FJØRT
Interview mit David und Chris zum Album "Kontakt": Wir sind keine Songfabrik"
Interview
Wir befinden uns in einer Zeit, in der Kunst mehr gefordert ist als sonst. Eine Zeit in der es äußerst wichtig ist, glasklar Stellung zu beziehen, Meinungen konkret zu äußern und beides mit Taten zu belegen. FJØRT tragen mit „Kontakt“ einen wichtigen lyrischen und musikalischen Teil dazu bei, der in erster Linie für Menschlichkeit und gegen (Selbst-)Hass steht. Wir sprachen mit Bassist/Sänger David und Sänger/Gitarrist Chris über Krach, warum aus „Kontakt“ dann doch keine langweilige B-Seite von „D’accord“ wurde, ihren Antrieb und ihre treuen Unterstützer.
Seit 2012 spielt ihr als FJØRT zusammen, im selben Jahr habt ihr die erste Platte veröffentlicht – es hat anscheinend von Anfang an gepasst bei euch. Hatte ihr irgendeine Vorstellung davon, in welche Richtung FJØRT gehen könnte?
David: Da hast Du vollkommen recht, dass das direkt ab Anfang gepasst hat, und so etwas ist immer ein großes Glück, egal in welchen Lebensbereichen. Wir drei kannten uns aus anderen Aachener Bands und hatten grob die Vorstellung zusammen „etwas Lautes“ zu machen. Du kannst aber dann nicht steuern, was aus deinem Kopf und deinen Händen kommt. Wir drehten bei der ersten Probe einfach mal die Verstärker auf, und dann kam der Song „Demontage“ heraus. Das passte alles so gut zusammen, dass wir danach beschlossen, doch einen weiteren Song zu schreiben. So ist das effektiv heute auch noch.
Ihr kommt aus Aachen, und ich habe mich über die Stadt schlau gemacht. Das kulturelle Highlight in nächster Zeit ist die Ausstellung zum Thema „Mokka Türc & Marihuana“, eine Ausstellung, die an die vielen Schmuggelereignisse im Gebiet zwischen Selfkant, Südlimburg, Ostbelgien und Eifel erinnert… abgesehen davon, wie empfindet ihr als Künstler die Förderung im musikalischen Bereich?
David: Da scheinst Du mehr von Aachen zu kennen als wir (lacht). Als Du vor einigen Jahren die A544 in Richtung Aachen Stadt verlassen hast, klebte auf dem Ortseingangsschild über Aachen ein Sticker mit Namen „Rockcity No. 1“. Wir wurden hier in die Subkultur sozialisiert. Es gab sehr viele Bands, die europaweit tourten und uns – lange vor FJØRT – sehr viel mit auf den Weg gegeben haben. Heute gibt es leider nicht mehr so viele Bands wie damals, die national oder international touren. Vielleicht ist die Stadt etwas elektronischer geworden. Gerade jetzt ist aber so eine Phase, wo sehr viele neue gute Bands aus dem Boden wachsen, was uns mega freut! Das AZ und der Musikbunker bieten sehr gute Auftrittsmöglichkeiten und vor allem sehr gute Unterstützung in allen Belangen, wenn man selber Shows auf die Beine stellen will ohne dreckige Buy-Ins oder so einen Schrott!
Es ist eine doofe Standardfrage, aber im Falle von „Kontakt“ muss ich einfach auf das Coverartwork zu sprechen kommen. Der Zusammenhang zum Inhalt des Albums ist mir nicht auf Anhieb ersichtlich. Es sieht eher nach Schlager aus, der Albumtitel scheint in Blindenschrift aufgedruckt, bricht also die Erwartungshaltung. Könnt ihr mir irgendeine Brücke zu FJØRT schlagen und etwas über die Auswahl erzählen?
