Katafalk
Katafalk

Interview

Katafalk stammen aus den Niederlanden und veröffentlichten dieser Tage nun ihr erstes Scheibchen. Und das, obwohl sie schon seit 1995 existieren. Aber vielleicht ist auch gerade dies das Geheimnis, warum "Storm Of The Horde" eine so starke und ausgeprägte Death-Metal-Platte geworden ist. Dieser Meinung ist natürlich auch Gründer und Gitarrist Christiaan, dem ich ein paar Fragen stellte.

KatafalkWie würdet ihr eure Musik selbst beschreiben?

Katafalk´s Musik ist eine Mischung aus extremen Metal-Stilen, wie z.B. Death, Thrash und Black und außerdem einige traditionelle Parts.

Welche Verbindung habt ihr mit God Dethroned? Haben sie eine bestimmte Bedeutung für euch?

Nun, wir haben 2001 mit ihnen getourt und Henri Sattler hat uns für sein Label Cold Blood Industries gesigned, deswegen ist er jetzt unser Labelboss. God Dethroned ist eine großartige Band und ich mag ihre Musik sehr, aber ich sehe sie nicht als direkten musikalischen Einfluss. (Danach haben schon mal einige gefragt.) Wir sind Freunde und treffen uns regelmäßig auf ein Bierchen in Groningens Metalbar „The Ster“.

Ihr habt euch ja bereits 1995 gegründet und nach der Veröffentlichung von ein paar Demos, kommt erst jetzt euer richtiges Debüt auf den Markt. Warum hat das so lange gedauert?

Nun ja, es ist jetzt draußen, und das ist das Wichtigste! Wir hatten ein paar Schwierigkeiten mit Besetzungswechseln und ähnlichem in der Vergangenheit. Unser erstes Demo stammt aus dem Jahre 1997 und das zweite kam 2001 heraus. Dann nahmen die Dinge ihren Lauf: Die Tour mit God Dethroned und der Deal bei CBI.

Was erwartet ihr von der Veröffentlichung eueres Debüts „Storm Of The Horde“? Gab es schon einige Kritiken seitens der Presse?

Die Reaktionen waren einfach überwältigend! Wir haben großartige Reviews erhalten… 80 Punkte im Durchschnitt – oder besser! Manchmal sogar Höchstmarke!

In der Vergangenheit hatten ihr ja einige personelleVeränderungen in euren Reihen und es scheint, dass gerade der Posten des Sängers des öfteren ersetzt wurde. Ich kann mich da an Rodney und Wokkel erinnern, wobei euer neuer Sänger nun Niels ist. Kannst Du mir etwas zu dieser Situation erzählen und ist das Arbeiten mit Niels nun anders?

Wokkel war von 1996 bis 2001 unser Sänger. Nach ihm kam dann Rodney aus den USA zu uns, der etwa zehn Gigs mit uns absolvierte. Er musste dann aber wieder zurück in die Staaten und so kam Wokkel für kurze Zeit (aushilfsweise) zurück, bis wir mit Niels einen neuen Sänger gefunden hatten. Niels ist ein sehr guter Frontmann mit einer mächtigen Stimme. Er hat bei unseren ersten Shows gesungen und alle verliefen sehr gut.

Sind Lyrics wichtig für eure Musik? Um was drehen sie sich bei euch?

Die Lyrics müssen gut sein und zu der Musik passen, auf diese Weise sind sie natürlich wichtig. Auf der einen Seite haben wir traditionelle Metal-Lyrics (z.B. bei „Succubus“, „Birthmark 666“, „Storm Of The Horde“ und „Baptized In Fire“), aber auch realistische. Es gibt keine Botschaft, die wir den Hörern vermitteln wollen, obwohl Wokkel schon ein paar tiefgründigere Sachen geschrieben hat. Meistens geht es um das Gefühl frei zu sein, zu sich selbst zu stehen und nicht sämtlichen Scheiss von jedem anzunehmen. „Cannonfodder“ hat die stärkste Aussage, denn es geht um Außenseitige, die sich einer sozialen Gruppe anschließen, nur um zu einer Gruppe zu gehören. Sie übernehmen ihre dämlichen Ideen, aber sie werden trotzdem ausgenutzt und man möchte sie loswerden, wie eben Kanonenfutter.

Vor einigen Jahren gab es Sinister, Gorefest, Occult, aber heutzutage gibt es immer neue und gute Bands, die aus dem niederländischen Nachbarland herübertönen (Severe Torture, Callenish Circle, Salacious Gods …) Scheint fast so, dass Holland aus seinem Dornröschenschlaf erwacht ist. Wo siehst Du die Gründe dieser starken Entwicklung in eurem Land?

Keine Ahnung…in den frühen Neunzigern war Holland berühmt für die guten Death-Metal-Bands, aber einige davon haben sich aufgelöst (Gorefest, Pestilence). Zur Zeit ist Metal sowieso so berühmt, wie niemals zuvor, denke ich, so dass dies ein Grund dafür sein kann. Es gab hier immer viele Bands, aber um wirklich den Durchbruch zu schaffen, muss man sich als Band immer aufraffen und viele Konzerte geben. Das haben wir und viele andere Bands gemacht.

Gibt es bei den viele Bands denn auch noch ein paar vielversprechende aus dem Underground, die wir unbedingt kennen sollten?

