Majesty
Nach meiner Meinung sollten sowohl Online als auch Print Mags im Allgemeinen keine Reviews mehr schreiben!
Interview
MAJESTY polarisieren mit ihrem Image als auch ihrer Musik, was ihrem stetig zunehmenden Erfolg wahrscheinlich nicht einmal geschadet hat. Nun hat die Band ein neues Album namens „Legends“ veröffentlicht, das die mit dem Vorgänger „Rebels“ eingeläutete Kurskorrektur hin zu moderneren Sounds weiterträgt und damit ebenfalls wieder polarisiert. Wir führten folgendes Interview mit Fronter Tarek Maghary.
Mit „Legends“ habt ihr gerade euer neuntes Studioalbum veröffentlicht. Wie fühlt sich das an? Seid ihr nach der langen Zeit im Musikgeschäft eigentlich noch aufgeregt, wenn ein neues Album veröffentlicht wird, oder ist das schon irgendwo für euch Routine? Wie waren die bisherigen Reaktionen?
Ich würde es nicht Aufregung nennen, aber man ist natürlich sehr emotional, wenn man sein Baby auf die Welt loslassen kann. Gerade das neue Album ist ein extrem persönliches Werk auf das wir Mega stolz sind. Die Reaktionen sind bisher auf alle Fälle extrem positiv. Wir haben ja schon einige der neuen Songs live gespielt und die Crowd hat die gefeiert, als ob sie sie schon ewig kennen würden. Es gibt natürlich immer ein paar wenige Leute, denen irgendetwas nicht gefällt, gerade wenn man sich als Band weiterentwickelt, aber damit muss man zu Recht kommen.
Ich habe natürlich auch das Review auf eurer Seite gelesen, aber ich bin da ganz ehrlich zu dir – nach meiner Meinung sollten sowohl Online als auch Print Mags im Allgemeinen keine Reviews mehr schreiben, denn es sind immer nur Einzelmeinungen von Leuten, die jetzt auch nicht gerade mehr journalistische Skills haben als jeder andere da draußen. Im digitalen Zeitalter sind diese pseudojournalistischen Reviews echt nur noch unnötig, da man in der Zeit die man braucht, um das Review zu lesen, sich auch einfach das aktuelle Video der Band ansehen kann und man dann selbst entscheiden kann, ob man die Musik feiert oder eben nicht. Ist echt nicht böse gemeint, weil bestimmt auch einige Menschen viel Zeit und Elan in das Schreiben von Reviews packen, aber ist halt meine Meinung.
Dem darf ich entgegnen, dass wir die Promo nicht angefordert hatten, sondern mit der Bitte um ein Review zugeschickt bekamen. Weiter bin ich nicht der Meinung, dass jeder Mensch dieselben Fähigkeiten hat, weder als Redakteur, noch als Musiker, vielmehr besitzt jeder Mensch individuelle Fähigkeiten, Fertigkeiten, individuellen Charakter und Geschmack. Das neue MAJESTY Album war auch Teil unseres Soundchecks, an welchem neun Redakteure für mehrere aktuelle Veröffentlichungen Noten vergaben und teils sehr unterschiedlich aufnahmen. Das Ergebnis findet ihr hier. Eurem neuen Album liegt ein lyrisches Konzept über ein post-apokalyptisches Endzeitszenario zugrunde. Bitte beschreibe uns, was da passiert und ob ein bestimmtes Buch oder ein Film euch zu diesem Thema inspiriert hat!
Das übergeordnete Szenario ist ein zerstörtes Wasteland, in dem einige wenige für eine freie und bessere Zukunft kämpfen. Diese Grundstimmung spürst du eigentlich in allen Songs auf „Legends“. Du kannst dieses Mindset übrigens auch direkt auf deine persönliche Situation übertragen denn auch wenn dein ganzes Leben im Arsch ist, solltest du niemals aufgeben und dich von niemandem unterkriegen lassen. Lebe den Moment und leben ihn legendär – dann wirst du auch eine Inspiration für andere sein und kannst zu einer Legende werden. Das Album ist wie eine Art Soundtrack zu deinem ewigen Kampf nach Freiheit und der Sinnfindung im Leben.
Eigentlich ist eines eurer Trademarks, dass ihr textlich dem Heavy Metal huldigt. Inwiefern passt da „Legends“ dazu? Und ist es dir schwer gefallen, auf eher typische direkte Metal-Texte zu verzichten?
