Hagalaz Runedance
Hagalaz Runedance
Interview
Hagalaz Rundance haben mit ihrem zweiten Album "Volven", für dessen Titel die Wahrsagerin Volva Pate stand, ein Werk voll eindringlichster Stimmungen veröffentlicht. In dem Gespräch das ich mit Andrea Neben Haugen führte, k
Das Musik Mittel ist, um Emotionen und Gefühle zu erzeugen, in welcher Form auch immer kann wohl jeder bestätigen „In der Musik drücke ich meine eigenen Gefühle aus und wie der Hörer das aufnimmt, das ist immer eine sehr persönliche Sache, würde ich sagen. Der eine mag vielleicht eine Vision der Vergangenheit bekommen, der andere vielleicht auch nicht, andere würden es vielleicht nur gut zum Tanzen finden, es kommt halt drauf an.“ Welche Intention sie mit der Musik von Hagalaz Runedance und den zugehörigen Texten verfolge und wie der Hörer seien Eindrücke weiterverarbeitet ist sicherlich von Fall zu Fall verschieden. „Die Musik verbindet sich ja mit den Texten. Für mich drückt die Musik die Texte aus. Was ich dann persönlich sehe kann ich mit der Musik verbinden, aber ich kann mir natürlich nicht vorstellen, dass die Leute genau das sehen, was ich sehe, denn das ist ja schließlich unmöglich. Ein gewisses tribal feeling möchte ich zudem noch vermitteln und eine Stimmung die ein wenig an die Vergangenheit erinnert.“ Zu der Frage, in wie weit sich jemand, der vorrangig Interesse an der musikalischen Seite von Hagalaz Runedance zeigt, sich auch mit dem verarbeiteten Hintergrund auseinander setzten wird, antwortet Andrea wie folgt: „Ich würde sagen, das einige schon vorher daran interessiert sind oder das man gleich ein gewisse Stimmung durch die verwendeten Instrumente hat. Ich habe diesmal sehr alte Instrumente benutzt, die ich schon immer benutzen wollte und nun habe ich endlich jemanden gefunden, der sie alle spielen kann. Zum Beispiel eine Fidel, eine Drehleier, als mittelalterliches Instrument, einige Flöten, einen norwegischer Dudelsack, Harfen, das sind so die Instrumente mit denen man Älteres verbindet. Ich glaube, durch die Verwendung wurde sowieso ein Gefühl der Vergangenheit erzeugt, eben ein authentischeres Gefühl, eben ein ganz anderes Bewusstsein, auch irgendwie verträumt. Manch einer würde vielleicht auch denken, unsere Musik wäre zum Träumen, aber ich würde sagen, einige meiner Texte sind die nackte Wahrheit und nicht eben erfreulich.“
Das Musik im Wandel der Zeit einen anderen gesellschaftlichen Stellenwert angenommen hat sieht Andrea ähnlich. „Ich glaube Musik war früher eher eine Art der Unterhaltung oder eben Tanzmusik, Poeten haben Gedichte vorgetragen, zu denen Musik gespielt wurde.“ Obwohl ich denke, dass der Musik, die man tagtäglich im Radio zu hören bekommt, auch kein größerer Stellenwert, als der der Unterhaltung, zuzuschreiben ist. „Ich denke es kommt schon drauf an welche Art von Musik es ist. Es gibt heute verschiedene Musikszenen, die mit der Musik einen ganzen Lebensstil verbinden, der eigentlich von der Musik inspiriert ist. Zum Beispiel die Gruftie Kultur oder die Metal Kultur oder die Techno Kultur, ein Musikstil der in einer Weise den ganzen Lebensstil bestimmt – so etwas hatte man früher überhaupt nicht. Der Volksmusiker hatte früher einen bestimmten Status und nach der Christianisierung wurde der Volksmusiker oder der Musiker generell in einer Weise auch als dämonisch angesehen, weil man mit der Musik auch einen gewissen Einfluss hatte. Dazu kann man tanzen Dazu gibt es hier einige Geschichten die davon erzählen. Ein Spielmann, der ein magisches Instrument hat und wenn er mit diesem spielt, dann fangen alle an zu tanzen und können nicht mehr aufhören. Damit geht er dann zum Königshof, wo dann natürlich der König und die Königin anfangen zu tanzen – dies durften sie natürlich nicht. Eine weitere Geschichte erzählt, dass ein Spielmann eine Harfe aus einer verstorbenen Braut gemacht hat, die umgebracht wurde von ihrer Schwester. Die Schwester hat dann ihren Bräutigam geheiratet. Der Spielmann ist dann zur Hochzeit gekommen und hat auf der Harfe gespielt, deren Seiten aus den Haaren der Toten bestanden. Dort hat er gespielt und die Schwester fing dann auch an zu tanzen und zwar so lange, bis sie tot umfielt.