Majesty
"... dann hat er von Heavy Metal, so wie wir ihn spielen und lieben, keine Ahnung, und er soll sich bitte wieder in sein Loch verpissen" – Interview mit Tarek "MS" Maghary zu "Banners High"
Interview
MAJESTY spalten die Lager, das hat auch die letzte Veröffentlichung „Banners High“ wieder gezeigt. Im Interview mit Metal.de hat sich Frontmann Tarek „MS“ Maghary auch dazu geäußert. Außerdem gibt er einen Ausblick auf die anstehende Headlinertour und verdeutlicht seinen Standpunkt zu Band-Vergleichen.
Hallo Tarek! Kurz vor Weihnachten wurde „Banners High“ veröffentlicht. Wieso ist Euer neues Album aus Deiner Sicht ein gutes Geschenk?
Hallo André, nun, ich denke, wer auf Musik steht, die mit viel Herzblut und Hingabe gespielt wird, der wird an „Banners High“ sicher genauso viel Freude am Hören haben wie uns das Einspielen des Albums bereitet hat. Du bekommst eine tolle Fantasystory geboten, die durch zehn Songs erzählt wird.
Bist Du als alter Hase im Musikgeschäft noch aufgeregt, wenn eine neue Platte rauskommt, oder überwiegt die Routine?
Aufgeregt würde ich nicht sagen, aber natürlich sind wir gespannt, wie das Album bei den Fans ankommt. Du steckst ja viel Arbeit und Hingabe in die Produktion und da hoffst du natürlich schon, dass es die Fans auch geil finden. Ich glaube, Routine sollte sich da nie einstellen, denn jedes Album ist anders und genauso ist auch jeder Release auf seine eigene Art und Weise spannend.
Mit „Banners High“ habt Ihr zum ersten Mal ein Konzeptalbum produziert. Warst Du allein für die Texte und damit auch für die Konzeption der Inhalte verantwortlich? Beschreibe die Geschichte doch bitte kurz.
Ja, die Geschichte und die Songs stammen aus meiner Feder. Ich bin ein großer Fantasyfan, weil es da meistens um Werte geht, die perfekt zu MAJESTY passen und da war es sehr naheliegend, dass wir auch mit MAJESTY über ein ganzes Album hinweg mal eine große Geschichte erzählen. Kurz umrissen geht es darum, dass ein Volk gegen seine Unterdrücker rebelliert, um endlich frei zu sein, und das, obwohl der Feind sehr viel mächtiger ist. Auch wenn es aussichtslos erscheint, will das Volk frei sein.
Eines Eurer Trademarks ist die textliche Huldigung von Heavy Metal – man muss nur an Songs wie „Into The Stadiums“, „Son Of Metal“ oder „Metal To The Metalheads“ denken. Die konzeptionelle Ausrichtung hat das ja diesmal verhindert: Ist es Dir schwer gefallen, auf direkte Metal-Texte zu verzichten?
Im Prinzip geht es, wie schon gerade beschrieben, bei unseren Texten darum, dass man für seine Freiheit kämpft und immer seinen Weg geht. Für uns bedeutet dieser Weg eben, Heavy Metal zu spielen und das haben wir auch schon oft durch Songs zum Ausdruck gebracht. Du kannst diese Werte aber auch in einer Fantasy-Geschichte vermitteln oder sie auf deinen normalen Alltag übertragen. Es wird immer Leute geben, die sich dir in den Weg stellen und dir sagen, dass du deine Ziele niemals erreichen kannst. Doch egal ob es dein Chef, dein Lehrer, ein Journalist oder sonst jemand ist – lass dich von niemandem aufhalten und lebe deinen Traum, denn nur dann bist du wirklich frei!
Wer Eure Musik kennt, weiß, dass MAJESTY ein Händchen für Songs haben, die gut ins Ohr gehen. Ich finde, das neue Material punktet gerade in dem Bereich noch deutlicher als der Vorgänger. Wo siehst Du die Unterschiede zum letzten Album „Thunder Rider“ und zu älteren Werken?
Schwierige Frage. Für uns ist es sehr wichtig, dass jedes Album eigenständig ist und wir nicht einfach, übertrieben gesprochen, das Vorgängeralbum mit neuen Texten neu aufnehmen. Ich kann dir aber ehrlich gesagt diese Unterschiede zwischen den Alben gar nicht genau logisch erklären, da wir uns nicht hinsetzen und sagen: Dieses Album wird langsamer, schneller oder härter. Wir spielen einfach das, was wir fühlen, ohne zu viel darüber nachzudenken oder gar von vornherein durchzuplanen. Ich finde es aber toll, dass jeder MAJESTY-Fan sein persönliches Lieblingsalbum oder seine Lieblingssongs hat. Jedes unserer Alben ist auf seine Weise einzigartig, aber trotzdem unverkennbar MAJESTY!
Fans hören in Euren Songs eingängige Hooklines, andere stufen die Musik als poppig, kitschig und dergleichen ab. Steckt auch in den Negativstimmen ein Fünkchen Wahrheit und wie muss sich für Dich ein guter Heavy-Metal-Song anhören?
