Massen
"Ich bin es leid, Songs über alle möglichen dunklen Dinge zu schreiben."

Interview

Mit „Gentle Brutality“ haben MASSEN dieses Jahr ein Album der Gegensätze veröffentlicht. Obwohl die Weißrussen in der Vergangenheit viel durchgemacht haben und in der Zwischenzeit in Berlin gelandet sind, lassen sie sich nicht unterkriegen sondern machen es sich weiter zur Mission, Hoffnung und Positivität zu Verbreiten. Sänger Alex erzählt über das neue Album, den Einsatz verschiedener Sprachen und darüber, was im Leben wirklich wichtig ist.

„Gentle Brutality“ ist, wie der Titel schon sagt, ein Album der Gegensätze. Wie seid ihr an das Album herangegangen und was hat euch inspiriert?

Alex: Hallo! Ja, dies ist ein Album, auf dem wir die Brutalität des Metals und die atmosphärische Geigenmelodie, mit der jeder Song gesättigt ist, kombinieren. Das Ergebnis ist eine Musik, die ihren ganz eigenen Charakter hat und sich nur schwer einer bestimmten Metal-Richtung zuordnen lässt. Ich würde es einfach als extremen Heavy Metal bezeichnen, wenn ich darf.

Die Quelle der Inspiration sind einfach die Ereignisse in unserem Leben. Meiner Meinung nach verleiht das dem Album einen aufrichtigen Beigeschmack und lebendige Emotionen. Aber glücklicherweise sind die meisten davon auf dieser LP positiv. Ich spiele seit 20 Jahren Metal und um ehrlich zu sein, bin ich es leid, Songs über alle möglichen dunklen Dinge zu schreiben. Dies ist ein Album mit einem leichteren Ton.

Seid ihr mit dem Feedback zufrieden, das ihr bisher erhalten habt? Ist es so, wie ihr es erwartet habt?

Alex: Ehrlich gesagt haben wir während des Schreibens und Aufnehmens des Albums, in Anbetracht der Bedingungen und der Zeit seiner Entstehung (Umzug nach DE), nicht darüber nachgedacht, wie das Feedback sein würde. Deshalb haben wir auch nichts Bestimmtes erwartet. Aber wir sehen, dass die Kritiken größtenteils positiv sind, unser Publikum wächst und das freut uns natürlich sehr. Viele Autoren von Artikeln bemerken das Wachstum der Gruppe, und das motiviert uns auch.

Das Artwork eures Albums ist sehr schön! Es gibt eine Menge zu sehen. Kannst du uns ein wenig darüber erzählen, was wir da sehen?

Alex: Ja, sicher. Dieses Mal wurde das Design unseres Covers von Giannis Nakos von Remedy Art Design übernommen. Wir haben ihm völlige kreative Freiheit gelassen und gleich nachdem er sich das Album angehört hatte, hat er dargestellt, was er in unserer Musik sah. Das ist der Vogel des Lebens, der den ganzen Schmutz beherrscht und seine goldenen Strahlen aussendet – die Ströme der Energie aller Lebewesen. Im Kern ist dies die perfekte Illustration der sanften Brutalität.

Ihr wechselt auf dem Album zwischen Weißrussisch und Englisch hin und her. Wie habt ihr entschieden, welcher Song welche Sprache braucht?

Alex: Das ergibt sich von selbst, obwohl wir sehr sorgfältig an den Texten unserer Songs arbeiten. Die weißrussische Sprache hat ihre eigene Darstellung und ihren eigenen Klang, die unserer Meinung nach einen harmonischen weißrussisch-englischen Songaufbau bilden. Es gibt hier keinen speziellen Algorithmus, wir verwenden zwei Sprachen und wechseln in beliebiger Reihenfolge von einer zur anderen.

Eure Texte sind oft sehr minimalistisch, und der Schwerpunkt des Songs liegt auf den Instrumentalparts. Wie lief der Schreibprozess?

Alex: Ja, obwohl die Texte auch wichtig sind, spielt die Musikbegleitung die Hauptrolle. Ich mag es, wenn die Texte kurz und auf den Punkt gebracht sind, mit einer präzisen und spezifischen Bedeutung. Bisher ist die Musik zuerst entstanden. Ich höre mir das Instrumental lange an und schreibe dann den Text. Die einzigen Ausnahmen sind einige Refrains, die im Mittelpunkt stehen. Zum Beispiel der Refrain im Song „Disgusted“. Aber wer weiß, vielleicht schreiben wir eines Tages etwas Poetischeres.

Gibt es einen Song auf dem Album, der für euch am wichtigsten/persönlichsten ist? Und warum?

