Matt Heafy
Controller-Talk mit dem TRIVIUM-Frontmann
Interview
In welchem Maße hat Dich das Spielen beim Schreiben deiner Songs – vor allem für TRIVIUM – beeinflusst?
„The Calamity“ bezieht sich zum Beispiel auf „Jenova“ von „Final Fantasy VII“. Wir haben einen Song namens „Strife“, der eine unterschwellige Anspielung auf „Cloud Strife“ von „Final Fantasy VII“ ist, aber nicht explizit von ihm handelt. Ich mag es, mich von verschiedenen Sachen aus klassischer Literatur – griechischer Mythologie, japanischen Geschichten – inspirieren zu lassen. „Into The Mouth Of Hell“ haben wir an die Graphic Novel „300“ angelehnt. Es gab immer Dinge, die mich inspiriert haben. TV-Serien, Filme, Videospiele …
Ich wurde massiv von Hiroyuki Sawano, der den Soundtrack zu „Attack On Titan“ gemacht hat, beeinflusst. Anime-Musik hatte auch eine riesige Wirkung auf mich – dort findet man ja ebenfalls diesen Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft-Moment. Du kannst niemals zu viel hören, Du kannst niemals zu viel lernen und Du kannst nie zu viel üben – also Songs für solche Projekte zu schreiben. Ob nun für TRIVIUM oder INARAKI – ich kann nie vorab sagen, für was ich schreibe. Das scheitert dann meistens. Jedoch bei Videospielen, wenn ich weiß, wie es aussieht, kann ich hören, wie es zu klingen hat und es sofort umsetzen. Das ist diese wechselseitige Beziehung der Kreativität. Der visuelle Künstler übergibt mir etwas, sodass ich etwas daraus erschaffen und den Ball wieder zurückgeben kann.
Wie hoch stehen die Chancen, dass ein Song von Dir – vor allem von TRIVIUM – in dem Soundtrack des kommenden „Grand Theft Auto VI“ erscheinen wird?
Das müssen die [Anm. d. Red.: Rockstar Games] entscheiden. Für TRIVIUM sehe ich da wenig Chancen. Sie haben ja die Freiheit, buchstäbliche jede Band zu nehmen. Aber sollten sie uns haben wollen: Ja, unbedingt. Wenn Ihr Originalmusik wollt, ruft mich an, ich mache Euch einen guten Score.
Die Gerüchteküche sagt, dass „Grand Theft Auto VI“ ja wieder in Vice City spielen, was im Grunde genommen Florida und damit TRIVIUMS Heimat ist.
Oh wirklich? Wow. Dann sollten sie uns absolut berücksichtigen. Sie sollten auch OBITUARY oder CANNIBAL CORPSE in Betracht ziehen. Das wäre großartig.
Wie stark ist der Einfluss von Metal-Musik auf die Gaming-Industrie Deiner Einschätzung nach?
Ich glaube, beide sind massiv miteinander verbunden. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich eine Gesellschaft mit Gaming und eine mit Metal gefunden habe, Gaming in dem Genre, das mich interessiert. Das wären RPGs mit mittelalterlichen Elementen, First-Person-Shooter oder Sci-Fi-Zeug. Diese Welt und Metal sind sich sehr ähnlich. Die gleichen Leute, die die gleichen Geschichten mögen. So etwas wie „Der Herr der Ringe“, das zum Beispiel den Bandnamen von AMON AMARTH beeinflusst hat, aber auch die Optik von „The Elder Scrolls“ bestimmte. Da ist eine starke Metal-Komponente.
Als ich in die Gaming-Welt vor sechs/sieben Jahren durch das Twitch-Streaming eintauchte, habe ich einige professionelle Gamer getroffen und mit ihnen zusammen gespielt. Sie wussten aber nicht wirklich, was Metal ist. Sie dachten, es wäre nur Rumgeschreie. Na gut, ich schreie ausnahmslos in dem Song. Aber sie dachten, es wäre eine einseitige Sache. Als ich das erste Mal „dakotaz“ getroffen habe, meinte er, er hätte vorher nie wirklich Metal-Musik gehört, er verstehe sie aber durch TRIVIUM. Und das ist im Grunde meine Mission: die Musik einfließen zu lassen, die meiner Meinung nach mit dazugehört. Natürlich kann „Remnant 2“ nicht immerzu Metal ballern lassen. Es braucht auch ruhige Momente, es braucht die symphonischen Elemente, es braucht die gewisse Spannung, die nur klassische Musik erzeugen kann. Es ist aber auch wichtig, die Elemente einzubringen, die ich dafür gerne haben möchte.
Meinst Du, dass Games mehr mit Elementen von Metal hantieren sollten, so wie z.B. bei „Brütal Legend“?
100 Prozent. Vor allem bei Spielen wie „Call Of Duty“. Ich meine, „Fortnite“ macht es mit dem Pop-Kram richtig, aber sie sollten auch etwas Metal hinzufügen. Ich denke, das ist wichtig. „Doom“ natürlich – wenn „Doom“ nicht Metal wäre, würde es keinen Sinn machen. Es war schon so von Anfang an. „E1M1“ ist im Grunde genommen „Master Of Puppets“ und ich glaube, das ist wirklich eine coole Sache.
Würdest Du jemals einen Charakter in einem Videospiel übernehmen und für welches kommende Spiel?
Sehr gerne! Jeder, der mich dafür haben will – Ich mache es. Ein „Final Fantasy“-Charakter, der auf mir basiert oder ein Skin bei „Call Of Duty“, Synchronsprecher – ich bin für alles offen. Vor allem jetzt, wo wir für 12 bis 15 Monate nicht auf Tour sind, wäre genau die Zeit, dort einzutauchen und eine großartige Zeit damit zu haben.
Interessierst du Dich mehr für Online-Games oder für Story-beladene Spiele?
Im Moment bevorzuge ich es, gegen andere Leute anzutreten – wie bei PvP-Sachen. Ich mag es wirklich gegen andere Leute in First-Person-Shootern zu kämpfen. Deswegen liebe ich „Rebirth Island“, da es schneller ist als ein langer Battle Royal. Mein ideales Spiel in diesem Moment ist einzig und allein „Call Of Duty: Rebirth Island“.
Das wäre es dann auch von meiner Seite. Danke Matt Heafy für Deine Zeit!
Großartig. [Auf Deutsch:] Dankeschön!
Galerie mit 22 Bildern: Trivium - Summer Breeze Open Air 2023Mehr zu Matt Heafy und Trivium
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Stile | Modern Metal, Videospiele |
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Na, hat da jemand von dem Spiel keine Ahnung? Remnant 2 ist nämlich bestimmt kein MMO.