God Among Insects
God Among Insects
Interview
Obwohl die Mitglieder der All-Star Band God Among Insects reichlich Arbeit mit neuen Alben haben (The Project Hate sind gerade fleissig im Studio zugange), gibt es keinen Grund zur Panik. Das belegt Seitenmalträtierer Lord K Philipson, der sich reichlich redselig zeigt und zu seiner Überraschung entdeckt, was er sonst so macht, wenn er mal nicht gerade auf Promotour für die Insekten ist.
Zunächst Glückwunsch zu Eurem Old-School Hassklumpen „World Wide Death“. Beschreibe doch bitte die Idee, die hinter God Among Insects steht.
Ich wollte das von mir geschriebene Material, welches nicht so gut in meine Hauptband The Project Hate passte, verwenden. Ich wollte wirklich diese Tracks aufnehmen und ein klassisches Death Metal Album machen. Und das haben wir einfach getan. Na ja, die Jungs in God Among Insects sind alles enge Freunde von mir und ich dachte mir, es wäre schmeichelhaft etwas mit Ihnen zu kreieren, weil ich die Sachen liebe, die sie mit Ihren Bands machen und Sie sind ja auch allesamt exzellente Musiker und so. Das heisst nicht, dass man ein begnadeter Musiker sein muss, um diese Art von Death Metal zu spielen. Es ist nicht wirklich technisch oder sonstwas.
Den ersten, den ich wegen dieser Band angesprochen habe, war Drummer Tobben von Vomitory. Ich habe nur gefragt, ob er Lust hätte ein Album mit mir aufzunehmen und das war es. Ich wusste über seine Fähigkeiten bescheid, also gab es darüber kein Kopfzerbrechen. Seine Arbeit auf dem verdammten Album hält es immer auf Tempo. Ich liebe die Art und Weise, wie der Typ seine Drums spielt und sollte ich noch mehr Alben mit dieser Band aufnehmen, dann würde ich keinen anderen Drummer wollen. Er ist einfach goldrichtig.
So seltsam es klingen mag, Caligula war einverstanden mitzumachen ehe ich ihn überhaupt gefragt hatte. Ich rief ihn einfach an, hatte die Frage noch nicht mal zur Hälfte zu Ende gestellt, da sagte er schon:“ Weisst Du, ich bin dabei, was immer Du auch machst“. Caligula hat am letzten TPH Album ausgeholfen und er hat mich im Studio über alle Maßen beeindruckt. Ich Liebe Caligulas Stimme und ich glaube, ich habe noch nie jemanden so tief singen gehört, wie ihn auf WWD. Sicherlich ist es anders, als das, was er bei Dark Funeral macht aber einige seiner unverwechselbaren Schreie sind auch auf diesem Album vorhanden.
Tomas von Santification spielt Bass für uns. Er ist ein abgefuckter Typ aus dem Norden Schwedens und es passt alles sehr gut zusammen. Ich mochte die Idee, all diese Leute für ein Album zusammenzubringen, sie ihre eigenen Ideen einfließen zu lassen. Um das Wenigste zu sagen, es hat verdammt gut funktioniert. Der eigentliche Plan war excellenten Death Metal zu spielen und Ich denke genau das haben wir gemacht.
Wie lange habt Ihr an „World Wide Death“ geschrieben?
Wie gesagt hatte ich bereits diese drei Songs fertig bevor diese Band noch nicht mal geplant war. Sie waren für mich nur etwas, um meine starken Death Metal Einflüsse herauszulassen. Der Rest des Materials wurde in den paar Wochen geschrieben, als diese Idee ein Album zusammen zu machen aufkeimte. Dann schickte ich die Demotapes an Tobben, wir probten in der Nacht vor den Aufnahmen und schließlich nahmen wir das Monster auf. Ausser einem wurden alle Songs in einer kurzen Zeitspanne geschrieben und diesen einen Song schrieben Tobben und ich im Studio, um die Hölle zu komplettieren. Dieser Song war „Urh-Nazuur“, eben jener, für den wir auch eine Video gedreht haben.
Du bist ein vielseitiger Musiker, Du spielst drei unterschiedliche Stile (Death-, Black- und Progressive Metal) in fünf verschiedenen Bands. Hant Ihr während des Songwriting experimentiert oder habt Ihr Euch von vornherein auf Old-School Death konzentriert?
Ich spiele in fünf Bands? Fuck, das wusste ich nicht! So weit es mich betrifft bin ich nur in TPH und GAI involviert. Gibt es da noch welche Bands, die ich vergessen haben sollte, haha…?
Wie erwähnt habe ich nur Tracks verwendet, die nicht zu TPH passten und als ich die Jungs für diese Sache aussuchte gings los. Ich komplettierte nur den Rest des Materials. Ich dachte nie diese Songs mal auf einem Album auftauchen zu sehen aber ich bin froh, dass wir es getan und mehr Zeug geschrieben haben denn scheisse noch mal: diese Welt braucht diesen Sturmangriff! Als wir wussten, diese Band würde Realität werden, wusste ich was ich dafür schreiben muss. Es gab also überhaupt keine Experimente.
Man könnte sagen, dass Du einer der meistbeschäftigten Musiker in der Metal Szene bist. Wie kommst Du mit dieser Belastung klar und kriegst Du eigentlich nie genug?
