Exquirla
Kein One-Off

Interview

EXQUIRLA ist das Projekt von TOUNDRA und Niño de Elche, die gemeinsam das Album „Para Quienes Aún Viven“ aufgenommen haben. Hierauf gibt es TOUNDRA-Rock mit dem gewissen, spanischen Flair zu hören. Der äußert sich in Form des Flamenco-Gesanges, den Niño de Elche beisteuert, was für ein faszinierendes und andersartiges Hörerlebnis sorgt. Grund genug also, uns Gitarrist Esteban Jimenez Giron zu schnappen und mal darüber zu reden, wie es überhaupt zu dieser ungewöhnlichen Formation gekommen ist.

Esteban von EXQUIRLA sprach mit uns…

… über das Projekt an sich

Zunächst einmal: Danke für das Interview, das bedeutet uns wirklich viel. Tatsächlich reden wir hier von einem Projekt und keiner neuen Band. Ich würde es aber nicht als One-Off bezeichnen. Wir wollen, nachdem wir erstmal ein paar Konzerte als EXQUIRLA gespielt haben, auch wieder ein neues TOUNDRA-Album aufnehmen. Es ist schön, dass jeder von uns nach all den Tagen der harten Arbeit wieder an neuem Material arbeiten möchte. Danach soll wieder etwas von EXQUIRLA kommen. Aber alles der Reihe nach. Wir haben gerade wieder jede Menge Ideen für ein neues TOUNDRA-Album.

… über das Feedback

Das Feedback hier in Spanien war überwältigend. Wir sind da richtig glücklich drüber.

… über die Ursprünge von EXQUIRLA

Ich traf Paco Niño de Elche während eines Festivals in El Puerto de Santa María, Cádiz, in Andalusien. Wir hatten bereits am Vorabend unseres Aufeinandertreffens gespielt, aber ich blieb noch etwas länger dort. Am späten Abend sprach ich dann mit ihm und stellte ihm meine Idee von einem gemeinsamen Projekt vor. Er war sofort einverstanden, also sprach ich mit meinen Bandkollegen von TOUNDRA darüber und holte sie ebenfalls ins Boot. Wir begannen, über ein neues Album und dieses neue Projekt zu reden, zwölf Monate und eine Woche später schließlich hielten wir den finalen Mix des Albums in Händen.

… über das Album „Para Quienes Aún Viven“

Wir hatten nach all den Jahren das Gefühl, etwas neues machen zu müssen, nicht einfach nur ein neues TOUNDRA-Album. Und wir sind froh, dieses Album aufgenommen zu haben. Es war richtig befreiend. Die Texte jedes Songs stammen aus einem spanischen Buch namens „La Marcha de los 150.000.000“ von Enrique Falcón. Es ist ein Buch mit sozialpolitischen Texten über Folter, Revolutionen und Diktatoren in Lateinamerika oder Gefängnissen in Marokko für Anhänger der Frente Polisaro. Es ist düster, traurig und politisch investiert, aber wir mussten einfach mal auf einem Album über diese Themen reden.

… über die Aufnahmen und Arbeiten am Album

Es hat etwa fünf Sekunden gedauert, aus Flamenco und Post-Rock einen schlüssigen Sound zu kreieren. (lacht) Generell waren die Arbeiten am Album großartig. Tatsächlich haben Post-Rock und Flamenco einige Dinge gemeinsam. Mantra, Intensität, Dunkelheit… Wir schrieben die Platte also innerhalb von fünf Monaten zwischen Februar und August und nahmen es schließlich im Studio von Santi García namens Ultramarinos Costa Brava auf. Das hat dann vier Wochen gedauert.

05.03.2017

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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