Frozen Soul
Von Kälte, Eis und Schnee
Interview
Derzeit touren die Texaner von FROZEN SOUL mit ihrem neuen Album „Glacial Domination“ um den Erdball und werden im Sommer auch für einige Festivals nach Deutschland kommen. Wir haben die Gelegenheit ergriffen und mit Sänger Chad Green über die Band gesprochen.
Hey Chad, gib uns bitte einen Überblick über die Bandgeschichte von FROZEN SOUL…
Mike und ich haben uns im Jahr 2016 in dem magischen Laden kennengelernt, in dem ich damals arbeitete. Wir haben einige Jahre mit verschiedenen Projekten verbracht und sind letztlich bei FOZEN SOUL gelandet. Seitdem rocken wir gemeinsam, haben ein Demo, zwei Alben, vier Nordamerika-Touren und eine Tour in Europa gemacht. Wir sind immer in Bewegung!
Mit Eurem Album „Crypt Of Ice“ habt Ihr Euch schon den Status der Band aus Texas mit einem Winter-Konzept erworben. Auf „Glacial Domination“ folgt Ihr dem eingeschlagenen Pfad weiter. Was fasziniert Euch an dem Thema „Kälte und Eis“ eigentlich so?
Weil jeder Kälte spürt, sei es mental oder physisch. Das ist etwas, wogegen wir stetig ankämpfen. Das gilt eigentlich für das Leben im Allgemeinen und die Band steht dafür, diesen Kampf zu gewinnen.
Welche Geschichte steckt hinter „Glacial Domination“ und können Vergleiche zum Vorgänger gezogen werden?
Die Platte ist der nächste Schritt für uns. Wir haben versucht die Essenz von FROZEN SOUL beizubehalten: Harter Old-School-Death-Metal, allerdings mit mehr Lead-Parts, Soli einer freizügigen Bandbreite bei den Vocals. Uns geht es immer darum, Spaß zu haben und das gelingt uns nur, wenn wir uns als Musiker immer wieder selbst pushen und experimentieren.
Auf dem Album finden sich Tracks wie „Arsenal Of War“, „Annihilation“ oder „Atomic Winter“. Basieren diese Songs auf den aktuellen Geschehnissen und der Angs vor einer möglichen, nuklearen Eskalation?
Nein, überhaupt nicht (lacht). „Arsenal Of War“ ist eine Hommage an meinen verstorbenen Bruder Cory. Er hat in den letzten zwanzig Jahren ein Spiel namens „Every Quest“ mit dem Charakter namens „Swiftarroww“ gespielt. In dem Song geht es sein Leben im Spiel und zeigt wie das Licht, dass durch ihn hindurch schien immer weiter strahlt. „Annihilation“ ist ein epischer Horror-Synth-Song, der in den Titeltrack mündet. „Atomic Winter“ erzählt die Geschichte von einem Typen, der aufgrund der Zerstörung durch Godzillas Kämpfe gegen andere Titaten den Verstand verliert und das entstandene Chaos letztlich geil findet. Persönlich habe ich keine Angst vor dem, was ich nicht kontrollieren kann. Aber was ich kontrollieren kann, sind knallharte Riffs!
Für „Glacial Domination“ habt Ihr einige Gäste ins Studio geholt. Um wen handelt es sich dabei und wie ist die Zusammenarbeit jeweils zustande gekommen?
John von DYING FETUS ist einer der coolsten Typen überhaupt. Ihn auf einem unserer härtesten Songs zu haben, war für uns nur logisch. Außerdem sind noch zwei gute Freunde meines Bruders, Reese (CREEPING DEATH) und Blake (POWER TRIP, FUGITIVE) dabei. Wir finden es außerdem großartig, GOST – den texanischen König des Synthesizers – bei so vielen Songs dabei zu haben. Matt Heafy half bei der Produktion und schrieb an „Glacial Domination“ sowie „Abominable“ mit.
Eure Musik klingt mehr nach BOLT THROWER und BENEDICTION als nach klassischem US-Death-Metal. Wo liegen Eure musikalischen Wurzeln?
Ich würde nicht behaupten, dass Du falsch liegst. Aber wir haben eine Menge Einflüsse aus dem New-York-Hardcore und Florida-Death-Metal, wie OBITUARY gezogen.
Kannst Du die Musik auf „Glacial Domination“ beschreiben, ohne die Wörter „Death“ und „Metal“ zu verwenden?
Es macht Spaß, ist episch und beängstigend hart. „Glacial Domination“ ist genau das, was wir gebraucht haben.
Euer erstes Album „Crypt Of Ice“ ist während der Corona-Pandemie erschienen. Hatte das überhaupt einen Einfluss auf die Veröffentlichung?
Auch wenn es eine besorgniserregende Zeit war, hätte der Zeitpunkt für die Veröffentlichung nicht besser sein können. Nicht gerade viele Bands haben Alben rausgebracht und das hat schon geholfen uns voranzubringen. Wir konnten unseren „Wrecking Ball Metal Madness“-Livestream veranstalten, der uns mehr Reichweite bescherte und sich in den folgenden zwei Jahren zu einem ausverkauften Metal-Festival in Texas etablierte.
Derzeit tourt Ihr durch Nordamerika und werdet im Sommer auch nach Europa für einige Festivals kommen. Plant Ihr außerdem eine ausgedehnte Club-Tour durch den alten Kontinent?
Jawohl. Auch wenn wir nicht das erste Mal dort sind, freuen wir uns total darauf. Wir werden dann auch einige Shows zusammen mit DYING FETUS, CONVERGE, TERROR, GATECREEPER und CELESTIAL SANCTUARY spielen.
Es gibt dieser Tage ja noch eine weitere Death-Metal-Band aus Texas: CREEPING DEATH. Soweit ich weiß, seid Ihr gut miteinander befreundet, oder?
Sie gehören zu unseren besten Freunden überhaupt. Mike und ich spielen in einer weiteren Band namens END TIMES. Wir lieben die Jungs aus tiefstem Herzen und sie sind eine der besten Death-Metal-Bands der vergangenen zwanzig Jahre!
Was war der bisherige Höhepunkt in der Geschichte von FROZEN SOUL?
Das ist schwer zu sagen, denn eigentlich ist jeder Tag, an dem wir Songs schreiben oder auf der Bühne stehen der beste Moment in unserer Geschichte (lacht). Aber ich würde sagen, einer der besten Augenblicke war, als wir die Aufnahmen für „Glacial“ im Kasten hatten. Wir saßen einfach da und konnten es kaum glauben.
Kannst Du von diversen SPINAL-TAP-Momenten berichten?
(Lacht) Ich glaube, da gab es schon einige. Ich habe eine Schneemaschine, die ich mir schnappe und damit Schnee ins Publikum blase. Eines Abends – wir hatten alles vorbereitet und aufgebaut – nahm ich das Teil, die Lichter gingen an… Und nichts kam heraus. Ich hatte Tränen vor Lachen in den Augen.
Was sind Eure Erwartungen an 2023?
Tour, Tour, Tour! Wir werden für den Rest des Jahres um die ganzen Welt touren!
Famous Last Words…
COLD SCHOOL DEATH METAL!