Fall Of Serenity
Fall Of Serenity
Interview
Hola, mit "Grey Man’s Requiem" ist mir letztens eine Hammerscheibe einer bis jetzt noch ziemlich unbekannten, deutschen Death Metal-Hoffnung ins Haus geflattert. Grund genug mal bei der Band nachzuforschen, wie alles begann, wo musikalische V
Servus, Jungs! Alles klar bei Euch?
Ja, sitzen gerade im Proberaum rum und machen kreative Pause. Nebenbei wird noch das Interview beantwortet. Anwesend sind John (Bass), Eddy, Alex (Gitarren) und Ulli (Drums).
Glückwunsch zu Eurem Debut-Full-Length-Album! Hammerscheibe! Wie zufrieden seid Ihr selbst mit „Grey Man’s Requiem“? Wie läuft die Scheibe bisher?
Danke. Wenn wir mit der Scheibe 100%ig zufrieden wären, würden wir wahrscheinlich aufhören Musik zu machen. Es gibt ein paar Sachen, die wir zu bekritteln haben, aber im großen und ganzen sind wir schon zufrieden. Schließlich steckt auch eine Menge unserer Zeit und Energie in dem Album. Wir bekommen von vielen Seiten gute Kritiken für unsere Full-Length, was für uns aber kein Grund ist, sich auf die faule Haut zu legen. Bisher läuft „Grey Man´s Requiem“ recht gut, allerdings ist die Promotion noch nicht richtig angelaufen und deshalb ist hoffentlich noch eine Steigerung zu erwarten.
Wie seht Ihr realistisch Eure Chancen für den Durchbruch, da extremere Musik ja wieder ein wenig im Kommen ist? Woran liegt es im Moment, Eurer Meinung nach, dass sogar Bands wie Bolt Thrower mit ihrem
neuen Album in die Charts einsteigen?
Wir sehen FALL OF SERENITY vor allem als Underground-Band und orientieren uns nicht unbedingt an Trends oder Hypes. In den 4 Jahren, in denen es die Band nun gibt, haben wir konsequent unser Ding gemacht und werden sehen, was die Zukunft für uns bringt. Für eine Band wie uns ist es Erfolg genug, wenn auf einer Show vom Publikum das zurückkommt, was wir an Energie in FALL OF SERENITY investiert haben. Allerdings sind auch Gigs mit großen Bands oder auf Festivals eine klasse Sache für uns. Zu BOLT THROWER: Warum soll eine Band, die auf jahrelanges musikalisches Schaffen zurückblicken kann es nicht endlich aufgrund ihrer Qualität in die Charts schaffen? Natürlich darf man nicht außer acht lassen, dass die „Hemmschwelle“ für harte Bands gesunken ist, nicht zuletzt wegen all den New-Metal Bands, die bei VIVA und MTV rauf-und runterlaufen.
Da Ihr ja doch noch weitestgehend unbekannt seid, erzählt mal ein bißchen über die Anfänge von Fall Of Serenity und wie Ihr als Band zusammengefunden habt.
Begonnen Musik zu machen haben wir eigentlich schon ´95, allerdings mit anderem Line-up. Im Sommer 98 entwickelte sich das Ganze dann zu FALL OF SERENITY. Von Anfang an dabei waren Eddy, Ulli und Lars (einer der beiden Sänger), später kam Alex dazu. Dann rekrutierten wir unseren Dauer-Roady René als zusätzlichen, zweiten Sänger und vor einem Jahr ersetzte John unseren Basser, der wegen seinem Job aussteigen musste. Wir alle kommen aus derselben Gegend und so war es nicht schwer, die passenden Leute für eine Band zu finden. Seit der Gründung haben wir ständig an uns gearbeitet und versucht, so viele Shows wie möglich zu spielen. Höhepunkte waren sicherlich Auftritte in Belgien, der Schweiz und der Tschechei oder mit Bands wie AGATHODAIMON, GRAVEWORM und SEIRIM.
Wo liegen Eure hauptsächlichen musikalischen Einflüsse und Eure jetzigen Favoriten, die im CD-Player rauf- und runter laufen?
Das ist natürlich bei jedem von uns was anderes, aber Bands die hier gerade erwähnt wurden sind unter anderem: AMON AMARTH, BOLT THROWER, DISMEMBER, ENTOMBED, SLAYER, DYING FETUS, MORBID ANGEL, VADER, BLACK SABBATH, GRAVE, UNLEASHED, THEATRE, EPITAPH, CARNAGE, DEATH, HATEBREED…
Wo wir gerade von Einflüssen reden: Ihr habt mit Dismember, was ja noch ein wenig auf der Hand liegt, und, für mich vollkommen überraschend, Black Sabbath zwei Bands richtig gelungen gecovert, wie sie verschiedener nicht sein können. Wie kam es dazu?