David: Der Titel „Kontakt“ stand bereits vor jedweder Artworkidee fest. Wir wollten eigentlich ein sehr viel düsteres Cover machen, das vielleicht – wie Du schon andeutest – besser zur Musik passen würde. Aber denken wir denn nicht alle viel zu stromlinienförmig? Es ist eine bestimmte Musik, man ordnet dem bestimmte Farben, eine bestimmte Stimmung zu und verlässt doch hierdurch nie einen gefühlt vorgegeben Pfad. Das war uns alles irgendwie zu stumpf. Als wir dieses Bild im privatem Umfeld während des Schaffensprozesses von „Kontakt“ fanden, ließ uns der Gesichtsausdruck dieses Paares nicht mehr los. Es ist ein Bild aus dem Leben gegriffen, auf dem zwei Menschen Glück und Zufriedenheit empfinden. Sowas kannst Du nicht nachstellen. Nicht mit den besten Schauspielern. Schon immer haben sich die Texte von FJØRT vor allem mit zwischenmenschlichen Problemstellungen befasst. Im Gegensatz dazu Glückseligkeit auf dem Cover darzustellen, erschien uns ein gutes Mittel, um die Menschen deutlich auf die Texte zu stoßen, diese zu hinterfragen und sich damit selbst zu hinterfragen.
(A.d.V.: Nachdem nun das komplette Booklet vorliegt und dies durchgängig mit ähnlichen Bildern bestückt ist, erschließt sich die Idee dahinter auf Anhieb.)
Eine wesentliche Veränderung von „D’Accord“ zu „Kontakt“ sind für mich die Texte. Ihr seid konkreter und befasst euch nicht mehr ausschließlich – wenn auch weiterhin – mit persönlichen Problemen. Ihr scheint weiter auszuholen, werdet globaler und bezieht somit auch zwangsläufig deutlicher Stellung zum Weltgeschehen. War das ein Schritt, den ihr erst nach einer gewissen Etablierung gehen wolltet oder konntet und euch eventuell beim ersten Album bzw. davor bei der Demo noch nicht so konsequent getraut hattet?
David: Wie ich schon beschrieb, sind die Texte von FJØRT meistens persönliche Momentaufnahmen. Oftmals verstehen wir unser Gegenüber einfach nicht und versuchen uns dies in Texten zu erklären. Oft bleiben diese vielen Fragen aber unbeantwortet. Wir möchten in unseren Lyrics nicht „missionieren“, da wir die Meinung anderer Personen sehr schätzen und niemals eine Absolution erteilen könnten.
Beim Schreiben von „Kontakt“ gab es da aber Fragen, bei denen wir die Meinung „der anderen Seite“ eben nicht tolerieren konnten. In unseren Köpfen passen faschistische Bewegungen wie PEGIDA oder religiöser Fundamentalismus mit unserer Vorstellung von Menschlichkeit eben nicht zusammen. Das Auflaufen der rechten Massen in Dresden und Co. bzw. die Anschläge in Paris auf Charlie Hebdo trafen uns sehr und ließen uns nicht mehr los. Uns war es wichtig, Leuten mit auf dem Weg zu geben, dass sie auf der Straße gebraucht werden, um – im Falle von PEDIGA – den besorgten Bürgern zu zeigen, dass es eben hier nicht weitergeht. Die Texte wären sicher auf der „Demontage“ oder „D’accord“ genau so geworden, aber die Zeit war eine andere. Lyrics bilden das ab, woran Du von der letzten Platte bis zur neuen zu knabbern hast. Sowas kannst Du nicht planen. Wir jedenfalls nicht.
Ein Problem habe ich mit FJØRT generell. Musik und Texte sind so heftig, dass ich es nicht in jeder Situation hören kann, da es mich einfach zu sehr beschäftigt und emotional beansprucht. Das ist natürlich ein Kompliment und darf auch als solches verstanden werden. Es ist sicherlich auch für euch als Musiker etwas anderes, bei FJØRT zu spielen als bei einer AC/DC-Coverband. Wie viel verlangt euch die Band emotional und zeitlich ab, lässt euch FJØRT irgendwie mal los?
David: Ich glaube, keiner von uns könnte derzeit in einer Coverband spielen, da wir keine Freunde von Re-Produktion sind. Irgendwie können wir nicht anders, als etwas eigenes musikalisches und lyrisches zu schaffen. Das fordert natürlich sehr viel Zeit und Verständnis von deinen Mitmenschen. Wir spielen nicht nebenbei noch im Fußballverein oder kochen für unser Leben gern. Wir können jedoch unsere Eindrücke & Gefühle sehr gut in FJØRT kanalisieren. Vielleicht können das nur Leute, die in Bands spielen, nachvollziehen, aber ein Tag im Proberaum wäscht deinen Kopf rein. Ich glaube, das geht bei uns auch so gut wegen der etwas „lauteren“ Musik. Du kannst Dich auskotzen, und das braucht man doch so oft. Ein Mikrofon hört sich alles von Dir an, und das tut echt gut.
