In Flames
Interview mit Peter Iwers zur "Taste Of Chaos"-Tour
Interview
Am 08. Dezember 2009 machte die „Taste Of Chaos“-Tour, bei der dieses Jahr IN FLAMES als Headliner dabei waren, in München halt. Wir nutzten die Gelegenheit, um Peter Iwers ein paar Fragen zur Zukunft der Band zu stellen und über seinen Ibanez-Bass zu sprechen.
Du hattest heute Nachmittag zusammen mit Mike D’Antonio von KILLSWITCH ENGAGE eine Autogrammstunde im Just Music Shop, wie war es?
Peter: Es war gut. Die Autogrammstunde war gut organisiert und es ist immer schön Leute zu treffen, die sich für meinen Bass interessieren.
Hattest Du Zeit ein bisschen mit den Leuten zu reden, oder waren es zu viele Fans?
Peter: Es waren eine Menge Leute da aber wir haben mit jedem gesprochen, der sich mit uns über etwas unterhalten wollte. Diese Autogrammstunden unterscheiden sich von den üblichen, weil man etwas mehr über die Instrumente reden kann.
Ihr wart schon mehrmals mit IN FLAMES in München. Könnt ihr wesentliche Unterschiede beim Publikum im Gegensatz zu anderen Städten feststellen? GOJIRA hatten es beispielsweise ziemlich schwer, als sie letztes Jahr mit euch hier im Zenith waren.
Peter: Wirklich?
Ja. Ich hatte im April ein Interview mit Joe (Joseph Duplantier GOJIRA) und er sagte, dass es merkwürdig war, zwischen SONIC SYNDICATE und IN FLAMES zu spielen, da das Publikum sie nur angestarrt hätte und München wäre in der Hinsicht eines der härtesten Konzerte gewesen.
Peter: Ich denke das liegt daran, dass GOJIRA live so eindrucksvoll sind. Sie sind großartige Musiker, hatten eine coole Lichtshow und es ist nicht die Art von Musik, zu der man einfach so abgehen kann. Ich schaue mir ihre Konzerte auch ruhig an. Aber ich verstehe was du meinst. Es ist manchmal schwierig, fühlt sich hart an.
Hast du diesmal auch Zeit, dir die Shows der anderen Bands anzuschauen?
Peter: Ja, meistens schon. Heute beginnt die erste Band in zehn Minuten und da dies mein letztes Interview ist, werde ich mir die anderen anschauen können.
Wie ist denn die Tour bisher für euch verlaufen?
Peter: Es läuft wirklich gut. Wir haben eine großartige Zeit mit den anderen Bands und es scheint für alle gut zu laufen. Die Tour erfährt guten Zuspruch und wie oft bei solchen Festivaltouren kommen die Leute zeitig um alle Bands zu sehen.
Wie geht es Jesper, habt ihr momentan Kontakt zu ihm?
Peter: Ja haben wir. Er ist auf dem Weg der Besserung und wird zurückkommen sobald er so weit ist.
Wie sieht denn die Zukunft von IN FLAMES aus? Auf eurer offiziellen Webseite wurde bekannt gegeben, dass diese Tour vorerst die letzte Gelegenheit ist, die Band live zu sehen und ihr eine Pause macht.
Peter: Bis zur nächsten Platte (lacht). Wir machen eine Pause um Zeit mit unseren Familien zu verbringen und Kraft zu schöpfen. Danach werden wir anfangen neue Songs zu schreiben und aufzunehmen. Ich denke, wir werden im September 2010 anfangen Demos aufzunehmen, das Album hoffentlich bis Sommer 2011 veröffentlichen und danach wieder auf Tour gehen.
Habt ihr schon eine ungefähre Vorstellung, wie ihr euch stilistisch weiterentwickelt?
Peter: Wir werden wie immer versuchen natürlich zu sein und ausprobieren was sich entwickelt, so wie wir es bisher auf jedem Album gemacht haben. Wir versuchen es für uns interessant zu machen, aber es wird keine große Wendung in die eine oder andere Richtung geben. Wie in der Vergangenheit auch wird es ein Schritt vorwärts sein, der unsere Musik abwechslungsreicher macht.
Jesper wird mit euch an dem Album arbeiten?
Peter: Ja!
Werdet ihr 2010 ein paar Sommerfestivals spielen?
Peter: Es sieht nicht so aus. Bisher wurde nichts gebucht.
Wirst du in der Zwischenzeit mit einer anderen Band oder deinem DJ-Projekt arbeiten?
Peter: Das weiß ich noch nicht. Als erstes werde ich mir etwas Freizeit gönnen und nichts tun. Dann werde ich schauen, was die anderen machen. Wenn sich etwas ergibt, eine Show mit Freunden oder etwas ähnliches, dann ist das toll, aber es ist nichts geplant. Einfach nur das Leben seinen Lauf nehmen lassen und die Tage so nehmen wie sie sind.
Arbeitest du denn noch als DJ?
Peter: Ja.
Würdest du derzeit etwas spezielles empfehlen?
Peter: Ich mag alles. Wenn ich auflege, spiele ich was immer mir zu der Zeit gefällt. Da ich hauptsächlich von Metal-Clubs gebucht werde, spiele ich jedoch meistens Metal, allerdings nur das was mir gefällt. Natürlich können die Leute zu mir kommen und sich etwas wünschen aber wenn ich es nicht mag, spiele ich es nicht. Es ist großartig DJ für eine ganze Nacht zu sein, Musik zu spielen, die ich mag und die Leute tanzen zu sehen.
