Kristoffer Gildenlöw
Kristoffer Gildenlöw
Interview
Der Rauswurf von Kristoffer Gildenlöw aus PAIN OF SALVATION hat ihn nicht davon abgehalten, weiter Musik zu machen. Darüber hinaus hat er über Zwischenmenschliches und … obdachlose Affen erzählt.
Gut, danke.
Hier passieren eine menge Dinge gleichzeitig und dies stellt deine „Multitasking-Fähigkeiten“ vor große Aufgaben. Aber das ist die Art, wie ich es mag.
Und wie geht’s Deinem Kind, spricht es denn schon?
Little Ronja geht’s gut. Sie spricht schon. Nicht immer ganz verständlich, aber sie schafft es, zu bekommen, was sie will. Ein schickes Gemisch aus Schwedisch und Holländisch (lächelt).
In welchen musikalischen Projekten bist Du zur Zeit involviert?
Haupsächlich bei DIAL, einer Band (bzw. einem Projekt), die ich hier in den Niederlanden zusammen mit einem anderen Gitarristen und mit meiner Frau habe. Eigentlich haben wir schon miteinander musiziert als ich noch bei PoS war. Wenn man’s genau nimmt, ist es also keine neue Band. Wir dachten uns nur, es wäre eine gute Sache, ihr etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken, jetzt da ich mehr Zeit und Energie dafür übrig habe. Wir haben im Sommer ein Album aufgenommen und sind nun mit Labels über eine Debut-Veröffentlichung am verhandeln. Desweiteren nehme ich mit, was sich anbietet und was mir liegt.
Mit DARK SUNS habe ich vor ca. einem Monat hier in Holland auf einem Festival gespielt und ich hoffe, bei der nächsten LANA LANE/ERIK NORDLÄNDER-Tournee mit im Boot zu sein. Außerdem habe ich immer wieder Recording-Sessions. Ich habe einige Bass-Parts für eine griechische Band namens IMPLOSION aufgenommen und ich bin gerade mit zwei Songs für ein „Extreme-Sports“-Video einer schwedisch-amerikanischen Firma namens „Foam-Produktions“ fertig geworden. Eben alles was ich mag und wofür ich Zeit habe.
Ich arbeite außerdem seit mehreren Jahren an meinem Solo-Album. Es scheint nur, als würden immer andere Sachen im Wege stehen. Ich hatte gehofft, das Album dieses Jahr fertig zu bekommen, aber DIAL brauchte mehr Zeit als ich geplant habe. Ich habe nicht das Bedürfnis, es übers Knie zu brechen und je mehr ich abwarte, desto reifer werden die Songs und ich wechsele sie und arrangiere sie immer wieder aufs Neue.
Welche Pläne hast Du für die Zukunft?
Ich nehme jeden Tag wie er kommt. Ich plane bald, mein Soloalbum aufzunehmen, aber nochmal, dies sage ich schon seit drei Jahren, deshalb…
Ebenso hoffe ich, bald wieder Live auf der Bühne zu spielen. Mit LANA LANE, ERIK NORDLÄNDER oder DARK SUNS. Das spaßigste wäre, DIAL auf ein Tour-Level zu hieven. Es wäre interessant, diese Shows zusammenzustellen. Es wären einfach keine normalen Live-Gigs. Die Musik und die Besetzung werden viel Aktion und Wechsel auf der Bühne benötigen, was auch den optischen Faktor sehr interessant machen dürfte.
Hoffst Du, bzw. denkst Du, daß Du jemals mit Musik Deinen Lebensunterhalt bestreiten werden kannst? Oder kannst Du das bereits?
Ich konnte noch nie von der Musik, die ich mache, leben. Indem ich selbst auch die Musik schreibe, erhöhen sich Chancen. Es gibt allerdings eine große „Grauzone“, in der Musik mehr zu einer Art Arbeit, einer Art Geschäft wird, als denn ein spaßiges Hobby. Und diese Zone ist sehr gefährlich. Dort waren wir mit PoS lange Zeit und man musste hart arbeiten, nur um sein Level zu halten. Man reißt sich den Arsch auf, um diese ganzen kleinen Sachen zu organisieren und wenn man dann endlich zum spielen kommt, hat man keinen Bock mehr auf das Ganze. Aber ich plane, weiter Musik zu machen und mich nicht in einer Sackgasse fest zu fahren. Dann, wenn alles gut läuft, bin ich bereit, abzuheben. Mittlerweile habe ich einen festen Job und kann in meiner Freizeit an meiner Musik-Karierre arbeiten. Und ich habe immer noch Zeit und Kraft, jede Sekunde daran zu mögen und zu genießen.
