Fear Factory
Interview mit Dino Cazares
Interview
Die Bombe platzte im April letzten Jahres: FEAR FACTORY sind zurück auf den Brettern dieser Welt, werden ein neues Album rausbringen und eine ausgedehnte Tournee unternehmen. Viel überraschender als diese trockenen Tatsachen war aber, dass Dino Cazares wieder mit im Boot war, während zwei langjährige Mitstreiter, Raymond Herrera und Christian Olde Wolbers, nicht mit von der Partie waren. An ihrer Stelle standen nun Gene Hoglan und Byron Stroud. Was war passiert?
Nach dem Split im Jahr 2002 schien die Band FEAR FACTORY am Ende zu sein. Schon damals zeigte sich in vielen Interviews mit den einzelnen Bandmitgliedern, dass es um weit mehr, als nur kreative Differenzen ging. Das, was die Band immer ausgemacht hatte, vier Individuen mit unterschiedlichen musikalischen Hintergründen, war gleichzeitig immer ihr wundester Punkt gewesen. Vier Individuen, die zusammen einzigartige Musik schreiben, in deren Köpfen aber immer unterschiedliche Vorstellungen davon herumgeisterten, was unter dem Namen FEAR FACTORY zu verstehen ist. Vier Menschen, zwischen denen eben nicht nur die musikalische Chemie stimmen muss, sondern auch die menschliche. Manche Konflikte, das zeigten die Interviews und Statements, reichten bis in früheste Anfangstage zurück.
Dem Split folgte die Funkstille. Dino Cazares und Burton C. Bell wechselten kein Wort mehr miteinander, Wolbers war mit CYPRESS HILL auf Tour und Herrera beschäftigte sich in der Computerspieleindustrie. 2004 sollte dann „Archetype“ beweisen, dass die Maschine immer noch läuft, dass die Chemie auch ohne Dino mächtig brodelt. Nach „Transgression“ zerbrach das Gefüge abermals. Nachdem man im Frühjahr 2008 noch vorsichtig ein neues Album und eine Tour angekündigt hatte, wurde die Situation für Wolbers und Herrera zunehmend aussichtsloser. Bell ließ sich nicht zu einer Zusammenarbeit bewegen, also stampften sie zusammen mit Jon Howard und Pat Kavanagh von THREAT SIGNAL das neue, lang geplante Projekt ARKAEA aus dem Boden, um wenigstens einen Teil der neuen Songs zu retten, die sich in zwei ereignislosen Jahren angehäuft hatten.
Unterdessen verbesserte sich die Verhältnisse zwischen Bell und Cazares wieder. Ganz zufällig hatte man sich im April 2008 in einer Bar getroffen, und wohl festgestellt, dass man sich einfach zu lange kennt, um diese lange Freundschaft einfach in den Wind zu schießen. Damals hätte allerdings noch keiner geahnt, wozu diese Entwicklung führen würde: In einem exklusiven Interview mit dem Metal Hammer verkündeten die beiden die Bombennachricht ihrer Rückkehr.
Vieles konnte man in den letzten Wochen und Monaten lesen, Statements über Statements wurden veröffentlicht, Interviews gegeben, und viele schmutzige Wäsche durch die Mangel gedreht. Was man aus diversen Quellen über den andauernden Rechtsstreit um den Namen „Fear Factory“ erfahren konnte, war mitunter verwirrend, widersprüchlich und oftmals nur noch peinlich. Es ist immer schade, wenn erwachsene Menschen plötzlich so ein Kindergartentheater veranstalten, andererseits wird dadurch eins deutlich: Musiker sind eben auch nur Menschen.
Nachdem schon Burton, Raymond und Christian in zahlreichen Interviews ihre Sicht der Dinge geschildert haben, war ich froh, Dino an der Leitung zu haben, um mit ihm eine halbe Stunde ausführlich über „Mechanize“ zu sprechen und auch seine persönliche Meinung zur ganzen Situation zu hören.
Hallo Dino! Na, das wievielte Interview ist das bereits? Das 100ste?
Noch nicht ganz, hehe, obwohl es wirklich eine Menge in den letzten Tagen waren. Aber das ist ja ok, solange es ein Thema ist, über das man gerne spricht.
Und nichts anderes werden wir gleich tun. Gestern musstest du überraschend zum Doktor, hoffentlich nichts Ernstes?
