Invictus (Canada)
Die üblichen Verdächtigen
Interview
Mit INVICTUS hat Maurizio Iacono neben KATAKLYSM und EX DEO bereits seine dritte Band am Start. Ebenfalls dabei sind auch sein üblicher Partner in Crime Jean-François Dagenais sowie Chris Clancy von MUTINY WITHIN. Das Debüt „Unstoppable“ ist vor Kurzem erschienen, höchste Zeit also, dem breitschultrigen Kanadier ein paar Fragen über den Teich zu schicken.
Hi Maurizio, erstmal Gratulation zur Veröffentlichung des ersten INVICTUS-Albums „Unstoppable“. Bist du mit den bisherigen Reaktionen zufrieden?
Die Reaktionen waren durchweg positiv und das freut mich, denn man weiß ja vorher nie wie die Leute ein neues Album aufnehmen werden. Scheinbar waren wir aber auf dem richtigen Weg.
Du hast dich erneut mit deinem KATAKLYSM- und EX DEO-Bandkollegen Jean-François Dagenais zusammengetan. Gibt es euch zwei nur im Doppelpack wenn es um neue Musik oder die Gründung einer neuen Band geht?
Haha, nun, ich bin eben sehr loyal und fühle mich ohne seinen Input bei neuen Projekten nicht wohl. INVICTUS ist allerdings was das Songwriting betrifft hauptsächlich meine und Chris Clancys Kreation. JF hat nur seine Unterschrift drunter gesetzt und zugesehen, dass alles zusammenpasst.
Ich habe das Gefühl, dass „Unstoppable“ sich ein Stück weit von deinen traditionellen Death-Metal-Wurzeln wegbewegt und stattdessen auf erfrischende Weise die Sorte modernen (Death) Metal und Metalcore bietet, die hauptsächlich in den ersten 10 Jahren der 2000er angesagt war. Gab es einen besonderen Grund für den Richtungswechsel und haben euch irgendwelche Bands besonders inspiriert?
Persönlich packe ich Dinge ungern in Schubladen, es ist eine Sache des Geschmacks. Für mich ist dieses Projekt persönlicher als andere Sachen, die ich gemacht habe und weniger offen für Interpretationen. Dieses Projekt vereint meine DNA und meine Einflüsse auf einem Album, es ist also sehr modern und gleichzeitig traditionell.
Ihr vermeidet viele von den Dingen, die modernen Metal heute unnötig aufblasen, wie z.B. ein Übermaß an Samples, kitschigen Klargesang oder auf progressiv getrimmte Riffs. Der Ansatz von INVICTUS wirkt sehr direkt. War es euch wichtig, das ganze direkt und in gewisser Weise bodenständig zu halten?
Ja, es ist Metal und wir wollten ein Metal-Album machen das aber auch andere Subgenres berührt. Ein bisschen Brutal Death Metal vielleicht, aber auch viele Melodien und ein paar dramatische Untertöne, trotzdem aber mit einer sehr direkten Herangehensweise.
Ein paar Clean Vocals gibt es allerdings. Hast du die selbst eingesungen? Ich habe dazu leider keine Informationen im Booklet gefunden, in euren Videos sieht es aber so aus, als teiltest du dir den Gesang mit Chris Clancy. So oder so, kannst du uns ein wenig darüber berichten?
Der Großteil des Gesangs kommt von mir, außer die Cleans, die Chris Clancy eingesungen hat. Ich habe zwar ein paar klare Backing Vocals beigesteuert, aber ich traue mir nicht zu, diese Rolle komplett zu übernehmen. Chris ist ein großartiger Sänger und das Tolle ist, dass wir so gut zusammenpassen und das Ergebnis entsprechend fantastisch geworden ist.
Viele deiner Texte sind entweder motivierend oder regelrecht kämpferisch. Wie sehr basieren die Texte auf deinen persönlichen Erfahrungen?
Ich war immer eine sehr kämpferische Person in dem Sinne, dass ich alles um mich herum in Frage stelle; besonders wenn mir mein Bauchgefühl sagt: „Hey, das solltest du mal nachprüfen und schauen, ob es wirklich das ist was es vorgibt zu sein.“
Das Leben wirft einem viele unerwartete Knüppel zwischen die Beine und man sollte mental darauf vorbereitet sein, wenn man das emotional überleben will. Viele zerbrechen daran, kollabieren und erholen sich nicht wieder. Bei diesem Album geht es darum, aufrecht zu stehen und das Richtige fürs eigene Seelenheil zu tun.
Ist dir bewusst, dass es mehrere andere Bands mit dem Namen INVICTUS gibt? Allein bei Metal Archives findet man 12. Glaubst du, dass ein etwas einzigartigerer Bandname vielleicht ein wenig Verwirrung vermieden hätte?
Ja, wir wussten, dass das ein Problem ist und tatsächlich hatten wir am Anfang massive algorithmische Probleme mit dieser Veröffentlichung. Langsam kommen wir aber an einen Punkt, wo alles funktioniert. Und außerdem: die einzigen wichtigen INVICTUS sind diese hier.
Zuletzt noch: Plant ihr mit INVICTUS zu touren und habt ihr schonmal darüber nachgedacht, eine Tour oder vielleicht auch nur ein paar Gigs mit zwei oder vielleicht allen drei deiner Bands zu machen?
Weißt du, ich bin vermutlich einer der meistbeschäftigten Typen im Metal bzw. im Death Metal. Ich habe nie Pause gemacht und ich werde weiter neue Sachen produzieren, denn das mache ich gerne und das brauche ich. Hinter einer Tour steht aber noch ein großes Fragezeichen, es hängt alles von der Nachfrage ab und ob genug Leute uns live sehen wollen. Wir werden sehen, ich bin aber für alles offen.
Das war es dann auch von mir, danke dir für das Interview und ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft. Das letzte Wort gehört dir, Maurizio.
Danke für alles, was ihr tut und dass ihr die Musikwelt zu den Massen da draußen bringt. Man sieht sich!
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