Wie ist es, mit Deiner Frau in einer Band zu spielen? Ähnlich wie mit Deinem Bruder?
Bis jetzt gehen wir alle in die selbe Richtung und wissen wirklich, was wir wollen. Es gibt keine Grenzen, die dich einschränken und wir arbeiten sehr hart, um diese Sache durchzuziehen. Ich könnte mir aber vorstellen, daß das Zusammenspiel mit deiner Frau schlimmere Konsequenzen haben könnte. Daniel ist mein Bruder und wird es immer sein. Wir könnten uns wegen einer Diskussion gegenseitig die Augen auskratzen (nicht daß das je passiert wäre) aber nach der Probe wären wir immer noch Brüder. Ein Bruder-Bruder-Streit würde nicht mit einer Scheidung und Alimentenzahlungen enden (lächelt).
In wie fern beeinflusst das persönliche Verhältnis zwischen Euch beiden die Stimmung sowohl in der Band, als auch in der Musik?
In letzter Zeit stand DIAL im Mittelpunkt unsere gesamten Freizeit. Wir arbeiten nun schon seit Jahren zusammen und alle „ups and downs“ in diesem Prozess beeinflussen unser Privatleben auch auf sehr persönliche Weise. Aber zusammen sind wir stark.
In wie weit bist Du an DIAL beteiligt und wie habt ihr entschieden, wer welches Instrument spielt, da Liselotte, Deine Frau, ja auch eine Bassistin ist? Steht schon fest, wer welchen Song singen wird?
Die gesamte Idee, die hinter DIAL steht, ist, Musik ohne Einschränkungen zu machen. Das beinhaltet sowohl den Musikstil, als auch die Besetzung. Wir haben eben das gemacht, was das Beste für die Songs und deren einzelne Teile ist. Auf einigen Songs spiele ich Bass, auf anderen Liselotte und auf manchen spielen wir sogar beide. In gleicher Weise spiele ich bei manchen Songs Gitarre anstelle des eigentlichen Gitarristen. Bei anderen spielen wir beide und auf einigen haben wir überhaupt keine Gitarren. Einfach, was immer das Beste für den Song ist.
Du hattest einst ein „Comming Out“, daß Du Dich als einen schüchternen Sänger siehst. Hat es Dich große Überwindung gekostet, nun sogar Lead-Vocals auf dem DIAL-Album zu singen?
Wir haben uns nach „echten“ Sängern für die männlichen Gesangs-parts umgeschaut. Wir hatten ein paar Namen zur Auswahl, aber keiner hätte komplett gepasst. Und verschiedene Sänger zu engagieren, hätte DIAL mehr in Richtung eines Projekts gerückt und wir wollten uns diese Bezeichnung nicht überstülpen. So haben wir uns entschieden, daß ich die männlichen Vocals singen werde und wir Devon Graves auf einem Song als Gastsänger auftreten lassen werden. Aber ich hatte eine Menge Mut gebraucht, es zu tun. Nicht nur, da ich kein wirklicher Sänger bin, sondern auch, weil ich einen großartigen Sänger als Bruder habe. Ich hoffe, dies wird anerkannt werden.
Sag doch bitte etwas zur Zusammenarbeit mit Devon Graves. Er ist immerhin ein berühmter Musiker (PSYCHOTIC WALZ, DEADSOUL TRIBE).