Oh, nein, das war bloß ein gewöhnlicher Check, ob mit meiner Gesundheit auch alles in bester Ordnung ist. Wir fliegen ja noch heute nach Australien, um von dort aus unsere lange Tour zu beginnen, deshalb der vorsorgliche Besuch beim Doc.
Hattest du einen guten Start ins neue Jahrzehnt?
Absolut, und bisher läuft alles großartig. Sieh dir nur die Reaktionen zum Album an…
…welches auf den Namen „Mechanize“ hört und in weniger als einem Monat in den Läden steht. Natürlich haben die Leute jetzt schon tausende Meinungen darüber, und wie jedes Mal, wenn ihr ein neues Album rausbringt, kommen die Vergleiche mit eurem Klassiker „Demanufacture“. Nervt das nicht langsam, immer wieder das gleiche Geblubber zu hören und zu lesen?
Eigentlich nicht, denn wie alle anderen Alben ist das eins unserer „Babies“, eins unserer Kinder sozusagen. „Demanufacture“ ist ein Teil von uns, der Sound, die Musik, und wenn die Leute Elemente daraus auf anderen Alben suchen und Vergleiche anstellen, ist das doch ok.
Wir haben ja auch nie versucht, das nächste „Demanufacture“ zu machen, sondern uns weiterzuentwickeln. Mit „Mechanize“ wollten wir einfach einen neuen Klassiker für die Band schreiben. Viel Zeit und viel Arbeit sind in die neuen Songs geflossen – das Lustige daran ist aber, dass wir das trotzdem innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne geschafft haben.
Wann habt ihr eigentlich konkret mit den Arbeiten an „Mechanize“ losgelegt?
Ähm, also das genaue Datum fällt mir jetzt nicht ein, irgendwann im April. Das Album stand in vier Monaten, die Aufnahmen haben dann nochmal zwei Monate gedauert.
Habt ihr eigentlich von Null angefangen, oder sind dir schon vorher ein paar Ideen durch den Kopf gegeistert?
Teils, teils. Ein bisschen von „Powershifter“ war schon vorher da, „Designing The Enemy“ und „Metallic Division“ entstammen ebenfalls Riffs, die mir schon eine Weile in den Fingern gekitzelt haben, aber der Rest ist ganz frisch, ganz neu.
Fast wie beim Bäcker!
Ja genau, ab ins Studio, jammen, ratatata!, und schon kommen die Riffs, direkt aus dem Kopf in die Hände und auf die Saiten! Bevor der Rest der Band zusammengekommen ist, war Burton bei mir zuhause. Ich spielte ihm ein paar von meinen ersten Riffs und Schlagzeug-Arrangements vor, und ihm gefiel die Richtung, in die es gehen sollte. Und so nahmen wir diese Ideen mit ins Studio, und schrieben auf dieser Grundlage die neuen Songs. Man hört die Chemie der Band, man hört auf dem Album vor allem, wie die Chemie zwischen mir und Burton funktioniert.
Was die Richtung betrifft, steht „Mechanize“ eigentlich passgenau zwischen „Demanufacture“ und „Obsolete“ – war das ursprünglich so geplant oder ergab sich das erst später?
Das ist einfach so passiert. Wir wollten auf jeden Fall ein klassisches FEAR FACTORY-Album schreiben, ein großartiges Album, eins, das die Fans von FEAR FACTORY hören wollen. Ein Album, das sich bei den Großen einreihen kann.
Das Coole an dem Album ist, dass es dich in eine ganz bestimmte Zeit zurückbringt, Erinnerungen weckt, als man diese Musik richtig genossen hat. Als „Demanufacture“ damals rauskam, war das für jeden eine besondere Zeit; es war etwas ganz Neues, ein neuer Sound, die Leute liebten es. Viele von ihnen waren noch ganz jung, gingen zur Highschool oder aufs College… und wenn sie heutzutage etwas hören, was sie mit dieser Zeit verbinden, dann bringt es sie genau dorthin zurück, zu den schönen Momenten des Lebens.
Lass uns etwas genauer auf „Mechanize“ eingehen. Ich habe den Eindruck, dass es deutlich gitarrenorientierter ist, während Synthesizer und Sampling deutlich reduzierter und subtiler auftreten. Auch die sonst prägnanten melodischen Passagen und Burts Gesang in solch melodischen Refrains hört man seltener. Statt Songs wie „Replica“, „Zero Signal“ oder „Pisschrist“ hört man etwas andere, neue Töne, wie z.B. in „Designing The Enemy“ oder „Final Exit“. Während das Album sich also in der Nähe von „Demanufacture“ und „Obsolete“ ansiedelt, geht es den ruppigen Weg von „Soul Of A New Machine“.