Dieses sogenannte Trademark haben wir eigentlich schon auf dem letzten Album schwer zurückgefahren. Ich hasse es im Allgemeinen, wenn Bands in Schubladen gesteckt werden. Klar gingen gerade unsere ersten beiden Alben in die Richtung aber sorry, wir haben als Schülerband angefangen und haben natürlich gerade am Anfang unseren damaligen Vorbildern nachgeifert aber wie du sicherlich gemerkt hast, leben wir nun im Jahr 2019. Im Allgemeinen sollte sich jede Band weiterentwickeln. Alles hat seine Zeit im Leben, aber was mich gerade in unserer Metalszene manchmal nervt ist, dass bei einigen wenigen eine Art konservative Nostalgie vorherrscht, dass früher alles besser war uns das bloß alles so bleiben soll, wie es ist. Diese extreme Engstirnigkeit passt meiner Meinung nach absolut nicht mehr in den Zeitgeist und war auch noch nie meins. Jeder neigt mal in manchen Phasen zu Nostalgie und das kann manchmal ja auch Spaß machen, aber dennoch sollte man im Jetzt leben und nicht nur auf die Vergangenheit schauen.
Ein weiteres Trademark von MAJESTY ist das Gespür für sehr eingängige Songs, die schnell hängenbleiben. „Legends“ bildet da keine Ausnahme, ganz im Gegenteil, einige Sachen sind direkt cheesy bis fast schon poppig. Wie beurteilst du eure musikalische Entwicklung, was kannst du uns übers Songwriting zum neuen Album erzählen und habt ihr die Songs bewusst in eine moderne Richtung gedrückt?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du mit cheesy meinst, aber poppig ist für mich sogar ein Kompliment, denn Pop kommt von Populär. Für mich ist beim Songwriting die Hook immer das Wichtigste, denn gerade diese Eingängigkeit machen Songs unsterblich. Ich finde es schlimm, wenn manche Bands da nur auf technisches Gefrickel setzen, nur um bei anderen Musikern gut dazustehen und dabei vergessen, dass Musik immer etwas Emotionales sein sollte und da sind große Melodien, die Leute berühren, sehr wichtig!
Ich weiß, es ist wahrscheinlich auf einer Seite, die metal.de heißt, ein provokantes Statement für das ich viel Hass abbekommen werde, aber es sollten endlich mal ein paar Leute ihre Scheuklappen verlieren. Wir leben in einer so extrem coolen Zeit, wo du jeden Tag neue Eindrücke in den Socials aufsammeln kannst und diese Eindrücke sollten natürlich auch in deine Musik einfließen. Ich höre von Klassik über elektronische Musik bis Metal eigentlich alles, solange die Musik gut ist und mich berührt und manche Sounds flossen da natürlich auch in „Legends“ ein und das ist auch gut so, denn sie machen unseren Style einzigartig. Uns sind Zahlen zwar nicht wichtig, aber der Einstieg von „Legends“ auf Platz 33 in den deutschen Charts zeigt mir da auch ein bisschen, dass wir alles richtig gemacht haben und viele Leute da draußen genau so denken und leben wie wir!
Bei Facebook hattet ihr einige Fotos von den Albumaufnahmen aus den Berlin Sounds Studios gepostet, die Stimmung scheint da ja sehr gelassen gewesen zu sein. Was kannst du uns über die Arbeit im Studio erzählen?
Das hat echt Mega Bock gemacht. Ich bin ja vor einem Jahr nach Berlin gezogen und habe mein neues Studio eröffnet. Als dann die anderen Jungs zu den Recordings kamen, war das wie eine große Klassenfahrt. Ich finde auch, dass sich gerade als professioneller Musiker der Spaß an dem was man tut und Professionalität nicht ausschließen müssen oder sogar dürfen. „Legends“ ist wie bereits gesagt das persönlichste Album welches wir jemals gedropped haben und da wir alle extrem Spaß an der Produktion hatten, hört man diesen Spirit dem Album auch an.
Allgemein seid ihr in den Social Media Kanälen recht aktiv. Wie siehst du Social Media für Bands und Künstler, eher als Chance oder birgt das auch Risiken?
