Fall Of Carthage
Interview mit Sascha, Martin und Arkadius zum neuen Album "Behold"

Interview

Fall Of Carthage

20-jährige Banderfahrung hat FALL OF CARTHAGE zusammengeführt. Und das merkt man ihrer Musik an. Im Folgenden findet ihr ein Interview mit Sascha, Martin und Arkadius, in welchem sie auf die Entstehungsgeschichte der Band eingehen und Auskunft über das neue Album „Behold“ geben. Viel Spaß!

Fall Of Carthage

Hallo FALL OF CARTHAGE. Na, alles klar bei euch?

Sascha: Alles super! Die Warterei auf den Release hat uns allerdings irre gemacht in den letzten Wochen und Monaten. Jetzt, wo es langsam losgeht mit Kritik und Lob, wo man endlich auch offen mit allen drüber sprechen kann, wird das alles noch viel lebendiger.

Martin: Alles Metal!

Wie fühlt man sich, wenn man bereits mit seinem Debütalbum solch einen Kracher im Gepäck hat?

Sascha: Wir waren schon bei den Aufnahmen und dem Mix sehr zufrieden mit dem Ergebnis, aber ob es wirklich auch draußen gut ankommt, konnten wir natürlich nicht vorhersagen. Die Reaktionen sind bisher auf jeden Fall bestätigend und sehr motivierend.

Martin: Morgens aufstehen mit „grinsender Fresse“ und „Morning Wood“… hahaha.

20 Jahre musikalische Erfahrung stecken euch in den Knochen. Was könnt ihr unseren Lesern über eure bisherige Schaffensgeschichte erzählen?

Arkadius: Ja, jeder von uns hat schon etliche Jahre im Musik-Business auf dem Buckel. Aber ich muss dir sagen, trotz 20 Jahren Banderfahrung und elf veröffentlichten Alben mit SUIDAKRA fühlte sich das Songwriting und auch die Produktion von „Behold“ für mich wie das erste Album an. Ich bin froh, dass wir in all den Jahren nichts an Leidenschaft und Energie eingebüßt haben.

„Behold“ ist ein stimmiger Mix aus verschiedenen Metal-Richtungen und klingt vor allem modern. Wie seid ihr das Album angegangen? Ihr sagt, dass ihr nicht viel auf Genre-Bezeichnungen gebt und einfach nur guten Metal machen wollt. Woher kommt diese Einstellung?

Sascha: Als wir uns kennen lernten, hatte Arkadius schon ein paar Ideen am Start. Er schickte mir die Demos und ich habe daraufhin mit dem Gesang losgelegt, ohne in eine bestimmte Richtung zu denken. Einfach so, wie es aus der Stimmung heraus kam – direkt, ehrlich und ohne Schranken. Wir tun uns schwer mit Genremustern. Im Prinzip ist es doch völlig egal, um welches Genre oder welche Musikart es geht. Hauptsache es passt und gefällt.

Man merkt, dass ihr ein perfekt eingespieltes Trio seid. Wie lange kennt ihr euch und was hat euch dazu bewogen, FALL OF CARTHAGE ins Leben zu rufen?

Martin: Akki rief mich irgendwann an, weil er etwas zum Programmieren von Drums wissen wollte. Er sagte, es ginge um ein Projekt, das er schon länger umzusetzen plante. Darauf schickte er mir das Material, ich hab reingehört… BÄMM! Ich war auf Anhieb mega begeistert davon und sagte: „Alter, ich spiel‘ dir die Sachen im Studio ein! Wehe, du denkst dabei nur ans Programmieren!“. Schon beim ersten Eindruck der Songs dachte ich sofort an Sascha, denn nur seine charakteristische Stimme macht das Ganze authentisch und rund. Der Typ ist einfach der Hammer!

Sascha: Martin und ich kennen uns seit ca. 20 Jahren. Wir haben damals in befreundeten Bands und einigen Projekten zusammen gespielt. Anfang 2014 rief er mich an und fragte, ob ich Bock auf ein Projekt mit Arkadius von SUIDAKRA hätte, mit denen er im Gernhart Studio schon einige Alben aufgenommen hat. Ich sagte: „Klar, lass uns das versuchen.“ Und aus dem Projekt erwuchs dann die Band.

Fall Of Carthage

Euer Bandname ist an die Zerstörung von Karthago durch die Römer im zweiten Jahrhundert vor Christus angelehnt. Wie kamt ihr auf diese Idee?