“ In Norwegen scheint es generell der Fall zu sein, dass man bereits in der Schule mehr über die Kultur des Landes oder von Geschichten wie diesen hört als in Deutschland. „Als ich noch zur Schule ging, da haben wir auch etwas über die Nibelungensage und Reingold gelernt, aber ich glaube in Norwegen hört man viel mehr darüber. Man erfährt in der Schule etwas über die Runen, die Götter. In Religionsgeschichte erfährt man etwas über alte Traditionen, Volksglaube – vielleicht nicht überall, aber ich glaube die alten Traditionen werden viel stärker akzeptiert. In Deutschland ist es wohl eher schon seltsam wenn man von alten Traditionen spricht, aber in Norwegen kann man ruhig erzählen, dass man an alten Religionen interessiert ist und alle wissen wovon Du redest.“
Vor dem aktuellen Album wurde eine Mini-CD „Urd- that wich was“ veröffentlich, zu der Garm von Ulver einen Mix anfertigte. „Das war eher nur Zufall. Ich hatte eigentlich schon immer Lust dazu gehabt und fand die Idee, dass jemand einen Mix von einem meiner Lieder macht ganz cool. Ein Freund von mir, der auch auf der Tour die Synths gespielt hat und immer mit uns geübt hat, hat mir dann abends, als wir noch in einem Pub waren und er ziemlich besoffen war, erzählt, dass er übrigens einen Remix gemacht hat. Dann habe ich ihn ein paar Tage später besucht, um mir das ganze mal anzuhören. Ich habe erst einmal gelacht und fand es ganz seltsam, aber ich fand es lustig und es hat mir gefallen. Ich habe ihn gefragt, ob er noch einen machen wollte und er sagte, er würde noch einen anfertigen. Dann dachte ich mir, dass noch jemand anderes einen machen könnte und so habe ich Garm gefragt, denn seine letzte CD „The marriage of heaven and hell“ hat mir ziemlich gut gefallen und er meinte, er könnte durchaus etwas in der Richtung machen. Dann habe ich noch ein paar neue Lieder dazu gehabt und fertig war die Mini-CD.“ Eine weitere Single, auf der „On wings of rapture“ enthalten sein soll, steht wohl auch zur Veröffentlichung. „Es sind zwei Versionen auf der Single enthalten, die echte (lacht ) und eine moderne, um in Alternativeren Clubs zu laufen.“ Wie sie denn die Vorstellung findet, dass ihre Musik in Discotheken läuft und sie dort wohl wirklich nur der Unterhaltung dient, wollte ich darauf hin von ihr wissen. „Es gibt sicherlich verschiedene Leute. Vor zehn Jahre war ich selber mal ein Gruftie. Für mich war das aber mehr, auch ein Lebensstil. Es war nicht nur die Musik, sondern ich habe mich auch mit Folklore, dem Mittelalter und Okkultismus beschäftigt. Es gab aber auch andere Leute, die in der selben Szene waren, die aber eigentlich stinknormale Leute waren, die sich nur fürs Wochenende so anzogen und sonst überhaupt nicht anders drauf waren, eben ganz normal. Wenn ich dann anfing etwas zu erzählen, von der dunklen Seite oder eben irgendwas, was mich bewegt hat, dann waren die immer entsetzt und fanden mich ganz seltsam, als ob irgendwas nicht bei mir stimmte. Die hatten einen normalen Job, eben ganz normal, irgendwelche Hausmütterchen, also auch überhaupt keine weitere Beziehung dazu. Es ist genau wie heute auch, es gibt Leute, die haben einen Thors Hammer um den Hals und haben noch nie darüber nachgedacht, ob es irgendwie etwas für sie bedeutet. Es ist halt irgendwie eine Mode. Ich denke aber die Musik kann auch für sich alleine sprechen, aber ich denke einige werden sich vielleicht ein wenig mehr damit beschäftigen. Ich kann nicht erwarten, dass alle, die die Musik hören auch total dahinter stehen. Ich kenne es zum Beispiel auch, dass ich Bands oder Lieder ganz gut finde, aber weiter kein Interesse habe, oder sogar dagegen bin, worüber sie singen, aber die Musik finde ich ganz gut.