Und das ist das Tolle an „Mechanize“, es vereint all diese Elemente. Die frühen Songs vom „Soul…“ Album waren sehr aggressiv, sehr Death-Metal-lastig. Damals waren wir noch auf der Suche nach unserem Sound, und auch von der Technologie, die uns heute zur Verfügung steht, konnten wir damals nur träumen. Mit „Demanufacture“ machten wir dann den großen, nächsten Schritt nach vorne, wir entdeckten, wer wir sind und konsolidierten all das, was FEAR FACTORY ausmacht, wofür FEAR FACTORY stehen.
Mit meiner Rückkehr in die Band kam auch mein Stil zurück, der zusammen mit Burtons Gesang ja zu diesem klassischen Sound führt – wenn du das Album hörst, weißt du einfach, von wem es kommt. Fast wie bei AC/DC, nur besser, haha! Ich meine, ich mag AC/DC, aber die nehmen wirklich jedes Mal die gleiche Platte auf.
Mit „Final Exit“ serviert ihr uns außerdem etwas anderes, als den typisch epischen Abschlusstrack á la „Therapy For Pain“ oder „Timelessness“. Was kannst du uns darüber erzählen?
Es fing alles mit Genes Schlagzeugbeat an, zu dem ich dann meine Riffs schrieb. Der Song handelt von einer Organisation hier in den USA, einem Netzwerk aus Ärzten und anderen Menschen, die sich für passive Sterbehilfe, also ein menschenwürdiges Sterben einsetzen. Es ist immer noch ein Tabu, ein Thema, was auch mich persönlich sehr bewegt. Vor etwa einem Jahr sah ich eine Dokumentation über diese Organisation im Fernsehen. Ich erzählte Burton davon, und er hat für diesen Song einen wirklich einfühlsamen Text geschrieben. Die musikalischen Arrangements sind sehr schön geworden, und sein Gesang macht diesen Song zu etwas Besonderen.
Und ich sag dir eins, „Final Exit“ wird ein Hit! Jeder fragt nach diesem Lied, selbst die härtesten Metalheads, die sonst nur auf CANNIBAL CORPSE abgehen. Ich weiß nicht genau warum, aber es scheint die Leute zu berühren. Ich wusste zwar, dass es der Schlusstrack sein wird, war mir aber nicht sicher, wie er bei den Hörern ankommt, ob er zu ruhig oder nicht ruhig genug ist, zu lang… aber scheinbar haben wir die goldene Mitte getroffen.
Inwiefern unterscheidet sich deine kreative Arbeit bei DIVINE HERESY eigentlich von der bei FEAR FACTORY? Bist da in einem anderen „Schreibmodus“ oder gedanklichen Zustand?
Definitiv. Bei DIVINE HERESY schreibe ich zusammen mit Tim Yeung, und der Typ ist einfach nur abgedreht [lacht]. Er gehört zu den schnellsten Schlagzeugern der Welt und das schlägt sich auch eindeutig in den Songs nieder. Aber obwohl durch mich und meine Riffs gewisse Ähnlichkeiten zu FEAR FACTORY bestehen, gibt es doch einige Unterschiede. Ich hatte ja nicht gedacht, dass ich jemals wieder zu FEAR FACTORY zurückkehre, deshalb war meine Arbeit bei DIVINE HERESY auch immer wie eine kleine Erweiterung meines ursprünglichen Sounds.
Du hast bereits angerissen, dass auch Gene mit an den Kompositionen beteiligt war – wie habt ihr den Schlagzeugerkönig überhaupt in die Band bekommen?
Ja, die Legende [lacht]. Nun, Byron war ja bereits in der Band, und da wir nicht mit Raymond rechnen konnten, meinte er: „Fragt doch einfach mal bei Gene an.“ Also rief Burton bei Gene an, und der sagte ganz unkompliziert zu. Tja, und wenig später ging es ja dann auch schon mit den Arbeiten zu „Mechanize“ los.
Man hört seinen Einfluss. Die Maschinengewehrsalven sind ja nach wie vor zu hören, aber trotzdem bringt er seine eigene Note mit herein, mehr Dynamik, wie z.B. bei „Fear Campaign“.
