Falloch
Interview mit Ben Brown zu "This Island, Our Funeral"
Interview
Mit ihrem 2011er Debütalbum „Where Distant Spirits Remain“ konnten FALLOCH einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wobei die Meinungen durchaus geteilt waren. Inzwischen liegt mit „This Island, Our Funeral“ der Nachfolger vor. Hierauf präsentiert sich die neu aufgestellte Band deutlich gereift, weiterentwickelt hin zu sehr stimmigen, atmosphärisch dichten Post Rock / Metal mit deutlich besinnlicherer, melancholischer und verträumterer Note. Wie es dazu kam, klärten wir mit Bassist Ben Brown.
Euer neues Album heißt „This Island, Our Funeral“. Welche Insel ist damit gemeint? Großbritannien? Welche Bedeutung steckt hinter dem Albumtitel?
Das Album geht um Zuhause, und dieser Ort ist für mich The Black Isle (Landstrich in den östlichen schottischen Highlands, Anmerk. d. Verf.). Es ist auch eine Reflektion der Band und wo wir stehen. Wir mussten in den letzten Jahren einige Veränderungen durchleben und uns an Dinge anpassen, und wir wollen das auch weiterhin so fortsetzen, um uns selbst zu pushen und Stagnation zu verhindern. Auf dieselbe Weise ist das Zuhause ein komfortabler, großartiger Platz, aber es gibt die Zeit diesen zu verlassen, sich selbst zu einem Wechsel zu zwingen und vollbringen was getan werden muss. Ich durchlief diesen Prozess in der Zeit, als wir an dem Album arbeiteten. Und nun, da es fertiggestellt ist, bin ich bereit weiterzugehen.
Seit eurem Debütalbum „Where Distant Spirits Remain“ hat sich die Zusammenstellung von FALLOCH stark verändert. Andy Marshall stieg 2012 aus. Was waren die Gründe hierfür? Mit dir, Tony Dunn und Steve Scott gibt es gleich drei neue Mitglieder. Wie kam es zu der Entscheidung, aus einem Duo eine komplette Band zu machen, und wie kamt ihr zu FALLOCH? Wie ist das Bandfeeling?
Andy war nicht scharf darauf Live zu spielen und der Rest von uns wollte deutlich mehr Shows spielen, also trennten wir uns. Steve und ich wurden zu der Zeit als Andy uns verließ stärker involviert, und zusammen mit Scott schauten wir nach Tony, wir hatten eine gemeinsame Probe und sprachen über die Dinge, danach trat er der Herde bei. Alles läuft jetzt gut und es ist wirklich großartig miteinander zu musizieren.
Wann und wie wurden die neuen Songs geschrieben?
Scott schrieb zunächst das Gerüst des Albums. Das nahm er mit in den Proberaum und dort wurde daran weiter gearbeitet. Wir wollten auf „This Island, Our Funeral“ ein intensives, raues Feeling haben, daher war es entscheidend, dass wir mit den Songs jammten und sie in eine Live-Fassung ausarbeiteten. Einmal im Studio arbeiteten Scott und ich an einigen der Songs und zwischen Scott und Tony wurden alle Gesänge geschrieben. Scott hatte wirklich die Leitung auf diesem Album, es ist sein Biest, aber wir halfen ihm alle es auf unsere eigene Weise zu schärfen.
Für mich zeigt euer neues Album „This Island, Our Funeral“ eine stärkere eigene Identität von FALLOCH. Der Stil ist geschärft, weg vom Black Metal zu einem eher atmosphärerischen Sound. Speziell der Gesang ist viel charismatischer. Kannst du meinem Eindruck bestätigen? Worin siehst du selbst die Unterschiede zwischen dem neuen Album und „Where Distant Spirits Remain“?
Ja, dem kann ich zustimmen. Der hauptsächliche Unterschied den ich sehe ist dass die Band eine völlig andere ist. Was Scott und Andy gemeinsam machten ist sehr verschieden zu dem was wir machen. Ich spiele in Edingburgh in einer Black-Metal-Band namens BARSHASKETH, und das ist mein Ventil für einen offenen aggressiven Metalsound. Darum geht es aber bei FALLOCH nicht mehr, es wurde viel persönlicher für jedes Mitglied und daher rührt auch der atmosphärische Sound. Dieser Wechsel im Sound ist das aktuelle Line-Up, das ähnliche Ideen teilt aber diese in andere neue Richtungen drückt.
Was kannst du uns über die Texte erzählen?
Scott schrieb den Text für „For Life“ und ich den Rest. Meine Texte sind Hinweise auf verschiedene Momente der vergangenen drei Jahre die alle auf das Zuhause bezogen sind. Der Song „Brahan“ ist eine alte Highland Folk Geschichte über einen Seher der aus dieser Gegend stammt. Er war ein mittelmäßiger Prophet, er sagte die Zukunft vorher und Ereignisse die eintreten würden. Aber er endete darin, dass er in einem Fass voll Teer verbrannt wurde, da einige Leute nicht zu glücklich damit waren, was er tat. Diese Geschichte ist etwas grimmig aber der Text ist größtenteils positiv und offen für eigene Interpretationen durch den Hörer.
Woher kommt eure Inspiration für Musik und Texte?
Die kommt daher, wo wir aufwuchsen und jeder sein Zuhause hat. Die Leute um uns herum, die Musik die wir anhören. Das tägliche Leben. Die Band ist ein großer Teil in unseren Leben, was wir also tun fließt darin ein. Ich bin aus den Highlands, und genauso wie ich es mag in Edingburgh zu leben, so vermisse ich mein Zuhause. Die Landschaft und eine winzige stille Stadt. Daran denke ich wenn ich was für FALLOCH mache.
Wie denkst du heute über euer Debütalbum „Where Distant Spirits Remain“?
Ich war damals lediglich ein Sessionmusiker daher habe ich dazu nicht eine solche Verbindung mit dem Album wie sie Scott hat. Es ist allerdings ein großartiges Album, wir sind alle froh ein Teil davon zu sein, und die Jungs können wirklich stolz auf das sein, was sie gemacht hatten.
Da du aus Schottland stammst – wie sahst du die Wahl zur Unabhängigkeit von England? Hattest du das eher als Chance oder als Katastrophe für dein Heimatland empfunden? Und welchen Whiskey würdest du unseren Lesern empfehlen?
Ich war für die Unabhängigkeit aber das kam nicht zustande und das ist in Ordnung. Ich denke die Leute sind mehr mit dem was im Land passiert beschäftigt und da wird es einen Wandel geben, es ist nur eine Frage der Zeit. Aberlour a’bunadh ist gleichermaßen unheilig und verführerisch und wird stark empfohlen.
Wie war eure Tour mit LANTLOS? Was habt ihr in nächster Zukunft noch geplant?
Jede Nacht der Tour halten wir an einer Rock’n’Roll-Tankstelle an. Viel Lärm und viel Party. Sie sind ein toller Haufen Kerle, wirklich enge Freunde und es ist fantastisch dass wir eine gemeinsame Tour auf die Beine stellen konnten. Wir spielen noch auf dem Damnation Festival und Blastfest, und einer Headlinershow in Glasgow. Unser Album wird im Januar in Amerika veröffentlicht und wir sind damit beschäftigt, Ideen für unser drittes Album zu sammeln als auch unser Live-Set auszudehnen. Es gibt noch einige weitere Ideen für Konzerte und der Plan ist den Schwung beizubehalten.
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Stile | Folk Metal, Post-Metal, Post-Rock |
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