“ Ob es denn ein Schlüsselerlebnis in ihrem Leben gab, sich mit der nordischen Mythologie zu beschäftigen: „Also ich denke es war schon immer irgendwie da, auch in der Gruftie Zeit habe ich mich für Legenden und solche Dinge interessiert, aber das ausschlaggebende war, dass ich einen Runenmagier getroffen habe, nämlich Ian Read ( Fire&Ice ), den ich dann persönlich kennen gelernt habe. Er har mich sehr inspiriert und ich habe dann auch die Mythen gelesen und so langsam wurde ein Gefühl stärker in mir.“ Über die Bedeutung der Runen im Allgemeinen und im täglichen Leben, insbesondere der Rune Hagalaz, bekomme ich folgenden Einblick: „Viele Leute meinen vielleicht, dass ich der Runen Experte bin und ich sehr viel mit Runen arbeite, aber das ist falsch. Die Runen sind für mich ein Teil der vergangenen Kultur und deswegen befasse ich mich auch damit. Ich arbeite auch eben damit, zum Beispiel in der Runen Divination – dann befasse ich mich eben damit. Jeden Tag, im täglichen Leben, befasse ich mich nicht mit Runen, aber sie sind ein Teil von mir. Die Rune Hagalaz bekam eben ein Teil davon. Wenn man sich eben mit einigen bestimmten Runen befasst, öffnen diese bestimmte Türen im Inneren. So habe ich mich eben mit Hagalaz beschäftigt und dann haben sich die Türen geöffnet und es kam immer mehr hinterher heraus, was Hagalaz eigentlich bedeutet und auch verbunden ist mit der Volva, der Frau, die auf der Hecke sitzt, der Hecke zwischen dieser und der anderen Welt, die über die beiden Welten hindurchführt. Hagalaz ist eben die Rune, die die Türen zur Unterwelt öffnet oder auch der Welt der Weisheit. Hagalaz öffnet das Unterbewusstein und wird eigentlich als eine negative Rune beschrieben, aber ich würde sagen, dass Hagalaz negative Dinge, die in einem drin sind, aufstöbert und ich finde das dadurch Hagalaz eine positive Rune ist, denn wenn Du Dich mit dem Negativen befasst und damit fertig wirst, wird es etwas positives. Das ist so meine persönliche Idee bezüglich Hagalaz.“ „Horde of Hagalaz“ war der Titel einer Heftreihe, die Andrea herausgebracht hat, aber inzwischen schon seit zwei Jahren ruht.“ Einige der Artikel habe ich behalten und verbessert, die ich in einem Heft herausbringe. Das waren so die ersten Schritte mich auszudrücken, über das Christentum, eine kurze Einleitung über die Götter, etwas über Seidr Magie und über mein Selbstverständnis. Im zweiten ging es dann über die menschliche Natur, ein bisschen über Magie, über die Verbindung des Sexuellen und dem Tod und Themen dieser Richtung.“ Ein Buch mit dem Titel „Ancient fires of midgard“ ist auch bereits in Planung. „Das Buch soll im Herbst erscheinen und ich beschäftige mich darin eigentlich mit den selben Themen, nur das sie erweitert sind. Generell über Mythen, alte Traditionen, Kräuter, natürliche Geburt, Magie. Es sind also alles sehr persönliche Themen muss man dazu sagen, eben meine persönlichen Erfahrungen. Darauf bin ich auch in der Einleitung zu sprechen gekommen, dass es keine historische Abhandlung zum Thema Heidentum ist, sondern meine persönlichen Erfahrungen damit sind. Wir können auch nicht genau wissen, wie alles damals ablief, da durch die Überlieferungen auch viel geschwärzt wurde.“ Ob es denn noch weitere Formen des Ausdrucks gibt, die Andrea gerne ergreifen würde, wollte ich als nächstes von ihr wissen. „Ich hätte Lust noch viele Dinge zu machen, aber ich habe nur keine Zeit dazu. Ich hätte Lust mich z.B. tänzerisch auszudrücken. Dann hätte ich natürlich noch Lust an einem Film zu arbeiten, um die alte Zeit vielleicht ein wenig mehr in ein positives Licht zu rücken. Ein Video zu einem Song zu drehen, denn dazu hätte ich auch unheimlich viele Ideen.“
