Equilibrium
Interview zu "Erdentempel"
Interview
„Was lange währt, wird endlich gut…“ – Recht haben sie, nur: Dass damit nicht nur das Warten auf EQUILIBRIUMs neue Scheibe, sondern treffenderweise auch die Zukunft der derzeit vierköpfigen Truppe gemeint sein könnte, wusste während der Fertigstellung des Albums vermutlich noch niemand.
Die vergangenen Tage waren für Fans von EQUILIBRIUM eine denkwürdige Berg- und Talfahrt: Die beiden Gründungsmitglieder Sandra und Andi haben ihren fristlosen Ausstieg bekannt gegeben, jedoch besteht bereits Verstärkung an den Saiten durch WOLFCHANT-Mitglied Dom und auch sonst kann man im Hause EQUILIBRIUM guter Dinge sein. René gibt Auskunft über die Entstehung des Albums, den Neuzugang der Band und das kürzlich veröffentlichte Video zu „Wirtshausgaudi“.
René, vier lange Jahre hat es gedauert und nun sind es nur noch wenige Tage, bis euer neues Baby „Erdentempel“ das Licht der Welt erblickt. Wie fühlt ihr euch mit dem Ergebnis?
Ich muss sagen, dass wir auf jeden Fall sehr zufrieden mit unserer Arbeit sind. Es ist ja immer so eine Sache: Wenn man ein Album vollendet hat, möchte man es sich erst einmal wirklich nicht mehr anhören, zumindest ging mir das mit den alten Alben so. Bei „Erdentempel“ muss ich jedoch sagen, dass ich es auch sofort nach der Fertigstellung anhören konnte und auch jetzt noch kann. Vorhin habe ich es beispielsweise auch wieder angehört. Diesmal sind wir einfach wirklich glücklich damit – vor Allem, da wir unser Bestmögliches gegeben haben. Normalerweise hat immer irgendjemand von uns etwas auszusetzen, aber diesmal sind wir wirklich sehr gut vorangekommen und auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Das freut mich natürlich, denn man kann sich schon denken, dass die letzten Wochen bei euch vermutlich sehr turbulent waren. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll: Sandra und Andi haben die Band ja leider verlassen und gerade erst vergangenen Dienstag habt ihr euren neuen Gitarristen Dom vorgestellt. Hatte sich Dom bei euch beworben oder kanntet ihr euch vorher schon?
Teils, teils – ich kannte ihn eigentlich erst seit Kurzem. Wir haben uns erst vor ein paar Monaten kennengelernt, aber Robse kannte ihn schon länger. Bei uns sind ja auch haufenweise Bewerbungen eingegangen, aber Dom war nicht mit dabei. Robse meinte allerdings, dass wir ihn unbedingt fragen sollten, weil er ihn schon länger kennt und ein wirklich gutes Gefühl bei ihm hat. Dazu muss man sagen, dass Robse schon immer ein ganz gutes Menschenverständnis hatte und so kam dann eins zum Anderen: Ich habe Dom auch getroffen und war gleich zu Beginn sehr angetan. Als wir uns dann öfter gesehen haben, habe ich auch gleich gemerkt, dass wir uns sehr gut verstehen und die Chemie einfach stimmt – und das ist ja fast genauso wichtig wie die Tatsache, dass er auch Gitarre spielen kann. Daher haben wir uns dann gemeinsam entschlossen, Dom zu nehmen. Er selbst meinte dann allerdings auch, dass er gar nicht auf die Idee gekommen wäre, sich bei uns zu bewerben, da er es für absolut unmöglich gehalten hätte, ausgewählt zu werden. Deswegen ist es wirklich gut, dass wir auf ihn zugegangen sind und mit der Wahl sind wir jetzt auf jeden Fall sehr zufrieden.
Das klingt gut, aber generell sind die Resonanzen der Fans zu einem Wechsel ja immer unterschiedlich und manche haben natürlich Sorge, dass die Band sich dadurch stark verändert. Hat denn die Umbesetzung überhaupt Auswirkungen auf eure Musik bzw. euren Stil?
Nein, eigentlich nicht wirklich, denn seit Anbeginn der Band schreibe ich den ganzen Kram; das ist jetzt natürlich eine Art „Vorteil“, aber die Umbesetzung ist dahingehend total wurscht. Genauso war es damals auch egal, als Helge gegangen ist – also natürlich war es nicht egal im eigentlichen Sinne, aber es hatte eben keinerlei Auswirkungen auf die Musik, die wir machen, und deswegen ist es von der Besetzung her relativ unabhängig und wird sich nicht auswirken.