Schon bei „D’Accord“ habe ich mich gefragt, wie man das toppen kann. Wie groß war euer Erwartungsdruck, den man ja nicht nur von außen spürt, sondern auch häufig selbst als Band oder Einzelperson aufbaut?
David: „Toppen“ ist immer dieses Wort der Presse, sorry (lacht). Du gehst nicht an eine neue Platte und fragst dich, wie du dieses Ding überbieten kannst. Du machst Dir eher Gedanken darüber, Gesagtes und Gespieltes nicht zu wiederholen. Wir haben uns nach der „D’accord“ relativ lange Zeit genommen und eben nichts neues geschrieben, weil wir schlichtweg „leergespielt“ waren. Die ersten Gehversuche hin zu „Kontakt“ klangen wie eine B-Seite der „D’accord“. Das hätten wir dann unseren Enkeln später aber nicht gerne vorgespielt. „Laaaangweilig, Opa“. Irgendwann entwickelte sich dann so ein Vibe im Proberaum. Die Songs wurden irgendwie melodischer, aber nicht weicher, Chris versuchte viel mit der Stimme, und Frank schlug mal anders auf die Snare. Irgendwann kommst du dann zu einem Punkt, dass das neue Zeug kickt, dich aber nicht an bereits Geschriebenes erinnert. Wenn es für dich dann okay ist, kommt das auf eine Platte. Ob es das Alte dann für die Presse oder die Zuhörer „toppt“, ist da eigentlich nicht wichtig. Es ist halt anders, aber noch du und dann soll der Rest seinen Senf dazu geben oder auch nicht. (lacht)
Das Video zu „Kontakt“ ist einfach nur der Wahnsinn. Ein getanztes fesselndes Drama, das wundervoll zum Inhalt des Liedes passt. Wie geht ihr vor, um eure ausdrucksstarken Videos umsetzen zu können? Wie entwickelt ihr die Ideen dazu?
David: Wir haben zu Songs bereits im Proberaum immer schon Bilder im Kopf und in Iconographic eine DIY-Firma gefunden, die unsere Ideen optimal ergänzen, ausbauen bzw. technisch umsetzen kann. Es ist toll, dass Michael Winkler und sein Team so sehr Bock auf das ganze Projekt FJØRT haben und es in seiner Gänze betrachten. Das ist unbezahlbar. Ich glaube, wenn du sehr viel Geld für ein Video und eine top Produktionsfirma hinblätterst, die deine Mucke aber gar nicht interessiert, wird das nichts mit dem Video. Es wird dann einfach das gewünschte Gefühl nicht transportiert. Ohne Iconographic hätte es keinen FJØRT-Videooutput bisher gegeben, und das wird auch so bleiben.
Wie perfektionistisch seid ihr generell in visueller Hinsicht, also wie sehr muss das dem Bild aus eurem Kopf entsprechen, was FJØRT in Form von Videos und Artwork präsentiert?
David: Sehr perfektionistisch. Wir vertrauen – nach den Vorbesprechungen – Michael und Flora (Iconographic) aber hundertprozentig und können uns daher beim Dreh auf unsere Aufgaben konzentrieren: Essen beschaffen, Getränke kühlen und bei den Performancedrehs abzappeln. (lacht) Wir bekommen dann den ersten Schnitt, der zu 98 Prozent auch so genommen wird. Iconographic sind einfach irre kreativ und technisch hoch versiert.
Wie lange habt ihr an „Kontakt“ gearbeitet – von der ersten Idee, bis zur fertigen Platte?
David: Wir haben im Oktober 2014 angefangen und haben bis ca. Juni 2015 daran geschraubt. Die Platte wurde im September 2015 aufgenommen.
Wer hat, außer euch Dreien, noch Einfluss auf FJØRT, wer hört eure Lieder zuerst, wenn sie grob fertig sind, wer liest eure Texte quer und gibt euch ein erstes Feedback?
Wir haben ‚unsere Leute‘, die uns schon lange begleiten und unser Vertrauen genießen. Da wären neben den eben schon erwähnen Jungs von Iconographic, Jan Hoffmann, der um uns herum alles organisiert, Roman Pitone unser Booker, Phil Hillen der bisher jede Aufnahme von FJØRT gemacht hat und natürlich Malek Scharifi & Co. vom Grand Hotel van Cleef.
