Funeral
Interview mit Anders Eek zu To Mourn Is A Virtue
Interview
Vor kurzem erschien mit „To Mourn Is A Virtue“ kein neues Album von FUNERAL, sondern um rare Aufnahmen, deren Ursprünge auf 1996 zurückgehen, aufgenommen im renommierten Academy Studio, vervollständigt mit verschiedenen Sängern. Dieses bisher nicht veröffentlichte Material liegt nun endlich vor. Wie es dazu kam, erzählt Schlagzeuger Anders Eek.
Wann und wie kam es zu der Idee, das Album „To Mourn Is A Virtue“ zu machen?
Das war wirklich ein langer Prozess. Als wir 1996 das Demo 1997 mit dem Titel „To Mourn Is A Virtue“ aufnahmen, welches nur an Plattenfirmen verschickt wurde, nahmen davon viele Fans Notiz, weshalb über all die Jahre viele Nachfragen von Seiten der Fans kamen, welche dieses Demo haben wollten. Letztendlich haben wir mit den 10 Stücken über all die Jahre herumgespielt, mit beiden verschiedenen Sängern, und Orchestrierung, und wir fühlten, dass vieles von dem Material einen guten Standard hatte, also haben wir uns schlussendlich dazu durchgerungen, das Material nun in Form des Album „To Mourn Is A Virtue“ zu veröffentlichen.
Wann wurden diese Stücke geschrieben?
Die Stücke entstanden zwischen 1995 und 1996. Die Orchestrierung dazu wurde zwischen 2001 und 2010 hinzugefügt. Der Gesang für die ursprüngliche Demo-Veröffentlichung wurde 1997 aufgenommen, der Gesang von unserem bisherigen Sänger Frode Forsmo entstand 2004, tatsächlich war dies auch sein „Vorsingen“, um der Band beizutreten. Øystein Rustad nahm seinen Gesang in der Zeit auf, als wir uns gerade sowieso im Studio befanden, um das „In Fields Of Pestilent Grief” Album aufzunehmen.
Was kannst du uns über die Aufnahmen im berühmten Academy Studio (u. a. ANATHEMA, PARADISE LOST, MY DYING BRIDE) erzählen?
Wir hatten dort verdammt viel Spaß! Auch wenn wir zu dieser Zeit ohne Sänger waren, und 10 Stück rein instrumentell aufnahmen, waren die 10 Tage im Academy Studio eine Wucht! Ich verwendete das Schlagzeug von Rich, dem Drummer von MY DYING BRIDE. Ich erinnere mich daran, dass wir einige Schwierigkeiten hatten, mit den Toms einen guten Sound hinzubekommen. Der Produzent Keith Appleton empfahl uns, die unteren Felle zu entfernen, wie er es beim „Gothic“-Album von PARADISE LOST tat, aber wir waren von der Idee nicht sonderlich beeindruckt, letztendlich haben wir den Sound sehr gut hinbekommen.
Wir hingen auch viel mit den Leuten von MY DYING BRIDE rum, feierten Party, genauso wie mit den Jungs von DOMINION. Wir hatten auch die Chance, an dem Tag im Studio zu sein, als MY DYING BRIDE ihre Aufnahmen zum „Like Gods Of The Sun“-Album begannen, es war natürlich sehr cool, ihnen dabei zuzusehen, wie sie diese Stücke probten und spielten.
Auch muss ich hier unbedingt erwähnen, dass wir als die sauberste Band bezeichnet wurden, welche jemals dieses Studio verwendet hat, da wir die Dusche in Keith Appletons Haus benutzten. Natürlich taten wir das jeden Tag, was ich denke normal für die meisten von uns ist. Uns wurde erzählt, dass die dreckigste Band die Jungs von ANATHEMA wären, hahaha! Wir haben auch den ganzen Prozess gefilmt, wir werden also vielleicht das Material auf die eine oder andere Weise veröffentlichen.
Ist nun jeder Song, den ihr jemals aufgenommen habt, veröffentlicht?
Nein, es existiert noch ein Song, der noch nicht veröffentlicht wurde.
Wie würdest du, wenn du kannst, euer altes Material mit eurem aktuellen vergleichen?
Ich glaube wirklich, dass die Sachen nicht allzu weit davon entfernt sind, was wir heutzutage machen. Massive Gesangs-Arrangements, die Verwendung von Orchestrierung usw.
Eure Musik hat immer eine melancholische, dunkle und traurige Stimmung. Aber gibt es da auch in irgendeiner Form Hoffnung oder Licht?