Es ist die beste Zeit für Musiker. Du kannst die ganze Welt mit deinem Smartphone erreichen und überall neue Fans gewinnen. Ich sehe da ehrlich gesagt auch keine Risiken, denn du musst ja nur das posten, hinter dem du auch stehst. Das einzige was manchmal nervt sind Leute, die anscheinend so ein langweiliges eigenes Leben haben, dass sie ihre Zeit mit Hass Kommentaren bei Bands, die sie offensichtlich nicht mögen, verbringen. Leute, feiert die Bands die ihr cool findet und unterstützt sie und verschwendet nicht eure und die Zeit anderer Leute mit unnötigem Hass. Das sind aber wirklich nicht viele Menschen, aber manche wenige trollen halt extrem viel herum und gehen eigentlich 99 Prozent der Community auf den Sack!
Arthur Gauglitz ist seit letztem Jahr euer neuer Bassist, wobei er inoffiziell ja bereits seit 2017 dabei ist. Warum nicht gleich richtig?
Nun, wir hatten ja davor einige Besetzungswechsel am Bass und wir wollten dieses Mal einfach nur sichergehen, dass wir den richtigen Mann gefunden haben, bevor wir seinen Namen veröffentlichen. Als wir dann auf vielen Shows gemerkt haben, dass Arthur perfekt in unsere Familie passt, haben wir ihn offiziell unseren Fans vorgestellt.
Beschreibe deinen / euren Lebensstil in einem Satz!
Das Leben ist fucking kurz also lebe es zu 100% und genieße das Jetzt, denn die Vergangenheit ist tot!
MAJESTY werden weithin als True Metal-Band verstanden – was bedeutet der Begriff für Euch? Wie ernst nimmst du das Ganze? Und was bedeutet für dich dann „untrue“?
Um ehrlich zu sein haben wir uns selbst nie als True Metal bezeichnet. Das war zu unseren Anfangszeiten eher eine Einordnung der Presse. Gerade unser erstes Demo „Keep It True“ sagt eben bereits durch den Titel aus, was der Begriff True für uns bedeutet, nämlich einfach Musik zu machen die ehrlich ist und von Herzen kommt – nicht mehr und nicht weniger. Wenn du mich also schon auf dieses Wording festlegen willst, dann würde ich als untrue bezeichnen, wenn du Musik machst hinter der du nicht selbst stehst. Bei MAJESTY kannst du dir auf alle Fälle sicher sein, dass wir alles, was wir tun, auch selbst feiern. Ich habe zum Beispiel unser neues Album auch nach Abschluss der Produktion bestimmt schon hundert Mal angehört. Das soll nicht arrogant klingen aber ich finde es halt wirklich geil 😉 Mir sind im Gegenteil Musiker suspekt, die ihre eigene Musik nicht anhören können oder wollen.
Ihr kommt bald auf Tour. Was dürfen wir erwarten?
Einfach geile Metalpartys. Wir sind nicht die Band, die sich abseits der Fans sieht. Bei uns funktionieren Konzerte immer als Einheit mit den Fans, so dass jeder einzelne einfach eine geile Zeit hat und etwas aus seinem Alltag rauskommt. Dieses Gefühl kann man schwer beschreiben. Kommt einfach mal selbst vorbei und überzeugt euch. Bei unserer „Legends“ Herbst Tour haben wir übrigens unsere Freunde von WARKINGS und VICTORIOUS dabei, Ein großes Fest sollte also garantiert sein.
Was habt ihr sonst noch alles in absehbarer Zukunft geplant?
Wir werden weiter unseren Traum leben. Das klingt vielleicht für einige etwas klischeehaft, aber es entspricht zu 100 Prozent der Wahrheit. Wir wollen versuchen in noch mehr Ländern zu spielen und viele neue Freunde kennenzulernen. Es gibt gerade einige sehr interessante Anfragen von größeren Festivals und ich denke wir können da bald einiges bekannt geben.
Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir!
Ich danke dir, ich hoffe ihr feiert alle „Legends“ genauso, wie wir es tun und lebt die Message: Lasst euch von niemanden vorschreiben wie ihr euer Leben zu leben habt und genießt jede Sekunde!
Galerie mit 24 Bildern: Majesty - Legends Tour 2019 in Frankfurt/MainMehr zu Majesty
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Stile | Heavy Metal, Power Metal, True Metal |
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„Mimimi wenn ihr unser Album nicht gut bewertet, dann bewertet es halt gar nicht?“ Was ist denn das für ne dämliche Einstellung. Klar sind Reviews subjektiv und klar kann man sich in der Zeit, in der man eins lesen würde auch das aktuelle Video bei youtube reinschauen. 1-2 Videos bei youtube sind aber oft nicht repräsentativ (, es sei denn dort gibt es schon das ganze Album im Stream). Viele Alben hätte ich mir nach einem Kurzcheck bei youtube gar nicht ganz angehört und bei anderen war ich wiederum entäuscht, weil die Videosingle letztendlich der einzige Track war, der mir gefiel.