Sascha: Arkadius hatte sich den Namen schon ausgedacht, als es losging und irgendwie fanden wir, dass er fett klingt. Nicht so klischeemäßig. Für meine persönliche Interpretation des Namens ist der Phönix wichtig, der im Logo auftaucht und seine Symbolik zur Auferstehung aus der Asche. Sinnbildlich könnte man sagen: „Egal, wie zerstört alles wirkt. Egal, wie groß die Trümmer sind, unter denen man begraben scheint. Es gibt immer einen Weg.“

Arkadius: Meine Idee hierbei war, dass Karthago stellvertretend für alle großen Reiche steht, die im Laufe der Zeit zerfielen. Allerdings kam daraus immer etwas Neues empor. Dieser Aspekt und die Symbolik der Auferstehung waren für den Bandnamen ausschlaggebend, wie Sascha es auch schon richtig gedeutet hat.

Gerade die tollen Gitarrenmelodien und die Art und Weise, in der Schlagzeug, Gitarre und Gesang miteinander harmonieren, machen eure Musik – in meinen Augen – aus. Wie seht ihr das? Was macht euren Stil besonders?

Sascha: Die Abwechslung innerhalb der Songs, das Experimentelle. Vielleicht auch, dass wir uns nicht ganz so ernst nehmen und gut über uns selbst lachen können.

Arkadius: Für mich ist gerade die Tatsache, dass wir uns nicht in einer bestimmten, musikalischen Kategorie bewegen das Besondere am FOC-Sound.

Martin: Bei FOC können wir alle einfach unsere Erfahrungen der letzten 20 Jahre verwirklichen und alles ausprobieren, was wir in diesem Augenblick wollen. Gerade das Einbinden von verschiedenen Sounds und Stilelementen mit einer absolut eigenständigen Stimme macht es schwer, uns in eine Schublade zu stecken.

Bei einer Band wie FALL OF CARTHAGE liegt die Vermutung nahe, dass die Musiker Experimente wagen und ihren Stil weiter ausbauen und vertiefen werden, anstatt sich festzufahren. Was sind eure Pläne für zukünftige Veröffentlichungen? Habt ihr schon grobe Konzepte, vielleicht sogar schon mit den Arbeiten angefangen oder macht ihr euch darum noch keine Gedanken?

Sascha: Wir haben tatsächlich schon neues Material. Sechs Demosongs sind soweit, dass wir sie einspielen könnten. Die Studiozeit hat uns so einen Push gegeben, dass wir einfach weiter kreativ waren. Momentan gibt es kein übergeordnetes Konzept für unsere Songs, (wie z.B. bei SUIDAKRA). Ich glaube, das könnte uns auch zu sehr einschränken. Wir achten aber schon darauf, dass der FOC-Style in allen Songs durchkommt und am Ende der Gesamteindruck stimmt.

Was plant ihr für die Zukunft?

Sascha: Mehr Proben und Live-Gigs.

Arkadius: Mehr Alben und auch mehr Live-Gigs.

Martin: Mehr Bier und Schnaps!!! Oh und neue Songs natürlich.

Immer eine interessante Sache: Der Musikgeschmack von Musikern. Was hört ihr gerne? Welche Bands und Künstler haben euch inspiriert? Findet ihr auch Sachen abseits vom Metal interessant?

Sascha: Für mich waren vor allem Bands wie PANTERA, MACHINE HEAD oder DOWNSET und REFUSED prägend. Ich habe aber auch immer schon gerne Rap gehört. Je nach Stimmung ist es auch mal Soul, Blues oder Klassik. Ich bin da nicht so eingefahren.

Arkadius: Puh, das waren bei mir wirklich viele. Abseits vom Metal haben mich vor allem THE POLICE, JIMI HENDRIX und THE DOORS inspiriert. Meiner Meinung nach waren sie ihrer Zeit voraus und sind auch aus den damaligen musikalischen Schranken ausgebrochen.

Martin: Für mich gibt es in fast jedem Musikgenre Inspiration. Hauptsache es ist „echt“ gemacht und packt einen an den Ballz!

Vielen Dank für das Interview, FALL OF CARTHAGE. Ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute und hoffe, dass ihr mich mit kommenden Werken ebenso umhauen könnt, wie ihr es mit „Behold“ getan habt.

Sascha: Danke DIR für die gute Bewertung und die interessierten Fragen! Freu dich schon mal auf unseren neuen Scheiß!

28.05.2015

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