Ich kümmere mich nicht um diese, wie du sagst, Negativstimmen, denn das sind meistens irgendwelche erbärmlichen Nerds, die Spaß daran haben, etwas zu kritisieren, von dem sie keine Ahnung haben. Vor allem in Foren finde ich das immer geil. Das Leben ist doch so kurz und da sollte man doch wahrlich Besseres zu tun haben, als über Bands abzulästern, die man von vornherein eh nicht mag. Diese Leute sind die gleichen, die dann, wenn sie mal alt sind, auf ihrer Terrasse stehen, um falsch parkende Autos anzuzeigen. Mir gefallen auch manche Bands nicht, aber dann verschwende ich doch nicht meine Zeit und schreibe noch dämliche Negativbeiträge in irgendwelchen Foren. Verstehe mich bitte nicht falsch, wir leben ja in einem freien Land und jeder kann positiv oder negativ kritisieren, was er will. Ich habe auch nichts dagegen, wenn uns jemand kritisiert, aber wenn einem von manchen vorgeworfen wird, dass unsere Hooklines zu eingängig sind, dann hat er von Heavy Metal, so wie wir ihn spielen und lieben, keine Ahnung, und er soll sich bitte wieder in sein Loch verpissen und seine progressive Zwölftonmusik hören.
In der Rezension zu „Banners High“ habe ich Euch als „Nonplusultra“ im True-Metal-Sektor bezeichnet, ohne direkt von MANOWAR zu sprechen. Aber mal ehrlich, ehrt Dich der Vergleich zur Band von Joey DeMaio noch oder hast Du die ständigen Bezüge satt?
Mich ehren überhaupt keine Vergleiche. Wir sind MAJESTY und wir machen das, was wir wollen, und spielen die Musik, die wir lieben. Klar braucht die Presse immer Vergleiche, aber mich persönlich interessiert das reichlich wenig. Es haben uns sicher viele Bands beeinflusst und das ist auch gut so, dass man diese Einflüsse in unseren Songs hört. So war das in der Musikgeschichte aber auch schon immer und gerade deswegen überdauert der traditionelle Heavy Metal auch schon mehrere Generationen und wird auch nie aussterben.
Sind MAJESTY anno 2013 besser als MANOWAR?
Dazu will ich nichts sagen, da ich es megascheiße finde, wenn Bands in Interviews über andere Bands herziehen. Das mache ich aus Prinzip nicht. Ich beantworte dir gerne jede Frage über MAJESTY, die dir einfällt, aber wenn du was über andere Bands wissen willst, dann musst du eben diese anderen Bands fragen. Und gerade solches gegenseitiges Vergleichen von Bands mache ich nicht mit, da das meiner Meinung nach die Szene zerstört.
Im nächsten Jahr steht eine Headlinertour auf dem Plan. Wie kann man sich das Tourleben bei Euch vorstellen: diszipliniert oder feuchtfröhlich?
Beides, da das ja kein Widerspruch ist. Vor und während der Show sind wir sehr diszipliniert, da wir den Fans immer das Beste geben wollen. Aber nach der Shows sind wir feuchtfröhlichen Aftershow-Partys nie abgeneigt, vor allem dann nicht, wenn schöne Mädels dabei sind und diverse Getränke vorhanden sind.
Wird die Fantasygeschichte live auf eine besondere Weise präsentiert oder wandern eh nur ein paar wenige Songs von „Banners High“ in die Setlist? Ich kann mir insbesondere „Bloodshed And Steel“ sehr gut vorstellen.
Wir lassen uns da sicher etwas Besonderes einfallen und wollen den Leuten etwas bieten, was sie nie vergessen werden. Vor allem, da wir ja nun endlich wieder als Headliner unterwegs sind und daher eine lange Spielzeit haben. Wir werden aber nicht, so wie das ja manche Bands machen, das Album komplett am Stück spielen. Auf der Tour wird neben neuen Songs natürlich auch ein Best-of unseres ganzen bisherigen Schaffens geboten. Wir freuen uns auf alle Fälle schon sehr auf die Tour und ich kann dir jetzt schon sagen, dass es zusammen mit STORMWARRIOR und WISDOM wahre Heavy-Metal-Feuerwerke geben wird. Keiner sollte diese Tour verpassen.
Von der anstehenden Tour mal abgesehen, wie geht es mit MAJESTY weiter?
Wir werden weiter Vollgas geben und weiter das tun, was wir lieben. Es werden bald schon weitere Festivals bestätigt und wir haben für 2014 im Allgemeinen sehr viel in Planung. Am besten schaut man für aktuelle News und Gigs immer regelmäßig auf unserer Page unter majesty-metal.de und auf Facebook vorbei.
Galerie mit 24 Bildern: Majesty - Legends Tour 2019 in Frankfurt/MainMehr zu Majesty
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Stile | Heavy Metal, True Metal |
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