Final Breath
Nein, da kann ich leider noch nichts verraten
Interview
Final Breath scheinen mit dem neuen Album Let Me Be Your Tank endlich den Weg geebnet zu haben, in eine neue Liga der schweren Musik aufzusteigen. Auch das Up From The Ground Festival, welches sich größter Beliebtheit erfreut, wird immer mehr zum zweiten Standbein der Thrasher. Wie man das UFTG in diesem Jahr erlebt hat und vor allem was man sich vom neuen Silberling erhofft, werdet Ihr in den folgenden Zeilen erfahren. In meinem Gespräch konnte ich Drummer Heiko einige interessante Details entlocken.
Norman: Hi und Glückwunsch zum diesjährigen UFTG. Auch wenn das Wetter nicht so toll war, eines der besten Festivals.
Heiko: Dankeschön! Für’s Wetter können wir ja leider nichts. War auch für uns das erste Open Air bei schlechtem Wetter und wir mussten irgendwie das Beste draus machen.
Norman: Ich will mal etwas untypisch beginnen und nicht mit Fragen zum neuen Album loslegen. Erzähl mal ein wenig, wie das UFTG 2004 aus eurer Sicht verlaufen ist.
Heiko: Nass, für unsere Verhältnisse sehr groß und stressig. Aber doch sehr erfreulich und befriedigend, dass unsere Bemühungen Anklang gefunden haben, dass unser Konzept aufgegangen ist. Durch das verregnete Wochenende sind wir jetzt auch als Veranstalter um eine Erfahrung reicher, ich denke wir sind gerüstet für die Zukunft. Organisatorisch lag – den Umständen entsprechend – alles noch im grünen Bereich und das Feedback ist gigantisch, im positiven Sinne.
Mit ca. 2700 zahlenden Besucher (am Freitag waren es ca. 100 Leute weniger) hatten wir die Zuschauerzahlen gegenüber dem Vorjahr nahezu verdreifacht. Unsere Headliner (Kataklysm, Naglfar, Malevolent Creation, Graveworm) sind alle planmäßig aufgetreten und waren auch alle als voller Erfolg zu werten. Unplanmäßige Ausfälle gab es zwei: Ein Teil der Musiker von Death Reality blieb im Stau stecken, wir mussten also die Show leider ersatzlos streichen. Die entstandene Lücke durch die kurzfristige Absage von MNEMIC (2 Tage vorher) konnten wir dank SUIDAKRA noch schließen.
Norman: Eigentlich gab es ja nur minimale Kritikpunkte, aber dennoch, was habt ihr vor für das nächste Jahr zu verändern?
Heiko: Wir müssen uns auf einen weiteren Zuwachs einstellen und entsprechende Vorbereitungen treffen. Da der Camping Ground schon in diesem Jahr etwas zu klein war benötigen wir eine 2. Campingfläche. Ebenso denken wir über ein erweitertes Essensangebot und einen 2. Bierstand nach. Es gibt noch einige weitere Überlegungen, aber lasst euch einfach mal überraschen….
Norman: Man hat schon dieses Jahr gemerkt, dass sich das UFTG immer mehr etabliert und immer größer zu werden scheint. Wie denkt ihr über den sicherlich nicht ausbleibenden Ansturm im nächsten Jahr auffangen zu können.
Heiko: Genau wie in diesem Jahr – wir stocken an allen wichtigen Stellen gegenüber dem Vorjahr etwas auf und versuchen Schwachstellen zu beseitigen. Unser Stammpersonal und das Security Team lernen auch jedes Jahr dazu und können somit immer besser mit der Situation, also auch höheren Besucherzahlen umgehen
Norman: Auch wenn es noch ein wenig früh ist, aber könnt ihr schon etwas zu den Bands im kommen Jahr sagen? Denn schon dieses Jahr wurden absolute Größen verpflichtet.
Heiko: Nein, da kann ich leider noch nichts verraten. Wir haben einige Ideen, aber zuerst müssen wir mit der Stadt Gemünden die neuen Rahmenbedingungen und den Termin abklären bevor es ans Booking geht.
