Feuerschwanz
"Streams sind der letzte Abfuck einer schlechten Entwicklung."
Interview
FEUERSCHWANZ schlagen „Die letzte Schlacht“
Die Jahre 2020 und 2021 stellten alle Bands vor ungeahnte Herausforderungen. Ohne Konzerte fiel die Haupteinnahmequelle weg. Um dem entgegenzuwirken wurden Online-Konzerte ins Leben gerufen. FEURSCHWANZ packen nun ihre beiden aufwändigen Streamingkonzerte „11:O:A“ und „Die letzte Schlacht“ auf ein DVD/BluRay/Live-CD-Package – die gesammelten Corona-Werke sozusagen. Darüber sprachen wir mit Hauptmann FEUERSCHWANZ höchstpersönlich. Wie hat er diese Konzerte erlebt, wie reagierten die Fans darauf und fehlt ihm eigentlich manchmal die alte Blödelbarden-Zeit? Wir erleben einen gut gelaunten und zugleich nachdenklichen Hauptmann – ein Abbild des modernen Sounds seiner Band.
metal.de: Ich möchte mit einer Frage starten, die du sicherlich in den letzten Interviews sehr oft beantworten musstest. Lieber Herr Hauptmann, wie geht es dir?
Hauptmann: Also gerade geht es mir sehr beschäftigt, weil bei FEUERSCHWANZ gerade aus vollen Rohren gearbeitet wird. Das ist im Sommer fast ein bisschen schade. Die Zeit davor haben wir gut genutzt, aber es war schon hart.
metal.de: Aber das heißt, ihr arbeitet jetzt schon wieder an neuem Material?
Hauptmann: Ja, wir nehmen sogar schon auf.
metal.de: Das heißt man könnte vorsichtig gefragt Ende 2021, Anfang 2022 mit einem neuen Album rechnen?
Hauptmann: Schnelle, professionelle Zwerge könnten es schon im Januar 2022 mit der Post verschicken.
metal.de: Jetzt erscheinen aber zunächst einmal eure beiden Streamingkonzerte auf DVD und Blu-ray unter dem Titel „Die letzte Schlacht“. Warum habt ihr euch dazu entschieden, auch das 11:O:A, welches frei bei YouTube verfügbar ist, ebenfalls mit auf diese Veröffentlichung zu packen?
Hauptmann: Es ist schon eher ein crazy Produkt für Fans, sodass man mal alles zusammen hat. Im Metal ist es ja wirklich noch so, wenn eine Band ein hochwertiges Produkt designed, dann wird es von den Fans auch angenommen. Hier erhält man also alle Bilder der neuen Ära von FEUERSCHWANZ. Es sind die ersten beiden Shows mit Pyro, das große Rockbesteck, aber noch in der kleinen Ausführung. Es ist der Gedanke, die Fans am Wandel teilhaben zu lassen.
metal.de: Also gab es bislang noch keine kritischen Stimmen die euch Geldmacherei vorgeworfen haben?
Hauptmann: Die Fans wissen ja, dass wir beim 11:O:A wahnsinnig von ihnen profitiert haben, durch Spenden oder Produktkäufe. Bei der „Letzten Schlacht“ waren es die Eintrittskarten. Dieses Produkt hat jetzt noch den Corona-Gedanken dabei, da wir so von den Fans noch ein bisschen Unterstützung bekommen. Für eine sechsköpfige Band mit zwei durstigen Miezen und einer Crew, die teilweise gar nicht arbeiten kann, brauchen wir tatsächlich Stoff. Aber ich denke, es ist ein faires Produkt und ich als Fans würde es mir kaufen, einfach um die Band zu unterstützen. Aber wenn mir „Die letzte Schlacht“ gefallen hat, würde ich mir das Ganze vor wegen dieses Konzerts kaufen.
metal.de: Das letzte Jahr war insbesondere für Künstlerinnen und Künstler schwierig. Wie hast du die Reaktionen der Fans während dieser Zeit erlebt? War es lediglich eine Handvoll Stammfans oder haben viele Leute gespendet und gekauft?
Hauptmann: Die Reaktionen waren überwältigend. Wir haben auch einen günstigen Zeitpunkt erwischt, um zu streamen. Jedes Mal haben wir etwas besonderes gemacht. Dazu haben wir noch kleine Filmchen gedreht und das Ganze sehr wertig gemacht. Darauf gab es überwältigende Rückmeldungen. Das hat uns Vertrauen und Mut in die Zukunft gegeben. Irgendwie wird es weitergehen – wir haben die Fans. Wir leben mit den modernen Medien so, dass die Möglichkeiten erst anfangen, die wir ausschöpfen können.
metal.de: Perfekte Überleitung! Wenn „Die letzte Schlacht“ erscheint, wird der Audioanteil sicherlich auch bei den üblichen Streamingportalen zu finden sein. Wie stehst du generell zum Streamen? Ist das Abzocke oder eine tolle Chance, insbesondere für kleine Bands, Fans zu erreichen?
Hauptmann: Streams sind eigentlich der letzte Abfuck einer schlechten Entwicklung. So weit sind die Kosten für Rockbands, gute Musik zu produzieren, nicht gesunken. Für Rapper mag das anders sein. Bei Streams wird es dann richtig unfair, was das Geben und Nehmen angeht. Wir spielen das Spiel mit, weil wir gute Fans haben, aber durch Streaming wird die old-school-wertige Bandmusik ausgehöhlt. Die Leute, die einfach nur den Computer anschmeißen und reinsingen, werden unterstützt. Aber rein finanziell könnte man sich das sparen – das CD-Machen eigentlich auch. Man könnte es vielleicht einfach auf Kassette aufnehmen.
metal.de: Also schlussendlich geht es nur um Konzerte und Merch?
Hauptmann: Genau. Was während der Corona-Zeit in der Wandlung ist, sind die Zusatzplattformen, wo Bands ihre Haut zu Markte tragen können, wenn sie Zeit und gute Ideen haben. Im Grunde darf man den Kopf nicht in den Sand stecken und sollte neue Entwicklungen mitmachen beziehungsweise abschauen, was für einen selbst machbar ist. Das wird wohl die Zukunft sein. Das andere ist dann Standard. Es ist kein leichtes Business. Aber wer kreativ ist, der hat dann auch Follower. Noch sind wir nicht auf so einer Plattform, haben es aber vor.
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Stile | Mittelalter-Rock, Power Metal |
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