Godslave
Was wirklich wichtig ist

Interview

Die Texte auf dem Album sind oft sehr persönlich gehalten. „Show Me Your Scars“ zum Beispiel beschäftigt sich mit dem Thema Mental Health innerhalb der Metalszene. In der Gesellschaft werden psychische Krankheiten oft noch stiefmütterlich behandelt. Wie habt ihr das Gefühl geht unsere Szene damit um?

Bernie: Furchtbar geht unsere Szene damit um! Genauso wie die gesamte Gesellschaft nach wie vor und das ist leider eine absolute Schande! Ich habe aber ganz persönlich das Gefühl, dass das Thema gerade in der Metalszene, wo viele gern mal auf starken Wikinger mit dicken Eier machen, ganz besonders ignoriert wird. Denn ein solcher Wikinger, männlich oder weiblich, das gibt sich nix, wäre ja keiner, wenn er oder sie zugibt, verletzlich zu sein und eben nicht alles hinzubekommen, nur wenn man sich halt genug anstrengt oder wütend genug ist. Überraschung: So ist aber das Leben, wir tragen alle unser Kreuz.

Unsere Hoffnung ist, dass sich ein paar Leute, die mentale oder auch physische Narben haben, durch „Show Me Your Scars“ ermutigt fühlen, offen darüber zu sprechen. Niemand muss irgendetwas, aber es kann halt nicht sein, dass man Angst hat, über etwas zu sprechen ob der Reaktion, die man befürchtet, gerade in einer Szene, in der Brüderlichkeit so großgeschrieben wird!
Ich bin mir ganz, ganz sicher, dass der absolute Großteil der Leute offen und unterstützend reagieren wird, wenn man sich traut, sich zu öffnen. Den Rest kann man eh vergessen. Aber diesen einen Schritt muss man eben gehen, wäre toll, wenn wir dazu etwas Kleines beitragen könnten!

„Wir achten darauf, dass es uns gut geht!“

Der Titel „Straight Fire Zone“ klingt derweil eher nach typischer Metal-Lyrik. Worum geht es in diesem Song?

Bernie: Es geht grundlegend um zwei Dinge. Auf der einen Seite um „Straight Fire“, was wir in unserem Kontext als „No Bullshit“ interpretieren. „Straight Fire“ ist auch der Name unseres neuen Logos by the way. Für uns heißt das: Wenn wir zusammenkommen und da sind wir bei der zweiten Seite, dann zählt nichts, als dass es uns zusammen gut geht! Oftmals wird ja behauptet, dass man als Band dies und das machen und was anderes lassen muss. Als Metaller muss man ja auch unbedingt dieses und jenes und darf auf keinen Fall blablabla. Das geht uns so tierisch auf den Sack, ich kanns dir nicht in Worte fassen. Wenn wir zusammen sind, dann spielt das alles keine Rolle, wir tun das, was uns guttut und nichts anderes hat in diesem Moment Macht über uns. Und ob das Metal-Klischees entspricht, spielt nun wirklich keine Rolle dabei.

Die „Straight Fire Zone“ ist der Ort, an dem wir zusammenkommen. Durch die Pandemie war uns dieser leider nicht mehr zugänglich, deshalb habe ich mir Gedanken darüber gemacht. Wir müssen gar nicht an einem physischen Ort zusammenkommen, die „Straight Fire Zone“ ist überall, wo wir sie haben wollen! Wenn wir in den Wald gehen, mit Freunden zoomen oder und einfach nur zurücklehnen und geile Mucke hören – mit GODSLAVE funzt das am besten, haha – dann betreten wir die „Straight Fire Zone“ und achten darauf, dass es uns gut geht!

Galerie mit 26 Bildern: Godslave – HelmFest 2022

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20.07.2021

"Irgendeiner wartet immer."

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