Wir hatten einen Song, bei dem ich ziemlich zeitig bemerkt habe, daß dieser besser zu jemandem mit einer kraftvolleren Stimme, als ich sie habe, passen würde. Wir „brainstormten“ und da Liselotte gerade erst vor ein paar Wochen DEADSOUL TRIBE hier in Holland gesehen hatte, kam sie auf die Idee, ihn zu fragen. Wir haben ihm eine Mail geschickt und er hat sich sehr dafür interessiert, uns auszuhelfen. Er bat uns, ihm ein Demo zu schicken und ihn wissen zu lassen, worum es bei uns geht. Er antwortete dann, daß er nicht nur diesen Song singen wolle, sondern auch das ganze Album aufnehmen und produzieren würde. Er hat die Songs und Ideen sehr gemocht und wollte die Sachen sogar noch weiter vorantreiben. Im Juni dieses Sommers sind wir nach Österreich runter gefahren um das Schlagzeug in seinem Studio aufzunehmen und danach wurde die Sache ein Selbstläufer. Devon hat uns auch mit Gesangsauftritten bei zwei anderen Songs und zusätzlichem Gitarrenspiel ausgeholfen.
Was können wir von „Synchronized“, dem DIAL-Debut, erwarten? Hoffst Du, damit auch PoS-Fans zu erreichen oder habt ihr versucht, etwas total Neues zu machen. Ich habe das Gefühl, es gibt Ähnlichkeiten in Bezug auf das Theatralische der Musik.
Ich hoffe schon, daß so einige PoS-Fans offen sein und auch diese Musik unter ihre Fittiche nehmen werden. Sie ist aber überhaupt nicht vergleichbar mit PoS. Sie ist viel einfacher und leichter zu verstehen. Keine schweren Konzepte und nicht zu komplex in jeder Hinsicht. DIAL ist viel mehr sowohl von der britischen Rock- und Popszene beeinflusst, als auch so einiger Undergroundmusik. Du wirst einfachen Pop, gemischt mit elektronischen Loops und Metal-Gitarren hören. Aber genauso wie PoS lassen wir uns von so vielen unterschiedlichen Sachen inspirieren und versuchen unser eigenes Süppchen daraus zu kochen. Unsere Stärken wäre der Gebrauch von männlichen und weiblichen Leadvocal, keine Grenzen in der instrumentalen Besetzung und ein großes Spektrum an Einflüssen. DIALs theatralischer Aspekt würde wahrscheinlich etwas natürlicher ausfallen als der von PoS. Viele Einflüsse, die Du in DIAL hören wirst, kommen von Bands und Künstlern, die alle eine visuelle Bühnenshow benutzt haben (z.B. KATE BUSH, SOUXIE, QUEEN, PINK FLOYD, PETER GABRIEL). PoS Wurden mit „BE“ visuell, was wirklich eine neue Tür für die Pos-Bühnenshow geöffnet hat.
Von DIAL habe ich durch MySpace erfahren. Was denkst Du über Internet-Communities, wie MySpace und andere. Ist es eine gute Plattform, um Musik ohne Labeldeal zu promoten und neue Hörer und Fans zu erreichen? Oder findest Du sie eher oberflächlich? Oder vielleicht beides…?
Ich habe mit meiner eigenen Seite bei MySpace angefangen. Hauptsächlich, da es einfach zu nutzen ist und meine eigene Seite noch nicht online war. Dann bemerkten wir die riesige Menge an Reaktionen und die zahllosen Arten, Menschen weltweit zu erreichen und mit ihnen in Kontakt zu kommen. Zuerst wollten wir das Album selber herausbringen. So hätten wir keinen Stress durch Deadlines oder Kompromisse seitens eines Labels gehabt. Der Schritt, uns im Internet und auf MySpace zu promoten, war gut um potentielle Fans und Hörer zu erreichen. Dann dachten wir, daß durch die Veröffentlichung des Albums durch ein etabliertes Label die Dinge viel leichter gehen würden und es würde uns Arbeit ersparen. Aber wir entschieden uns, das Album erst selber aufzunehmen, um mit einem fertigen Produkt ohne kommerzielle Kompromisse anzukommen. Jetzt haben wir MySpace benutzt, um Leute für uns zu interessieren und sie nach mehr verlangen zu lassen. Direkten und persönlichen Kontakt mit Fans und Hörern zu bekommen, ist das Wichtigste um eine Band zu etablieren und Internet ist dafür unschlagbar. DIAL haben noch nicht mal eine Album draußen, aber haben bereits Fans in Brasilien, Australien und Japan. Na wie cool ist das denn…?!?
