Hasmik Hovhannisyan - Teil I
"Ich hätte auch nie geglaubt, mal einen Comic mit Ashmedi über MELECHESH zu machen, nun schau dir an, wo wir heute sind."

Interview

Interessant. Wie bist du an die Künstler gekommen? Kanntest du Andranik schon vorher?

Er hat schon an einem vorigen Projekt gearbeitet, von welchem ich ihn kannte. Es war der Comic für eine armenische, recht bekannte Rockband. Eigentlich war er Grafiker und kein großer Comicbuchfan, hat sich aber auf unseren Aufruf beworben und wir waren von seinen Konzeptzeichnungen geplättet.

Wir wussten, das ist der Typ der mit uns den Comic machen muss, den wir für Metal Depot haben müssen. Im Laufe der Arbeit kam er dann dazu, richtig sich ins Thema zu vertiefen und auch Gefallen daran zu finden. Vorher war er kein großer Comicfan oder geschweige denn von Metal, jetzt kann er der ganzen Sache doch was abgewinnen.

Klasse! Zunächst hattet ihr ja ein Kickstarter, was ja dann irgendwie zurückgezogen wurde und danach gab es den Comic einfach zum Kauf auf eurer Webseite, wenn ich das jetzt noch richtig in Erinnerung habe. Wieso der Rückzug?

Es war eine schwierige Entscheidung auf Kickstarter zu gehen. Die Partner unserer Firma wollten das ausprobieren, ob wir so genug Leute überhaupt auffinden können, die so etwas mögen. Also haben wir das probiert.

Du musst dafür ja gewaltig Werbung machen in Social Media, Interviews, Einblicke in die Arbeit, deine Kampagne teilen und so weiter und auf mal gab es dann die Revolte in Armenien (Die Revolte in der Hauptstadt Jerewan richtete sich gegen den republikanischen Präsidenten Ende April 2018 und kann hier genauer nachvollzogen werden – Anm. d. Redaktion) und es wurde immer schwieriger, diese Dinge zu tun und aktiv zu bleiben, da wir mit anderen Sachen beschäftigt waren.

Es war echt eine verrückte Zeit. Dann haben wir überlegt, machen wir weiter mit den Comics und lassen die Kampagne vielleicht weiter laufen oder bringen wir es einfach heraus. Da wir zu dem Zeitpunkt aber schon durch die Backer genügend Geld hatten, haben wir uns einfach überlegt es nun herauszubringen.

Es war primär ja auch für den armenischen Markt gedacht und wir hätten es früher oder später sowieso hier herausgebracht. Es waren am Anfang viele Leute aus Armenien, aber ich war überrascht nach dem Kickstarter wie viele von außerhalb kamen: Europa, Amerika. Anfangs waren wir skeptisch, ob das was wird, aber rückblickend kann ich sagen, dass ich froh bin, dass wir es gemacht haben. Wir haben auch viel gelernt bei dem Prozess.

Also kann man nach dem Erfolg sagen: Mehr steht in den Startlöchern?

Die Firma arbeitet an verschiedenen Arten von Comics. Metal Depot ist quasi nur die Untersparte für diese Geschichte. Wir haben momentan Gespräche mit einer Band, die ich aber nicht verrate, die aber demnächst ein neues Album raus bringen werden. Wir als Team arbeiten sehr gerne daran, da das gerade das Gebiet ist, was wir alle mögen, Comics und Metal, also ist das etwas, was wir gern weiterführen möchten.

Momentan nicht, aber wir sind am Ball und würden gern weitere Bands auf diese Art bearbeiten. Unsere Comics sind eher auf den armenischen Markt gerichtet und umfassen ganz verschiedene Bereiche, Metal Depot ist etwas besonderes und liegt uns deshalb auch sehr am Herzen.

Was ist denn dann die Hauptfirma?

Die Hauptfirma ist HY Pictures. Da finden viele verschiedene Dinge statt, es beinhaltet hauptsächlich Filmproduktion und Service darum, aber auch andere Bereiche wie eben Comics und Metal Depot ist ein Unterbereich davon.

Also hast du da einen Spielplatz um dich in Sachen Comics und Filme auszutoben.

Ja in gewisser Weise schon. Manche Konzepte für ein Story rufen einfach nach einem anderen Format und mit der Firma haben wir alle Freiheiten, auch mal einen Comic zu machen. Große Filmproduktionen brauchen viel und Studios, Sets usw. sind in Armenien nicht gerade reichhaltig. Also ist die Comicgeschichte eine andere Möglichkeit, sich kreativ auszuleben.

Vielleicht kann man auch demnächst einfach DVDs produzieren, wer weiß. Ich lass mich überraschen, wo das alles hinführt. Ich hätte auch nie geglaubt mal einen Comic mit Ashmedi über MELECHESH zu machen, nun schau dir an wo wir heute sind. Manchmal werden verrückte Ideen und Träume eben doch wahr.

Sehe ich ähnlich. Ich meine, heute groß gefeierte Klassiker in Literatur oder Film waren früher auch mal Flops. Ich denke es ist nie falsch, auch mal verrückte Dinge zu probieren oder seinen Träumen nachzujagen.Warst du eigentlich erst Comicfan und dann Metalhead oder anders herum?

Ich war beides schon immer. Nur wäre es mir nie im Leben in den Sinn gekommen, beide Sachen zu kombinieren.

Also kann man sagen, du hast deine Hobbies zum Beruf gemacht.

Ja, in gewisser Weise schon. Ich hab Metal schon immer gemocht, auch wenn ich eher mit Rockmusik angefangen habe und dann da so rein gewachsen bin. Ich liebe auch Comics schon von klein an und dass das später mal meine Arbeit wird, hätte ich nie gedacht. Dass diese Interessen sich nun widerspiegeln und meine Arbeit nun das beinhaltet, was ich mag, ist schon verrückt.

Wenn sich die Arbeit nicht nach Arbeit anfühlt hat man alles richtig gemacht, oder?

Ja, aber es ist schon noch Arbeit. Nur weil ich es gerne mache, wird die Arbeit ja nicht leichter. Manchmal hat man auch Tage, wo nichts klappt oder man Pushbacks aushalten muss. Man muss es schon auch wie Arbeit behandeln. Sonst wären wir wahrscheinlich nie fertig geworden, haha!

Hier geht es weiter zum zweiten Teil des Interviews.

 

 

 

Galerie mit 12 Bildern: Melechesh - Rockharz Open Air 2013

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Quelle: Hasmik Hovhannisyan
20.03.2019

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