Exit Eden
"So stark, heavy und einfach ganz anders als im Original" - Interview mit Anna und Marina

Interview

EXIT EDEN haben es als Newcomer-Band mit ihrem Cover-Album „Rhapsodies In Black“ auf Anhieb auf Platz 15 in die Deutschen Charts geschafft. Gratulation von metal.de für diesen Erfolg! Dies ist für uns Grund genug einen kleinen Plausch mit zwei der vier Sängerinnen zu halten. Lest hier das komplette Gespräch mit Marina La Torraca und Anna Brunner über die Produktion des Albums, den umstrittenen Begriff „Female Fronted Metal“ und mögliche Live-Auftritte des spannenden Projektes.

Hallo EXIT EDEN! Ihr seid als Band zwar echte Newcomer, als Musikerinnen jedoch schon einige Zeit unterwegs. Wie habt ihr zueinander gefunden?

Marina La Torraca: Amanda und ich kennen uns seit langem. Wir haben im Studio zusammengearbeitet, sie war mein “Coach“ für eine Albumaufnahme, und ich bin in einer Band (PHANTOM ELITE) mit ihrem Mann Sander Gommans (AFTER FOREVER). Darüber hinaus bin ich letztes Jahr für sie in ein paar AVANTASIA-Shows eingesprungen. Dieses Mal hat sie mich angerufen und einfach gefragt, ob ich Bock hätte, mit ihr in einem Pop-Metal Projekt zu sein. Natürlich habe ich sofort “Ja“ gesagt!

Anna Brunner: Das Ganze begann für mich als ein Studiojob. Die Produzenten von Elephant Music, mit denen ich viel zusammenarbeite, fragten mich und Amanda die Pilotspuren für ein neues Projekt einzusingen. Ich fand die Songs von Anfang an Hammer und als sie mich fragten, ob ich bei dem Projekt dabei sein will, sagte ich sofort „JA“. Sie hatten Amanda ebenfalls gefragt und sie hatte auch vorgeschlagen mich mit ins Boot zu holen. Wir kannten uns zwar nicht persönlich aber sie hatte ja ebenfalls meinen Demo Gesang gehört und wollte mich mit dabei haben. Ich kannte Amanda natürlich von AVANTASIA und war begeistert in einer Band mit ihr zu spielen. Amanda und Marina hatten dann Clementine schon mit ihren Bands gehört und auch getroffen und fragten auch sie. Auch sie hatte Lust auf diese neue Band und es ist einfach cool, dass wir jetzt zu viert am Start sind!

Wie entstand der Gedanke, ein Cover-Album als Debüt aufzunehmen?

Anna: Die Grundidee kam eigentlich von dem Produzenten-Team mit dem wir zusammenarbeiten. Sie hatten die Idee bekannte Popsongs zu verwandeln und in ein Symphonic Heavy Metal Gewand zu kleiden. Ich fand die Idee von Anfang an super. Es gibt so viele tolle Songs da draußen aber ich mag härtere Mucke und in diesem neuen Stil gefallen mir die alten Songs einfach noch besser, oder erst richtig gut.

Wie wurde die Songauswahl getroffen und gab es Songs, die dabei auf der Strecke blieben?

Marina: Die Songs wurden schon von den Produzenten und Musikern vorher ausgewählt, aber wir alle fanden die Songs einfach mega und zu einander sehr passend – alles große und gute Pop Hits, die viele Generationen mitsingen können.

Anna: Das ist gar nicht so leicht, denn wenn man erst mal darüber nachdenkt welche Songs man in seinen Stil verwandeln kann, fallen einem immer mehr und mehr ein. Besonders cool ist aber wenn es Songs sind, die im Original gar nicht hart und rockig sind, damit der Kontrast so groß wie möglich ist und es einfach schockt! Viele Songs, die jetzt auf unserem Debüt sind waren schon vorher festgelegt. Es gibt aber noch viele viele weitere Ideen!

Aus welchem Grund wurde gerade das RIHANNA-Cover “Unfaithful“ als erster Vorgeschmack auf das Album präsentiert?

Anna: Ich finde dieser Song bringt unsere Idee einfach auf den Punkt. Es ist im Original eine Ballade und in unserer Version einfach eine Metal-Hymne geworden. So stark, heavy und einfach ganz anders als im Original. Darum geht es bei „Rhapsodies in Black“ ja und „Unfaithful“ in unserer Version lässt da keine Fragen offen.

Hört ihr privat die von euch gecoverte Musik auch mal ganz gerne?

Marina: Oh, ja! Ich höre und schreibe viel Pop-Musik – und ich liebe LADY GAGA.

Wie nehmen Fans eurer anderen bzw. früheren Bands das neue Projekt auf?

Marina: Ich bin positiv überrascht, dass die früheren Fans das Projekt TOTAL gut aufnehmen! Anscheinend sehen sie, wie viel Arbeit wir darein gesteckt haben, um ein tolles kreatives Produkt mit Herz und Liebe rauszubringen.

Seht ihr euch selbst als “Female Fronted“-Metalband? Wie bewertet ihr diesen Begriff?

