Mânegarm
Interview mit Erik über "Nattväsen"
Interview
MÅNEGARM sind mittlerweile eine verlässliche Größe im Pagan-Metal. Warum es auf ihrem sechsten Album, wieder einmal bei einem neuen Label, trotz des Titels „Nattväsen“ („Kreaturen der Nacht“) nicht um Fledermäuse oder Maulwürfe geht, verrät Sänger und Drummer Erik Grawsiö. Und wenn das nicht Grund genug ist, an dieser Stelle weiterzulesen: ganz nebenbei verrät Erik auch noch etwas, das jeder Mensch gerne wüsste – das große Geheimnis.
Warum habt ihr, nachdem ihr zum letzten Album “Vargstenen” bereits von Displeased Records zu Black Lodge Records gewechselt habt, nun schon wieder das Label gewechselt?
Das ist eine lange Geschichte, aber ich werde versuchen, es kurz zu fassen. Black Lodge ist als Label ok und das denken wir auch jetzt noch, aber wir haben auf einen größeren Anschub gehofft, als den, den wir tatsächlich bekommen haben, als wir bei ihnen unterschrieben. Wir haben über Black Lodge ein Album aufgenommen und herausgebracht, als einige Probleme entstanden, die uns die Möglichkeit gaben, die Zusammenarbeit zu beenden. Wir kamen in Kontakt mit Regain Records, die daran interessiert waren, uns zu signen. Das ist die ganze Geschichte.
Wie fiel die Wahl dann auf Regain Records? Haben sie das beste Angebot gemacht?
Wir sind sicher, dass Regain Records für uns das bessere Label ist, weil sie einfach größer sind, größere/bessere Bands unter Vertrag haben und auch die nötige Routine und Kontakte, um uns einen Schritt weiter zu bringen. Unsere Zusammenarbeit ist noch sehr frisch, aber wir denken, dass sie dazu beitragen werden, aus MÅNEGARM eine noch bessere und auch bekanntere Metal-Band zu machen.
Seid ihr mit eurer Wahl bisher zufrieden? Habt ihr bereits Unterschiede in der Arbeitsweise im Vergleich zu euren vorherigen Labels festgestellt?
Soweit sind wir zufrieden. Und, wie ich schon sagte, die Zusammenarbeit ist relativ frisch (erst ca. ein Jahr), also wird die Zeit das zeigen, aber ich bin sicher, dass wir eine gute Wahl getroffen haben, als wir entschieden, das Label zu wechseln. Definitiv sehen wir einen großen Unterschied im Bezug auf Promotion/Marketing für das neue Album. Reviews und Interviews fliegen nur so herein und ich kann nicht sagen, dass das bei “Vargstenen” so war.
Euer neues Album nennt sich “Nattväsen”, was “Kreaturen der Nacht” heißt. Hat der Titel eine besondere Bedeutung?
“Nattväsen” bedeutet “Nachtkreaturen” oder “Kreaturen der Nacht”, egal. Dieser Titel hat keine tiefere Bedeutung, aber die Lyrics können in vielerlei Hinsicht sozusagen persönlich sein. Gedanken und Botschaften in unseren Texten sollen die Leser/Hörer interpretieren und ihre eigenen Schlussfolgerungen daraus ziehen. In den Lyrics auf dem Album geht es um die Nacht und die beängstigenden Kreaturen, die in ihr hausen, die, die in deinen Träumen und Fantasien deinen Verstand jagen.
Wie spiegelt sich der Titel in den Lyrics des Albums wider? Kann man vielleicht sogar von einem Konzeptalbum sprechen?
Alle Songs auf “Nattväsen” haben ein gemeinsames Thema und somit eine Verbindung (mehr oder weniger) mit der Nacht und ihren Kreaturen.
Es ist kein Konzeptalbum, wie “Vargstenen”, auf dem die Texte auf dem Album eine lange Geschichte erzählen, aber ich denke, man kann “Nattväsen” als eine Art Konzeptalbum sehen. Alle Songs haben das gleiche Thema – ein Themenalbum vielleicht.
Auch das Cover der CD ist verhältnismäßig dunkel und geradezu trist im Vergleich zu den vorherigen Veröffentlichungen, auch das Ausdruck des Inhalts? Wer hat das Artwork gemacht?
Das Cover ist absolut Teil des ganzen Konzepts. Wir wollten, dass es zu der Musik und den Texten passt, die diesmal düsterer sind. Wir hatten anfangs einige andere Ideen für das Cover und haben einen Künstler ausprobiert, aber er hat es nicht so hinbekommen, wie wir es wollten. Später kamen wir zu dem Schluss, dass wir es einfach selbst versuchen könnten und taten es. Markus, Jonas und ich haben uns eines Abends zusammen gesetzt und Markus hatte eine coole Idee. Nach einigen Einstellarbeiten kamen wir auf das Cover, was ihr jetzt seht.
Dies mag eine Standard-Frage sein, aber sie bleibt interessant: wie entstehen bei euch neue Song? Schreibt einer einen Text und die Musik entsteht daraufhin bei den Proben, gibt es eine bestimmte Rollenverteilung?