Okay, das wussten bestimmt schon viele, dürfte aber vielleicht andere zweifelnde Fans beruhigen. Es ist auf jeden Fall schön, dass ihr so schnell Verstärkung gefunden habt, jetzt steht ja nun auch die neue Festivalsaison vor der Tür. Damit seid ihr nun zu viert – ist noch eine weitere Nachbesetzung geplant oder in Aussicht? Es fehlt ja immerhin noch ein Bass, oder?
Ganz genau, Einer fehlt noch, aber da sind wir gerade aktiv. Wir haben noch ein paar Bewerber, die wir uns genauer ansehen wollen, und werden auch in den nächsten Tagen oder Wochen bestimmt eine Entscheidung treffen. In drei Wochen geht es dann ja dann schon mit den Konzerten weiter, da müssen wir jetzt schon möglichst schnell fit sein. Aber ich bin auf jeden Fall schon mal froh, dass wir den Gitarristen jetzt sicher haben und die Besetzung für den Bass werden wir mit Sicherheit auch schnell geklärt haben [Anm. d. Red.: Sprach’s und sollte Recht behalten.].
Dazu drücke ich euch auf jeden Fall die Daumen und bin gespannt, was die Zukunft bringt. Zurück zum Album: Euer neues Werk hört auf den Namen „Erdentempel“. Warum habt ihr diesen Titel gewählt?
Der Titel „Erdentempel“ schlummert eigentlich schon länger in der Schatztruhe und war ursprünglich sogar für einen Song angedacht, aber irgendwie hat es sich dann doch so entwickelt, dass wir ihn für das gesamte Album verwenden wollten. Der Titel steht im Prinzip für einen Ort, den man sowohl in sich selbst als auch in der Natur finden kann. Mit diesem Album wollten wir generell den Bezug zur Natur ausdrücken, den wir in unserer Musik ja schon immer irgendwie hatten und den man meiner Meinung nach eben im heutigen Leben nicht verlieren darf. Diese Verbindung sollte man aufrecht erhalten. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, aber wir haben ja vor zwei Jahren noch in München gewohnt, und da waren die ganzen unzähligen Häuser, Autos und lauter nervige Menschen und alle kümmern sich in so einem Umfeld nur um ihren eigenen Schmarrn und denken, ihre Probleme seien die größten und das einzig Wichtige auf der Erde.
Ich finde, man verliert heutzutage viel zu schnell den Bezug zu den wirklich wichtigen Dingen – aber jedes Mal, wenn man sich Zeit nimmt und in die Berge oder Wälder oder Vergleichbares raus fährt, ändern sich schlagartig die Gedanken und man bekommt wieder einen Sinn und anderen Blickwinkel auf das Leben. Eben deswegen ist es für mich eine sehr wertvolle Sache und das zeigt, wie wichtig es heutzutage ist, diesen Bezug zur Natur nicht zu verlieren. Ich bin zwar selbst ein großer Fan von Fortschritt und Technologie, aber ich finde, man sollte eben dieses Stück im Herzen beibehalten und vergegenwärtigen, und das ist die Aussage, die wir mit dem Titel und auch mit dem Cover zum Ausdruck bringen wollen.
Würdest du uns das Album dahingehend bitte kurz umreißen bzw. dessen Inhalt und Stimmung umschreiben? Die Themen beispielsweise sind ja auch sehr unterschiedlich und nicht wirklich zusammenhängend.
Im Vergleich zu den früheren Alben sind die Texte insgesamt einfach persönlicher, weil sie nicht mehr auf Sagen oder Geschichten beruhen, sondern es sich dieses Mal um eigene Gedanken und Erfahrungen handelt. Es sind einfach sehr typisch menschliche Themen, wie beispielsweise Freundschaft, Zusammenhalt und Stärke, aber auch Selbstzerstörung oder gar ganz simple Dinge, wie eben Feiern und Saufen – alles was zum Leben dazugehört. Diese Themen sind dann einfach immer mit Natursymbolen verbunden und durch diese Anlehnung ist das Album einfach wirklich sehr viel persönlicher geworden, was uns sehr gefällt. Somit haben die Musik und die Texte eine einheitliche Aussage.
Wenn wir schon bei den Texten sind – es ist ja bekannt, dass du die Songs für EQUILIBRIUM komponierst. Zu „Rekreatur“ ist nachzulesen, dass Andi die Texte auf die Songs verfasst hat. Wie war es denn nun bei „Erdentempel“? Kannst du ein wenig Einblick in den Songwriting- und Aufnahmeprozess geben?
