Fate
Interview mit Jens Berglid (Drums) zu "Ghosts From The Past"
Interview
Mit „Ghosts From The Past“ haben die Dänen FATE ihr sechstes Album veröffentlicht und legen damit ein zeitloses Werk vor, das im AOR bzw. Melodic-Metal-Bereich seinesgleichen sucht. Nur einen Tag vor Weihnachten nahm sich Jens Berglid (Drums) etwas Zeit, um ein paar Fragen zu beantworten, und verriet uns am Ende sogar ein kleines Geheimnis.
Hallo Jens. Erst einmal möchte ich zu diesem großartigen Album gratulieren! Wie waren denn die Reaktionen darauf bisher so?
Vielen Dank für die Gelegenheit dieses Interview zu machen. Presse und Fans gleichermaßen sind eigentlich sehr, sehr begeistert. Das hat uns natürlich gleich einen Aufwind gegeben und wir blicken jetzt mit Zuversicht in die Zukunft. (grinst)
Das neue Album trägt den Titel „Ghosts From The Past“. Wer sind denn die Geister der Vergangenheit?
Weisst du, jede Band lässt irgendwann einmal einige Geister hinter sich… Wir haben uns zu diesem Titel entschlossen – und wir fühlten einfach, dass es der richtige Titel ist -, weil er dafür steht, was mit FATE in der Vergangenheit geschehen ist: Es sind viele Kollegen gekommen und auch wieder gegangen, Plattenlabel mussten ihre Pforten für immer schließen und auch regelrechte Kämpfe mit Veranstaltern wurden ausgetragen… Das alles liegt aber jetzt hinter uns und so symbolisiert der Titel auch eine Art Neuanfang für FATE.
Wer hat denn an dem Front Cover Artwork gearbeitet? Denkst du, dass es heute noch wichtig ist, ob es überhaupt ein Artwork gibt und wie es zur Band und zur Musik passt?
Für das Artwork zeichnet Carl-André Beckston Monowasp verantwortlich. Er hat das Artwork entworfen und es gefiel uns außerordentlich gut, deshalb haben wir uns dann ja auch dafür entschieden. Wir hatten gleich einige Entwürfe bekommen, aber dieses hier von Carl-André war einfach das beste und auch aussagekräftigste Artwork. Meiner Meinung nach sind Artworks auch heute noch wichtig, vielleicht sogar wichtiger als jemals zuvor, denn jedes Artwork sollte auch eine Bedeutung in Bezug zur Band und der Musik an sich haben.
Album Nr. 6, das aktuelle Album also, ist meiner Meinung nach sehr variabel ausgefallen. Ich liebe die ganzen alten Alben von FATE, insbesondere „Scratch’n’Sniff“, aber ich glaube, dass ihr mit „Ghosts From The Past“ wieder einmal einen Klassiker am Start habt, der auch noch in Jahren völlig zeitlos klingen wird… Habt ihr diesmal gemeinsam an den Songs gearbeitet?
Ja. Diesmal waren wir alle im Songwriting involviert. Die Ideen gingen dabei meistens zunächst von Peter (Steincke) oder Mikkel (Henderson) aus, und anschließend haben wir uns alle an die Arbeit gemacht und die Idee zu einem fertigen Song ausgearbeitet. Das war eine großartige Erfahrung.
Dagfinn Joensen ist ein fantastischer Sänger. Während sein Gesang manchmal durchaus Ähnlichkeiten mit dem von Jeff Limbo aufweist, hat er doch eine ganz eigene Art und Stimme. Wo habt ihr denn Dagfinn gefunden? Meiner Meinung ist er die perfekte Ergänzung des FATE-Sounds…
Ha Ha. (lacht) Danke. Ich habe Dagfinn mit einer anderen Band in Kopenhagen singen gesehen und der Mann hat mich so beeindruckt, dass ich ihn anschließend darauf angesprochen habe, ob er nicht Lust hätte, bei FATE mit einzusteigen. Und der Rest ist bereits Geschichte. Eigentlich war er damals nur als Ersatz für den erkrankten und ursprünglichen Sänger der Band eingesprungen… Das nenne ich FATE. (grinst)
Nachdem Per Johansson die Band wieder verlassen hatte und Dagfinn an Bord war, habt ihr als erstes eine brilliante Cover-Version des RUNNING WILD-Klassikers „Soul Vampires“ eingespielt. Dieser Song ist dann auch als Teil des zweiten RUNNING WILD Tribute-Albums veröffentlicht worden. Warum habt ihr euch damals genau diesen Song ausgesucht, und nicht vielleicht eine andere Nummer?
Wir haben uns damals alle gemeinsam hingesetzt und mehrere RUNNING WILD-Songs angehört, aber „Soul Vampires“ fühlte sich einfach wie FATE an. Der Song klingt im Original bereits fast wie für uns gemacht, deshalb mussten wir diesen Songs einfach covern. Wir sind ins Studio gegangen und hatten viel Spaß an den Aufnahmen. Und so konnten wir natürlich auch gleich sehen, wie sich Dagfinn im Studio so macht, und der Junge hat’s drauf! (grinst)
Peter (Steincke) ist das einzige noch verbleibende Gründungsmitglied von FATE, und das auch schon seit vielen Jahren. Wie hat sich denn die Zusammenarbeit mit Peter und euch „Newbies“ gestaltet? Seid ihr gut miteinander ausgekommen, oder gab es am Anfang auch schonmal irgendwelche Schwierigkeiten?
Nein, überhaupt nicht. Wir hatten keinerlei Probleme mit Peter und er auch nicht mit uns. Sonst wären wir ja heute auch nicht hier wo wir sind, und hätten auch das Album nicht realisieren können. Peter hat uns gegenüber immer ein offenes Ohr und unterstützt uns sowohl kreativ als auch menschlich wie er nur kann. Natürlich stellt er hohe Ansprüche, aber wenn du keine Probleme damit hast, dir Songs von fünf Alben drauf zu schaffen, läuft alles bestens.
Weisst du denn, warum sich FATE Anfang der 90er aufgelöst haben, um erst sehr viele Jahre später ein Comeback zu wagen? Peter hätte doch auch eine Band unter einem anderen Namen gründen können…
Die Band ist damals an mehreren Problemen gescheitert und es wurde beschlossen, eine lange Auszeit zu nehmen. Ich glaube nicht, dass Peter jemals daran interessiert war eine neue Band zu gründen, und als er dann 2004 gefragt wurde auf einem Festival zu spielen, war die Zeit endlich reif erneut durchzustarten.
Ich danke dir ganz herzlich, Jens, dass du dir so kurz vor Weihnachten noch etwas Zeit genommen hast, um mit mir dieses Interview zu machen. Ich hoffe doch sehr, dass FATE in dem jetzigen Line-Up noch einige Alben veröffentlichen werden…!
Danke noch einmal für deine Unterstützung. Und da ja Weihnachten ist, kann ich dir auch schon ein kleines Geheimnis verraten: Wir sind bereits damit angefangen an einem Nachfolger zu „Ghosts From The Past“ zu arbeiten! Diesmal wollen wir nämlich nicht wieder so eine lange Zeitspanne verstreichen lassen, und ordentlich rocken! Wir sehen uns hoffentlich irgendwo in 2012!
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Stile | AOR, Melodic Metal |
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