Inwieweit unterscheidet sich Dein Solo-Material von DIAL? Und welches ist für Dich das wichtigste Projekt und liegt Dir am meisten am Herzen? Warum hast Du es eigentlich nicht verbunden?
Meine Solomusik könnte sich zum Extremen entwickeln wenn es um die Einführung unterschiedlicher Musikstile und Einflüsse geht. Am Anfang waren DIAL auch ziemlich extrem, aber wir haben es etwas komprimiert indem wir die Songs etwas neu arrangierten und einige Songs, die zu extrem waren, herausgenommen haben. Mit meiner Solomusik werde ich nicht komprimieren – Ich will expandieren. Ich werde elektronische Musik, Folk, Metal, Fusion und Orchestrales, instrumentale Teile und mehrfach gelayerte Vocals benutzen. Das Einzige, was dies zusammenhält, werde ich sein. Meine erste Idee war, den Bass in den Mittelpunkt zu rücken, aber dann dachte ich: „warum nicht die Musik in den Mittelpunkt stellen“. Vor fast zwei Jahren habe ich ein Demo aufgenommen aber wegen immer neuen Ideen und Einflüssen muss ich einige der Songs neu arrangieren.
Hast Du einen Album-Titel für Dein Solo-Projekt und wann können wir es in voller Länge hören? Du hast noch keinen Vertrag, richtig? Hast Du Dich schon diesbezüglich beworben? Falls ja, wie war das Feedback?
Mein Solomaterial hat bis jetzt weder einen Namen, noch ein Label. Ich werde es einfach unter meinem eigenen Namen herausbringen. Ich habe mein Demo zu InsideOut geschickt, aber sie haben es abgelehnt, da ich nicht der Frontmann meiner Hauptband war und es zu viele instrumentale Songs gab. Nun, ich habe durchaus einige sehr interessante, neue Ideen, die während der „Reise“ aufkamen. Also, lasst uns schauen, was am Ende dabei herauskommt. Ich habe Zeit. Das wichtigste ist, daß ich mit dem Endergebnis zufrieden sein werde.
Und was ist mit PoS? Bist Du noch immer über die Art und Weise, wie die Sache gelaufen ist, enttäuscht?
Ja bin ich! Ich habe mich mit der neuen Situation abgefunden und bereue nichts, aber ich wünschte, daß das Problem besser gelöst worden wäre. Ich verstehe noch immer nicht, was PoS dazu veranlasst hat, mich quasi über Nacht herauszuwerfen, oder warum dies so plötzlich sein musste, kurz vor der Albumaufnahme. Ich hoffe, sie wussten was tun und daß sie denken, das Richtige getan zu haben.
Wie hast Du das ProgPower mit DARK SUNS empfunden und was hat Dich eigentlich dazu gebracht, mit ihnen zu spielen?
DARK SUNS sind tolle Jungs. Sie waren mit uns bei unseren zwei Tourblocks mit dabei und während dieser Monate haben wir sie ziemlich gut kennengelernt. Sie haben mich kontaktiert (über MySpace) und gefragt, ob ich für den Gig hier in Holland nicht einspringen könnte. Ihr Bassist ist ausgestiegen und sie brauchten einen Ersatz. Da der Gig nur eine Stunde von meinem Wohnort entfernt ist (wie alles hier in Holland (lächelt)), war ich froh, aushelfen zu können. Ich kannte das ProgPower, da ich dort früher schon dreimal mit PoS gespielt habe und daher wusste, was mich erwartet. Es ist ein cooles Festival und es war toll wieder auf dieser Bühne zu sein und zu spielen. Live zu spielen ist einer der Hauptgründe, warum ich Musik mache. Bei DARK SUNS auszuhelfen war eine Ehre für mich. Sie verdienen all die Aufmerksamkeit und den Erfolg, den sie bekommen können. Es hat sich großartig angefühlt, wieder auf der Bühne zu sein und die Jungs von DS haben mich wie zu Hause fühlen lassen. Sie haben mir tolles Vorbereitungsmaterial gegeben um die Songs zu lernen. Und als wir dann auf die Bühne gingen haben wir nur ein einziges Mal in ihrer Garderobe und ohne Verstärker die Songs durchgespielt. Das war unsere gemeinsame Probe. Aber auf der Bühne hat es sich angefühlt, als ob wir schon seit Wochen geprobt hätten.
