Into Eternity
Into Eternity

Interview

INTO ETERNITY sind nicht erst seit „The Scattering Of Ashes“ mehr als nur ein Geheimtipp in der Szene. Dabei haben sie sich vor allem durch eine schier undefinierbare Genrezuordnung und rasend schnelle Drums in den Vordergrund gespielt. Mit „The Incurable Tragedy“ steht nun das neue Album in den Startlöchern. Grund genug bei Tim Roth, dem Gitarristen von INTO ETERNITY etwas genauer nachzufragen. Denn die Geschichte, die hinter dem neuen Album steckt, ist alles andere als erfreulich.

Into EternityHi Tim, stell doch zuerst einmal dich und die Band vor!
Wer seid ihr?

Hey, mein Name ist Tim Roth und ich bin für die Gitarre sowie Clean-
und Death-Vocals zuständig. Die Band INTO ETERNITY gibt es seit
1996 und wurde auch von mir gegründet. Außerdem gehören nun schon seit 8 Tourneen und damit natürlich auch auf dem neuen Album Stu Block (Vocals), Troy Bleich
(Bass), Justin Bender (Guitar) und Steve Bolognese (Drums) dazu. Die Jungs haben
wirklich nicht nur live großartige Arbeit geleistet.

Wenn ich darüber nachdenke, als was man eigentlich euren Musikstil bezeichnen
kann, dann fällt es mir unglaublich schwer, sie einem konkreten Genre-Begriff
zuzuordnen. Hast du einen Vorschlag?

Into Eternity ist auf jeden Fall eine Mischform verschiedener Metal-Stile. Wir verbinden
Elemente aus dem Power- und Progressive-Bereich mit Elementen des Death Metals und
lassen all diese in unseren Sound mit einfließen. Wir bevorzugen die Bezeichnung „Progressive Death Metal“. Unsere cleanen Vocals und die immer aktuelle Art Musik zu machen bringen uns eher in den progressiven Bereich, während die double bass und death Vocals den Anspruch als Death Metal-Band rechtfertigen. Generell ist unsere Musik sehr von
hohem Tempo und sehr viel Energie geprägt. Allerdings haben wir im Gegensatz dazu auf dem neuen Album sogar ein paar ruhige und balladeske Momente eingebaut.

Die Genres der Bands, mit denen ihr bereits auf Tour gewesen seid, waren genauso unterschiedlich wie auch das Publikum, vor dem ihr bereits gespielt habt. Gibt es für euch einen Unterschied vor einem Publikum zu spielen, das beispielsweise auf einen
Power Metal-Act wartet im Vergleich zu einem Death Metal-Act?

Als Musikband touren wir generell mit jedem gerne! Musikalisch sind wir dabei sehr vielseitig, von daher können wir uns glücklich schätzen, dass wir auch auf eine so große Auswahl zurückblicken können. Ich kenne nicht viele Bands, die das heutzutage von sich behaupten können.
Natürlich ist das Publikum dann immer sehr verschieden aber wir stellen uns dementsprechend auch darauf ein. Wenn wir uns beispielsweise gerade auf einer Death Metal-Tour befinden, spielen wir keine Balladen. Wir behalten uns jedoch immer unseren eigenen Stil bei und ich denke, dass es durchaus auch schon vorgekommen ist, dass wir für ein Power Metal-Publikum zum Beispiel zu hart waren.
Man sollte jedoch nicht vergessen, dass es letztlich alles Metal ist. Und die Menschen scheinen diesbezüglich heutzutage immer offener zu werden!

Wie sieht es mit den letzten Minuten vor Konzertbeginn aus? Habt ihr irgendwelche
Besonderheiten, die ihr regelmäßig praktiziert?

Meistens nutzen wir diese zum Aufwärmen. Steve beispielsweise hat seine Drum Pads im
Umkleideraum dabei, sodass er sich und besonders auch seine Arme von Anfang an warm halten kann.
Ich habe meinen kleinen Verstärker dabei, um noch mal Tonleitern, Arpeggien und Riffs zu
üben. Stu findet gewöhnlich immer irgendeinen Flur, wo er sich noch mal an den besonders hohen Tönen versucht. Normalerweise trinken wie nie vor einem Gig, aber Troy ist dann doch
das ein oder andere Mal an der Theke anzutreffen.

Kommen wir nun zu eurem neuen Album, was am 25. August veröffentlich wird. Was ist die Geschichte dahinter? Es ist das erste Konzeptalbum, das ihr aufgenommen habt…

Das Album wurde stark durch den Tod meiner zwei besten Freunde Dave und Danny
Stephenson beeinflusst. Nach deren Tod beschlossen wir, dass wir unser nächstes Album dem Thema Krebs zu widmen. Noch während wir daran schrieben, diagnostizierte man meinem Vater Krebs. Einen Monat später starb er und die Musik kam einfach so aus uns heraus, welche nun „The Incurable Tragedy“ benannt wurde.