Bei „Erdentempel“ habe ich mich zum ersten Mal auch um die Texte gekümmert. Bereits beim letzten Album habe ich gemerkt, dass, wenn ich ein Lied geschrieben habe, immer Wörter und Textzeilen in meinem Kopf umher schwirrten, mit dem Inhalt, den der Song aussagen soll. Es war dann bei „Rekreatur“ zwar so, dass Andi die Texte geschrieben hat – was natürlich auch sehr gut gepasst hat – aber es waren dann eben nur seine Interpretationen meiner Musik. Als ich aber mit „Erdentempel“ immer mehr vorangekommen bin, hatte ich auch dieses Mal wieder Zeilen im Kopf und dachte mir, es wäre ja ein Schmarrn, diese nicht zu verwenden. Deswegen habe ich die Gedanken gleich aufgeschrieben und damit waren dann die Texte sozusagen da und das ist auch der Grund, warum die Songs in ihrer Aussage noch stärker oder zielgerichteter sind, da beide Teile – also Text, sowie auch die Musik – diesmal die gleiche Botschaft vermitteln.
OK, und sind die Songs über einen langen Zeitraum, vielleicht noch vor dem letzten Album, entstanden? Oder bist du jemand, der sich hinsetzen kann und sich sagt: „Ich schreibe jetzt einen Song ohne Tempowechsel für das neue Album.“ Wie darf man sich das vorstellen?
Also es war schon so, dass ich vor zwei oder drei Jahren schon mal erste Parts geschrieben hatte, wie zum Beispiel den „Waldschrein“. Dieser und noch einige wenige andere Songs waren schon früh fertig, aber bei den anderen Titeln war es dann tatsächlich so, dass ich mich letztes Jahr konsequent hingesetzt habe und dann den Rest geschrieben habe. Diese Vorgehensweise ist mir eigentlich auch lieber, denn dann ist man wirklich in dieser intensiven Phase und kann dann einfach richtig durchbuckeln, man hat dann auch einen richtigen intensiven Bezug – diesen Bezug kann man so nicht aufbauen, wenn man nur einmal die Woche ein wenig weiterschreibt. Ich schreibe allerdings auch nicht mehrere Songs gleichzeitig, sondern mache den Song dann meist zu 90% fertig, alles andere wäre mir zu anstrengend. Zudem hat es sich auch angeboten, so zu arbeiten, denn ich hatte die Zeit und die Ruhe, und es hat dann auch wirklich hervorragend geklappt.
Vor Allem bei „Heavy Chill“ sind wieder karibische Einflüsse zu hören. Brauchst du vielleicht mal Urlaub?
Ja, da könnte etwas dran sein; jedes Mal, wenn so ein Lied kommt, dann ist es der verzweifelte Hilferuf nach Urlaub! Nee, da hast du Recht – wir hatten so etwas ja immer mal wieder und diesmal ist der Reggae-Einfluss ja besonders offensichtlich. Aber das ist halt generell so eine Sache: Ich beschäftige mich wirklich gerne auch mit anderen Musikrichtungen. Es ist nicht so, dass ich sage: „Ich schreibe jetzt einen EQUI-Song und hau dann mal ein paar Reggae-Beats drunter“, sondern ich beschäftige mich dann mal ein, zwei Wochen intensiver mit dieser Musikrichtung, höre mir vieles an und recherchiere, wo die Musik herkommt, was ihre Ursprünge sind – da steckt ja immer eine ganze Menge dahinter. Dabei gehe ich allerdings immer sehr behutsam heran und überlege, wie ich diese Einflüsse dann auf die EQUI-Musik einwirken lassen kann, dann kommt halt dann und wann so etwas dabei heraus. Aber klar, der Titel steht eigentlich für Urlaub, das sagt ja auch der Text aus, dass man Zeit für sich nimmt und einfach mal das macht, worauf man Lust hat und ja, deswegen wird es auch dieses Jahr mal Zeit, dass wir das auch mal machen – und nicht nur darüber singen.
Dann wünsche ich natürlich schon vorab viel Spaß. Es gibt dieses Mal auch einen englischsprachigen Song: „The Unknown Episode“. Wie kam es dazu?
Das stand ehrlich gesagt schon länger im Raum, vor allem Hati, unser Schlagzeuger hat immer wieder darauf hingewiesen, dass er es cool fände, mal ein englische Nummer zu haben. Und bei dem Song hat es einfach wie die Faust aufs Auge gepasst, gerade wegen des Inhaltes. Hätten wir den Song auf Deutsch gemacht, wäre es vermutlich viel zu kitschig geworden und ich glaube, sobald man die englische Sprache nutzt, ist die Gefahr nicht so groß, dass es… komisch wirkt. Zudem war es auch eine sehr interessante Erfahrung zu sehen, wie die Musik von EQUILIBRIUM mit englischem Sound klingt. Wir werden nun zwar in der Zukunft schon weitestgehend immer deutsche Texte schreiben, aber ab und ich kann mir schon vorstellen, ab und zu mal wieder eine englische Nummer zu machen.
