Iced Earth
Interview mit Bandkopf Jon Schaffer und Sänger Stu Block zur Enstehung des neuen ICED EARTH-Albums "Plagues Of Babylon"
Interview
Im Oktober hatte ich die Gelegenheit mit ICED EARTH-Bandkopf Jon Schaffer und Sänger Stu Block am Telefon über die Entstehung des neuen Albums „Plagues Of Babylon“ zu quatschen.
Ihr habt vor Kurzem die Aufnahmen zu eurem neuen Album „Plagues Of Babylon“ abgeschlossen – welches Gefühl überwiegt?
Stu: Es ist immer eine Art Erleichterung da, wenn man die Aufnahmen zu einem Album abgeschlossen hat. Wir haben viel Kraft und Herzblut in das Album investiert, aber es ist ein bockstarke Scheibe geworden wie wir finden.
Da kann ich nur zustimmen. Wenn ihr das Album mit euren vorherigen Platten vergleicht – zu welcher Scheibe ist die Nähe am größten?
Jon: Das ist schwierig zu sagen, ich glaube es hat einfach seine ganz eigene Persönlichkeit. Es ist ein ICED EARTH-Album und wir sehen es als einen weiteren Schritt in die richtige Richtung.
Stu: Es ist eine echte Bestie, haha.
Was steckt hinter dem Albumtitel „Plagues Of Babylon“ – eine tiefere Bedeutung oder hört es sich einfach cool an?
Jon: Definitiv cool, haha. Aber es steckt natürlich mehr dahinter, es bezieht sich auf die Storyline der ersten sechs Songs, die wieder im „Something Wicked“-Universum angesiedelt ist. Dazu kommt natürlich auch das Artwork der Platte, es soll ja auch cool auf den T-Shirts aussehen, haha.
Stu, du bist jetzt seit etwa zwei Jahren an Bord, hat sich die Art und Weise, wie ihr an das Songwriting herangeht während dieser Zeit im Vergleich zum Vorgänger „Dystopia“ verändert?
Stu: Nein, eigentlich überhaupt nicht. Jon und ich hatten von Anfang an eine tolle Chemie zwischen uns, wir hatten und haben einfach Spaß daran, zusammen Songs zu schreiben. Ich lerne ständig Neues von ihm dazu, was das Songwriting angeht. Es passt einfach zwischen uns, die Art wie wir zusammen an den Lyrics und den Melodien arbeiten.
Im Vergleich zu „Dystopia“ gibt es auf „Plagues Of Babylon“ zwei Veränderungen im Lineup: Luke Appleton ist schon seit dem Ende der Dystopia World Tour dabei und am Schlagzeug sitzt jetzt Raphael Saini – wie groß war der Einfluss der beiden auf die Platte?
Stu: Luke ist ein großartiger Bassist, er hat einige Killer-Basslines beigesteuert! Raphael sind wir vor allem sehr dankbar, das er uns geholfen hat nachdem Brent aussteigen musste, er ist ein echter Kamerad. Er hat einige extrem geile Fills drauf und es macht einfach Spaß mit ihm zu arbeiten. Wir haben eine sehr tighte Rhythmussektion an Bord und sind sehr glücklich, das sie dabei sind.
Ihr habt dieses Mal das Album in Deutschland aufgenommen, genauer gesagt in den Principal Studios in Münster.
Stu: Genau, wenn man in Nordamerika ins Studio geht während man ständig auf europäischen Festivals spielt, geht natürlich unheimlich viel Zeit und Kraft drauf für die Reiserei.
Jon: Ich hatte fast den ganzen Sommer als wir „Dystopia“ aufgenommen haben, Jetlag, haha. Donnerstags auf einem Festival, Freitag in die Staaten und Sonntag wieder zurück – das macht einen einfach fertig. Deshalb haben wir entschieden, dieses Mal in Deutschland aufzunehmen.
Wie war die Erfahrung im Vergleich zu eurem gewohnten Umfeld? Ihr habt schließlich alle vorherigen Alben bei Morrisound in Florida gemixt bzw. gemastert und auch in den Staaten aufgenommen.
Jon: Ich musste mich natürlich auf anderes Equipment einstellen, andere Akustik und so weiter. Wir haben insgesamt vier verschiedene Toningenieure gehabt, es war eine echte Herausforderung. Wir mussten erstmal auf die gleiche Wellenlänge kommen, aber ich glaube wir haben eine richtig gute Zusammenarbeit hinbekommen. Das Mastering haben wir in zwei verschiedenen Studios in Berlin gemacht – viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt, haha.
Ein weiteres Novum für ICED EARTH ist, das ihr auf „Plagues Of Babylon“ auch einige Gastsänger habt: Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN), Russell Allen (SYMPHONY X) und Michael Poulsen (VOLBEAT) – alle Drei haben ja eine besondere Beziehung zur Band.
Jon: Hansi und ich kennen uns schon seit 25 Jahren oder so, seit unsere ersten Europatournee mit ICED EARTH und es wäre ja schön blöd gewesen, ihn nicht auf dem Album zu haben wenn wir eh in Deutschland aufnehmen, haha. Die Idee ein Cover von „Highwayman“ zu machen, hatte ich schon seit einigen Jahren und ich wollte das auf jeden Fall mit Russell und Michael machen.
Apropos „Highwayman“, auf den ersten Blick ist ein Cover eines Countrysongs, der in der Version mit Johnny Cash, Willie Nelson, Kris Kristofferson und Waylon Jennings berühmt wurde, ja eine ziemlich unerwartete Sache für eine ICED EARTH-Scheibe…
Jon: Der Song ist einer meiner Lieblingssongs, vor allem die Lyrics sind großartig, aber ich war mir bewusst, das die Wahl des Songs für einige verblüffte Mienen sorgen würde, haha. Zwischen Russell, Michael und uns herrscht einfach ein riesiger Respekt und ich liebe die Jungs! Wir sind nicht nur Freunde, sondern fast wie Brüder und von daher war es eine logische Sache, das zusammen zu machen – und es ist ein toller Abschluss des Albums.
Ich habe euch vor zwei Jahren in Kopenhagen gesehen und als Michael Poulsen auf die Bühne kam, um mit euch „Watching Over Me“ zu spielen, ist das Publikum ist völlig ausgerastet!
Jon: Egal wo wir mit VOLBEAT hinkommen, wenn Michael auf die Bühne kommt ticken die Fans total aus, haha! Wir sind ihm sehr dankbar, das wir zusammen mit VOLBEAT auf eine Arena-Tour gehen konnten. Er ist ein großer ICED EARTH-Fan und auch die Chemie zwischen unseren und ihren Fans stimmt.
Stu: Die Mädels fangen vor Freude an zu heulen, wenn Michael auf die Bühne kommt, haha.
Ihr habt auch den Song „Spirit Of The Times“ von Jons Soloprojekt SONS OF LIBERTY in einer neuen Version auf „Plagues Of Babylon“, woher rührt diese Entscheidung?
Jon: Ich finde einfach, das es ein richtig starker Song ist – SONS OF LIBERTY sind ziemlich im Underground, ein Grassroots-Projekt. Und die Message von „Spirit Of The Times“ ist mir persönlich sehr, sehr wichtig, ich wollte den Song auf eine größere Bühne bringen. Wir haben den Song etwas an ICED EARTH angepasst, einige kleinere Veränderungen vorgenommen, was das Tempo und die Instrumentierung angeht.
ICED EARTH starten am 9. Januar in Saarbrücken ihre Europatour mit Support von WARBRINGER und ELM STREET, weitere Gigs in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es dann im Februar.
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Stile | Heavy Metal, Power Metal |
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