Ja, auf jeden Fall. Das ist auch der Song, zu dem wir auch das erste Video gedreht haben, was in ein paar Wochen veröffentlicht wird. Es liefert sozusagen die Bilder zum Text, Bilder des Krieges, Terror, Hasses, religiöser Wahn, alles was Angst erzeugt und aus Angst hervorgeht. Eine ziemlich schnelle Salve von Eindrücken, die zum Nachdenken anregen, aufrütteln, ja auch schocken sollen.
Wo wir gerade dabei sind, verweilen wir doch noch kurz auf der lyrischen Seite des Albums. Burton hat ja bereits vor einigen Wochen einen detaillierten Einblick in die Songs gegeben, in denen es u.a. um Individualität in einem durchorganisierten System geht, um eine seelenlose Gesellschaft, um Angst als Kontrollinstrument. Sind die Texte ausschließlich Burtons Revier?
Nein, auch von mir kommen Einflüsse, die dann ihren Weg dorthin finden, wie z.B. beim schon erwähnten „Final Exit“. Wenn ich mir über irgendwas Gedanken mache, ich etwas Interessantes entdecke, rede ich mit Burton darüber, frage ihn, was er davon hält, wie er darüber denkt. Ich bin sozusagen manchmal der Initialzünder, genauso wie Burton Ideen für dieses und jenes Riff hat. Wir spielen uns da gegenseitig zu.
Würdest du sagen, dass „Mechanize“ eine Art zweite Wiedergeburt für FEAR FACTORY nach „Archetype“ sind? Oder vielleicht sogar die einzig richtige Wiedergeburt des Sounds, den die Fans endlich wieder hören wollten?
Ich denke, es ist etwas, auf das die Fans seit langer Zeit gewartet haben – was sie lange vermisst haben. Wenn du daran denkst, was Burton im Nachhinein über „Archetype“ gesagt hat… dass es eher eine Kopie war, dass die Seele dieses Albums gefehlt hat. Und wenn die Leute jetzt „Mechanize“ hören, werden sie sofort merken: „Das ist es, was ich wollte.“ Natürlich wird es auch einige geben, die das Album hassen. Ich glaube aber nicht, dass wir auch nur einen echten Fan verlieren würden, weil unsere Fans eben wissen, was sie mit FEAR FACTORY bekommen. Manche Leute wollen ja ein Album regelrecht mies machen, aber die sind mir sowieso egal. Schön ist, wenn wir damit ganz neue Fans gewinnen, für die „Mechanize“ quasi das Einstiegsalbum wird, und die dann unsere älteren Alben für sich entdecken – und hoffentlich auch kaufen, haha.
Hat es eigentlich Konsequenzen für deine anderen Bands und Projekte, dass du zurück bei FEAR FACTORY bist?
Keine, außer dass es dort genauso weitergeht. Mit DIVINE HERESY geht es im April/Mai auf Tour, auch da geht es wieder in Australien los. Und danach steht wiederum FEAR FACTORY auf dem Tourplaner, ich komme also in den nächsten Monaten wieder viel rum.
Für die Produktion des Albums sind ebenfalls alte Bekannte zurückgekommen, Greg Reely und Rhys Fulber. Ich wollte dich mal fragen, was du eigentlich von dem Trend hälst, die Alben beim Mastering über Gebühr zu komprimieren und auf maximalste Laustärke zu trimmen?
Greg hat auf jeden Fall sichergestellt, dass wir es in dieser Hinsicht nicht übertreiben, denn sonst handelt man schnell Störungen und Klangfehler ein. Er hat sich mit uns darüber unterhalten, und gesagt, dass er es an den Punkt bringen will, an dem es einfach richtig ist, und das hat er meiner Meinung nach auch geschafft. Wenn du dir z.B. das letzte METALLICA-Album anhörst… das Teil ist einfach überkomprimiert. Mich hat es wirklich überrascht, dass die das so durchziehen, verstehen kann ich es jedenfalls nicht. Ist das cool? Klingt das toll? Keine Ahnung. Da hör ich mir doch lieber „Master Of Puppets“ an [lacht].
So Dino, jetzt das Unvermeidbare: Eine Zeit lang geisterte ja der Begriff „the band calling itself Fear Factory“ durch die Presse, bis ihr Nägel mit Köpfen gemacht habt. Die Tour wurde angekündigt, und dann landete der erste Song im Netz. Über den immer noch nicht gelösten Rechtsstreit werde ich dir sicherlich keine Details entlocken können, deshalb frage ich erst gar nicht danach. Mich würde eher interessieren, was für ein Gefühl du bei der ganzen Sache hast.
