Charlotte Wessels
In deinem Kopf sind die Dinge oft hundertmal schlimmer, als sie es in der Realität sind!
Interview
Du hast für “Praise“ mit einem Gospelchor zusammengearbeitet. Wie war diese Erfahrung für dich? Hat dich der Chor in deinem Six Feet Under Studio besucht, oder wurden ihre Aufnahmen anderswo gemacht? Hast du direkt mit ihnen zusammen gesungen?
Ich besuchte sie in ihrem Studio. Sie nahmen ihren Part auf die dritte Aufnahme auf, die ich für die Patreon-Version von dem Song aufgenommen hatte. Danach nahm ich nochmal ein paar meiner Vocals neu auf. Sie sangen also zu meiner Aufnahme, und ich war dabei ohne zu singen, habe aber beobachtet, zugehört und Feedback gegeben. Nicht, dass sie das gebraucht hätten. Zum Beispiel der Teil am Ende, wo sie die ad libs machen, das war so gar nicht geplant. Sie hatten schon all ihre “Praises“ und “ooohs“ und “aaahs“ gemacht, und ich bat sie, ob sie von dieser zu dieser Stelle bitte einfach ein bisschen für mich improvisieren könnten. Am Anfang waren sie da sehr schüchtern und zurückhaltend, und ich sag dir, wenn ich so singen könnte, wäre ich da nicht schüchtern und zurückhaltend. Sie machten dann drei Takes, und die Teile die ich am Ende von “Praise“ verwendet habe, stammen fast alle aus einem Take. Es war ein spontaner Einfall, einfach ein “Macht mal“, und das haben sie getan. Es war eine großartige Erfahrung. Ich musste wirklich aufpassen was ich sage, denn es war schließlich ein Gospelchor! Mir wollte immer wieder ein “Holy S***“ herausrutschen, aber das durfte natürlich nicht sein. Sie waren einfach unglaublich, und ich bin mit dem Ergebnis sehr glücklich!
In “Ode To The West Wind“ singst du zusammen mit Alissa White-Gluz von ARCH ENEMY. Sie trägt u.a. die Growls bei. Werdet ihr den Song live spielen, und wer wird dann die Growls übernehmen?
Ja, das stimmt. Sie übernimmt die harschen Vocals, und diese liegen teilweise parallel zu meinen cleanen Vocals. In der allerersten Version des Songs gab es nur cleane Vocals. Anfangs dachte ich, eventuell singe ich auch einfach nur, und da in diesem Song immer parallel gesungen und gegrowlt wird, entstünde so kein Loch das gefüllt werden muss. Ich habe dann Otto gefragt, denn Otto übernimmt manchmal live die Growls. Vielleicht können wir das auch irgendwann mal mit Alissa live machen, sie war ja auch schon für die Tales From Six Feet Under-Show da. Ansonsten wird es entweder Otto machen, oder ich werde einfach nur singen. Für “The Exorcism“ werde ich die Growls aber auf jeden Fall selbst übernehmen!
Sehr cool! Du hast bereits mit Alissa und Simone für verschiedene Projekte gearbeitet, und du bist bekannt für diverse andere Kollaborationen. Wenn du einen Wunsch frei hättest, mit wem würdest du gerne mal zusammenarbeiten?
Es gibt eine Menge Künstler, die ich mag/liebe/vergöttere. Ich könnte dir jetzt eine ganze Reihe Namen nennen. Um das etwas einzugrenzen würde ich heute sagen: Nick Cave. Morgen würde ich wahrscheinlich sagen: Trent Reznor. Und ein andermal würde ich sagen: Kate Bush.
Interessante Mischung!
Ja, auf jeden Fall! Aber es ist wirklich schwer mich zu entscheiden. Ich fühle mich sehr privilegiert, weil ich, wie du schon sagtest, einige meiner Traumkollaborationen ja bereits hatte und sogar welche auf diesem Album vertreten sind.
Wenn du dir einen Song von “The Obsession“ aussuchen müsstest, welcher wäre dein Favorit?
“The Exorcism“. Der Song fühlt sich auf eine ganz bestimmte Art befreiend an.
Welcher Song auf dem Album war der komplizierteste, und welcher hat am meisten Spaß gemacht?
Während des Schreibprozesses würde ich sagen “The Crying Room“, der hat am längsten gebraucht. Denn da werkelte ich lange an Strophe und Refrain herum, bevor ich irgendwann realisierte, dass sie beide zum gleichen Song gehören. Ich hatte zuvor für beide viele verschiedene Strophen und Refrains ausprobiert, bis mir auffiel, diese beiden gehören zusammen. Während der Aufnahmen wiederum ging damit wirklich alles glatt.
Der leichteste bzw der, der am meisten Spaß gemacht hat, muss, wenn wir wirklich ALLE Aspekte inklusive dem Videodreh, einbeziehen, “Dopamine“ sein. Alleine der Videodreh war großartig, weil wir in einem Bällebad filmen durften. Außerdem nahm Simone ihre Vocals hier in meinem Studio auf, das hat auch großen Spaß gemacht.
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Stile | Progressive Metal, Singer/Songwriter, Symphonic Metal |
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