Norman: Habt ihr Reaktionen von den Bürgern bzw. Bürgervertretern bekommen? Wenn ja wie sind diese ausgefallen.
Heiko: Nö, weder positiv noch negativ. Uns sind auch keine besonderen Vorkommnisse bekannt also wird wohl auch seitens der Bürger alles OK sein.
Norman: Ihr habt euch selbst zum Motto gemacht „Ein Festival von Fans für Fans“. Was versteht ihr genau darunter und was unterscheidet euch von den anderen Festivals in Deutschland.
Heiko: Ich möchte jetzt nicht behaupten, daß wir als einzige Veranstalter dieses Motto gepachtet haben. Unser Ziel ist immer ein bestmögliches Preis/Leistungsverhältnis zu schaffen. Wir sind selbst als Band oder Gast Besucher bei diversen Festivals und versuchen eben unsere Kritikpunkte dort bei unserem Festival zu vermeiden.
Norman: Aber nun zu eurem zweiten beachtlichen Schaffen in diesem Jahr. Das neue Album steht vor der Tür und wieder ist die Situation so, dass ihr das ganze in Eigenregie gemacht habt. Das letzte Album kann noch über NB heraus, aber erst nach der Fertigstellung. Habt ihr für das neue Album mittlerweile ein Label gefunden?
Heiko: Das neue Album haben wir in alter Tradition quasi wieder komplett selbst finanziert aufgenommen. Mit dem fertigen Produkt konnten wir in diesem Fall Remedy Records aus Hamburg für uns gewinnen.
Norman: Wie kam es damals zu der Zusammenarbeit mit NB und wieso wurde diese nicht verlängert? Kam es vielleicht daher, dass ihr recht stiefmütterlich behandelt wurdet? So war zumindest mein Eindruck.
Heiko: Ich will mich nicht beschweren – mit dem letzten Album sind wir über ein Jahr hausieren gegangen, bis uns Andy Siry, A&R von Nuclear Blast, ein Angebot gemacht hat die Platte über NB zu veröffentlichen. Da sagt man natürlich nicht nein, aber wir waren von Anfang an realistisch genug um nicht mit einer längeren Zusammenarbeit zu rechnen. Was solls – wir haben vielleicht nicht die enormen Erwartungen von NB erfüllen, dafür aber unseren Namen einen großen Schritt nach vorne bringen können.
Norman: Für das Coverartwork konntet ihr die Polin Jowita Kaminska gewinnen, die auch für Exodus gearbeitet hat. Wie kam es denn zu der Zusammenarbeit?
Heiko: Oli, ein Bekannter von mir, seines Zeichens auch Veranstalter des Keep It True Festivals, hat mir den Tipp gegeben und den Kontakt zu Jowita hergestellt. Mir hat ihre Arbeit mehr als nur gut gefallen und Jowita war auch von unserer Musik überzeugt. Ich stehe auf diesen Old School Kram mit vielen Klischees usw. Jowita malt ausschließlich in Öl und das Motiv ist exakt auf den Text des Titelsongs abgestimmt.
Norman: Wie seid ihr an die Arbeiten zum neuen Album herangegangen? Was war euch wichtig?
Heiko: Ein Album welches man gut am Stück durchhören kann, ohne daß es langweilig oder eintönig wird. Wir versuchen immer unsere technischen Fähigkeiten auszuschöpfen, jedoch steht immer ein möglichst packender Song im Vordergrund. Außerdem wollen wir jedem Riff, jeder Idee unseren eigenen Stempel aufdrücken.
Norman: Auch auf Let Me Be Your Tank regiert der blanke Thrash. Vor allem ist das Album an manchen Stellen härter und vor allem strukturierter geworden als der Vorgänger. Wie stehst du dazu?