Inhume, Flesh Made Sin, Outburst, Crustacean, INRI, Monolith, Seizure, As It Burns, Obtuse, Winter Of Sin, Monastery, Molestor, Mortuary IOD, Sauron, Prostitute Disfigurement, Desensitised, Cremation, Izegrim, Pleurisy, Pyaemia, Disavowed etc. etc.

Es gibt sogar ein paar sehr berühmte Bands in Holland, wie z.B. The Gathering oder Within Temptation. Warum sind denn, deiner Meinung nach, gerade die Bands so erfolgreich, die weibliche Vocals haben?

Sie sind so berühmt, weil sie süß und so gar nicht nach Metal klingen, so dass sie in die Top 40 einsteigen können. Eine Band mit Death oder Black Metal Gesang würde niemals im Radio gespielt. The Gathering oder Within Temptation mögen vielleicht ihre Wurzeln im Metal haben, aber man kann wirklich nicht sagen, dass es Metal ist.

Dem kann ich Chris nur zustimmen. Außerdem ist der Gedanke, dass holländische Mädels Poster von Katafalk an den Wänden haben auch reichlich komisch. Live anzutreffen sind sie in Holland aber troztdem recht häufig. Es scheint, dass sie die Auftritte auch ziemlich mögen. Seid ihr denn noch sehr nervös, bevor ihr auf die Bühne geht? Was ist das letzte, was ihr vor dem Gig macht?

Yeah, wir lieben es auf der Bühne zu sein und wir sind auch überhaupt nicht nervös, sondern vielmehr gespannt. Auf die Bühne zu gehen ist für uns, wie aus einem Flugzeug zu springen oder in einen Krieg zu ziehen. Das letzte, was wir vor unserem Auftritt machen, ist die Überprüfung unserer Instrumente und der Drummer spielt sich warm.

Mögt ihr es lieber im Proberaum zu üben/ aufzunehmen oder doch eher auf der Bühne zu stehen?

Ich mag eigentlich alles davon, aber die Aufnahmen können manchmal ganz schön zeitraubend und langweilig sein (und außerdem auch teuer!). Aber es ist eine schöne Belohnung, wenn deine Arbeit dann endlich auf CD unsterblich gemacht wurde. Live zu spielen ist natürlich der größte Spaß! Ich mag es Musik zu schreiben, dass ist der Grund, warum ich Katafalk gegründet habe. Ich bin immer aufgeregt, wenn ich neue Songs fertig habe und sie dann zusammen mit den anderen in unserem Proberaum bearbeiten und umformen kann.

Sind denn in nächster Zukunft einige Gigs oder eine kleine Tour geplant, um „Storm Of The Horde“ zu promoten?

Zur Zeit planen wir einige Shows und sind auch schon für ein paar Festivals bestätigt. Hoffentlich können wir auch bald eine größere Tour machen.

Wieviel Zeit beansprucht das „Musiker sein“ in eurem täglichen Leben? Könntest Du Dir vorstellen dein Brot mit Musik zu verdienen oder ist das ein Ziel für euch?

Einige von uns sind immer noch in der Schule, die anderen arbeiten. Wie müssen natürlich auch unsere Rechnungen bezahlen…wir proben und spielen unsere Konzerte also nur am Wochenende. Ich denke, dass man sowieso nicht von extremen Metal leben kann. Außer vielleicht solch große Bands wie Cannibal Corpse.

Was sind eure Lieblingssongs auf „Storm Of The Horde“? Und welche Songs lassen sich live besonders gut spielen?

Einige meiner Lieblingssongs sind „Succubus“, „Birthmark 666“, „Cannonfodder“ und „Baptized In Fire“. „Cannonfodder“ ist sehr einfach live zu spielen, genauso wie „Rise Now“, „Storm Of The Horde“ und „One Last Flight“.

Was sind eure Pläne in den nächsten Monaten? Schreibt ihr schon neue Songs für ein kommendes Album und wird es wieder so lange dauern, bis dieses veröffentlicht wird?

Zur Zeit planen wir einige Konzerte und neues Material wird auch geschrieben. Wenn wir erstmal genug gute Songs haben, dann buchen wir ein Studio. Wir haben ja bereits einen Vertrag in der Tasche, deswegen wird diesmal auch alles reibungslos verlaufen.

Magst Du es ein Teil der Metal-Szene zu sein und dass sich die Presse für euch interessiert (was bedeutet Interviews zu geben und immer die selben Fragen zu beantworten) oder ist dies eher die negative Seite eines Musikers?

Hahaha wir bekommen in der Tat oft die gleichen Fragen gestellt! Aber Interesse der Presse ist gut, denn dies bedeutet eine größere Bekanntheit, welches wiederum gut für die Band ist. Wir mögen es natürlich ein Teil der Szene zu sein und „Storm Of The Horde“ ist unser Beitrag zur Metalwelt.

Ich danke Dir vielmals und wünsche noch weiterhin viel Erfolg mit Katafalk. Nun liegt es an Dir das Interview zu beenden:

Vielen Dank für das Interview. Jeder sollte unser Album „Storm Of The Horde“ hören, Bier trinken und die Köpfe bangen. Besucht auch unsere Webseite www.katafalk.com für News, Tourdates, Merchandise, Downloads und alles andere. See you on tour! Cheerz!

01.03.2003

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