Alex: Für mich ist es „Energy System“. Es ist die Verkörperung von Vitalität, Energie und die zentrale Nummer, die die emotionale Stimmung des gesamten Albums bestimmt. Und wahrscheinlich auch „Together Alone“. Dieser Song erzählt vom Schicksal der Migranten, nämlich von den psychologischen Schwierigkeiten, mit denen Menschen konfrontiert sind, die ihren Wohnort wechseln. Aber beide Songs sind tiefgründig und eingängig.

Man kann die Emotionen auf „Gentle Brutality“ hören. Glaubst du an Musik als Bewältigungsmechanismus?

Alex: Ja, auf jeden Fall. Für mich persönlich ist die Musik eine Reaktion auf alles, was um mich herum passiert. Manchmal ist es für mich einfacher, mich mit Klängen auszudrücken, als Worte in Sätzen zu wählen. Es ist einfacher für mich, einen Gedanken zu formulieren und meine Meinung genau wiederzugeben. Das ist nicht immer gut, aber so ist es eben. Musik ist Leben.

Was wollt ihr euren Fans mit dem Album mit auf den Weg geben?

Alex: Ich möchte, dass der Hörer dieses Album mit uns erlebt. Aber generell würde ich mich freuen, wenn die Leute nach dem Hören wenigstens eine Minute über die wichtigsten Dinge in ihrem Leben nachdenken – und das sind nicht Finanzen, Politik und Mode. Oder einfach nur entspannt der Musik lauschen. Jeder soll seine goldenen Strahlen finden.

Bleibt nur noch die Frage zu stellen: Wisst ihr schon, was als nächstes kommt? Irgendwelche Live-Shows?

Alex: Wir arbeiten aktiv an neuen Songs und planen auch Auftritte. Ich denke, wir haben etwas, das wir der Öffentlichkeit zeigen können, und wir werden uns freuen, unsere Fans zu treffen! Wartet auf Neuigkeiten von uns!

Quelle: Alex/Massen
06.09.2023

"Es ist gut, aber es gefällt mir nicht." - Johann Wolfgang von Goethe

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26 Kommentare zu Massen - "Ich bin es leid, Songs über alle möglichen dunklen Dinge zu schreiben."

  1. nili68 sagt:

    >Dieser Song erzählt vom Schicksal der Migranten<
    Boo hoo. Der Song geht, aber solch liberale Gutmenschenlyrics sind nicht das, was ich von (Black?) Metal brauch'. Naja, Fans von Ancst und Konsorten wird's freuen..

  2. nili68 sagt:

    Sorry, der Kommentar war unnötig. Kann von mir aus gelöscht werden. Keine Politik, keine Politik, Kei.. *Mantra*

  3. doktor von pain sagt:

    Das Gute bei „herkömmlichem“ Black Metal ist ja, dass man die Texte ohnehin nicht versteht, wenn man sie nicht nachliest. Da kann der Sänger oder die Sängerin auch eine Thermomix-Gebrauchsanweisung als Textblatt nehmen, es würde kaum jemandem auffallen.

  4. nili68 sagt:

    Das ist richtig, aber (ohne Bezug auf meinen missglückten ersten Kommentar zu nehmen) mir langt das schon, wenn ich weiß um was es geht. Ja, da bin ich etwas penibel. Kann aber, auch gerade bei Black Metal, manchmal schon ein Problem sein.

  5. pentatonik sagt:

    Ich finde es kommt darauf an wie eine Band das verpackt, zu 99% passt das nicht.
    Aber es gibt Ausnahmen wo die Statements Wirkung haben, wie Oceans of Slumber.
    Beim neumodischen Hipsterkram, das sind wir uns einig und meistens Heuchelei, da ist das Ego doch größer als wahrhaftes Gutmenschentum, Empathie, Rücksicht, Toleranz gegenüber Andersdenkenden.

  6. nili68 sagt:

    Wenn ich (Black) Metal höre, will ich persönlich grundsätzlich keine Sozialarbeiter-Themen. Natürlich ist es erlaubt das anders zu sehen. Ginge es um weinerlichen Post Rock/Metal oder Singer-Songwriter hätte ich gar nichts dazu gesagt.

  7. sardine sagt:

    Wie sieht es denn dann mit z.B. Uprising aus?
    Klare Botschaften die in derbem BM eingebettet sind.
    So kann das doch echt auch funktionieren:
    https://www.youtube.com/watch?v=rqQPpy7eOKM

  8. nili68 sagt:

    Klingt ganz ordentlich. Werde ich mal näher unter die Lupe nehmen.

  9. azl sagt:

    „Klare Botschaften“
    Trägt der Dude von Uprising da auf seinem Metal Archives Profilbild etwa ein Mgła-Shirt? :DDD da kann man schon mal Alerta rufen 😀

  10. Lysolium 68 sagt:

    „Demogoroth Satanum“ und die Brandmauer steht.😇

  11. nili68 sagt:

    Solange es kein Ancst-Shirt ist.. dann würde ich erst gar nicht reinhören.