Meiner Meinung nach ist „Diagnosis Terminal“ der stärkste Song des Albums, der musikalisch gesehen auch einen großen Mix an melodischen und harten Momenten bietet. Welchen Platz nimmt dieser Song im Konzept ein?

„Diagnosis Terminal“ ist noch nicht ganz die Mitte des Albums, als das betroffene Subjekt feststellt, dass es die unheilbare Krankheit hat: Krebs.
Dieser Song stellt wirklich eine gute Mischung dar. Hier wird sehr viel an Emotionen über die Musik ausgedrückt.

Wie sieht es mit dem Aufnahmeprozess aus? Kannst du uns einen kurzen Einblick in diesen gewähren?

Das Album wurde in unserer Heimatstadt fertig gestellt und in den Touchwood Studios aufgenommen. Uns war wichtig, dass wir mit den Aufnahmen fertig waren, bevor wir zusammen mit SYMPHONY X auf US-Tour gehen. Als wir dann später noch aus Japan zurückkehrten, gingen wir erneut ins Studio, um das Album zu mixen. Das war ungefähr im Mai ’08.
Der Aufnahmeprozess verlief an sich ziemlich glatt, besonders das Tracking ging schnell. Die direkte Aufnahme bereitet mir eigentlich immer am meisten Schmerzen. Alles muss wirklich perfekt sein, was natürlich auch zusätzlichen Druck erzeugt.
Es gab allerdings keine Pannen. Wir erstellten dieses Mal vorab eine Demo, bevor wir das „wirkliche“ Album aufnahmen – was für uns ein Novum war!

Der Sound unterscheidet sich doch etwas zu „The Scattering Of Ashes“. Jenes war zwar ein großartiges Album, jedoch hat mir besonders der Klang des Schlagzeugs nicht so gut gefallen. Für meine Begriffe war dieser viel zu klar. „The Incurable Tragedy“ klingt diesbezüglich viel besser. Was hat es mit dieser Änderung auf sich?

Es gibt zwei Gründe dafür, dass der Sound anders ist:
Zum einen hatten wir mit Jim Austin einen anderen Drummer auf TSOA. Jeder Drummer spielt sein Instrument auf seine eigene Art und Weise. So auch dieser.
Zum anderen wurde das Album von Andy Sneap zusammen gemischt und er entschied sich dafür. Auch Justin sprach sich während den Aufnahmen dafür aus. Das ist nun anders.

Rückblickend gab es viele Änderungen im Line Up von INTO ETERNITY. Inwieweit haben diese euren Sound und vielleicht auch eure Trademarks verändert, die du dir zur Gründungszeit gesetzt hast?

Wenn sich die Mitglieder einer Band ändern, ist es normal, dass sich auch der Sound verändert. Den Großteil der Musik habe ich selbst geschrieben, sodass es immer möglich war, uns unseren Sound und Stil beizubehalten. Allerdings ist es auch immer cool, frisches Blut in der Band zu empfangen, sodass sich wie von selbst neue Ideen entzünden. Wir hoffen, dass wir das aktuelle Line Up halten können, denn so wie es derzeit ist, läuft alles bestens.

Was können wir von der Zukunft erwarten? Wird es eine europäische Tour geben?

Für die nächsten zwei Wochen begeben wir uns auf die „The Summer Slaughter Tour“ nach Kanada. Danach geht es in die USA, wo wir auch zusammen mit ICED EARTH auftreten werden. Wir hoffen sehr, dass wir im Frühjahr 2009 wieder zurück nach Europa kommen können. Unser Problem ist, dass wir in Europa niemanden haben, der für uns die Termine klar machen kann. Das ist schon unser großes Problem die letzten vier Jahre gewesen. Zuletzt waren wir 2004 in Europa, es wird also dringend Zeit, dass sich das schnellstmöglich ändert.

Dann kommen wir hiermit auch zum Ende des Interviews. Vielen Dank dafür! Möchtest Du noch etwas ankündigen?

Ich möchte jeden in Deutschland grüßen! Wir wollen auf jeden Fall zurück zu euch kommen, weil Deutschland eines der besten Metalländer überhaupt ist. Hört euch unser neues Album „The Incurable Tragedy“ an und besucht uns auf unserer MySpace- bzw. unserer Webside www.intoeternity.net.
Keep it metal!

12.08.2008

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