aber glücklicherweise von unserer Musik angetan und erkanten wohl das übergreifende Potenzial das unsere Musik bietet, sowohl Metal Fans als auch Mittelalter oder Folk Fans zu erreichen.

Glaubt ihr durch eure sehr rockige Gitarrenarbeit Folkfans abzuschrecken?

Ich denke wir können es nicht jedem recht machen, und den ein oder anderen wird es auch schütteln wenn unsere Gitarristen richtig loslegen, aber und da wurde ich schon oft bestätigt bei Live Auftritten, die Akzeptanz und Begeisterung zwischen den Lagern über unsere Musik ist definitiv da und nicht gering.

Bei eurem neuen Album fällt auf dass ihr mit Songs von 3 bis 9 Minuten alle Spieldauern abdeckt. Wie entstehen solche Epen wie Warriorhearts oder Battle Hymn bei euch? Merkt ihr dass euch bestimmte Melodien gut gelungen sind und baut sie dementsprechend aus, oder geht es eher darum das textliche Konzept konsequent durchzuziehen?

Das ist völlig unterschiedlich. Bei Warrior Hearts zb. haben wir uns einfach von der Story mitreißen lassen. Andere Lieder sind von Anfang an mit einem Konzept entstanden, von dem wir nicht abweichen wollten. Andere wieder entstehen einfach nur im Proberaum durch die Kombination der Melodie-ideen. Das ist fast bei jedem Song anders, wir haben da kein Schema, wir handeln da sehr emotional.

Warum findet sich gerade Peaceful Kingdom in einer Rock- und einer Akustikvariante auf dem Album?

Nun, lustigerweise existierte der Song Peaceful Kingdom zu erst als Akustik-Stück das Rainer uns einmal als mögliche Ballade präsentierte. Das Lied gefiel sofort der ganzen Band und nachdem die Maxi-CD „The silent Cave“ wo nur Akustikstücke drauf sind überraschenderweise (für uns) auch bei unserem Metal Publikum gut angekommen ist, dachten wir es wäre eine klasse Idee das ganze auch mit unserm normalen Handwerkszeug zu veröffentlichen.

Wie seht ihr die Chancen für einen Folknewcomer in Deutschland? Glaubt ihr dass Folkbands genug gefördert werden?

Ich denke das Folk Bands eine sehr gute Chance haben, wenn sie nur gut, hartnäckig und fleißig sind. Von Förderung habe ich keine Ahnung mache dein Ding und behalte dein Ziel im Auge.

Und noch was zum Thema Folk (ohne euch langweilen zu wollen… :)), da Folk bekanntlich die beste Livemusik ist: Wird man euch irgendwann mal auf den Bühnen Deutschlands bewundern dürfen?

So schnell werde ich nicht gelangweilt schon gar nicht wenn es um unsere Musik geht Ha Ha.
Auch wenn wir noch kein wirklich großes Festival gespielt haben…. Leider, waren wir aber in unserem 10 Jährigen bestehen nicht untätig. So haben wir neben etlichen lokalen Konzerten auch schon im Support von Sky Glad oder auch Subway to Sally gespielt. Und wir sind natürlich heiß auf jeden Gig der uns geboten wird. Das nächste mal spielen wir am 27.11.2004 in der Live Arena in Münster (Dieburg) im Vorprogramm von Saltatio Mortis…. soweit ich weiß!?

Und jetzt endlich zur wichtigsten Frage des ganzen Interviews: Was zum Henker hat es eigentlich mit eurer Waldfee auf sich? 🙂

Tjaaaaa das ist so eine Sache wo nun wirklich der Anfang liegt kann ich nicht mehr wirklich sagen, war aber der Ausspruch „Holla die Waldfee“ schon immer ein beliebter Schlachtruf bei uns, mitlerweile aber wenn wir bei uns im Umkreis Konzerte spielen begleitet uns dieser Ruf schon bevor wir die Bühne betreten. Wir und unsere Fans finden es geil, mehr Hintergrund gibt und braucht es wohl auch nicht.

Gibt es zu Minotaurus eigentlich eine Homepage? Im Booklet zum neuen Album habt ihr meines Wissens nichts erwähnt.

Ja natürlich gibt es eine Minotaurus Homepage die man unter www.Minotaurus-Metal.de auch erreichen kann, sie ist aber zu meiner Schande noch kein Glanzstück was Aktualität und Infos betrifft. Aber ich gelobe Besserung.

Okay, danke für das Interview, und zum Schluss bitte noch eure persönlichen 5 Lieblings Rock-, bzw. Folkalben!^^

Dan Ar Braz (Theme for the Green Lands)
Tri Yann (Bretonisch)
Jethro Tull
Sky Glad (Vintage Wine)
Rita Connolly

09.11.2004
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