Andrea hat bereits in mehreren Ländern einen Teil ihres Lebens verbracht. Das verschiedene Länder und die Erfahrungen, die man dort gemacht hat, die Persönlichkeit beeinflussen, konnte von ihr bestätigt werden. „Ich würde sagen, in Deutschland, vielleicht war es auch nur ein unglücklicher Zufall, aber da war es sehr negativ für mich. Mit neunzehn bin ich dann nach London, nach der Schule, die musste ich noch fertig machen – meine Mutter sage ich muss (lacht). Ich weiß nicht so genau, ich habe das Gefühl heute wird einem alles leichter gemacht. Es gibt so viele Bücher, man kann über so viele Dinge lesen, es gibt sehr viele Gruppen, Sachen die einen beeinflussen können, oder von denen man lernen kann. Als ich damit anfing hatte ich nur etwas, dass mich getrieben hat. Ich war irgendwie unglücklich mit meiner Umgebung, die Leute um mich herum waren alle stinknormal und wenn ich mal etwas erzählt habe bekam ich in etwa „Was ist denn mit Dir los ?“ zu hören. Es war halt irgendwie seltsam. Dann habe ich zu mir gesagt, hier kann ich nicht bleiben. Ich wollte mich ein bisschen anders anziehen und die Leute fanden es seltsam und lachhaft. Zu der Zeit war ich auch sehr von der britischen Pop Szene beeinflusst. Als ich 15, 16 war, war ich angetan von London, von den Freiheiten, da waren Clubs, andere Leute – und sobald ich 19 war bin ich dann nach England gezogen und war dann auch sehr gruftie mäßig drauf für ein paar Jahre. Dann war ich so 24 und habe Kontakte geknüpft mit Leuten aus Norwegen. Das ging dann irgendwie alles ziemlich schnell und wenn man mich heute sieht würde man nicht sagen, ich wäre gruftie mäßig drauf, aber alternativ – das sieht man ( lacht ). Deshalb würde ich nicht vielleicht nicht sagen gruftie, ich nenne das ganze eher alternativ, eine alternative Szene.“ Etwas verwirrt, durch den letzten Satz, fragte ich noch einmal nach, ob sie sich auf heute oder damals beziehe.“Auf beides, irgendwie. Sagen wir mal so, es gab mal ein paar Jahre, in denen ich schon ganz schön weiß im Gesicht war ( lacht ), aber das ist schon ein paar Jährchen her.“ Neugierig wie ich nun einmal bin, fragte ich nach, wie lange das denn her sei. Dies wurde von ihr wohl eher als ein Versuch ihr Alter in Erfahrung zu bringen aufgefasst, nach dem man eine Frau natürlich nicht fragt ( mit einem Lachen hat sie es aber nachher dennoch, auch ohne weitere Nachfrage, preisgegeben ). „Ich würde schon sagen, die Zeiten haben sich verändert. Als ich so 15, 16 war, war es dort wo ich herkam, einer kleinen Stadt, nicht so, dass ich mich anziehen konnte, wie ich wollte. Die Leute um mich herum, die haben mich fertig gemacht, weil ich eben anders aussah. Heute zum Beispiel, oder vor 5 Jahren, kam ich wieder mal zurück nach Deutschland und habe meine Eltern besucht. Da waren auf einmal viele Junge Leute die Piercings oder Tätowierungen hatten. Heute ist es eigentlich schon normal, auch wenn es alternativ ist, es ist für niemanden ein Schock mehr. Vor 12, 13 Jahre war es noch ein Schock. In England, da ist alles anders, auch damals schon, jedenfalls habe ich es sehr tolerant erlebt. Dort gab es eine große alternative Szene. Für mich war es eine große Erleichterung in England zu sein und es war leichter sich selbst zu verwirklichen. Ich habe auch sehr viele Freunde in Deutschland und ich glaube es gibt dort eine sehr große alternative Szene, vielleicht größer als in anderen Ländern. Vielleicht war sie auch schon damals da, ist dann aber wohl an mir vorbeigegangen – ich habe niemanden gesehen (lacht), also niemanden der in der selben Weise drauf war wie ich. Vielleicht lag es auch an der Stadt, Langenhagen – das war ein so langweiliger und negativer Ort.