Ja, also es kommt trotzdem ganz gut – es gibt ja auch andere Bands, die das dann mal versuchen und eher Fremdschämen hervorrufen. Ach, und bei „Apokalypse“ habt ihr sogar einen weiblichen Gastauftritt?
Ganz genau – das ist die Tochter von Robse. „Apokalypse“ ist ja schon ein düsterer Song und wir wollten an der Stelle auf jeden Fall eine Frauenstimme mit einbauen, um den Inhalt zu unterstreichen. Dann kamen wir auf die Idee mit der Mädchenstimme und die war einfach noch besser! Und dann überlegten wir, wie wir das nun anstellen – ich kenne ehrlich gesagt nicht so viele kleine Mädchen, aber dann ist uns natürlich eingefallen, dass Robse ja eine Tochter hat, die das vielleicht machen könnte. Er hat sie gefragt, ob sie nicht Lust hätte und na klar, sie war dann sofort dabei und es ist wirklich super geworden, somit haben wir dann auch ein Familienmitglied mit ins neue Album eingebaut.
…und gleich mal noch neue Fans hinterher gezogen…
…ja genau – jetzt bekommen wir vielleicht noch ein paar aus dem Kindergarten! Wobei – sie ist ja schon in der Grundschule…
Egal.
Ja, macht nix, aber der Nachwuchs muss gefördert werden!
Ja, je früher desto besser! Das neue Album ist auf jeden Fall sehr abwechslungsreich und wird nicht zuletzt durch eben solche Abwechslungen gut aufgelockert. Aber mir ist etwas anderes aufgefallen: Wieso ist euer Drummer Hati eigentlich auf den ganzen neuen Fotos oder Videos nicht zu sehen?
Oh ja, das Problem ist, dass Hati zu dem Zeitpunkt an dem wir diesen ganzen Kram gemacht haben, in Israel war. Er wohnt dort und hatte wirklich viel zu tun, sei es nun mit seinem Studium mit den Konzerten, bei denen er bei der Organisation involviert war oder auch mitgearbeitet hat – da war einfach absolut keine Zeit. Wir hatten unsererseits auch einen ziemlich straffen Zeitplan, da das Release-Datum für das Album davor auch noch einen Tick früher gelegt wurde als eigentlich angedacht war. Dadurch musste halt alles ein bisschen schneller von statten gehen, deswegen war leider einfach keine Zeit mehr, dass er mit dabei sein konnte. Aber sobald wir jetzt alle wieder vereint sind, holen wir das natürlich nach. Es wird neue Bandfotos geben und wir wollen auch weitere Videos drehen. Wir haben ja auch das erste Video rausgehauen und wollen da auf jeden Fall noch ein bisschen mehr machen.
Ja, genau, darauf wollte ich auch gleich zu sprechen kommen: Euer neues Video zu „Wirtshausgaudi“ ist ja literarisch äußerst wertvoll und wirklich sehr unterhaltsam. Wieso habt ihr gerade diesen Song ausgesucht? Ich meine, für Robse ist damit vermutlich ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen…
Ja, ganz genau! Also, wir haben schon noch ein paar Songs in petto, die wir gerne verfilmen würden. Wir haben uns aber einfach deswegen für „Wirtshausgaudi“ entschieden, weil der Song mit gerademal 2:41 Minuten so kurz ist. Zudem denke ich, dass unsere Wahl für die anstehende Festivalsaison auch wirklich hervorragend war – somit können wir den Song auch gleich auf den Festivals spielen, die Leute kennen ihn dann schon und das ist dann glaub ganz praktisch.
Ja, dahingehend ist es natürlich eine gute Wahl. Unter Anderem habe ich unter den feschen Damen im Video auch die Künstlerin eures Plattencovers, nämlich Skadi van Terror erkannt. Sie hat ja bisher nicht nur einige eurer Shirts, sondern auch das Cover zur „Waldschrein“ EP letzten Jahres designt – ihr Stil passt ganz gut zu EQUILIBRIUM, oder?