Heiko: Das hört sich doch gut an, offensichtlich konnten wir unser Ziel erreichen. Klar haben wir versucht unser Songwriting zu optimieren. Das Album ist tighter eingespielt, deshalb drückt es auch mehr. Auch unser Sänger Eumel war erstmals direkt im Studio mit dabei und hat eine erstklassige Performance an den Tag gelegt.
Norman: Was bedeutet der Titel Let Me Be Your Tank und wo ist der Bezug zur Musik?
Heiko: Der Titel soll provozieren und auffallen. Außerdem ist es eine Anspielung auf unsere Situation bezüglich Business Problemen. Wir wollen aufzeigen, daß wir unsere Musik nicht über ein bestimmtes Label oder einem Vertrieb definieren sondern auch ohne jede Hilfe ein starkes Album einspielen können.
Norman: Wo würdet ihr das Album in eurer bisherigen Schaffensperiode einordnen? Man sagt ja gerne das dritte Album ist ein entscheidendes.
Heiko: Für uns selbst ist das Album definitiv ein Schritt nach vorne. Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Ob das Fans und Presse auch so sehen, wird sich in nächster Zeit rausstellen. Was wir mit diesem Album erreichen liegt letztendlich also nicht mehr in unserer Hand.
Norman: Zurzeit ist die Nu-Metal und Metal-Core Wellle schwer im Kommen. Wo seht ihr euch in dieser Phase des musikalischen Umbruchs?
Heiko: Nach wie vor beim Thrash Metal…. 😉
Erst einmal schreiben wir die Musik die uns gefällt. In welche Schublade das später fällt, bzw. ob und welche Zielgrupppe wir damit erreichen zeigt sich dann. Warum sollte z.B. ein Metal-Core Fan nicht auch an einem gut produzierten Thrash Metal Album Gefallen finden?
Norman: Was haltet ihr generell von der musikalischen Entwicklung? Könnt ihr euch vorstellen, dass auch ihr das eine oder andere Riff in eure Musik einfließen lassen könnt?
Heiko: Die Grenzen sind doch jetzt schon fließend – gerade Metal-Core ist doch grob gesagt eine Mischung aus Death, Thrash und Hardcore. Vielleicht verarbeiten wir jetzt schon Riffs, die durchaus auch beim Metal-Core Verwendung finden würden. Letztendlich kommt es nur darauf an, wie die Songs arrangiert werden.
Norman: Was erhofft ihr euch persönlich vom neuen Album?
Heiko: Ich hoffe, daß sich unser Name in der Szene weiter etabliert und wir mit dem Album in nächste Liga nachrücken können. Bessere Verkaufszahlen, größere Zuschauerzahlen bei Konzerten, etc.
Norman: Wie sehen eure Planungen für die Zukunft aus, was Konzerte und sonstige Vorhaben angeht?
Heiko: Nunja, wir spielen eigentlich permanent Wochenendshows, kleine oder auch größere Festivals. Das werden wir natürlich beibehalten. Für den Sommer 2005 haben wir schon einige Pläne in Sachen Open Airs, vielleicht können wir Anfang 2005 auch als Support auf eine Tour aufspringen. Näheres dazu gibt’s immer aktuell auf unserer Webpage www.finalbreath.de
Norman: Zum Abschluss vielleicht noch ein paar Worte an unsere Leser und was euch noch am Herzen liegt.
Heiko: Ach, da fallen mir sowieso immer nur irgendwelche abgedroschenen Phrasen ein, die sich jeder Leser selbst denken kann und vermutlich schon 1000 mal gelesen hat. Deshalb beschränke ich mich auf ein „DANKESCHÖN“ an alle Leser die uns schon immer unterstützt haben oder vielleicht in Zukunft supporten wollen.
Norman: Ich danke herzlich für das Interview und macht weiter so. Auf ein schönes UFTG 2005.
Heiko: Ich habe zu danken – das UFTG 2005 wird schon…. vielleicht schafft’s dann auch mal der David oder Daniel Dich mir persönlich vorzustellen. 🙂
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Stile | Old School Thrash Metal, Thrash Metal |
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