“ „In Norwegen ist es auch schon wieder anders. In England gab es so viele Okkultisten, aber dort ist es auch ein wenig oberflächlicher. Viele Leute haben von Magie erzählt, aber wirklich nicht viel gemacht, um sich selbst zu verwirklichen. Hier in Norwegen, da muss man schon wirklich suchen, wie nach einer Stecknadel im Heuhaufen, um heidnische Leute zu finden. Wenn man sie dann findet, dann sind sie eben auch ganz echt und befassen sich sehr viel damit. Das ist so der Unterschied zwischen den beiden Ländern so sehe. In einer Weise vermisse ich immer noch England, denn die Leute habe ich toleranter empfunden. Ich glaube Deutschland und Norwegen sind schon sehr konservativ. Die Engländer sind da eher lockerer drauf, auch ältere Leute zum Beispiel. Die älteren Leute in England sind einfach so nett, so offen, die laden Dich ein zum Tee, einfach so süß. Die älteren Leute in Norwegen kritisieren Dich da eher, ich würde natürlich nicht sagen alle – man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Das ist so dass was ich persönlich gesehen habe.“ Bei der Gestaltung der Veröffentlichungen finden Bäume oder Teile von diesen, z.B. Blätter, Verwendung, mit denen sie wohl etwas verbindet. „Es sind Kreaturen, die man respektieren muss – lebendig sind sie ja, dass weis man. Irgend etwas besonderes ist auf jeden Fall mit Bäumen, denn die Menschheit hatte schon immer eine gewisse Verbindung zu Bäumen. Nicht nur weil sie eben groß sind – sie haben ihre Wurzeln in der Muttererde und sind hochragend. Verschiedene Mythen in verschiedenen Kulturen berichten auch, dass die Menschen einmal Bäume gewesen sind, oder das Seelen von Menschen in Bäumen sind. Es gibt eine sehr mystische Verbindung zwischen uns und den Bäumen. Fast jede Kultur hat ihren Weltenbaum. Es gibt bestimmte Bäume die auf bestimmten Hügeln stehen, die heilig sind. Verschiedene Bäume hatten verschiedene Eigenschaften und werden von den Leuten auch als Respektssymbole gewahrt, die man auch in einer gewissen Weise anbetet, als ob sie zum Beispiel etwas schützendes sind. Wenn man damals einen Baum, der als heilig galt, gefällt hat wurde man dafür bestraft. Ich glaube, das positive Seelen in Bäumen waren und Menschen haben sich unter Bäume gesetzt haben und ihnen etwas erzählt. Wenn man dann heute hört, das alte Bäume gefällt werden um Neusiedlungen zu bauen, oder Kühen weichen sollen, wie im Regenwald, merkt man es keinen Respekt vor Bäumen gibt.“ Das der Regenwald abgeholzt wird, um dort Weideflächen für Rinder zu schaffen ist sicherlich ein Aspekt der Problematik. Auf der anderen Seite darf man aber auch das hohe Bevölkerungswachstum in diesen Gebieten nicht außer Acht lassen. Die Menschheit braucht immer mehr Platz zum Leben und diesem Bedürfnis fällt der Regenwald leider zum Opfer.“Natürlich ist es so, dass der Mensch mehr und mehr Platz einnimmt, aber da kann man sich wiederum Fragen, wie kommt das ? Es ist durch die Medizin – aber das ist ein ganz anderes Thema -die ein längeres Leben ermöglicht, dann ist es auch kombiniert, meine ich zum Beispiel selber, mit der Religion, wo man keine Pille nehmen darf. Das ist auch in einer Weise dafür verantwortlich dafür, das es so viele Menschen gibt – es werden mehr und mehr, denen die Natur weichen muss. Den Raum des Regenwaldes brauchen sie, um dort ihre Kühe draufzustellen, denn sie brauchen das Fleisch für die Menschen. Wenn die Leute alle Vegetarier wären, dann bräuchte man keinen Platz für die Kühe.