Ich und Jonas schreiben die Musik und Pierre ist der einzige, der Texte verfasst. Normalerweise lässt sich Jonas einige Gitarrenriffs für einen Songs einfallen und dann schreibe ich die Melodie dazu. Manchmal kann man einen Song ganz allein schreiben aber meist machen wir das zusammen.
Wenn wir über verschiedene Rollen sprechen, denke ich, sind wir wie Geschäftspartner – Arbeiter und Organisator. Jonas ist der ernsthafte Arbeiter, der viel gutes Material produziert und ich bin der Organisator, der die Absprachen macht und das Make-Up aufträgt – die Melodien.
Und Pierre… naja, ich denke, er ist dann der Sekretär, hahaha!!!
Bisher sind eure Alben meist im 2-Jahres-Rhythmus erschienen, alle kontinuierlich erfolgreich, bringt das nicht fast schon einen gewissen Leistungsdruck mit sich, wieder ein ebenso gutes Album in einem gewissen Zeitrahmen zu veröffentlichen?
Wir haben keinerlei Druck gespürt, aber wir haben wirklich hart gearbeitet, ein gutes Album aufzunehmen. Wir versuchen immer, unser bisher bestes Album zu machen und persönlich denke ich, dass wir das geschafft haben. Ich denke, “Nattväsen” ist unser bisher stärkstes Album!
Man kann wirklich sagen, ihr habt musikalisch euren absolut eigenen, unverkennbaren Stil kreiert. Bands, die ihrem Stil über Jahre so gradlinig folgen, kann man schnell nachsagen, langweilig und unoriginell zu sein. Bei euch kommt einem das nicht mal in den Sinn. Was ist euer großes Geheimnis?
Wir haben einfach weiter gemacht wie bisher und wir haben immer Musik gemacht, die wir mochten. Dass sie demselben Muster wie bei früheren Alben folgt, war für uns nie ein Problem, solange wir denken, dass unsere Songs gut sind. Das Geheimnis ist – wir machen verdammt gute Musik!
Wenn wir eines Tages fühlen, dass wir unsere Musik so nicht weiter bringen, dann werden wir was anderes versuchen. (Hoffe ich!) Mal sehen, wie das nächste Album wird… könnte eine Überraschung sein.
Ich mag die Ballade “Delling” am Ende des Albums sehr. Welchen Song magst du am meisten?
Danke, „Delling“ ist gut geworden, muss ich sagen. Ich mag viele Songs auf dem Album, aber wenn ich nur einen aussuchen kann, dann wähle ich den Titeltrack “Nattväsen”. Es ist ein toller Song von Anfang bis Ende, aber das Highlight des Songs ist der letzte Refrain, wo einfach so viele Dinge passieren; die Clean Vocals, die die Geige schön begleiten und hinter alldem kannst du die Flöte hören und ein wenig der zwölf-saitigen Westerngitarre. Ich habe eine Schwäche für schöne Melodien und ich mag sehr, was wir hier erreicht haben.
Soweit ich weiß, geht ihr nächstes Jahr auf Tour. Gibt’s schon nähere Pläne, wie lang und wohin es gehen soll? Freut ihr euch?
Wir freuen uns sehr auf die nächste Tour, wir sind mehr als bereit!!!
Wir arbeiten gerade daran. Noch ist nichts entschieden, aber wir hoffen, dass wir das demnächst bekannt geben können.
Endlich seid ihr auch mal wieder in Deutschland auf Tour, oder? Wie gefällt es euch hier? Wie steht ihr zu den deutschen Fans, Festivals und natürlich Bier und Frauen?
Geplant ist eine Europa-Tour, also kommen wir auf jeden Fall!! Die Szene ist groß dort, also werden wohl die meisten Gigs in Deutschland sein. Wir haben viele Gigs und Festivals in Deutschland gespielt und ich mag das Land sehr. Alle Menschen, die wir getroffen haben, waren wirklich freundlich und das Publikum ist meist großartig. Ihr habt auch wirklich gute Biere, einige der besten, die ich je probiert habe. Aber seit ich vergeben bin, will ich von deutschen Frauen nichts mehr wissen.
In eurem letzten Interview mit metal.de in 2006 habt ihr gesagt, dass nur Janne hauptberuflich Musiker ist. Hat sich das seitdem mit zunehmendem Erfolg geändert?
Es hat sich nichts geändert. Neben MÅNEGARM und einigen anderen Bands/Projekten arbeitet er den ganzen Tag mit Musik; er komponiert Musik für Stücke usw., produziert verschiedene musikalische Events und eine Menge mehr… also würde ich sagen, er ist immer noch ein Full-time-Musiker.
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast. Dir gehören die letzten Worte!
Danke dir auch!
Also die letzten Worte… Hoffentlich und wahrscheinlich werden wir alle euch Heidenmetaller bald auf Tour sehen. Bis dahin rate ich euch, eure Pagan-Nerven mit dem besten Pagan-Metal-Album des Jahrhunderts zu beruhigen – unserem neuen Album “Nattväsen”!!
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