Imha Tarikat
"Bei jedem Album ist es, als würdest du ein Stück deiner Seele dalassen."
Interview
Ist es für dich belastend, fast allein für alles verantwortlich zu sein, was IMHA TARIKAT betrifft?
Ich würde gerne “Nö” sagen, aber (lachen) … auf jeden Fall. Die Zeit des Album-Releases mit dem Bearbeiten der Bestellungen, Interviews, Social Media etc., zudem studiere ich noch, das kann echt knackig sein. Aber ich würde das niemals eintauschen wollen. Ich bin super dankbar, wie geschmeidig es mit den anderen Jungs hinsichtlich der Live-Arbeit läuft. Das nimmt mir schon viel Arbeit ab.
Besonders Melvin muss ich hier nennen. Für mich ist er einer der besten Drummer, weshalb ich es geil finde, dass wir zusammen Mucke machen. Es läuft gerade so gut für uns, dass ich einfach immer weiter mache, selbst, wenn ich denke, ich könnte eigentlich mal entspannen. (schmunzelt)
Stichwort Melvin …
Ja, geiler Typ. (beide lachen)
Verstehe vollkommen, dass du von deinem Drummer überzeugt bist, aber was er auf “Hearts Unchained” abzieht, ist echt bemerkenswert. Es lohnt sich, das Album anzuhören, und nur auf die Drums zu achten. Bist du jemand, der, wie viele Gitarristen, dem Drummer Vorgaben programmiert, die fast unmöglich zu spielen sind, wenn man nicht vier Arme hat?
Der Typ ist gefühlt wirklich ein Oktopus oder hat eine höhere Stufe der Evolution erreicht. Lass mich folgendes erzählen, weil es mir wichtig ist, dass es erwähnt wird: Ich habe angefangen, mit Melvin vor den Recordings zu jammen. Nach zwei Wochen – es war Ende September – meinte er “Hast du Bock, Ende Oktober aufzunehmen?” Da hatten wir vier Songs fertig. Danach haben wir durchgeballert. Wir haben ohne Ende geprobt, den Kram ausgearbeitet und am Ende noch zwei weitere Songs geschrieben. Der Junge ist phänomenal, I love this boy! Jedenfalls programmiere ich viele Drums schon fertig, aber er ist so kreativ, dass er noch viel Eigenes mit reinbringt. Außerdem kann er alles, was mir durch den Kopf geht, aus dem Stand umsetzen.
Bist du eigentlich Autodidakt oder hast du musiktheoretischen Zugang? Die vielen Layer lassen Kenntnisse in Partiturlehre vermuten, andererseits klingen IMHA TARIKAT dafür dennoch intuitiv und impulsiv.
Naja, angefangen habe ich mit Schlagzeug, aber das war in der Wohnung meiner Eltern zu laut. Danach habe ich mir einen Bass gekauft, das ist bis heute eigentlich mein liebstes Instrument. Zuletzt erst habe ich mir eine alte Gitarre gekauft und losgelegt. Ich habe von Tag eins immer versucht, eigene Sachen zu schreiben, was man den ersten Aufnahmen vermutlich anhört. Daher ist aber alles was ich mache aus dem Bauch heraus.
“Hearts Unchained” ist eines meiner liebsten Alben des Jahres geworden. Was hat dir das Jahr musikalisch bereichert?
Die kommenden Alben von HEXER und THE NIGHT ETERNAL, die ich im Hintergrund begleitet habe. “Take Up My Bones” von ARÐ. Ich habe Mark kennengelernt – fantastischer Typ. Ansonsten viel Turkish Rock, Dark Jazz, BOHREN UND DER CLUB OF GORE und AGING mit “Sentenced To Love”. Außerdem der Song “Sunken Eyed Theophanies” von APOCRYPHOS. Ich hatte noch nie das Gefühl solcher gleichgültiger Trostlosigkeit.
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Stile | Atmospheric Black Metal, Black Metal |
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