Nun, als Burton mich gefragt hatte, ob ich in die Band zurückkommen will, hatte er die Originalbesetzung im Sinn, also mit Raymond und Christian. Ich sagte ihm, dass ich darüber nachdenken will, denn auch wenn sich das Verhältnis zwischen uns beiden wieder verbessert hatte, lagen zwischen mir und den beiden anderen Jahre der Funkstille. Da lagen Spannungen in der Luft, die nicht von heute auf morgen verschwinden.
Burton fragte also Raymond, und der verneinte, er wollte mich nicht mehr in der Band haben. „Dino is dead to me“, das war seine Antwort. Mich hat das ein bißchen kalt erwischt, auch wenn mich das nicht wirklich verletzt hat. Raymond wollte jedenfalls unter keinen Umständen, dass ich zurückkomme, und Burton meinte daraufhin, dass er mich trotzdem in der Band haben will.
Ich bin damit glücklich, denn ich meine, dass die richtige Chemie für die Band nur zwischen mir und Burton existiert, und zwar seit den Anfangstagen. Es sind meine Metaleinflüsse und Burtons Industrialeinflüsse, die da zusammengekommen sind, und diesen Sound kreiert haben. Versteh mich nicht falsch, Raymond und Christian sind tolle Musiker, die natürlich auch ihren Anteil an FEAR FACTORY haben, aber die stärkeren Elemente der Band sind immer noch intakt. Ich glaube auch nicht, dass das wirklich mit uns, Raymond und Christian, funktioniert hätte, weil wir uns auf zwei unterschiedlichen, musikalischen Ebenen mit unterschiedlichen Vorstellungen davon, was FEAR FACTORY ist, bewegen. Hör dir an, was [unter dem Namen ARKAEA, Ed.] das nächste FEAR FACTORY-Album hätte werden sollen, und dann hör dir „Mechanize“ an. Zwei unterschiedliche Welten. Ich denke, Burton und ich repräsentieren immer noch den FEAR FACTORY-Sound in seiner reinsten Form.
Was den Justizkram betrifft – das überlasse ich den Rechtsanwälten. [lacht] Raymond und Christian hatten die Chance, bei etwas Großartigem mitzuwirken, aber sie haben abgelehnt. Nun ja, das ist halt ihr Problem.
Am 4. Dezember hattet ihr euren ersten Auftritt in neuer Besetzung. Wie war’s in Brasilien, wie hat euch das Publikum empfangen?
Es war einfach spitze! Anfangs war ich ja ein bißchen nervös, weil ich nicht wusste, was ich an Reaktionen zu erwarten hatte, wie wir uns auf der Bühne machen würden, nach all den Jahren. Aber es war großartig, ein absolut leidenschaftliches Publikum mit Herzblut. Die Meute hätte uns am liebsten aufgefressen, so heiß waren sie auf den Gig.
In Chile ist uns während „Resurrection“ kurzzeitig der Strom für die Gitarren und den Bass ausgefallen, aber das klang gar nicht mal so schlecht. Burtons Gesang im Refrain, die Keyboards und das Schlagzeug – auch ohne Gitarren umwerfend.
Welche Songs werdet ihr auf der anstehenden Tour im Set haben? Es läuft doch sicherlich auf Classics galore hin, oder? Wieviel vom neuen Album werdet ihr live spielen?
Es war echt verdammt schwer, da die Auswahl zu treffen, auf jeden Fall wird es eine lange Liste mit ungefähr 20 Songs. Acht bis neun Titel von „Demanufacture“, je zwei von „Obsolete“, „Digimortal“ und „Soul Of A New Machine“ und vier bis fünf vom neuen Album.
Bringst du auch deine Werkzeugkiste mit?
Hahaha, gefällt sie dir?
Ich hab mir jedenfalls gleich gedacht, dass so eine Special Edition nur von Nuclear Blast stammen kann. Eine FEAR FACTORY-Werkzeugkiste mit allem Drum und Dran…
Ja, und auf den ganzen Werkzeugen sieht man das Bandlogo. Ich kann’s kaum erwarten, so ein Ding in meinen Händen zu halten. Hoffentlich funktionieren die Werkzeuge auch, hehe.
Solange das kein China-Billigmist ist, der gleich zerbricht… Ok Dino, die halbe Stunde ist rum, vielen Dank für’s Interview. Ich wünsch dir und der Band eine erfolgreiche Tour!
Cool, danke! Wir sehen uns dann im Februar!