Würdest du auch gerne andere Musikstile auflegen?
Peter: Auf jeden Fall! Ich würde jede Gelegenheit wahrnehmen.
Welche Musik hat dich persönlich besonders beeinflusst?
Peter: Ich höre alles was mir gefällt. Ich bin kein typischer Metalfan, der zum Beispiel nur Death Metal hört. Ich mag sehr unterschiedliche Musik und höre alles worauf ich stoße und das mir gefällt. Zu Hause würde ich beispielsweise keine IRON MAIDEN-CD anmachen, es sei denn ich gebe eine Party. Wenn ich Abendessen mache, würde ich eher SIMON AND GARFUNKEL als Heavy Metal hören.
Gibt es spezielle Bands, die dich dahingehend beeinflussten Bass zu spielen?
Peter: Ich würde sagen IRON MAIDEN haben mich dazu gebracht, Musik zu machen. Ich habe sie das erste Mal gesehen als ich 13 war und es war solch ein cooles Ereignis – allein die Bühne, die sie aufgebaut hatten – es war großartig! Es ist nicht so, dass ich an diesem Tag beschloss, Musiker zu werden aber rückblickend würde ich sagen, dass mich dieses Konzert auf den richtigen Weg gebracht hat.
Welches Setup spielst du momentan?
Peter: Ich habe einen EBS Fafner.
Nicht mehr Ampeg?
Peter: Ich hatte vorher Ampeg aber jetzt spiele ich EBS, da er sich besser für mich eignet als Ampeg. Das soll keine Kritik an Ampeg sein, ich denke die Verstärker sind großartig. EBS hat sich einfach nur als besser für mich erwiesen, ein bisschen druck- und kraftvoller. Außerdem habe ich ein MXR-Pedal verbunden mit einem Ashdown LoMenzo Verzerrer, 8×10“ Bassboxen und meinen eigenen Ibanez-Signature-Bass.
Magst du die Ibanez Bässe?
Peter: Ja, ich liebe sie. Mein jetziger Bass ist perfekt auf mich abgestimmt, etwas das mir wirklich gefällt. Von daher mag ich diesen Bass mehr als jeden anderen, den ich zuvor spielte. Er hat das perfekte Gewicht – er ist nicht zu schwer – so dass mein Rücken nicht so sehr belastet wird, ist aber trotzdem massiv und bietet einen hervorragenden Klang.
Wie stark hast du an der Entwicklung des Modells teilgenommen?
Peter: Wir haben ihn gezeichnet. Genau genommen hat ihn meine Freundin gezeichnet da ich nicht zeichnen kann. Entsprechend den Besonderheiten, auf die ich Wert lege, sind wir von einem vorhandenen Ibanez-Modell ausgegangen und haben einige Änderungen vorgenommen. Ich habe den Leuten bei Ibanez gesagt, was ich haben will und sie haben mir bei der Verwirklichung geholfen.
Gab es ähnliche Pläne auch mit ESP und Ibanez hat den besseren Bass entwickelt?
Peter: Nein. Ich hatte aufgehört mit einer speziellen Firma zu arbeiten und wurde von Ibanez kontaktiert als wir vor einigen Jahren beim Ozzfest waren. Ich unterhielt mich mit jemandem von Ibanez in Los Angeles und probierte ihre Bässe. Da sie mir gut gefielen, begannen wir meinen eigenen Bass zu entwickeln, der speziell auf meine Bedürfnisse abgestimmt ist.
Hast Du schon Feedback von Leuten bekommen, die das Modell gekauft haben?
Peter: Ja, bisher haben wir viel Gutes gehört. Ich würde gerne wissen, ob jemand unzufrieden damit ist. Ein bisschen konstruktive Kritik, um zu sehen was man noch verbessern kann. Aber man sollte auch bedenken, dass dieses Modell für mich entwickelt wurde, es ist ein Bass mit dem ich zufrieden bin. Wenn jemand diesen Bass kauft, sollte er das beachten, denn er unterscheidet sich vermutlich von anderen Modellen, die er zuvor hatte.
Hast du spezielle Übungen wenn du Bass spielst?
Peter: Nicht wirklich. Natürlich probe ich, aber normalerweise versuche ich nur Songs zu spielen, die ich gehört habe. Ansonsten mache ich noch Dehnungsübungen, aber keine speziellen Übungen, die ich jeden Tag mache. Ich versuche einfach zu spielen.
Wie oft probst du?
Peter: Zu Hause etwas mehr als auf Tour. Wenn wir auf Tour sind, spiele ich ein bisschen bevor wir auf die Bühne gehen. Daheim spiele ich jeden Tag.
Danach unterhielten wir uns noch ein bisschen über die Unterschiede der „Taste Of Chaos“-Tour in Großbritannien und Kontinentaleuropa. Da in Großbritannien KILLSWITCH ENGAGE Headliner waren, mussten IN FLAMES ihr Set auf diesem Teil der Tour auf zehn Songs beschränken. Dies machte die Zusammenstellung der Setlist zwar etwas schwieriger, ansonsten sind beide Tourabschnitte gleich gut verlaufen.
Leider ist dieser Teil der Aufnahme nicht zu verstehen da MAYLENE AND THE SONS OF DISASTER ihren Auftritt begannen und der Backstagebereich des Zeniths alles andere als gut schallisoliert ist. Daher beendeten wir das Interview auch recht bald. Pech für uns, Glück für Peter, denn so konnte er sich in Ruhe auch die erste Band des Abends anschauen.
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Stile | Göteborg Death Metal, Melodic Death Metal, Modern Metal |
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