Puddle Of Mudd
Dem Sensenmann knapp entkommen

Interview

Am 9. Juni feierte der Vater eines 21-jährigen Sohnes seinen 46. Geburtstag. Wie sieht er sich selbst mit all den Lebenserfahrungen, die er inzwischen sammeln konnte oder musste? „Ein bisschen bin ich erwachsener geworden. Und ich bin immer noch crazy,“ lacht Scantlin, „aber es geht mir besser. Ich habe Glück, dass ich noch lebe, So viele Promis hat es in jüngster Zeit erwischt und ich wäre wahrscheinlich auch bald gestorben. Kokain mit anderen Substanzen gemischt verursacht Herzstillstand und ich war schon ganz nah dran.“

Der Sänger und Gitarrist verdeutlicht, dass ihm neben seiner Familie vor allem einer geholfen hätte, diese harte Zeit zu überstehen. „Ich war schon immer spirituell. Ich liebe Gott einfach! Ich weiß es gibt einen Gott da draußen und Gott ist real. Es macht mich super glücklich zu wissen, dass es einen liebenden Gott gibt, der auf mich und alle anderen aufpasst. Ohne ihn wäre ich nicht mehr am Leben. Klar, ich rede mit ihm und ich sage euch: Gott hat einen ausgeprägten Sinn für Humor! Es ist abgefahren und nie langweilig mit ihm.“

Nun, sagen wir es mal so: Gott wird es sicher auch nicht langweilig mit Wesley Reid Scantlin. Seit dem Frühjahr touren PUDDLE OF MUDD beinahe pausenlos durch die USA, UK, Deutschland und Österreich. Während sie aktuell wieder kreuz und quer durch Amerika unterwegs sind, folgen 2019 u.a. Konzerte in Australien und Neuseeland. „Wir haben echt Spaß am Reisen und Touren,“ erzählt der Leadsänger. „Manchmal ist es etwas anstrengend, aber doch cool. Wir reisen um die Welt, fahren so gesehen jeden Tag in den Urlaub, treffen all unsere Fans und tun das, was wir lieben.“

Da stellt sich natürlich die Frage, ob und wann PUDDLE OF MUDD überhaupt noch Zeit finden, das lange angekündigte Album auf den Markt zu bringen. „Das neue Album wird wahrscheinlich in den nächsten sechs Monaten erscheinen, denn es ist fertig. Wir stehen gerade in Verhandlungen mit Labels, was nicht so einfach ist, weil wir die ganze Zeit touren.“

„Galvanic“ soll das nächste Studiowerk heißen, von dem Scantlin bereits seit 2015 redet, denn damals sind die neun unveröffentlichten Songs entstanden. Produziert wurden die Tracks von Cameron Webb, der bereits für druckvollen Sound bei MOTÖRHEAD, MEGADETH, PENNYWISE und DISTURBED sorgte. „Der Titel „Galvanic“ kommt von Galvanic Skin Response (dt.: elektrodermale Aktivität oder galvanische Hautreaktion). Das ist die körperliche Reaktion auf inspirierende Gefühle, wenn man eine angenehme Melodie hört, dazu die Texte und sich ein Kribbeln mit Gänsehaut über den ganzen Körper ausbreitet,“ erläutert Wes. „Inhaltlich geht es darum, Negatives in Positives umzuwandeln. Denn darum drehte sich alles im ganzen Songwriting-Prozess für mich: Die negativen Aspekte im Leben in etwas Positives zu wenden. Und das Album danach wird richtig klasse, weil ich dann über den ganzen Shit, der seither passiert ist, schreiben kann.“ Für die Zukunft wünscht sich Wesley Reid Scantlin nur eines: „Ich hoffe, die Musik kommt bei den Leuten an.“

Wir wünschen dem Frontmann, dass es – mit dem für ihn wichtigstem Ding auf der Welt – wieder nach oben geht: PUDDLE OF MUDD.

Text & Bilder: Susann Klose

Seiten in diesem Artikel

1234
Quelle: Interview mit Wes Scantlin
08.10.2018

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37209 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

2 Kommentare zu Puddle Of Mudd - Dem Sensenmann knapp entkommen

  1. worldofmudd sagt:

    Doncaster, nicht Donington, war es 2016 in England wo die Band die Bühne (nicht jedoch Wes) verlassen hat, wo die Band allerdings 45 Minuten ihres 1-stündigen Sets gespielt hat. Ebenfalls hat die Band an den darauffolgenden 5 Tagen weitere Konzerte gespielt. Und die Leute bei dem Konzert in Dallas 2014 haben zugegeben dass sie damit angefangen haben, Sachen auf die Bühne zu werfen.

    1. Vielen Dank für den Hinweis, wir haben den Fehler entsprechend korrigiert.
      VG, Stefan