Kate Nord
"Mir war klar, dieses Album wird 'Metal or nothing!'"

Anlässlich der Veröffentlichung ihres Albums “Compass To Your Heart’s Desire“ haben wir dem finnischen Sangeswunder KATE NORD ein paar Fragen gestellt. Heraus gekommen ist ein spannendes Gespräch über skandinavische Märchen, Flucht aus der Realität und Liebe auf den ersten Blick, gekrönt mit einem bunten Strauß an musikalischen Empfehlungen für jegliche Stimmungslage.

Hallo Kate! Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns ein paar Fragen zu beantworten! Da wir noch nicht viel über dich wissen, magst du uns ein bisschen über dich erzählen? Du bist in Finnland geboren und aufgewachsen, lebst aber seit ein paar Jahren in Italien und schreibst Texte für eine italienische Metal Band. Wie kam es dazu?

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für ein Gespräch mit mir nehmt! Ich bin im Süden Finnlands auf dem Land groß geworden, ich war Musikschülerin und Sprach-Nerd. Mein Bruder Frans spielte damals in verschiedenen Bands und hat eigentlich immer Musik gemacht, und eines Abends bei einem Auftritt haben sie diesen neuen Gitarristen aus Italien namens Francesco Mattei vorgestellt. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und die Gesellschaft des jeweils anderen so sehr genossen, dass wir bis heute Partner sind! Als sich 2011 für Francesco berufliche Möglichkeiten in Rom eröffneten, ergab es nur Sinn, dass wir beide nach Italien ziehen.

Was die Zusammenarbeit mit NOVERIA angeht, nun… Ich war von Anfang an dabei als die ersten Songs geschrieben wurden, und ich glaube ich habe zur Gründung des Projektes viel Motivation beigesteuert. Ich habe mich für diese ersten Songs sogar an ein paar Texten versucht, was gut funktioniert hat, und so sind wir einfach dabei geblieben!

KATE NORD ist von NIGHTWISH inspiriert

Du hast eine sehr schöne, gut geschulte Stimme mit viel Wiedererkennungswert. Wann hast du mit der klassischen Stimmbildung begonnen, und gibst du auch klassische Konzerte?

Vielen Dank! Ich habe mit 14 mit klassischem Gesangsunterricht angefangen. Ich hatte das Album “Oceanborn“ von NIGHTWISH gehört und versucht, zu den Songs mitzusingen. Es war schnell klar, dass es nicht gerade ein Kinderspiel ist, so zu singen! Zu dieser Zeit hatte ich bereits klassischen Klavierunterricht an der örtlichen Musikschule und habe mich dort dann sofort auch für den klassischen Gesangsunterricht angemeldet. Das war eine sehr gute Idee, denn es sollte gut zehn Jahre dauern bis meine Stimme auch nur annähernd so klang wie sie heute klingt. Ohne meine Lehrer wäre das unmöglich gewesen!

Inzwischen habe ich den größten Teil des formalen klassischen Musikausbildungssystems mit Schwerpunkt auf Gesang durchlaufen. Ich habe nie aufgehört dazuzulernen, wenn ich mich jetzt auch meist alleine weiterbilde. Es macht wirklich Spaß zu sehen, wie sich die Stimme über die Zeit hinweg entwickelt, ebenso, wie neue Techniken zu erlernen. Kürzlich bin ich einem Symphoniechor in meiner Gegend beigetreten, und dort geben sie mir die Möglichkeit, gelegentlich Soloparts zu singen. Darüber freue ich mich sehr, denn es ist nicht einfach, klassische Auftritte zu organisieren wenn du kein ausschließlich klassischer Sänger bist.

Man hört an deiner Musik, dass NIGHTWISH eine große Inspiration für dich sind. Welche anderen Musiker inspirieren dich noch?

Oh, da gibt es viele! Natürlich waren NIGHTWISH die erste Inspiration für viele meiner musikalischen Unternehmungen, aber ich höre viele unterschiedliche Bands und Musiker! Für mystische Atmosphäre und Stimmung höre ich zum Beispiel gerne MIKE OLDFIELD und LOREENA MCKENNITT, für musikalische und folkige Verzauberung habe ich ENYA und GJALLARHORN, und für reine Power lasse ich gerne ARCH ENEMY oder LAMB OF GOD auf meinem Plattenteller rotieren.

Ich versuche immer, Geist und Ohr offen zu halten, und höre mir deshalb auch gerne neue Bands an. Es gibt so viele großartige Musiker da draußen! Erst kürzlich habe ich mit einer Band namens AUTUMN TEARS zusammengearbeitet, die atmosphärische klassische Musik machen. Ich wusste zuvor nicht einmal, dass es dafür ein Genre gibt, aber ihre Musik zu hören war so erfrischend!
Vor kurzem habe ich außerdem die Musik von SEPTICFLESH aus Griechenland für mich wiederentdeckt. Sie haben da dieses unglaubliche Konzert in Mexiko City gespielt, mit einem Symphonieorchester und einem Chor auf der Bühne! Wenn ich bisher noch keins gesehen hätte, sowas ist definitiv ein Lebensziel!