Marathonmann
mit Sänger Michael Lettner

Interview

„Wenn Du Dem Teufel Deine Hand Gibst“, da würde ich gerne wissen wie du Teufel für dich definierst?

In dem Song ist der Teufel der Alkohol, Drogen… einfach die Dinge, die Leute verändern, sodass man sie nicht mehr wiedererkennt. Dinge, die gute Menschen so verändern, dass man enttäuscht wird.

In dem Refrain bilde ich mir auch ein Traurigkeit zu hören, während in anderen Liedern deutlich Wut zu hören ist. Es dauert bis man in deiner Stimme Emotionen unterscheiden kann, anfangs klang es alles sehr gleich für mich. Hast du Unterricht genommen, um Variationen hinzukriegen oder jemanden, der dir hilft und Tipps gibt?

Es kommt einfach so, ohne Vorkenntnisse und da sagt mir auch niemand was.

Gerade beim Schreien muss man ja aufpassen, dass die Stimme es auf Dauer durchhält.

Ich weiß nicht, es funktioniert irgendwie. Anscheinend mach ich da instinktiv etwas richtig, sodass ich auch ein paar Konzerte hintereinander überstehe(lacht).

Ihr habt ja auch einige Konzerte gespielt in letzter Zeit.

Ja, vor kurzem 17 hintereinander und bald gehen wir mit JENNIFER ROSTOCK auf Tour, dass dürften dann so 20 Shows sein.

Mit wem seid ihr noch unterwegs gewesen? BOYSETSFIRE…

LIVING WITH LIONS, COMEBACK KID

Also einmal queerbeet.

Ja, Hardcore oder Punk, wir sind immer mittendrin.

Vom Label Century Media finde ich es sehr mutig, dass sie sich einfach mal ganz dreist zwischen die ganzen Metal-Bands eine Post-Hardcore-Band reinsetzen und wie ich das mitbekommen habe, habt ihr gar nicht bei denen angefragt, sondern die bei euch. Die haben euch eine Email geschrieben, richtig?

Genau, so war das. Eines Tages war die Email da, im Mai oder April und da gab es uns nicht mal ein halbes Jahr (lacht).

Wie kamen die auf euch?

Ich denke mal über das Video „Die Stadt Gehört Den Besten“, so ganz genau weiß ich das nicht.

Habt ihr da gezögert?

Wir hatten ja mit der Let It Burn-Agency schon ein Management und da haben wir schon etwas länger überlegt und sind dann auch nach Dortmund gefahren. Wir haben uns erst getroffen und mal ein paar Verträge angekuckt. Es ist also schon etwas Zeit vergangen. Label klingt ja immer ganz gut, aber das sind nun mal Verträge und da hängt man dann schon länger drin. Da sollte man sich schon wohlfühlen, wenn man mit denen zusammenarbeitet. Bis wir uns wirklich entschieden haben, dauerte schon etwas länger.

Es kann nur zu eurem Besten sein, denn so nehmen euch viel mehr Leute wahr. Die Punk- oder Hardcore-Leute, die hätten euch sowieso gefunden und durch Century Media nehmen euch auch die Metal-Fans wahr.

Ich bin sehr zufrieden damit und eigentlich ist alles richtig, was du gesagt hast. Cool, dass man nicht nur auf seinem eigenen Gleis rumsteht, deshalb spielen wir auch so viel und so vielfältig wie möglich. Auch mit JENNIFER ROSTOCK und es gibt bestimmt viele Leute, die sagen „Warum spielt ihr denn mit denen? Die sind doch scheiße oder viel zu poppig“.

Ich war noch nie auf einem Konzert von JENNIFER ROSTOCK. Aber der Schlagzeuger Chris ist immerhin bei KOTZREIZ, von daher können die zumindest mal nicht so unpunkig sein.

Ich war auch noch nie auf einem JENNIFER ROSTOCK-Konzert (lacht).

Nochmal zurück zur EP. „No retreat and no surrender“ kommt ja wieder vor, jetzt auch im Albumtitel. Das kommt aus dem Film Karate Tiger, da ihr große Film-Fans seid, richtig?

Ja, der Schlagzeuger und ich!

Gibt es noch mehr Zitate, die ich dann auf „Holzschwert“ verpasst habe?

Es gab noch eines aus „Stand By Me“ mit „Das Gewehr geladen in der starken Hand, zieht der Ritter ohne Rüstung durch das wilde Land“,aber sonst nix.

Du gräbst nicht danach, es hat sich in den beiden Fällen angeboten oder gibt es auf der neuen EP auch wieder Zitate?

Ne, bis jetzt nicht. Wenn ein Zitat kommt und es passt, dann freu ich mich, aber ich mache das gar nicht absichtlich. Die meisten Filme habe gar keine so guten Zitate, wahrscheinlich hab ich die beiden tollsten nun damit verbraucht (lacht).

Was war denn der letzte Film, der dir richtig gut gefallen hat?

(überlegt) … gestern fand ich wieder ganz toll „Fight Club“ und „Memento“ finde ich ganz toll. Da gab es aber auch nix an Zitaten, was ich verwenden konnte (lacht).

Bis dahin, vielen Dank. Man kann ja jetzt einiges von euch erwarten und ganz sicher geht es dann auch auf Tour.

Ich hoffe (lacht)

Danke für das Interview und für MARATHONMANN nur das Beste! (Was’n Wortspiel!)

Marathonmann

Seiten in diesem Artikel

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19.01.2014

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