Mindless Self Indulgence
"Wenn ihr zu viel MINDLESS SELF INDULGENCE hört, werdet ihr blind!" - Interview mit Jimmy Urine
Interview
MINDLESS SELF INDULGENCE werden besonders aufgrund ihrer abgedrehten Art und ihrer aus dem Raster fallenden Musik von vielen Fans geliebt. Dass Frontmann Jimmy Urine nicht nur auf der Bühne ein lustiges Kerlchen ist, beweist er in folgendem Interview. Wir sprachen mit ihm über das neue Album „Pink“, die Vergangenheit, die Zukunft und über Geld.
Hi Jimmy! „Pink“ ist das erste Album von euch, welches wir auf metal.de rezensiert haben. Willst du dich unseren Lesern nicht kurz vorstellen?
Jimmy: Yeah, ich bin Little Jimmy Urine von MINDLESS SELF INDULGENCE. Wir sind der Rodney Dangerfield der Bands…wir bekommen einfach keinen Respekt.
Mit „Pink“ habt ihr vor kurzem ein Album herausgebracht, welches 13 bisher unveröffentlichte sowie sechs weitere Songs eurer raren, selbstbetitelten EP beinhaltet. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ein solches Werk zu veröffentlichen?
Jimmy: Ich liebe Geld, wie jeder richtige Musiker. Ich hatte all diese alten Songs in der Hinterhand…und die Fans wussten von dem Mythos des „verlorenen Albums „Pink““. Also dachte ich mir: „Ihr wollt es?! Ihr wollt es?! Dann nehmt es! Nehmt es und gebt mir euer Geld!“
Der Opener von „Pink“ ist ein Cover des DEPECHE MODE-Klassikers „Personal Jesus“. Wieso habt ihr gerade diesen Songs gecovert und warum steht er direkt am Anfang der Platte?
Jimmy: Ich habe den Song gecovert, weil es der DEPECHE MODE-Track ist, der mir am wenigsten gefällt und ich wollte ihn so richtig verkacken. Das Resultat war dann so seltsam und abgedreht, dass ich das Album damit starten wollte, um eure Aufmerksamkeit zu erlangen. Und wie man sieht, hat das ja geklappt.
„Bed Of Roses“ ist einer eurer beliebtesten Songs. Was kannst du uns über diesen Track erzählen? Wann ist er entstanden, mit welchem Hintergrund und was sagt er aus?
Jimmy: Aus irgendeinem Grund ist der Song ziemlich populär, obwohl er schon 25 Jahre alt ist und nie richtig veröffentlicht oder live gespielt wurde. Ich weiß zwar nicht wie, aber irgendwie hat er sich verselbstständigt. Die Kids lieben ihn.
Eure ersten Demos und EPs sind so selten, dass sie für horrende Summen im Internet verkauft werden. Wie denkst du darüber?
Jimmy: Ich hätte gern die Ebay-Kohle, deswegen habe ich ein paar der Songs auf das neue Album gepackt.
Wie steht es um ein komplett neues Album?
Jimmy: Verdammt, ich habe gerade erst „Pink“ veröffentlicht. Kann ich nicht mal eine Pause machen? Ich arbeite immer an Musik. Wann es aber zu einem neuen Album kommen wird, kann ich dir nicht sagen. Es passiert einfach.
Ihr spielt eine ziemlich einzigartige Form von Musik, beziehungsweise habt einen sehr eigenwilligen Stil. Wie hat sich dieser Stil gebildet? War das von Anfang an die Musik, die ihr machen wolltet, oder hat sich das erst im Laufe der Jahre ergeben?
Jimmy: Laut dem 22-jährigen Jimmy Urine aka Angry Boy oder Track 19 auf „Pink“ ist dies genau das, was ich immer machen wollte. Es hat mich aber ein paar Jahre gekostet, den Sound zu finden, den ihr heute als MINDLESS SELF INDULGENCE kennt und liebt.
Was sind eure favorisierten Bands? Wer hat euch inspiriert?
Jimmy: Meine Inspirationen sind Comics, Anime, Ralph Bakshi, John Carpenter, das Mad-Magazin, Moebius und der Times Square der siebziger Jahre.
Wie gestaltet sich das Songwriting bei euch? Eure Musik kann man ja nicht gerade als unkomplizert bezeichnen.
Jimmy: Immer der Nase lang.
Woher holt ihr euch die Inspiration für eure Texte?
Jimmy: Von der Freiheit, über alles schreiben zu können, was ich möchte. Ohne Label, Manager, Radio-Typen oder MTV-Person, die dir sagen, dass du die Lyrics in eine bestimmte Richtung ändern sollst, damit die Songs im Radio laufen können. So kann ich verrückte Sachen wie „Two hookers and an eight ball“ schreiben.
Du hast „Pink“ selbst produziert. War es für dich immer der logische Schritt, das Album selbst in die Hand zu nehmen? Und wenn ja, warum?
Jimmy: Ich habe jede kleinste MINDLESS SELF INDULGENCE-Veröffentlichung zu 100 Prozent von Grund auf selbst produziert. Mir wurde aber hier und da von Steve, Kitty und Lyn Z unter die Arme gegriffen.
Was waren die coolsten, seltsamsten oder bewegendsten Dinge, die ihr bisher auf euren Touren oder während eurer Shows erlebt habt?
Jimmy: Am coolsten ist beim Touren, dass man die unterschiedlichsten Orte auf der Welt zu sehen bekommt, und das mitunter mehrere Male.
Was plant ihr für die nahe Zukunft?
Jimmy: Ich arbeite an Soundtracks, Video Games, Remixen…also ein Haufen Studio-Kram.
Danke für das Interview! Die letzten Worte gebühren natürlich dir.
Jimmy: If you listen to too much MINDLESS SELF INDULGENCE, you will go blind!