Ketzer
Vor allem brutaler Black Thrash

Interview

Die Songs auf „Satan’s Boundaries Unchained“ sind allesamt sehr durchdacht arrangiert, melodische und gleichzeitig ultrabrutal. Was waren damals eure Haupteinflüsse?

David: Seit der Bandgründung haben wir als Haupteinfluss eigentlich immer BLACK SABBATH genannt, das trifft auch, oder sogar vor allem, auf unsere Anfangstage zu. Aber natürlich haben wir damals auch ziemlich viel „aktuelleren“ Underground Metal gehört haben und ich denke, das hört man auch. Band wie DESTRYÖER 666, ABSU und DESASTER fallen mir da direkt als erstes ein – alles Bands, die sich durch epischen Melodien und eine gewisse Härte auszeichnen.

Gerade DESASTER waren auch ganz unabhängig von unserer eigenen Musik absolut prägend für uns. Ich erinnere mich noch ziemlich gut daran, wie ich auf die Band gestoßen bin, nämlich tatsächlich durch den Sampler im Metal Hammer. Die hatten gerade die “Angelwhore” raus, das muss also im Jahr 2005 gewesen sein, da war ich 16, und der Song auf dem Sampler hat mich total umgehauen. Ich habe mir dann über deren damals noch ziemlich oldschoolige Homepage die ersten Alben auf Tape geholt, für die CDs oder LPs hatte ich nämlich nicht genug Kohle. Und über DESASTER haben wir dann auch noch andere tolle Bands aus dem Umfeld kennengelernt, wie zum Beispiel NOCTURNAL und METAL INQUISITOR.

KETZER überlassen nichts dem Zufall

Und wie seid ihr an das Songwriting ran gegangen?

Marius: Im Gegensatz zur „Cloud Collider“ und „Starless“, die wir verstärkt gemeinsam im Proberaum komponiert haben, stammten die Songs damals noch hauptsächlich von mir. Der Prozess an sich war nichts besonderes, aber nahm viel Zeit in Anspruch. Sammeln, ausprobieren, grübeln, stundenlanges Anhören und viel Detailarbeit. Dementsprechend aufgeregt war ich, wenn ich Demoaufnahmen der Songs zum ersten Mal im Proberaum oder auch während der Fahrt zu einem Konzert im Auto allen vorspielte. Wenn mal nicht jeder mitgerissen war, dann aber in der Regel spätestens nachdem Gerrit oder David die Gesangslinie und den Text beigesteuert hatten.

Obwohl der Gesang bei uns meistens erst spät dazu kommt, werden KETZER-Songs immer schon besonders durch den Gesang getragen. Wenn es auch mit dem Gesang nicht zünden sollte, haben wir die Songs wieder verworfen. Es gibt noch einiges an Material aus dieser Zeit. Wir spielen mit dem Gedanken einen dieser unfertigen Songs irgendwann mal fertigzustellen und vielleicht als Bonustrack zu verwenden.

Was war die Idee hinter dem Artwork der Platte und wie ist es entstanden?

Marius: Ich denke, das besondere an dem Artwork der „Satan’s Boundaries“ ist, dass wir uns nicht zu tiefe Gedanken dazu gemacht haben. Es ist, was es ist. Heutzutage wäre uns das Motiv sicherlich zu plakativ. Mit dem Motiv, besonders dem Goat, reihen wir uns stilistisch in eine Gruppe von Bands ein, die uns damals sicherlich mit zu diesem Motiv inspiriert haben. Ursprünglich wollten wir mit dem Artwork der „Satan’s Boundaries“ vor allem zeigen, dass wir brutalen Black Thrash spielen, der jedem ins Gesicht springen würde. Mittlerweile ist eine weitere Bedeutungsebene dazu gekommen. Nun verkörpert das Cover der „Satan’s Boundaries“ für uns zusätzlich die Zeit und die Szene in der es entstanden ist.

Das Cover haben wir damals bei Andrei Bouzikov in Auftrag gegeben. Wir haben uns nach einer Probe gemeinsam in Gummersbach zusammengesetzt und über unsere Vorstellungen gesprochen. Chris hat daraufhin eine rohe Skizze angefertigt, die für Andrei als Vorlage diente. Mit dem Ergebnis waren wir mehr als zufrieden und sind heute noch sehr glücklich mit dem Cover.

Als ich die Tracklisten eurer Demos auf Metal Archives durchgesehen habe, fiel mir auf, dass „Crushing The Holy“ bereits auf „Witchhunter“ war. Warum hat es nur dieser Song vonden KETZER-Demos auf das Album geschafft?

David: Ich glaube, „Crushing the Holy“ war einfach mit Abstand der beste Song der Demo, der es auch einfach verdient hatte, noch einmal in besserer Qualität aufgenommen zu werden. Die anderen Lieder hätten auch vom Stil gar nicht so sehr zum Rest des Albums gepasst.

Galerie mit 15 Bildern: Ketzer - Eindhoven Metal Meeting 2018

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15.09.2019

"Irgendeiner wartet immer."

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