Enter Shikari
Interview mit Gitarrist Rory
Interview
ENTER SHIKARI sorgten auf dem Hockenheimring für Stimmung und brachten die Rock’n’Heimer trotz glühender Hitze zum Tanzen, Bangen und ausgelassenen Feiern. Keine Besonderheit, denn wo die Engländer auftauchen, da fliegen die Fetzen. Jetzt gilt es erstmal eine kleine Pause einzulegen, um im November wieder mit geballter Kraft und HACKTIVIST im Gepäck deutsche Bühnen zu bespielen. Wir blickten mit Gitarrist Rory nach hinten zur Veröffentlichung von „A Flash Flood Of Colour“, nach vorne und auf das Hier und Jetzt zu den Singles „Radiate“ und „The Paddington Frisk“.
Ihr repräsentiert den perfekten Querschnitt von diesem Festival, mit eurem Mix aus harter Gitarrenmusik mit elektronischen Einflüssen. Habt ihr schon immer beiden Stilarten gelauscht?
Ja, ich wollte schon immer Gitarre spielen und hörte alle Arten von Musik aber hauptsächlich Rock, mein älterer Bruder mochte schon immer Hip Hop und Drum’n‘ Bass und als ich ungefähr 13 war, brachte er einige Decks mit und wir begannen beide uns in die DJ Sache einzufinden. Damals noch hauptsächlich UK Garage und eben Drum’n’Bass und Hip Hop. Ich bin also schon immer mit unterschiedlichen Stilen konfrontiert worden. Wir hatten Glück und in lebten in einer Stadt mit einer blühenden Musikszene, die eben Rockbands und auch DJs beinhaltete.
Es war also gar nicht eure Intention, ein neues Genre zu starten, der Sound passierte einfach so?
Ja, das kam ganz natürlich. Bevor ich zur Band kam, gab es nur drei Stück in denen Rou versuchte die Gitarre zu spielen. Als ich dann kam und die Gitarre übernahm, wurde es für Rou etwas langweilig nur zu singen und er wollte eine neue Dimension in der Band etablieren. Dann bekam er dieses Korg Kaoss Pad, welches man eigentlich hauptsächlich für atmosphärische Klänge benutzt, aber nach und nach schleppte Rou immer mehr elektronische Synthie-Hardware an und wir wurden ganz schnell zu dem, was wir heute sind.
Das Album „A Flash Flood Of Colour“ wurde im Januar letzten Jahres veröffentlicht, was ist seitdem passiert?
Hauptsächlich sind wir mehr getourt, wir hatten einige unglaubliche Jahre und sind zu so wunderschönen Plätzen gereist, die wir vorher noch nie gesehen hatten. Die beeindruckendste Zeit war wohl, als wir in Südafrika waren. Wir hatten keine Ahnung, was uns erwarten würde und es war einfach atemberaubend. Es ist so ein interessantes Land und es öffnete einem die Augen, schon alleine der extreme Kontrast von Armut und Reichtum, den man auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel sehen kann.
Es ist euer drittes Album, man sagt, dass sei eine Art Hürde, die man als Band nehmen muss und die oft darüber entscheidet, wie es mit der Band weitergeht. Hop oder Top sozusagen. Ich finde, ihr habt das vorzüglich gemeistert, seid ihr mit dem Album nach wie vor zufrieden?
Ja, ich würde sagen, dass „A Flash Flood Of Colour“ das Album ist, auf das wir am meisten stolz sind und ich denke, es hat auch die besten Kritiken von Presse und Fans bekommen.
Abgesehen von der Musik, wie viel ENTER SHIKARI steckt in einem Album? Seid ihr verantwortlich für das Coverartwork und für das Merchandise? Ihr entscheidet letztendlich, wo der Name ENTER SHIKARI draufkommt?
Ja, wir sind in jeden Aspekt von ENTER SHIKARI stark involviert, das ist einer der schönen Seiten, wenn man sein eigenes Label hat.
Ihr habt diesen neuen Song, namens „Radiate“, nachdem ihr den Song „The Paddington Frisk“ im April dieses Jahr rausgebracht habt. Das ist jetzt aber keine Single für eine kommende CD, ihr hattet die Songs einfach und wolltet sie raushauen?
Die Songs werden nicht auf unserem neuen Album sein, wir wollten einfach zurück ins Studio und zwischen Albumveröffentlichung und dem Touren eine Abwechslung haben, den Leuten etwas Neues geben, bevor wir die Zeit finden, um ein neues komplettes Album aufzunehmen.
Und Roughton spielt bei „Radiate“ dann wieder E-Gitarre, wie kam es denn dazu?
Als wir den Mittelteil schrieben, konnten wir keinen Synthie Sound finden, der zum zweiten Gitarrenpart gepasst hätte, also entschieden wir es einfach bei der Gitarre zu belassen. Rou ist ein sehr guter Gitarrist und kann seine Fähigkeiten sowieso viel zu selten zeigen.
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