Marduk
Interview zu "Iron Dawn"
Interview
Der Panzer rollt wieder! Auch mit ihrer neuen EP namens „Iron Dawn“, welche mal wieder von einem Panzer geziert wird, liefert die Black-Metal-Institution MARDUK wie immer hochwertige, äußerst solide Kost der schwarzen Tonkunst ab. Was alles dahintersteckt, versuchten wir in folgendem Interview zu klären.
In welchem Zeitraum entstanden die Stücke für die „Iron Dawn“ EP?
Während des letzten Jahres. Es ist schwierig zu sagen, wann genau. Wir sind eine Band, welche konstant an neuem Material arbeitet, sowohl was die Musik als auch die Texte anbelangt. Einige Dinge kommen dann auf eine EP, andere auf ein Album, einige werden für die Zukunft zurückgehalten, und manche Dinge werden niemals aufgenommen.
Wieder einmal habt ihr einen Panzer für ein Covermotiv verwendet, wie auch schon auf „Panzer Division Marduk“ und „Here’s No Peace“. Ich finde, das Motiv des Panzers passt wirklich gut zu eurer Musik. Denkst du manchmal an einen Panzer, wenn du eure Musik spielst? Um welchen Panzer handelt es sich denn genau auf dem Cover, und warum ist die Farbe Gelb?
Tatsächlich ist es ein Coverkonzept, welches sehr stark den Geist der Band einfängt, und auch die Energie, welche unsere Aufnahmen beinhaltet. Wir haben verschiedene während unserer Karriere verwendet, dieses Mal ist es der gute alte deutsche Panther! Ich mochte es, diese Farbe zu verwenden, da sie sich doch sehr stark davon untersch
eidet, was normalerweise verwendet wird. Dadurch wirkt auch das ganze Layout ein wenig wie ein Buch und ist doch sehr verschieden um guten alten Schwarz/Weiß/Grau. Passt zu der Idee des Covers.
Welches ist eigentlich dein Lieblingspanzer, und warum?
Die Frage ist für mich schwierig zu beantworten, da es natürlich davon abhängt, über welche Periode wir sprechen? Wenn es um den Zweiten Weltkrieg geht, denke ich immer noch, dass der Tiger in seinen verschiedenen Versionen derjenige ist, welchen ich am meisten liebe, sozusagen. Auch der russische T34 ist hochangesehen. Wenn wir auf die moderne Zeiten kommen, denke ich immer noch, dass Deutschland den besten Panzer von allen hat, in Form des verbesserten Leopard 2, welcher auch von der schwedischen Armee benutzt wird.
Ich habe gelesen, dass sich die „Iron Dawn“ EP vom Konzept des nächsten Albums, welches Anfang 2012 veröffentlicht wird, unterscheidet. Was kannst du uns vom Konzept des nächsten Albums berichten?
Ich werde jetzt noch nichts über das nächste Album erzählen. Ich habe auch nicht das Frühjahr 2012 als Veröffentlichungstermin bekanntgegeben. Die Zeit wird zeigen, welches Konzept dahintersteckt und wann es erscheint. Die Nachrichten hierzu werden enthüllt, wenn es vor der Entfesselung ist. Aber es wird sich definitiv vom Konzept der „Iron Dawn“ EP unterscheiden, soviel kann ich dir verraten.
Der Song „Wacht am Rhein Drumbeats Of Death“ handelt von der Ardennenoffensive, richtig?
Ja, damit liegst du vollkommen richtig.
Welche Verbindung hat der Titel „Warschau II Headhunter Halfmoon“ mit dem Stück „Warschau“ des Albums „Plague Angel“?
Beide handeln vom selben Ereignis, vom Warschauer Aufstand, aber von einem unterschiedlichen Blickwinkel. Das ist die Verbindung.
„Prochorovka – Blood and Sunflowers“ handelt ebenfalls vom Zweiten Weltkrieg, von einer großen Panzerschlacht. Bitte erzähle uns, was damals passiert ist!
Ja, das Stück handelt von der größten Panzerschlacht aller Zeiten. Es gibt darüber viele Informationen, wenn sich jemand dafür interessiert. Ich möchte jedem die Möglichkeit geben, die Geschichte dahinter selbst rauszufinden.
Was fasziniert dich am Thema Krieg, und was speziell am Zweiten Weltkrieg?
Ich lese viel über verschiedene historische Ereignisse, der Zweite Weltkrieg ist nur eine von ihnen. Aber aus verschiedenen Gründen malt dieser spezifische Krieg ein starkes Bild in mein Gedächtnis, und aus einigen Gründen habe ich die Inspiration, Soundtracks zu einigen Geschehnissen dieses Krieges zu schreiben. Vielleicht weil es solch ein riesiges bahnbrechendes Ereignis in der Weltgeschichte war, wie sich die Maschinen, Waffen und Kriegsführung in diesen Jahren entwickelt haben. Es war der Wendepunkt der alten Welt der Kriegsführung und der neuen.
Die ersten beiden Stücke sind wirklich schnell, und zusammen mit den Texten erinnern sie mich doch stark an „Panzer Division Marduk“. Was hältst du davon, nochmals ein komplettes Album mit schnellen Songs des Krieges zu machen?
Vielleicht könnten wir das tun. Wenn wir uns in der Zukunft danach fühlen, könnte es kommen. Vielleicht machen wir ein Konzeptalbum über den Krieg, aber ich bezweifle, dass das ganze Material schnell sein wird. Wir haben das bereits 1999 mit „Panzer Division Marduk“ getan. Es würde sich höchstwahrscheinlich schon sehr unterscheiden.
MARDUK existieren nun bereits seit mehr als zwanzgi Jahren! Was waren die besten Dinge, die dir in dieser Zeit passiert sind, was die schlechtesten?
Es gab immer viele gute und schlechte Dinge. Sie kommen Hand in Hand und du musst es einfach so hinnehmen. Das ist das Leben. Ich bin stolz darauf, dass die Band seit über 20 Jahren marschiert, und das immer noch mit der gleichen Energie und ungebrochenem Willen. Ich fühle mich stärker an Geist und Körper als jemals zuvor. Unsere Zeit hat also erst begonnen!
Wie verlief eure Tour durch Zentralamerika? War dies euere erste Tour dort, und wie waren die Fans?
Wir haben in Südamerika viermal getourt und es ist immer wieder großartig, dort zu spielen und all die Maniacs zu treffen. Wir hatten dort immer eine große Gefolgschaft und wir haben immer versucht, während unserer Kreuzzüge in sovielen Ländern wie möglich zu spielen. Und wir werden mit Sicherheit dorthin zurückkehren. Die Horden dort sind eingeweihte Gefolgsleute, welche nicht die gleichen Möglichkeiten Bands zu sehen wie in Europa haben, weshalb das Publikum sehr hungrig ist auf den Black Metal Wahnsinn, den wir ihnen bringen.
Was ist als nächstes geplant bei MARDUK?
Wir gehen nun auf eine kurze USA und Kanada Tour, auf dem Rückweg davon werden wir auf einem Festival in Mexiko spielen. Dann werden wir während des Sommers auf einigen europäischen Festivals auftreten, und das Material für das nächste Album sowie für ein Boxset, ein Monument über MARDUKs erste 20 Jahre, zusammenstellen.