Iskald
Iskald
Interview
Pünktlich zur Veröffentlichung des ISKALD-Zweitlings "Revelations of Reckoning Day" bot sich die Gelegenheit, mit den Norwegern ein kurzes Pläuschchen abzuhalten.
Seit eurem Debüt sind nicht einmal zwei Jahre vergangen. Habt ihr an „Revelations of Reckoning Day“ intensiv gearbeitet?
Der größte Teil des Albums wurde während der Zeit vom Sommer 2007 bis zum Mai dieses Jahres geschrieben. Direkt nach den Aufnahmen für „Shades of Misery“ hatten wir eigentlich überhaupt keine Ideen oder Inspiration, neues Material zu schreiben. Alle unsere Ideen waren schon für das Debüt verwandt worden. Wir wollen, dass unser Material immer so gut wie möglich ist, weswegen wir eine ganze Menge an Ideen während des Schreibens der Musik verwerfen. Schlussendlich haben wir normalerweise keine übergebliebenen Idee für neues Material, bevor wir in’s Studio gehen, zumindest war das auf „Shades of Misery“ der Fall. Unsere Musik wird geschrieben, wenn die Inspiration dazu auftaucht und die Ideen sich gut machen. Weil wir eigentlich keine genaue Vorgabe hatten, wann das neue Album fertig sein muss, war es nicht so stressig und irgendwie normal, dass wir dann im Juni ins Studio gingen.
„Revelations of Reckoning Day“ wurde ja in Berlin aufgenommen. Wie kam es dazu?
Das hat sich unser Label ausgedacht. Die kannten da ein paar griechische Produzenten mit einem Studio in Berlin, die in einer Band spielten, die auch auf unserem Label unter Vertrag waren. Wir hörten uns an, was sie so gemacht hatten und sind haben dann auch tatsächlich Kontakt aufgenommen. Nach ein paar Diskussionen innerhalb der Band entschieden wir uns dafür, nach Berlin zu reisen und dort die Aufnahmen zu erledigen.
Hattet ihr die Gelegenheit, Berlin und Umgebung ein wenig zu erkunden und erwähnenswerte Impressionen mitzunehmen?
Ja, wir hatten tatsächlich ein bisschen Zeit, die Stadt zu erkunden. Die Aufnahmen waren ziemlich entspannt und produktiv, weswegen ein bisschen freie Zeit übrig blieb. Berlin und Deutschland allgemein scheint toll zu sein. Vor allen Dingen sind Nahrungsmittel und Alkohol im Vergleich mit Norwegen extrem billig. Das Drumherum sah auch sehr nett aus, das Nachtleben kann man ebenfalls als großartig bezeichnen.
Wie auch schon „Shades of Misery“ hat euer Album diese Sorte Perfektion, die sowohl ehrfurchtgebietend wie auch ein bisschen verängstigend ist, weil fast alles einfach da ist, wo es hingehört. Kann sowas nicht auf Kosten der Atmosphäre gehen?
Wir denken, unsere Musik sollte sowohl atmophärisch als auch perfekt ausgeführt sein und wir versuchen, das zu kombinieren. Diese Sorte Musik verlangt eine gewisse Atmosphäre, würde ich sagen. Dementsprechend wollen wir ein hohes musikalisches Niveau erreichen und unseren Hörern etwas abverlangen. Ich denke, dass das in der heutigen Szene sogar notwendig ist.
ISKALD wird wie selbstverständlich als Black Metal vermarktet, obwohl man euch nicht als „true“ bezeichnen kann, denke ich. Wie weit seht ihr euch selbst als Epigonen der Begründer des Stils und inwieweit bezieht ihr eure Einflüsse aus anderen Stilen?
Wir werden hauptsächlich wegen der Musik als Black Metal vermarktet, glaube ich. Es bleibt wohl den Journalisten und unseren Fans überlassen, unsere Musik zu kategorisieren, uns selbst ist das ziemlich egal. Wir schreiben und spielen die Musik, die wir gerne machen. Aber du hast Recht, wir können nicht als True Black Metal bezeichnet werden, wenn man daran denkt, was das früher mal bedeutet hat. Wir lassen uns von vielen verschiedenen Genres inspirieren, deswegen klingen wir wohl ein bisschen anders, schätze ich.
Obwohl ISKALD eine recht junge Band ist, scheint ihr euren Stil schon mit dem ersten Album gefunden zu haben und habt mit dem neuen sogar einen Schritt vorwärts gemacht. Viele Bands brauchen ein paar Alben, um ihren Stil zu finden… beeinflusst das eure Herangehensweise an ISKALD, dass ihr von Anfang an keine Experimente mehr wagen musstet, was Klang und Stil angeht?
Unser Sound und unser Stil sind eigentlich ganz von allein aufgetaucht. Nach der Veröffentlichung von „Shades of Misery“ wussten wir, um was es sich bei ISKALD drehen sollte. Als wir unser Material für das neue Album geschrieben haben, haben wir nicht bewusst dieses oder jenes Element von „Shades of Misery“ behalten, es wurde einfach so wie es auch schon anfangs war. Das ist wahnsinnig. Natürlich wollen wir immer verbessern, was wir tun, aber solange wir in der Lage sind, Musik zu machen, mit der wir zufrieden sind, ist das das Allerwichtigste.
„Revelations of Reckoning Day“ verrät wieder mal, dass ihr sehr genau wisst, wohin ihr mit ISKALD wollt. Habt ihr irgendein Ideal oder eine Vision, nach der ihr greift?
WIr hoffen, dass wir uns mit dem neuen Album in der norwegischen Szene als eine von den Bands etablieren können, die das Genre in Zukunft am Leben erhalten können. Und natürlich wollen wir noch ’ne Menge Alben und ein paar Touren machen. Die Kälte soll sich verbreiten.
Was wird die nahe Zukunft für ISKALD bringen?
Hoffentlich sind wir bald unterwegs. Wir wollen mit dem neuen Album ein wenig touren, wahrscheinlich in Europa. Wir warten da einfach mal ab und schauen, was so passiert. Wir hoffen außerdem, dass wir nach der Veröffentlichung ein paar Konzerte in Norwegen spielen können und auf ein paar europäische Festivals kommen.
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