Herman Frank
Interview mit Herman Frank
Interview
Welche sind denn Deine Lieblingsstücke auf dem neuen Album?
Alle, hahaha.
Naja, das ist ja die Standardantwort. Geht’s auch ein bisschen genauer?
Wenn ich Dich fragen würde, welches deine Lieblingsstücke auf deiner Platte sind würdest Du doch auch alle sagen.
Nein, ich könnte Dir sogar ganz genau sagen, welche das sind.
Die, die Du geschrieben hast, nehme ich an. (lacht)
Eigentlich habe ich die bis auf einen alle selbst geschrieben.
Ok. Dann kannst Du das besser beurteilen als ich. Wenn ich die jetzt alle aufzählen muss…hm… Schwierig, weil sie mir wirklich alle gefallen. Sonst hätte ich sie ja nicht aufgenommen.
Gut. Ich frage aus einem bestimmten Grund und nicht, weil ich hier ein paar Minuten füllen möchte. Ich finde nämlich, dass die Neue eine der Platten ist, wo die Lieblingssongs quasi täglich wechseln können.
Das Gefühl habe ich auch. Du nimmst mir da die Worte echt aus dem Mund. Mal finde ich “Falling To Pieces” total geil, dann wieder “Black Star” oder “Starlight”. Jeder der Songs hat einfach seinen eigenen Charme.
Genau. Gestern Abend, als ich die Platte nochmal gehört habe, haben mich vor allem “So They Run”, “Lights Are Out” und “Waiting” umgehauen.
Ja, genau. Und bei manchen Songs weißt Du dann gar nicht, wo du sie hinstellen sollst. Das war echt ein Problem und mir war es zum Schluss auch völlig egal in welcher Reihenfolge die Songs auf dem Album sind.
Du hast bei dem Albumtitel “Right In Your Guts” nicht zufällig an “Balls To The Wall” gedacht, oder?
Das kann ich gar nicht so sagen. Aber stimmt, jetzt wo Du es sagst, hahaha. Man könnte eine Verbindung zu dem Titel herstellen. Der Song war auch eventuell für ACCEPT angedacht. Ich habe den hier schon zwei Jahre auf Halde liegen. Hätte in dem Kontext dann ja auch vielleicht ganz gut gepasst.
Wie ordnest Du dich denn bei ACCEPT unter? Fällt Dir das schwer?
Nein, eigentlich nicht. ACCEPT sind halt Wolf Hoffmann und Peter Baltes. Die machen die Band ja schon über dreißig Jahre. Wohingegen in am Anfang zwei Jahre dabei war und dann seit 2005 wieder. Man muss sich auch vor Augen halten, dass die Musik von ACCEPT für zwei Gitarren gemacht ist und irgendeiner muss den Job ja machen, den ich da mache. (lacht) Das ist aber vielleicht auch ein Grund, warum ich meine eigenen Sachen immer nebenher mache. Einfach um mich auszulasten.
Also könnte man auch sagen, dass Deine Beteiligung an ACCEPT wie Urlaub von den eigenen Projekten ist, weil Du da nicht so viel Input geben musst?
Puh, schwierig zu sagen. Es ist einfach ein Teil meines musikalischen Lebens. Wenn ich eine Band produziere, mache ich das auch um Geld zu verdienen, ganz klar. Nur leider ist es heutzutage ja so, dass es immer schwieriger wird von Musik zu leben. Dank des Rechtsbewusstseins gegenüber Downloads.
Was die Downloads betrifft, rennst Du bei mir mit deiner Meinung offene Türen ein. Das Problem betrifft ja nicht nur große Bands, sondern auch kleine.
Ja, man muss sich das mal überlegen. Wenn ich Schlosser bin oder irgendeinen anderen Beruf habe und auf einmal gehen zwei Drittel meines Einkommens geklaut, würde jeder auf die Barrikaden gehen. Aber das ist eine andere Diskussion. Ich tue meine Meinung dazu gerne kund.
Du hast auf deinen Covern immer so ein schönes Köpfchen drauf…
Hahaha, ja. Bei dem ersten Albumtitel “Loyal To None” habe ich mir gedacht, da muss ein Totenschädel drauf, das alte Piratenzeichen. Das war von vornherein klar. Dann kamen wir irgendwann auf die Idee den Totenkopf als Zeichen von Kontinuität weiter zu benutzen und auch zu zeigen, dass HERMAN FRANK keine Eintagsfliege ist. Ich werde versuchen das bis an mein Lebensende durch zu ziehen und da brauche ich auch durch das Cover eine gewisse Kontinuität. Außerdem, der Metaller braucht einen Schädel.
Stimmt, hahaha.
So ist es einfach, finde ich. Mich haben auch schon zig Leute gefragt, ob das was mit IRON MAIDEN zu tun hat und ob ich einen Namen für das Maskottchen hätte. Habe ich gesagt, ja, Karl-Heinz. Eigentlich ist es aber auch Zufall. Ich finde das Motiv halt nur sehr geil, weil das auch auf einem Shirt sehr gut kommt.
Ja, wohl wahr. Findest Du die neue Platte eigentlich härter als die erste?
Kann ich schwer sagen. Nein, eigentlich nicht. Ich vergleiche die beiden Platten auch nicht so wahnsinnig oder suche nach Unterschieden. Für mich war der Ansporn eher, dem ersten Album einen würdigen Nachfolger zu schreiben. Ob ich die erste Scheibe jetzt getoppt habe, oder nicht, entscheiden dann ja wieder die Kritiker und die Fans. Für mich selbst ist die Platte jetzt nicht schlechter als die erste. Genau das ist ja auch die Herausforderung. Wenn man ein gutes Album gemacht hat, ist der Anspruch eben ein ebenbürtiges hinterher zu schieben.
Das ist Dir gelungen. Herman, ich danke Dir für das Gespräch. Hat mich sehr gefreut.
Ja, hat mich auch gefreut. Ich würde sagen, ich mache einfach schnell eine neue Platte und dann quatschen wir weiter.
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Stile | Heavy Metal, Melodic Metal |
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