Evanescence
Digitale Zusammenkunft
Interview
„Mutter zu werden, öffnet Seiten von dir, von denen du nicht wusstest, dass sie existieren“
Die Inspirationsquellen zum Schreiben von „The Bitter Truth“ seien zu vielfältig gewesen, um sie alle zu benennen, aber einen großen Einfluss hatte die Geburt von Amys Sohn Jack. „Vielleicht existierten diese Seiten von dir schon immer, wurden durch das Mutter werden auf ein neues Level gehoben“, meint Amy über die Geburt ihres Sohnes und die damit verbundene Veränderung in ihrem Leben.
Die Zusammenarbeit mit Sharon Den Adel (WITHIN TEMPTATION), Taylor Momsen und Lizzy Hale fühlte sich für Amy an, wie ein Zusammentreffen von Schwestern, die zusammen etwas Großes schaffen. Die Botschaft sollte sein, dass man zusammen stärker ist als alleine.
Angesprochen auf die Frage, was für Tipps sie für Frauen im Rockbusiness hat, antwortet sie, dass man einfach wirklich man selber sein sollte. „Die Welt besteht aus mehr als weißen Männern und auch Hard Rock kann mehr sein als Kerle mit vielen Tattoos. Veränderung braucht Zeit.“ Sie sieht aber eine Veränderung in der Szene und je mehr unterschiedliche Persönlichkeiten es gibt, desto mehr werden davon in Zukunft existieren und die Szene bunter und diverser machen.
„Singles sollen normalerweise Leute erreichen, die nicht unbedingt unsere Fans sind“
Die Band hatte für „The Bitter Truth“ eine andere Herangehensweise für die Veröffentlichung von Singles aus dem Album. „Normalerweise ist es in der Musikindustrie so, dass du überlegst, welcher Song das richtige Tempo hat, den richtigen Stil, um die Leute mitzureißen. Welches Lied passt, um auch Nicht-Fans auf uns aufmerksam zu machen. Eigentlich sollte nicht ‚Wasted On You‘ die erste Single des Albums werden, sondern ‚Use My Voice‘. Aber als die Pandemie uns alle traf, passte die Message des Songs nicht, also änderten wir es.“ Die Singles des Albums wurden dieses Mal danach ausgewählt, welche Botschaft die Lieder rüberbringen sollten. Doch auch ohne Pandemie wäre das Album vermutlich nicht allzu anders geworden. Die Pandemie hat aber ein Feuer innerhalb der Band entfacht, die das Projekt für sie zu etwas noch Wichtigerem gemacht haben als es ohnehin schon war.
Zum Abschluss wurde Amy noch gefragt, wie sie ihre Stimme nach all den Jahren immer noch so gut schützt, dass sie sich nicht verändert. „Ich finde schon, dass sie sich verändert hat. Wenn ich heute ‚Fallen‘ höre, finde ich, dass sich meine Stimme anhört, als wäre sie auf Helium. Ich mag meine Stimme heute viel lieber als damals. Gebt einfach euer Bestes und mit der Zeit wird eure Stimme sich entwickeln.“
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