Metal Cobra
Unbedingte Leidenschaft
Interview
Metal Cobra – Heavy Metal Video Productions ist die neue Adresse für Bands aus dem Sektor der harten Gitarrenmusik, um sich die passende visuelle Unterstützung ihrer Musik auf den Leib schneidern zu lassen. Eine Pandemie ist allerdings ein denkbar schlechter Zeitpunkt für den Start eines solchen Projekts. Wir baten Oli Frank zum Gespräch, in dem er unter anderem erklärt, warum es für ihn trotzdem keinen anderen Weg gab.
Willkommen im Reich der Metal Cobra
Hey Oli, schön, dass du dir Zeit für uns genommen hast. Als erstes Mal die Frage: Wie bist du eigentlich zum Filmen gekommen?
Danke, dass ihr mich ein bisschen plaudern lasst. Das werde ich öfter gefragt und ich sag dann immer, das hat mit meiner Band TASKFORCE TOXICATOR angefangen. Da habe ich 2017 das erste Mal Social-Media-Schnipsel gefilmt, unsere erste Tourdoku geschnitten und das erste Musikvideo produziert. 2017 war dahingehend ein entscheidendes Jahr für mich. Aber eigentlich war das noch nicht ganz der Anfang. Als ich in der fünften Klasse war, also Mitte der 00er Jahre, hat mir mein Opa meine erste Kamera geschenkt. Eine Sony-Kamera, die noch mit Tape lief. Das waren kleine Hi8 Tapes, die die letzte Inkarnation der Videokassetten waren, aber es relativ easy machten, die Filme am PC zu bearbeiten. Die Kamera habe ich praktisch nie weggelegt, mit meinen Kumpels dumme Filmchen gedreht oder uns beim Skateboardfahren gefilmt. Auch ein Werbefilm für mein Gymnasium ist dabei entstanden. Die Kamera ist samt der alten Tapes kürzlich wieder aufgetaucht und ich bin mir sicher, sie wird demnächst bei dem ein oder anderem Projekt zum Einsatz kommen. Das Bild, das diese Kamera aufnimmt, ist die visuelle Essenz vergangener Zeiten und sowas kann man auch mit den besten Filtern nicht faken.
Welche Erfahrungen hast du in dem Bereich denn schon so gesammelt?
Ich habe leider nie Film studiert oder eine Ausbildung in dem Bereich gemacht. Ich habe natürlich was Ordentliches studiert, haha, und deshalb lief vieles autodidaktisch. Aber da gibt es heutzutage auch wahnsinnige Ressourcen. Ich habe viel ausprobiert, bin auch mal auf die Schnauze gefallen, aber wollte immer ambitioniert bleiben. Ich habe dann verschiedene Praktika gemacht, in großen und kleinen Teams. Auch wenn ich hier viel Know-How gesammelt habe, musste ich schnell feststellen, dass mir die Produktion von Videos rund um harte Gitarren am meisten Freude bereitet. So entstanden Musikvideos, Konzertberichte und schließlich auch Lyric Videos. Es gibt hier keine Limits und deine Kreativität kann sich voll austoben. Wenn du ein Video für eine ordentliche Ballertruppe cuttest, sagt dir keine Produktionsleitung „das ist jetzt aber zu schnell geschnitten“ oder „die Aufnahme ist aber wackelig“. Bei meinem letzten Praktikum hat mir der Chef zum Abschluss eine Gimbal geschenkt, nachdem ich ihm ein Musikvideo von mir gezeigt hab.
Inspiration aus Film- und Fernsehen
Und was hat dich dazu bewogen, Metal Cobra aus der Taufe zu heben?
Gute Frage. Es gibt weiß Gott bessere Zeiten, um sich in der Medienbranche selbstständig zu machen. Aber ich bin mittlerweile an einem ziehs-jetzt-durch-oder-lass-es-bleiben-Moment. Ich stecke in den letzten Zügen meines Studiums und habe meine Studijobs für mein letztes Praktikum gekündigt. Nach dessen Ende stellte sich die Frage, ob ich jetzt wieder Nachhilfe gebe oder ob ich jetzt etwas mache, das ich mit viel größerer Leidenschaft verfolge und mich auf lange Sicht glücklicher machen wird. Und ich hör den Großteil meines Tages Musik und mir kommen direkt Ideen dazu, was ich in Begleitung dieses und jenes Songs gerne sehen würde. Warum diese Inspiration nicht direkt nutzen?
Bei dem Namen Metal Cobra und dem Logo musste ich augenblicklich an Snake Plissken aus John Carpenters Filmklassiker „Escape From New York“ denken. Entgegen dem deutschen Titel „Die Klapperschlange“, ist Plisskens Tattoo ja eine Kobra. Was hat dich dazu inspiriert?
Haha, auch wenn ich großer Fan von Carpenters Filmen und Musik bin, hat er damit leider nichts zu tun gehabt. Ich habe mir kürzlich auf Empfehlung mehrerer Freunde „Cobra Kai“ anguckt und war direkt begeistert. 80er Franchises wiederzubeleben, ohne in einer traurigen Retrofanserviceorgie zu enden, ist beinahe unmöglich und gelungene Beispiele sind entsprechend selten. „Cobra Kai“ ist glücklicherweise eines davon. Wer die Serie gesehen hat, erfährt wie sich Johnny Lawrence mit einer Markengründung herumschlagen muss. Als ich mir um Selbstständigkeit Gedanken gemacht habe, musste ich direkt an ihn denken. Der Rest ist irgendwie passiert. Wie klingt denn „Eagle Fang Metalvideos“ für dich?
Haha, das wäre doch auch eine Alternative gewesen, wenn du schon Johnnys Geschichte aus „Cobra Kai“ zum Vorbild nimmst. Aber bleiben wir Mal beim Thema Inspiration: Wie kommst du denn so auf die Konzepte der Videos, die du bislang produziert hast?
Das kommt irgendwie durch das Gefühl beim ersten Hören eines Songs. Diese Stimmung ist meist entscheidend. Hier treffe ich oft schon Kernentscheidungen darüber, in welchem Look ich mir ein Video zu dem Song vorstelle. Danach kommen meistens nur Details, hier spielen verschiedene Faktoren und auch die Lyrics eine Rolle. Bevor ich aber etwas aufschreibe, vergehen meist ein paar Tage, weil mir dann zwischendurch immer mehr Ideen kommen oder ich an Lösungen zur technischen Umsetzung tüftle.
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