Gibt es irgendwelche Zukunftspläne, mit ihnen zu arbeiten?
Es hängt von ihnen ab. Ich werde soviel ich kann aushelfen, wenn sie mich brauchen. Sie haben über ihr kommendes Album gesprochen und vielleicht noch über ein paar weitere Gigs. Ich werde auf weitere Anweisungen ihrerseits warten aber meine Axt wird geschliffen bleiben um sie zu nutzen.
Da Du eine Menge Zeit in die Musik investierst, denke ich, dies kann auch Stress bedeuten. Also, wie entspannst Du?
Ich habe immer stressige Momente in meinem Leben. Aus irgendwelchen Gründen kommt alles auf einmal und dann passiert wieder nichts. Aber es gibt guten und schlechten Stress. Schlechter Stress ist, wenn man mit einer Situation konfrontiert wird, die man nicht mag. Das passiert auch bei Musik, da auch dabei immer so viele Faktoren eine Rolle spielen, die man beachten muss. Guter Stress ist, wenn du viel zu tun hast, und du weißt, wie du das machen musst (oder hast zumindest eine Ahnung) und wenn Du magst, was Du tust. Ich arbeite sehr gut unter dem Einfluss von Stress und kann dabei viel schaffen. Ich bin sehr logisch und realistisch denkend und habe ein Gespür für das Lösen von Problemen; obwohl ich keine perfekten Ergebnisse erwarte. Ich bin eher Macher als Denker. Für mich bedeutet Stressabbau, mich mit einem leichten Snack hinzusetzen und mir einen Film anzusehen. Die Außenwelt für eine Weile vergessen.
Ich habe gehört, daß Du Dich für Politik interessierst. Welche politischen Ereignisse haben Dich am meisten bewegt? Sowohl auf positive, als auch auf negative Weise.
Außer dem, was ich in meiner Musik oder meinen persönlichen Statements verbreite, bin ich kein politischer Aktivist. Ich bin kein Priester, der anderen sagt, was sie zu denken und zu tun haben und ich bin auch kein Prophet, der denkt, seine Worte wären bedeutender, als die der anderen. Wie auch immer, ich beteilige mich sehr gerne an Diskussionen mit jemandem, der einer anderen Meinung als ich ist. Und bin froh, etwas in jedem Bereich zu unternehmen, wenn ich dann auch Reaktionen erkenne. Meistens fehlt es mir mir an der Zeit und den Mitteln, aber sogar wenn ich nicht aktiv helfen kann, versuche ich andere, die das tun zu unterstützen. Ich unterstütze Greenpeace, WSPA, WWF, Stiching Aap (für obdachlose Menschenaffen und Affen) und andere Aktivisten. Wenn Du das weißt, wirst Du sehen, daß die Natur und die Tiere meine größte Sorge sind. Sie sind am wenigsten schuld an der menschlichen Dummheit.
Erzähl doch etwas über Dein Endorsement mit Mayones-Basses. Hast Du einen speziellen Signature-Bass? Und wenn, was ist an ihm so speziell und in wie weit warst Du an seiner Entwicklung beteiligt?
Ich habe ein Standartmodel namens „Comodous“. Das Besondere an diesem Bass ist, daß ich alles an ihm selber ausgesucht habe. Die Holzarten, die Elektronik, die Tonabnehmer und die Hardware.