Ich lese in der Regel auch nicht nur eine Rezension sondern schaue, wie ein Album so im durchschnitt ankommt und entscheide dann, ob es was für mich sein könnte. Oder auch einfach nur, um mal andere Meinungen zu lesen.
Drehen wir doch den Spieß einfach mal um. Wenn ihr nicht wollt, dass eure Musik kritisch betrachtet wird, dann veröffentlicht halt keine Alben. Zumal die hochqualifizierten Kommentare auf youtube mitunter wesentlich weniger schmeichelhaft ausfallen als eine schlechte Rezension. So ein Dummbatz!
Abgesehen davon: wie stellt er sich die berichterstattung von musikmagazinen denn sonst vor? Nur news und interviews veröffentlichen, also quasi kostenlos die werbetrommel rühren?
Auch wenn ich ihm bei dem teil mit hasskommentaren in sozialen medien zustimme, insgesamt fehlt mir da ein wenig die kritikfähigkeit.
Was für ein Schwohnz! Ein nicht unerheblicher Teil seiner musikalischen Sozialisation dürfte ebenfalls auf Reviews fußen, wenn es die eigene Band betrifft, wird man dann gerne undemokratisch. Fahr nach Fuckyouland und nimm deine Zirkuskapelle am besten gleich mit.
Zumal die Pladde mit sieben Punkten doch als gut bewertet wurde. Nich mal wohlwollend hätte ich der Grütze mit Kackvocals und den peinlichsten Texten ever zwei Punkte gegeben. Shitstorm! Ein veritabler Shitstorm muss her! 😂
„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du mit cheesy meinst…“
Nöööö! Muss eines dieser neuen Jugendwörter sein.
„Ich höre von Klassik über elektronische Musik bis Metal eigentlich alles, solange die Musik gut ist und mich berührt und manche Sounds flossen da natürlich auch in „Legends“ ein…“
Find ich toll! Warum hört man das nicht?
„…und das ist auch gut so, denn sie machen unseren Style einzigartig.“
Muahahahahahaaaaa! Äääh..Nö!
Fakt ist aber, dass mein Unterbewusstsein mich anscheinend vor der Platte schützen wollte und sie deshalb bis jetzt an mir vorbei gegangen ist. Deshalb grade mal Youtube angeworfen um „neue Eindrücke in den Socials aufzusammeln“ und schon drischt mir die Frau einen Stapel Platten auf den Hinterkopf und droht mit Rauswurf.
Bei Kirmes-Euro-Metal versteht sie echt Null Spaß. 😕
Waaaaaaaas die Band der kleinen, aber auch pummeligen Männer gefällt ihr nicht !?
Ich find so Kommentare der Marke „wir lassen uns nicht in Schubladen packen und unser Stil ist total eigentständig“ auch immer ganz heiß. Wenn das von einer Band kommt, die einen komischen Crossover aus verschiedenen Stilen spielt, ok. Aber wenn das von einer Band kommt, die den Großteil ihrer Karriere sowohl musikalisch als auch visuell OFFENSICHTLICH Manowar und anderen Echt-Metal-Kapellen nachgeeifert hat und jetzt halt diesen komischen Euro-Dance-Metal spielt, der grade irgendwie in zu sein scheint, dann muss man dabei schon irgendwie schmunzeln.
Was ist denn mit dem los? Besonders klug ist es nicht sowas rauszukloppen, sind doch gerade Fans traditionellerer Metal Spielarten durchaus Printmag affin. Und was lesen Metalheads dort neben Interviews am liebsten? Richtig: Reviews. So ein Horst 😁
„Es sind immer nur Einzelmeinungen von Leuten, die jetzt auch nicht gerade mehr journalistische Skills haben als jeder andere da draußen.“ Is‘ klar. Und ein Auto reparieren, Klarinette spielen und die Masse eines Sterns berechnen kann auch jeder. Was dieser Majesty-Mensch auf jeden Fall kann: jede Menge geistigen Dünnpfiff reden.
Naja, was soll man dazu noch sagen. Der gute Tarek wird seinem großen Vorbild Joey immer ähnlicher: Kaum ist der Mund auf, kommt dummes Geschwätz raus.