Marina: Ich habe den Begriff immer sexistisch gefunden und wollte nie meine Bands als “Female Fronted“ beschreiben. Es ist einfach eine Band, wo die Frontperson eine Frau ist. Egal! Aber heutzutage verstehe ich, warum den Begriff auch positiv ist: die Metalszene ist immer noch von Männern dominiert: Wie viele Frauen haben wir auf den WACKEN-Bühnen dieses Jahr gesehen? Drei? Die Beschreibung kann Frauen im Metal und Fans zusammen bringen und stärken. Außerdem beschreibt es sehr oft einen bestimmten Metal-Stil – also auch praktisch, wenn man neue Bands sucht. Meine Kritik wäre mehr: “Warum nur Fronted? Warum nur Gesang?“

Anna: Auch ich finde diesen Begriff immer ein bisschen nervig. Ich verstehe, dass man alles kategorisieren will aber für uns ist es einfach eine Metalband. Wir sind 4 Frontsängerinnen also liegt diese Kategorie nah, auch wenn wir nicht darauf reduziert werden wollen.

Sind Live-Konzerte mit EXIT EDEN geplant? Wenn ja, worauf darf man sich freuen?

Anna: Ja! Es steht sogar schon ein Termin fest: 22. September bei den METAL DAYZ in Hamburg. Ich freu mich auf diesen Gig wie ein Kleinkind. Die Songs haben einfach so viel Power und es hat schon so viel Spaß gemacht sie im Studio und beim Videodreh zu singen, dass es live einfach rocken wird! Und ich hoffe, dass wir dann auch bald eine Tour planen können!

Sollte es soweit kommen, spielt ihr live eure Instrumente selbst oder werdet ihr von einer Band unterstützt? Spielt ihr sonst Instrumente?

Anna: Wir haben eine großartige Band am Start. Das sind alles Freunde und Bekannte von mir. Ich habe sie gleich angehauen als ich gefragt wurde, ob ich Lust auf dieses Projekt habe. Mir ist wichtig, dass wir eine Band sind und sich alle untereinander verstehen aber natürlich müssen es auch gute Musiker sein und ich wusste, dass diese Jungs genau die richtigen dafür sind! Wir Mädels spielen zwar alle Instrumente aber wollen uns bei den Live-Shows von EXIT EDEN auf die Performance und den mehrstimmigen Gesang konzentrieren.

Marina: Haha, leider könnte ich auch erstmal nichts live spielen: meine Gitarre- und Klavierkenntnisse sind nur für zu Hause und für das Songwriting ausreichend.

Wird es perspektivisch auch eigene Songs geben? Wie sieht die Zukunft von EXIT EDEN aus?

Anna: Wir haben keine Ahnung! Alles was ich hierauf antworten würde wären Spekulationen. Wir freuen uns jetzt erst mal, dass die Platte draußen ist, wir den ersten Live Gig ankündigen können und sind total gespannt wo die Reise uns hinführt.

Dem können wir uns nur anschließen und bedanken uns bei Anna und Marina für das Interview!

02.09.2017

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2 Kommentare zu Exit Eden - "So stark, heavy und einfach ganz anders als im Original" - Interview mit Anna und Marina

  1. metalfreak sagt:

    Das war von Anfang an ein auf Erfolg getrimmtes Projekt das vollkommen aufgegangen ist , es ist erstaunlich das findigen Managern nicht frueher sowas eingefallen ist, wirkliche Metaller werden sowas wohl nicht brauchen sollte man an originellen Symphonic metal interessiert sein Silent Wedding aus Griechenland ist meine neueste Entdeckung

  2. Elsa Kling sagt:

    Ich frage mich warum das Projekt gegründert wurde wenn bei den letzten Veranstaltungen die Gruppe nie vollständig angetreten ist und letztens bei dem Konzert mit der Philharmonie in Frankfurt sogar die Amanda Somerville durch jemand anders ersetzt wurde! Da wird auf einem Festival von Tape gesungen, weil angeblich die Musiker Probleme mit den Flügen haben – naja blöd nur, wenn die Proben gefilmt werden, bei denen auch nur von Tape gesungen wird und das einen Tag vor dem eigentlichen Konzert. Bleibt Exit Eden nur bestehen wegen Anna Brunner? Die ist doch nur dabei, weil Sie ihre Stelzen für Hannes Braun (Produzent des Projektes und Sänger von Kissin Dynamite) breit macht. Die beiden sind seit langem ein Paar und wohnen und Arbeiten (Elephant Music) zusammen in Flensburg. Es ist mittlerweile sehr offensichtlich, dass von Seiten der Produzenten, immer wieder ein Versuch gestartet wird die Brunner mit irgendwelchen Projekten nach vorne zu bringen (Santiano, Exit Eden und auch Kissin Dynamite). Sehr erfolgreich ist das ganze aber nicht. Wobei die Dame bei der Bühnenperformance (gesehen mit Kissin Dynamite – grausam) und vorallem Kleidungstechnisch noch einiges dazu lernen muss. Denn Kleider machen Leute aber ihr Kleidungsstil ist mehr als grottig und die Performance auf der Bühne gleicht mehr einem eleptischen Anfall, als einer Frau, die abrockt. Da ist selbst meine 7 jährige bewegungstechnisch weiter als diese Lady. Wenn die 4 Damen uns einen gefallen tun wollen,. dann sollten sie das Projekt Exit Eden begraben und zurück zu ihren eigenen Projekten gehen. Ich glaub da haben wir alle mehr von, als von einer Band die ständig nur zu dritt auftritt und dass auch nur 5x im Jahr, weil alle mit eigenen Projekten beschäftigt sind – außer Anna Brunner;-)