Ja, definitiv würde ich sagen. Viele der Texte handeln von persönlichen Dingen, das meiste wurde von Einar Fredriksen, ruhe in Frieden (gestorben Januar 2003, Anmerk. d. Verf.), und es war sein Weg, seine Frustration, Verzweiflung und wahre Gefühle aller Spektren auszudrücken. Die Leute erzählen mir auch, dass sie die Texte nachvollziehen können, dass sie ähnliche Gedanken haben, ich finde das also auf diese Weise eine positive Sache.
Ich liebe vor allem den Song „Father“. Bitte erzähle uns, wovon hier die Texte handeln!
Das ist ein Stück über Einars Vater, welcher verstarb, als Einar 14 Jahre alt war. Es handelt sich hierbei wirklich um eine Geschichte über dieses Ereignis, durch was er ging usw. Sehr, sehr persönlich und sehr gute Poesie.
Dann kommen wir mal zu etwas positivem: FUNERAL existieren nun bereits seit 20 Jahren, meine Gratulation! Hast du jemals erwartet, dass es die Band so eine lange Zeit geben wird?
Vielen Dank! Nun, ich hatte und habe noch immer den Drang, Doom Metal zu spielen, daher kann ich wirklich nicht sagen, dass ich jemals damit aufhören werde, das in irgendeiner Form zu tun. Aber es war definitive ein Ritt mit verschiedenen Aspekten.
Bitte erzähle uns ein wenig von den Anfängen der Band, und was eure wichtigsten Schritte bis zu den Aufnahmen im Academy Studio waren! Was waren eure Einflüsse damals?
Die Möglichkeit, unsere erste richtige CD „Tragedies“ zu veröffentlichen, war sehr inspirierend, wir glaubten danach richtig fest an das, was wir taten. Es hat uns wirklich sehr stark daran inspiriert, weiterzumachen und weitere Doom Musik zu komponieren. Und zu dieser Zeit arbeitete die Band auch sehr gut, es war genauso ein Band von Brüdern, wie e seine Metal Band war.
Unsere Einflüsse waren damals sehr verschieden, von Death Metal über klassische Musik, DEAD CAN DANCE, andere Doom Metal Bands und alles Mögliche. Innerhalb der Band hörten wir viel verschiedene Musik, alles zusammen hat diese Mischung dazu geführt, dass alle in der Band daran Spaß hatten, und alle am Schreiben teilnahmen.
Ihr habt euch von Indie Recordings getrennt. Worin lagen hierfür die Gründe?
Sie wollten die Kooperation beenden, was ich glaube an den niedrigen Verkäufen liegt.
Es wird auch ein neues Album geben. Was kannst du uns hiervon erzählen? Wird dieses dann auch über Solitude Productions veröffentlicht?
Das Album ist nahezu fertig, und wird im Herbst veröffentlicht. Es fehlt nur noch das Mastering. Wir haben neun Songs sowie zwei Coverstücke aufgenommen, und ich glaube letztendlich werden 7 Tracks auf dem neuen Album landen. Ich glaube auch, dass das Label eine Digipack-Version mit Bonusmaterial veröffentlichen wird.
Es ist unsere bisher am besten geschriebene und auch zeitaufbrauchende Aufnahme, die wir jemals gemacht haben. Erwartet große Orchestration, extrem gute Gesangs-Arrangements, und einen Sound, der alle unsere bisherigen Alben schlägt!
Das neue Album wird auch unser in sich verschiedenstes sein. Die Stücke pendeln zwischen 6 bis 14 Minuten Länge. Ich bin mir sicher, dass dieses neue Werk sowohl unsere alten als auch neue Fans zufriedenstellen wird. Das Album wird nicht über Solitude Productions veröffentlicht. Wir haben einen Vertrag mit einem anderen sehr bekannten europäischen Label geschlossen…
Ihr habt inzwischen den IN VAIN Sänger Sindre Nedland in euren Reihen. Wie kam es denn dazu? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit ihm?
Ich hörte seinen Gesang in MYRKGRAV, und fühlte wirklich, dass sein Stil absolut perfekt zu unserem Sound und meinem Anspruch passt. Und so ist es auch! Wir sind sehr glücklich darüber, ihn nun in der Band zu haben, er ist auch ein starker Komponist, er hat also selbst sehr viele Ideen. Es ist wirklich ein Vergnügen, mit ihm zu arbeiten.
Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören dir!
Vielen Dank für die Unterstützung. Bitte unterstützt unsere Band, indem ihr unsere Alben kauft. Diesen Herbst wird das amerikanische Label The Crypt den ersten Teil einer Serie von 4 Doppel-LPs in verschiedenen Farben veröffentlichen, welche alle unsere alten Aufnahmen von 1993 bis 1999 beinhaltet, inklusive Original Demos und ein Live-Konzert von 1995.
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