Eigentlich liegt ja BLACK SABBATH noch mehr auf der Hand als DISMEMBER, da diese Band ja quasi allen FOS- Mitgliedern von den Eltern mit auf den Weg gegeben wurde. Außerdem war „Paranoid“ Eddys allererste Platte und John musste auf Familienfeiern immer BLACK SABBATH-Songs mitsingen. Es war für uns eine Herausforderung, diesen Klassiker neu zu interpretieren und das hat uns auch eine Menge Spaß gemacht.
DISMEMBER? Coole Band, cooler Song.
Wie schon gesagt, spielen Black Sabbath ja einen vollkommen anderen Musikstil als das, was uns auf „Grey Man’s Requiem“ um die Ohren geprügelt wird. Kann man von Euch in Zukunft auch andersartige Eigenkompositionen erwarten, oder war „Electric Funeral“ nur ein einmaliges Experiment? Dass Ihr diese Spielart des Metal arschtight rüberbringen könnt, beweist eben genannter Song ja.
Wir versuchen auf alle Fälle, unseren Stil weiterzuentwickeln, allerdings war das Cover sicher eine einmalige Sache (never say never…). BLACK SABBATH war eben eine naheliegende Band für eine Coverversion. Der Song ist aber mehr eine Hommage, als ein Experiment.
Kommen wir endlich mal direkt auf Euer neues Album zu sprechen. Gibt es ein übergeordnetes Thema, was die Texte angeht? Wer ist der „Graue Mann“, den ihr im Titel nennt?
Ein übergeordnetes Thema für die Texte gibt es nicht. Je nach Schreiber kommen hier die unterschiedlichsten Einflüsse zusammen. Für jeden einzelnen haben die Texte sicherlich einen persönlichen Hintergrund, sie lassen aber auch noch jede Menge Interpretationsspielraum. Es ist nicht unsere Absicht, mit erhobenem Zeigefinger unsere Ansichten zu verbreiten und so wird es auch auf kommenden Releases bleiben.
Das Konzept des Album-Titels zu erklären ist nicht ganz einfach. Man könnte sagen, dass immer die jeweils gegenwärtige Generation die Fehler vergangener Gesellschaften auszubaden hat. Der „Grey Man“ ist als eine Art Umschreibung für Vergangenes, für vergangene Generationen zu sehen. Wie gesagt, wir lassen immer Raum für eigene Interpretationen.
Wie schafft Ihr es, Euer Aggressionspotential die ganze Zeit so hoch zu halten? Ausruhen kann man sich ja eigentlich nur beim titelgebenden Klavierstück.
Jetzt erwartest du bestimmt, dass wir sagen: „Wir bauen so unsere Aggressionen ab.“ Ist aber nicht so. Es ist einfach die Musik, die wir mögen, die wir gern hören und die wir gern machen. Beim Songwriting haben wir immer eine Menge Spaß und gehen uns nicht wegen nicht-verarbeiteten Aggressionen an die Gurgel.
Wird man Euch im Zuge der Promotion für das neue Album livehaftig auf den Brettern, die die Welt bedeuten, erleben dürfen oder sind Auftritte bei Sommerfestivals geplant?
Es ist für uns viel wichtiger, live zu spielen, als Platten rauszubringen und wir nutzen jede Gelegenheit, unser Material live vor Publikum zu präsentieren, da wir darin den Sinn von FALL OF SERENITY sehen.
Unser Label VOICE OF LIFE ist zur Zeit darum bemüht, uns auf verschiedenen Festivals unterzubringen, allerdings ist da noch nichts bestätigt. Trotzdem werden wir dieses Jahr wieder viel im In- und Ausland unterwegs sein. Wir freuen uns über jede Anfrage und spielen gern, wenn es uns irgendwie möglich ist.
Werdet Ihr auch als Fans und Gäste in Wacken oder auf dem Summer Breeze, um nur zwei Festivals stellvertretend zu nennen, zugegen sein, um Party zu machen?
Sicherlich sind wir auf mehreren Festivals als Gäste am Start. FUCK THE COMMERCE und WITH FULL FORCE sind sicher. Ansonsten kann es aber auch durchaus sein, dass wir da selber konzert-technisch unterwegs sind.
Wie sehen die Fall Of Serenity-Pläne für die Zukunft aus?
Live spielen, Ende 2002 eine neue Platte aufnehmen, live spielen, versuchen unseren Status als Underground-Band auszubauen und live spielen. Haben wir schon erwähnt, dass wir viel live spielen wollen?
Ähm, ich glaube, ich kann mich dunkel daran erinnern! 🙂 Noch ein paar letzte Worte an die Metalheads da draussen?
Vielen Dank an Metalgreg für das Interview und die Möglichkeit uns vorzustellen. Weitere Infos zu FALL OF SERENITY gibt’s unter (Link), oder einfach e-mail an xfosx@hotmail.com
Bitte, bitte! Keine Ursache! Hoffe, man sieht sich demnächst auf ein cooles Konzert und ein paar Bierchen! Danke für das Gespräch und weiterhin viel Glück mit Fall Of Serenity!
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