Seid ihr Arbeitstiere, die ständig an irgendwas Neuem basteln, oder ist jetzt erstmal live spielen angesagt und für eine gewisse Zeit Schluss mit Liederschreiben?
David: Wie ich eben schon erwähnte, sind wir keine Songfabrik. Zur Zeit sind die Köpfe leer. Alles steckt in „Kontakt“. Daher ist gerade nur Live-Spielen und der ganze andere Organisationsdreck an der Tagesordnung. Vielleicht kommt wieder die Phase, in der wir wieder etwas Neues sagen wollen, vielleicht aber auch nicht.
Bei „D’Accord“ gab es die Möglichkeit, die Texte online kostenlos herunterzuladen, was sicherlich in erster Linie finanzielle Gründe hatte. Wird das bei „Kontakt“ anders sein, denn gerade auf die Texte legen sicher viele Hörer großen Wert?
Chris: Das hatte den Grund, dass bei der „D’accord“ kein Booklet dabei war, um die Texte nachzulesen. Die Texte sind bei uns ein Fokuspunkt, daher sollten die Leute die Möglichkeit haben, sie nachzulesen. Der kostenlose Download erschien uns dabei als der einfachste Weg. Für das neue Album wird bei der CD-Version ein 12-seitiges Booklet beiliegen und bei der LP wie gehabt ein Textblatt. Beim digitalen Download gibt es ein Digi-Booklet
Wird an den Texten viel gefeilt, einzelne Wörter ausgetauscht und verbessert, oder sind das eher rohe Momentaufnahmen von FJØRT?
Chris: Die Texte entstehen erst dann, wenn die Songskelette fertig sind und eine Richtung vorgeben. Das Fertigstellen der Texte ist dann ein relativ langer Prozess, bei dem viel gefeilt und gefühlt wird, bis das Gesamtbild stimmig ist. Für uns ist es unabdingbar, dass jedes Wort seinen Platz findet und auch am Schluss kein anderes an dessen Stelle stehen kann.
Worauf legt ihr Wert bei anderen Bands, was kickt euch selbst, inspiriert oder beeindruckt euch?
Es gibt viele Spielarten in der Musik, die sehr inspirierend sein können. Das können Bands sein, die Wut, Trauer oder aber auch positive Dinge transportieren. Was dabei letztlich entscheidet, ist, ob man der Band das glaubt, was sie tut. Authentizität bedeutet, dass genau das gesagt wird, was gesagt werden will. Uns kickt es, wenn wir das der Musik anmerken.
Was mir auffiel, ist aber, dass man den Gesang viel besser verstehen kann als zuvor. Habt ihr bewusst darauf geachtet, wurde euch das öfter zurückgemeldet?
Chris: Richtig. Wir haben bei diesem Album bewusst darauf geachtet, dass die Texte beim ersten Hören schon präsent sind. Wie eben erläutert, ist uns jedes Wort wichtig, das wir schreiben, daher war es uns ein Anliegen, dass die Texte mehr als nur bloßes Beiwerk sind. Es freut uns sehr, dass uns das, dem bisherigen Feedback nach, auch gelungen ist.
Bei FJØRT seid ihr aktuell zu dritt und das scheint auch vollkommen auszureichen. Fehlt euch selbst manchmal eine zweite Gitarre, habt ihr schon darüber nachgedacht zu expandieren?
Chris: Den Gedanken, weitere Leute ins Boot zu holen, gab es nie wirklich. FJØRT funktioniert nur mit genau diesen drei Leuten. Wir sind ein ziemlich eingeschworenes Team, es hat bei uns von Tag eins sowohl menschlich als auch kreativ geklickt, was ein echter Glücksfall ist. Diese Dreierbesetzung schafft außerdem Raum im Sound für jeden einzelnen von uns. So schnell wird da nichts dran rütteln.
Ihr zieht Bilanz auf „Kontakt“, die fällt verständlicherweise nicht besonders gut aus. Könnt ihr euch an einen Moment, an eine Phase erinnern, die ihr noch als Friede, Freude, Eierkuchen abgespeichert habt? Eine starke Erinnerung aus der Kindheit, die Arglosigkeit und Glück pur ist?