“ Wenn der Mensch auf das Fleisch der Tiere verzichtet, muss er seinen Nahrungsmittelbedarf durch andere Quellen decken, wie sie die Landwirtschaft darstellt. Diese aber braucht wiederum auch Platz. „Das ist ein Teufelskreis der dort entsteht.“ Da gerade das Thema Medizin angesprochen wurde, habe ich mir es nicht nehmen lassen, das Thema Genetik anzusprechen, da ein paar Tage zuvor bekannt gegeben wurde, dass ein Großteil der menschlichen Gene entschlüsselt wurde und die Mediziner die Realisation ungeahnter Vorstellungen in greifbare Nähe rücken sehen.“Ich weiß auch nicht so recht. Was mir dabei Angst einjagt ist, wer denn letztendlich entscheidet, welche Menschen eine Zukunft haben werden. Ich selber würde zum Beispiel von mir oder meinen Gedanken sagen, dass ich meine Gene gerne weiterführen würde und wenn jetzt derjenige, der zu entscheiden hat, etwas ganz anderes als zukünftigen Menschen haben wollte ? Vielleicht wollen sie jemanden haben, der eher einem Roboter gleicht – so und so perfekt, ein Arbeitstier, nicht nachdenklich und der keinen Aufstand macht – zum Schluss würde der Mensch regelrecht zum Roboter. Dann hätten wir einen ganzen Haufen geklonter Menschen, die genau gleich sind, gleich aussehen. Was würde das Ideal werden ? Das was natürlich an der Menschheit ist, die Vielfältigkeit würde verloren gehen.“ Im Bewusstsein der Menschen müsste sich grundsätzlich etwas ändern, damit es gar nicht so weit kommen kann und sich die Menschen, die die Macht im Moment der Entscheidung in Händen halten, für eine humane Verwendung der neuen Kenntnisse entscheiden.“Wer weiß wie lang es noch dauert, bis der Mensch darüber entscheiden kann, aber es wird erschreckend sein. Denn je mehr der Mensch weis, desto mehr wird er verändern und so hindrehen, damit es den Personen von Nutzen ist. Das ist gegen die Natürlichkeit des Menschen, einige sind so, andere ganz anders, einige machen Aufstände. Man sagt auf der einen Seite, das es positive Aspekte gibt, auch hinsichtlich Krankheiten, aber es gibt einen natürlichen Grund dafür, warum einige krank sind, warum es einige Krankheiten gibt, weil da das Leben nicht weitergehen soll und wenn man dann alles manipuliert…
Was ich zum Beispiel gelesen habe im WWF, in dem ich Mitglied bin, über das Essen. Wenn wir genmanipulierte Nahrung zu uns nehmen, werden wir auch dadurch ganz anders. Das kann zu Sterilität führen, dadurch werden eben noch weitere Probleme entstehen, die man heute gar nicht voraussehen kann. Man denkt auch eben immer nur an heute.“ Vielleicht ist die Technik aber auch in der Lage die Fehler der Vergangenheit wieder rückgängig zu machen. „Das kann ich selber gar nicht so sagen. Es kommt drauf an welche Intuition die Leute damit verfolgen. Wenn man versucht eine Balance mit der Natur herzustellen, wäre das etwas positives. Aber wenn der Mensch heute nur an sich denkt, an Macht und Geld, dann ist Technik etwas was uns verblendet.“ Nachdem wir im Gespräch ein wenig abgeschweift sind von der musikalischen Seite, wollte ich zum Abschluss noch wissen, ob Hagalaz Runedance auf Tour zu sehen werden sein. „Eine Tour ist für Oktober geplant und vielleicht noch ein paar weitere Daten, aber das steht noch nicht fest.“ Was denn der Besucher zu erwarten hat, was er von einem Konzert mitzunehmen hat, oder ob man sich einfach nur einen schönen Abend machen sollte, sollte dann wirklich die letzte Frage. „Ja das hoffe ich doch (lacht). Man soll vielleicht ein wenig bewegt sein, vom Auftritt, von den Worten, von der Atmosphäre. Das man nach Hause geht mit einem Gefühl, das es etwas bedeutet hat.“