Stimmt, wir hatten ja letztes Jahr die „Waldschrein“ CD gemacht und da hat es einfach wunderbar draufgepasst, unter Anderem, weil es auch einfach mal was anderes zu dem war, was wir vorher hatten. Dieses Organische passt ja wunderbar zu EQUI – sie zeichnet noch viel mit Bleistift, das heißt es entsteht nicht alles am Computer, sondern ist Handarbeit und das sieht man auch. Generell passt ihr Stil natürlich auch sehr gut, deswegen haben wir die Zusammenarbeit dann bei „Erdentempel“ sozusagen fortgesetzt und sind wirklich sehr zufrieden. Man probiert ja immer ein wenig mit Künstlern herum und manchmal passt es dann zwar zum einen Album, aber nicht mehr zum nächsten – sei es vom Stil oder der Farbe her. Aber ich finde, mit Skadi harmoniert es echt wunderbar und natürlich kommt das auch dadurch, dass wir ziemlich nah aufeinander hocken, weswegen die Zusammenarbeit auch wirklich gut funktioniert. Ich kann ihr dann immer sofort die Musik zeigen und sie kann sich dann darüber Gedanken machen und es ist sehr man kann sich dann natürlich auch leicht austauschen.
Verstehe, das ist natürlich ein Vorteil. Kannst du an dieser Stelle vielleicht auch gleich einen kleinen privaten Einblick geben – und zwar in deine Musik? Welche Platten hörst du denn gerade so?
Puh, das ist eine gute Frage. Also ich muss gestehen: Wenn ich irgendeinen Kram schreibe, dann habe ich von allem erst mal die Schnauze voll. Das Einzige, was ich dann noch wirklich hören kann, sind Soundtracks, aber als ich „Erdentempel“ geschrieben habe, habe ich eigentlich eher gezockt, um Pause zu machen, denn man muss die Ohren ja dann sozusagen auch mal entlasten; dazu noch zusätzlich Metal zu hören ist mir dann einfach zu viel. Ich fange eigentlich erst jetzt wieder an, mich durch die Veröffentlichungen durchzuwälzen, deswegen kann ich dir aktuell auch ehrlich gesagt keine Alben nennen, die ich gerade höre. Im letzten Jahr habe ich ein paar Sachen gehört, die allerdings eher weniger im Metalbereich zuhause sind, wie zum Beispiel 30 SECONDS TO MARS oder Sachen von ELLIE GOULDING oder aber auch BRING ME THE HORIZON, also Metalcore-Zeug oder so – das ist bei mir eigentlich immer ziemlich querbeet. Was jedoch auch immer geht, ist Ambient-Musik, das ist immer ganz gut, um nebenbei zu entspannen. Aber eigentlich habe ich in letzter Zeit eigentlich immer nur gezockt.
So ein offensichtliches Zocker-Lied habe ich auf dem neuen Album ehrlich gesagt etwas vermisst.
Ja, das Skyrim-Lied der „Waldschrein“ EP war da so ein erster Versuch, deswegen wurde es eben auch auf dieser veröffentlicht. Für „Erdentempel“ wüsste ich nicht, welches Thema man hier hätte verwenden können. Klar, man könnte Super Mario Bros. zum x-ten Mal covern, aber es muss ja auch irgendwie zum Gesamtkonzept des Albums passen. Ich hatte auch erst überlegt World Of Warcraft oder Assassin’s Creed 4 zu nutzen – aber irgendwie haben mir da die Hauptthemen nicht so zugesagt, dass ich hier inspiriert gewesen wäre. Das Skyrim-Thema hätte jetzt zwar gut gepasst, aber wurde ja schon letztes Jahr veröffentlicht, aber wenn mal wieder ein Spiel herauskommt, bei dem es passt, spricht nichts dagegen. Es kommt sicherlich mal wieder etwas dieser Art.
Was können wir von EQUILIBRIUM in der Zukunft erwarten? Ihr habt dieses Jahr ja noch einige Live-Auftritte vor euch.
Ganz genau – im Sommer stehen ein paar Festivals an. Und dann planen wir für kommenden Oktober unsere erste eigene Tour. Bisher waren wir ja immer mit Heidenfest oder Paganfest unterwegs, aber da kann man leider immer nur eine Dreiviertelstunde, oder als Headliner eine Stunde spielen. Deswegen haben wir uns gedacht, wir machen jetzt mal eine eigene Tour, bei der wir dann auch so lange spielen können, wie wir können oder wollen – und das steht jetzt wie gesagt im Oktober an, dazu werden bald Termine veröffentlicht.
Super – dann danke ich dir für das Interview! Viel Spaß bei den anstehenden Shows und natürlich auch bei der Veröffentlichung von „Erdentempel“.