Chris: Natürlich, wir hatten jetzt keine „schlimme Kindheit“ oder sowas. Dass wir die Musik machen, die wir machen, bedeutet auch nicht, dass wir völlig freudlose Menschen sind. Im Gegenteil. Ich denke, uns liegt es einfach nicht, Sorglosigkeit in Musik zu verpacken. Wenn wir schreiben, dann über Dinge, die uns negativ auffallen. Der Motor hinter der Kreativität ist, für uns und vermutlich auch für viele andere, irgendeine Form von Konflikt oder Herausforderung. Musik muss herausfordern, dich irgendwo unangenehm packen. Erst dann hat sie in irgendeiner Form einen Mehrwert.
Was ist eure Motivation für FJØRT – Musik machen? Wut ablassen? Menschen Denkanstöße geben? Meinungen äußern, um mitzubestimmen?
Chris: Alles davon ist vertreten. Angefangen hat das Ganze, um einfach den größtmöglichen Krach zu machen und alles rauszulassen. Am größten ist es aber für uns, wenn die Musik zum Denken anregt. Wenn man dem Hörer etwas mitgeben kann, was länger hält als die Dauer des Songs.
Ihr werdet bald auf Tour gehen, um „Kontakt“ vorzustellen, auf was freut ihr euch am meisten?
Chris: Die letzte Tour, bei der wir länger als zwei, drei Tage unterwegs waren, ist für unsere Verhältnisse schon verdammt lang her, über ein Jahr. Es juckt einfach in den Fingern, endlich wieder Bühnen zu sehen. Außerdem haben wir sehr intensiv an einem neuen Set gearbeitet und jetzt unglaublichen Bock, den Leuten die neuen Songs zu präsentieren. Und zu schauen, wie sie so ankommen.
Es ist natürlich interessant, wen ihr als Support auf die kommende Tour mitnehmen werden?
Chris: Auf der Release-Tour haben wir eine Band aus England namens WE NEVER LEARNED TO LIVE dabei. Die Band ist beheimatet bei Through Love Rec., ein Hamburger Label von unserem guten Freund Paul Schuldt. Er war auf unserer ersten Show vor dreieinhalb Jahren, worauf wir bei ihm auch wir unsere erste Platte „Demontage“ herausbringen durften. Paul fährt die Kontakt-Tour mit und wir freuen uns sehr, eine seiner Bands dabei zu haben.
Mit TRACHIMBROD seid ihr in Schweden getourt, hallt von diesem Auslandsaufenthalt noch was nach?
Chris: Es ist immer großartig, auch im Ausland spielen zu können. In Schweden waren wir auf einer unserer ersten Touren, das war für uns ein sehr denkwürdiges Erlebnis. Wir haben in der Rostocker Zuckerfabrik gespielt, und sind direkt danach mit einer Fähre von Rostock nach Trelleborg übergesetzt und weiter nach Stockholm gefahren, wo wir am nächsten Abend gespielt haben. Das Ganze mit vier Mann und komplettem Equipment in einem hoffnungslos überladenen Kombi. Nach der Show trauten wir unseren Augen nicht, als wir zu Dinos (TRACHIMBROD) Elternhaus am See gefahren sind, das genau so aussah, wie man sich ein schwedisches Haus am See vorstellt. Sowas erzählt man sich auch lange später noch.
Kann man euch nach der Show auf ein Bier treffen und mit euch quatschen?
Chris: Wir gehen fast immer nach den Konzerten noch beim Merchstand vorbei und quatschen mit den Leuten. Gerne auch mit einem Bier.
Hand auf’s Herz – ging euch das rückblickend zu schnell und könntet ihr alles Erreichte genießen?
Chris: Wir freuen uns auf jeden Fall, dass das Feedback, das wir bekommen, durchweg so positiv ausfällt, und was wir momentan erleben können. Ich glaube aber, dass wir diese schnelle Entwicklung nicht so „krass“ wahrnehmen wie unser Umfeld. Wir konzentrieren uns immer darauf, dass das, was wir tun, uns zu einhundert Prozent gefällt, arbeiten so viel daran, wie wir nur können und blenden den Rest ziemlich stark aus. Besonders ist es dann auf Tour, wenn sich Leute die Zeit nehmen, uns persönlich anzusprechen und ein paar nette Worte dalassen. Das ist auf jeden Fall der größte Lohn, und man merkt, dass das, was man tut, mehr und mehr Leuten tatsächlich etwas bedeutet.