  12. onlythewindremembers sagt:

    Dabei sind Ancst echt gut. (:

  13. metal-maniac sagt:

    „ Trägt der Dude von Uprising da auf seinem Metal Archives Profilbild etwa ein Mgła-Shirt? :DDD da kann man schon mal Alerta rufen“

    Jo, der braune Mob wäre schon mal hier :DDD

  14. deadguy sagt:

    Hier luest man wieder das übliche Mimimi und den Versuch einer Person der Welt zu erklären was in der Kunst erlaubt sein sollte und was nicht. Und täglich grüßt das Murmeltier.

  15. nili68 sagt:

    Nee, mir ist schon klar, dass Sozialarbeiter BM durchaus ein Ding ist. Er gefällt mir nur nicht.. und natürlich kennst du den Unterschied zwischen persönlicher Meinung und die Welt erklären. Du whinest nur gerne. 😀

  16. deadguy sagt:

    Seine persönliche Meinung muss man nicht Gebetmühlenartig unter alles kundtun, außer natürlich es geht darum andere davon überzeugen, dann nutzt man halt gerne jede Möglichkeit um 10.000 das selbe zu sagen.

  17. nili68 sagt:

    Muss man nicht, aber kann man. Von dir lasse ich mir das bestimmt nicht vorschreiben. Möglicherweise lesen ja auch welche nur mit, ohne sich zu äußern und die sich freuen, weil sie meine Ansicht teilen. Nimm dich mal nicht so wichtig.
    Geh mal in dich und frage dich, ob dein Gezeter irgendwas bewirkt. 😀

  18. deadguy sagt:

    Lol, der einzige der sich wichtig nimmt bist du, du bist der der ständig meint seim Geschmack wäre der Maßstab aller Dinge, du versuchst Musikern zu erzählen was für Texte sie zu schreiben haben sie und was nicht, du versuchst der Welt zu erklären was Musik ist und was weg kann. Und nichts davon tue ich im Ansatz. Aber wenn es dir Spaß macht Bitteschön.

  19. Watu sagt:

    Der nili ist eigentlich wie unser Rudi Völler, er nimmt sich nicht wichtig, er lässt sich nur nicht den Mund verbieten und sagt immer genau das was er denkt, ohne es vorher zu filtern, und lässt sich auch nicht davon abbringen, wenn er selbst merkt, dass er falsch liegt. ;))

    Ich habe zu dem Thema hierzu eigentlich keine wirkliche Meinung. Wenn es nach mir Ginge, dürfte beim BM eigentlich nur der Waldschratt und der Holzmichel thematisiert werden, die einen satanischen Zirkel organisieren. Aber wer hört schon auf mich. :((

  20. nili68 sagt:

    Wenn ich immer sagen würde, was ich denke, ohne zu filtern.. könnte ja sein, dass am Ende der Leitung ein Kind sitzt oder jemand mit mentalen Einschränkungen und Metal.de würden das auch nicht gut finden.
    Ansonsten @deadguy: Du hast recht und ich meine Ruhe, denn langsam stoße ich an meine Grenzen nicht ausfällig zu werden und das ist es nicht wert. Also für die Zukunft: Du hast immer recht. 🙂
    Ich gönne dir das letzte Wort, oder lass‘ es bleiben, whatever..

  21. deadguy sagt:

    Mit jemand der mir eine Behinderung unterstellt diskutier ich nicht. Anderen die Meinung aufzwingen wollen und bei Kontra andere als behindert abstempeln oder bockige Antworten geben, super Stil.

  22. nili68 sagt:

    Ok, ich versuch’s ein letztes mal, dass du es verstehst: https://i.ytimg.com/vi/CuN00N4UcK0/hqdefault.jpg

  23. metal-maniac sagt:

    Immer wieder amüsant wie gerade du anderen Infantilität unterstellst 😀 😀 😀

  24. deadguy sagt:

    Was konstruktives hab ich gar nicht mehr erwartet. Schon schlimm wenn es Leute gibt die Kontra geben wenn Quatsch behauptet wird oder jemand anderen seine Meinung als DIE Meinung schlechthin verkaufen will. Ich muss zum Glück niemand persönlich angehen oder beleidigen wie das für andere ja normal zu sein scheint

  25. nili68 sagt:

    Das ist keine Arroganz, aber ich diskutiere ja auch nicht mit meiner Katze.. im übertragenen Sinne. Die schaut mich nur mit dämlichen großen Augen an, selbst wenn ich ihr die Weltformel offenbaren würde.

  26. metal-maniac sagt:

    Jo, der Rudi Völler vertritt oft vehement seine eigene Meinung auch wenn sie vielleicht Quatsch ist. Überheblich ist er dabei aber nie. Vielleicht finden ihn deswegen so viele Menschen sympathisch :))