Ich denke, dass ich nicht mal annähernd einer der meistbeschäftigten Fucker im Business bin. Ich nehme die Scheisse wie sie kommt. Während der Promotion für GAI und den Auftritten schreibe ich neue Sachen für das nächste TPH Album bin Mitbetreiber von www.globaldomination.se. Es hält mich etwas auf Trab aber nicht in dem Maße, dass ich zwischen Dingen wählen müsste. Es würde mir nichts ausmachen mehr zu tun zu haben, das ist es ja, was mich im Gang hält. Es ist schön Anfragen von verschiedenen Leuten zu bekommen, ob ich ihnen nicht mal in kleinen Sachen aushelfen könnte. Zum Beispiel die neue Einlaufmusik für das hiesige Hockey Team zu schreiben. Hockey ist Metal, haha…
Die übrigen Mitglieder von God Among Insects stehen Dir in Punkto Beschäftigung aber in nichts nach. Jeder hat noch mindestens zwei Bands nebenher laufen. Was haben deren Bandkollegen zu GAI gesagt? Gab es irgendwelche Auflösungsängste oder haben sie Euch vielleicht sogar mit musikalischen Ideen unterstützt?
Nee, die Hauptbands werden sich nicht auflösen. GAI ist nur ein Nebenprojekt, das wir machen so lange uns danach ist. Wir sind vier Freunde, die gerne miteinander rumhängen und diese Scheisse machen. Wenn das zu Ende geht dann ist diese Band tot. Es ist nur eine angenehme Pause von dem, was wir sonst tun. Es geht nicht so sehr um das Geschäft wie bei einigen anderen Main-Acts, die einen größeren Namen haben als GAI, wenn Ihr versteht was ich meine.
Zunächst war Jören Sandström, Sänger und Basser von The Project Hate, als Fronter vorgesehen. Warum wurde er letztendlich durch Caligula ersetzt?
Er war der Meinung ich sollte es alleine durchziehen, da wir ja schon beide in TPH involviert sind. Jörgen ist der beste Vocalist, wenn es um Death Metal Growls geht und er ist ebenso mein bester Freund. Ich verstehe ihn in diesem Punkt. Machdem Jörgen abgesprungen war, gab es nur noch einen typen und der ist jetzt auf dem Album.
Das Cover von World Wide Death ist in Deutschland der Zensur zum Opfer gefallen. Andere Bands, wie Pungent Stench bei ihrem neuen Album, müssen ihr Coverartwork nicht nochmal neu überdenken, obwohl Brutalität auf eine unterschwelligere Weise dargestellt wird und nicht wie bei Euch oder Cannibal Corpse durch die Zurschaustellung von Gedärmen und Tonnen von Blut.
Mir ist es verdammt egal, ob sie es verbieten. Da gebe ich einen Scheiss drum. Wenn dadurch mehr Alben verkauft werden, großartig. Wenn nicht, scheiss drauf. Das Cover ist hässlich wie die Hölle und genau deswegen sollte es zensiert werden. Nicht weil es Anstoß erregend ist, denn das ist es verdammt noch mal nicht! Es ist genauso, wie wir es wollten, Cannibal Corpse-mäßig mit einem ordentlichen Death Metal Einschlag. Denn das ist, worum es geht.
Ihr habt bei Threeman Recordings unterschrieben, einem Label, welches nicht so sehr bekannt ist. Wieso habt Ihr nicht ein renommierteres Label gewählt und wer steckt hinter Threeman?
Das Label befindet sich im Besitz von Entombed und Alex und Daniel (keine Bandmitglieder aber gute Freunde von ihnen) sind die beiden, die es glaube ich in Vollzeit am Laufen halten. Wir (d.h. TPH) haben zu der Zeit bei Threeman unterschrieben, als unser Vocalist J bei Entombed als Bassist spielte. Ich glaube sie wollten alles, was mit Entomed in Verbindung stand, auf dem einen Label halten. Threeman ist bisweilen großartig. Sicherlich sind sie nicht besonders Groß aber wenn du dir mal die von ihnen vetretenen Bands anschaust, dann werden sie es in einem Jahr oder so schaffen, da bin ich sicher. Ich kenne die Jungs seit einem Jahrzehnt udn ich habe nur Gutes über sie zu berichten. Hoffentlich werden sie mit dem GAI Album Kohle machen, denn dann können sie uns auf Tour schicken, so dass wir noch mehr Kohle für sie machen können, weil wir keinen müden Dollar sehen, haha… Wir haben nicht mal versucht einen anderen Deal zu bekommen. Ich habe ihnen nu gesagt, dass ich dieses Album machen wollte und sie sagten: „Du weisst K, wenn es um Musik geht, vertrauen wir Dir. Hau rein“. Wenn wir jetzt irgendwelche Tantiemen sehen könnten, wäre ich verdammt glücklich.
Wird es in Zukunft Live Gigs geben oder sogar ein neues Album?
Wir haben gerade eine Releaseparty veranstaltet und so wie es aussieht, kommen auch einige Gigs auf uns zu. Dieses Wochenende werden wir wieder irgendwo in Schweden spielen. Was das Touren betrifft: sicher, mach uns ein Angebot und wir sehen, ob es das wert ist.
Über ein anderes Album hab ich noch kein Stück nachgedacht. Was passiert, passiert.
God Among Insects haben eine Menge Vorschusslorbeeren gekriegt, sogar bevor irgendjemand wusste worum es geht und wie World Wide Death klingt. Alle Mitglieder sind erfahrene Musiker und lange Zeit im Geschäft. Was für einen Rat könntest Du jungen aufstrebenden Newcomern geben?
Sucht Euch einen richtigen bezahlten Job. Ehrlich. Ihr werdet nicht von death Metal leben können.
Vielen Dank für das Interview und alles Gute für Eure Zukunft.
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