Als Sahnehäuptchen habe ich die Katzen-Tatzen-Inlays auf dem Hals des Bundbasses machen lassen (eine Art Signatur für mich). Das Beste ist, daß das jeder so machen lassen kann. Mayones verkauft dir ein Model, aber du kannst dir aussuchen, was auch immer du dazuhaben willst. Das macht sie zu etwas so Besonderem und zu einem professionellen Custom-made Hersteller. Ich vergleiche sie gerne mit einer Pizza, bei welcher man ein eine Tomaten-Käse-Pizza als Grundlage und dann welche Zutat auch immer bestellen kann. Außerdem sind sie einfach brillante und mit viel Liebe und Perfektion hergestellte Instrumente. Sie haben über einen Einstieg in ein Signature-Model gesprochen nachdem ich zwei Jahre ein Endorser war. Aber nun, nachdem PoS nicht mehr in meinem „Buch“ steht, denke ich, wir werden anders auf diese Sache schauen. Aber wer weiß…:)
Hast Du jemals darüber nachgedacht, eine Workshop-DVD aufzunehmen? Es gibt so viele Leute, die Dich zu einem der besten Bassisten der Welt zählen.
Als ich jünger war, dachte ich, ich hätte etwas zu sagen. Etwas wovon Leute lernen könnten. Jetzt weiß ich, daß es bereits gesagt worden ist….vor vielen Jahren schon. Ich könnte ein Video machen, über bestimmte Themen reden und mit meinen Ideen und Ansätzen, wie ich Bass spiele angeben. Das wäre nichts, was nicht schon Jaco Pastorius, Victor Wooden, Francis Rocco Prestia, Alexis Sklarevski, Steve Bailey, Victor Bailay und viele, viele vor mir gesagt hätten und dies besser und besser gespielt.
Für diejenigen, die mich als einen Top-Player ansehen, verbeuge ich mich bescheiden und bedanke mich von ganzem Herzen.
Was ist Deine aktuelle Top 5-Playlist?
Das ist immer eine schwere Frage und ich höre sie oft.
Ich höre und spiele Musik in gewissen Zeitabständen. Manchmal höre ich gerne instrumentale Musik, Jazz, Fusion, Funk und Soul. Höre VICTOR WOOTEN, STRAIGHT JACKETS, oder CHICK CHOREA. Eine Woche später bange ich zu CLAWFINGER, RAMMSTEIN und RAGE AGAINST THE MACHINE. Dann wiederum chille ich zu MIKE OLDFIELD, CHAPTER TWO, DIVE, STING und PETER GABRIEL um am nächsten Tag zu schwedischer und irischer Folk-Musik zu swingen. Es gibt genauso viele Zwischenstationen und sie kommen alle zufällig. Also sorry und nochmal: keine Top 5 (lächelt).
Was ist bis jetzt das (musikalische) Highlight Deines Lebens?
Die Tour mit DREAM THEATER hat mir einen wirklichen Einblick gegeben, wie es ist, an der Spitze des progressiven Berges zu sein. Ihre Fans zu treffen, ihre Bühnen zu bespielen und ihre Crew und Organisation zu genießen. Aber auch die kleinere Dinge, die dich fühlen lassen, daß dich Leute wirklich dafür schätzen, wer du bist und was du machst. Gebeten zu werden, für DARK SUNS zu spielen oder gefragt zu werden, für LANA LANE aufzunehmen und zu touren. Alles großartige Errungenschaften und Erfahrungen durch die ich wirklich gewachsen bin.
Okay Kris, das ist (erstmal, hihi) alles, was ich Dich fragen wollte. Gibt es irgendwelche letzten Worte oder Fragen, die ich nicht gestellt habe, die Du aber trotzdem gerne beantwortet hättest?… Aber bitte keine Tee-Rezepte (Dein Bruder hat dies schon gemacht und es ist schwer zu übersetzten, hihi).
Ich habe ein tolles Rezept für vegetarischen Bambi aber ich stelle es später auf meine Seite (lächelt).
Nein, sonst habe ich dem nichts hinzuzufügen.
Ich danke Dir für das Interview und für Dein Interesse. Ich hoffe, daß sich die Leute noch immer an mich erinnern und nicht vergessen, auch mal auf meiner Seite langzuschauen und ein Auge auf meine zukünftigen Projekte zu werfen.
Peace!
Oh, ich hätte es fast vergessen – Welche Überschrift hättest Du gerne für dieses Interview?
Wie wäre es mit:
Not yet in the „where are they now-category“ (lächelt)
Ich finde es gut! Und nun bin ich aber wirklich fertig mit Dir (schmunzel). Danke für Deine Zeit und … PEACE!
Danke Dir und alles Gute!