Firewind
Gus G. im Gespräch
Interview
Wie du schon erwähnt hast, hast du auch diesmal mit Dennis Ward zusammengearbeitet. Wie seid ihr an das Album herangegangen und was war sein Einfluss auf die Songs?
Gus: Mit Dennis läuft es so, dass ich ihm Demos schicke. Ich mache das Arrangement sowie die Struktur und frage ihn nach seinen Ideen. Diesmal habe ich es auch zu Herbie geschickt, woraufhin er seine Gesangslinien dazugab. Ich wollte allerdings den „Dennis Ward Qualitätsstempel“. Ich frage ihn also „Was hältst du davon?“ oder „Was würdest du ändern?“. Er hatte natürlich Vorschläge. Es im Grunde eine Kollaboration im Dreiergespann. Manchmal schicke ich Dennis auch meine Texte, weil er Amerikaner ist. Er checkt die Grammatik und guckt nach, dass es keine Fehler oder schlechtes Englisch gibt.
Es ist nicht nur für dich eine Zweitsprache.
Gus: Genau. Außerdem hat er auch die Drums und Gitarren aufgenommen sowie das Album gemixt und gemastert. Er ist ein großer Teil unserer Alben und wie ein fünftes Mitglied.
FIREWIND sind schon ewig unterwegs. Ist es da schwer, eine Setlist für die Tour im März hinzubekommen?
Gus: Ich habe darüber noch nicht nachgedacht, weil es immer schwieriger wird. (lacht) Ich weiß gar nicht, was ich rauslassen soll. Wenn wir 4-5 Songs neue Songs spielen, wird die Setlist mindestens zwei Stunden lang. Weil wir mit MASTERPLAN Co.-headlinen, werden beide Bands mindestens 90 Minuten auf der Bühne sein. Ich werde mein Bestes geben Altes und Neues zu berücksichtigen.
Wie organisierst du die Proben? Fliegt Herbie rüber?
Gus: Ja, Herbie und Johan, der in Spanien lebt, fliegen rüber.
Ferien für die beiden, was?
Gus: Ja, es ist wirklich ein bisschen wie Ferien für sie. Sie lieben das gute Essen und das Wetter.
Auch in meiner Verwandtschaft gibt es viele, die für Griechenland und Griechen schwärmen. Woran liegt es deiner Meinung nach?
Gus: Es ist eben ein typisches Land für Touristen.
Hast du eigentlich schon einen Lieblingssong auf dem neuen Album, vielleicht etwas, was ihr auf der Tour im März performen werdet?
Gus: Ja! Es gibt einen Song namens „Fallen Angel“, der unsere nächste Single wird. Er kommt im Januar heraus. Es handelt sich um eine gute Mischung zwischen dem klassischen und modernen Sound von FIREWIND. Ihr werdet hören, was ich meine.
Es ist ja bekannt, dass MASTERPLAN der zweite Headliner auf der Tour sein werden. Hast du ihre Karriere über die Jahre verfolgt?
Gus: Ich habe sie eigentlich nicht so extrem verfolgt. Ich erinnere mich natürlich an die ersten beiden Alben, als sie herauskamen. Wir haben auch damals den Tourbus geteilt. Ich war mit meiner alten Band DREAM EVIL unterwegs. Ich weiß nicht, ob du sie noch kennst…
Oh doch… (geht ins Falsett) It’s the book of Heavy Metal!
Gus: Ja, hahaha! DREAM EVIL und MASTERPLAN waren die Vorbands für HAMMERFALL. Es war sowohl die erste Tour von DREAM EVIL als auch von MASTERPLAN. Von daher kenne ich Roland und die Jungs. Leider verlor ich die Band irgendwann ein wenig aus den Augen. Ich weiß allerdings, dass es ein paar Sängerwechsel gab. Aber was auch immer ich von MASTERPLAN gehört habe, war immer hochqualitative Musik. Ich wusste, dass sie seit längeren nicht getourt haben… Als ich dieses Package zusammengestellt habe, habe ich mir bewusst gesagt, dass ich eine Band will, die zur selben Zeit wie FIREWIND bekannt wurde. Eine Band, die hochqualitative Musik macht und sich nicht auf Gimmicks verlässt. Leuten, die guten Metal mit gutem Songwriting mögen, wird dieses Paket definitiv gefallen.
Roland und du teilen dieselbe Liebe für ULI JON ROTH… oder?
Gus: (Mit rasiermesserscharfer Bestimmtheit) Korrekt!
Habt ihr es damals schon auf Tour festgestellt?
Gus: Wir saßen viel im Bus und hörten SCORPIONS, haha!
Gefallen dir ihre 70er-Sachen generell am besten?
Gus: Ich liebe die 80er-Sachen auch, doch die Alben aus den 70ern sind einfach nur Wahnsinn.
„Blackout“ und „Love At First Sting sind der Hammer, aber die 70er stehen da noch ein kleines bisschen drüber.
Gus: Da stimme ich dir zu! Ulis Beiträge waren bei dieser Band einfach nur unglaublich.
Du bist ja schon seit den späten 90ern unterwegs. Du hast sehr viele Veränderungen im Musikbusiness mitbekommen. Haben sich die Dinge eher zum Positiven oder Negativen verändert?
Gus: Ich weiß nicht ob sich die Dinge zwingend negativ verändert haben. Oberflächlich gesehen, kann man es zwar schon so sagen, weil man keine physischen Produkte mehr verkauft. Zugleich bin ich aber kein Typ, der sich darüber jammert und sich beklagt. Wir leben in einer digitalen Welt, in der wir alles über unser Telefon machen. Musik wurde in ihrem Wert herabgesenkt. Vor 15 Jahren war Musik einen Dollar pro Song wert. Heute wird der Wert der Musik in Zeit gemessen: Wir wollen den Menschen Aufmerksamkeit und Freizeit abnötigen.
Es geht also um einen Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Menschen.
Gus: Jawohl. Das ist, was sich verändert hat. Die Leute konsumieren trotzdem mehr Musik als je zuvor. Die Herausforderung liegt darin, Zeit aus den Menschen herauszubekommen. Aber das ist, was du heute tun musst.
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Stile | Heavy Metal, Power Metal |
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