Eisregen
"Handtücher hat man nie genug."
Interview
EISREGEN bringen es mittlerweile auf sage und schreibe 16 veröffentlichte Alben, EPs und sonstige Veröffentlichungen sind dabei noch gar nicht eingerechnet. Nun stand vor kurzem die Veröffentlichung von „Grenzgänger“ an und wir nutzten die Gelegenheit, um Sänger und Texter M. Roth ein paar Fragen dazu in die dunklen Wälder Thüringens zu schicken.
Moin und danke für eure Zeit. Gratuliere zum erfolgreichen Release von „Grenzgänger“. Was meint ihr, werdet ihr auf eure alten Tage noch zum Chartstürmer?
Diese Frage kann ich nicht ganz nachvollziehen. Unser erstes Album in den Charts war „Wundwasser“ im Jahr 2004, seitdem waren wir mit jedem weiteren Album in den Charts vertreten, die letzten fünf Alben in den Top 20, „Leblos“ war auf 6. Es wäre also höchst ungewöhnlich, wenn „Grenzgänger“ NICHT in den Charts landen würde.
Ich warte immer noch darauf, dass Roth mal die Ideen für morbide Texte ausgehen. Gibt es konkrete Inspirationen für die Lyrics des neuen Albums? Wo befindet sich der Loch-in-der-Wand-Club?
Ideen gibt es mehr als genug, und die gehen auch so schnell nicht zur Neige. Ich habe einen Ordner mit Liedtiteln und Textideen, da ist auch zukünftig keine Gefahr hinsichtlich einer Schreibblockade zu erwarten. Ich habe diesmal vieles umsetzen können, was ich mir in der Planungsphase vorgenommen hatte, darunter der Liedzyklus „Jahr im Leben des Todes“ & viele der anderen Sachen.
Konkrete Inspirationen gibt es eher selten wie beim Titelsong, der auf den Taten des deutschen Serienmörders Rudolf Pleil beruht. Der Urvater des Loch-in-der-Wand-Clubs ist das Grand Guignol du Paris, aber da waren die gezeigten Bluttaten gestellt. Unser Club geht da einige Schritte weiter. Und tatsächlich: beim Madeira-Urlaub im Oktober mit meiner Frau haben wir den lokalen „Hole in the Wall“-Club entdeckt – aber da war das Lied schon fertig und die Speisen dort waren gut, aber nicht menschlicher Natur.
Kann man CD 2 als Sequel zu „Ein Jahr im Leben des Todes“ von 2001 betrachten?
Kein Sequel im eigentlichen Sinne, aber die Grundidee stammt daher. Es war für uns interessant, jeder Jahreszeit ihr eigenes Todesszenario zu geben und „Rigor Mortis“ ist ein schöner Ausklang des Gesamtwerkes.
Wieso habt ihr „Stirb lächelnd“ neu aufgenommen?
Weil wir Bock darauf hatten. Es ist über 20 Jahre alt und hatte eine aktuelle Version verdient, die schön in die Fresse ballert. Und 2023 ist es aktueller denn je, mit einem Lächeln abzutreten.
Der aufmerksame Fan merkt an: die kommende Scheibe wird „Am Abgrund“ heißen. Das erste Mal zwei Wörter, kommt da was noch Besonderes als Split oder Doppelalbum?
Die Idee dazu haben wir mittlerweile wieder verworfen, das ist auch schon einige Monate her. Yantit hat erste Songstrukturen komponiert und die nächsten Wochen werden wir in Dialog treten um bestimmte Inhalte zu besprechen. Den neuen Albumtitel verraten wir noch nicht, aber er wird nicht „Am Abgrund“ lauten.
Was ist eigentlich mit „Scharfschütze“?
„Scharfschütze“ wurde zu „Heckenschütze“, das Lied ist sogar im Dezember auf einem Sampler erschienen. Nach Ablauf der Exklusivität werden wir es aber noch mal als Single bringen mit einer sehr interessanten B-Seite, das wird aber noch ein paar Monate dauern.
Wie ist der Stand bei MARIENBAD, EISBLUT und natürlich EWIGHEIM?
Da ist derzeit für alle drei Bands nichts geplant. Wobei man natürlich auch nie ausschliessen kann, das da auch nie mehr was kommen wird.
Das Heimatfest in Erfurt hat eine Menge Spaß gemacht. Wollt ihr sowas beizeiten mal wiederholen? Die 30 ruft schon…
Ja, die beiden Heimatfest-Wochenenden waren sehr spaßig, aber da steckte auch eine ganze Menge Arbeit und Vorbereitung dahinter. Und ja: wir können uns durchaus gut vorstellen, da zum Dreißigjährigen was nachzulegen.
Wie kamt ihr auf die Idee, der Box des Albums ein Badehandtuch beizulegen?
Handtücher hat man nie genug. Außerdem war es mal eine neue Idee für ein Boxset & außerdem ist man froh darüber, sich damit das Blut abwischen zu können, wenn man den WAHREN Loch-in-der-Wand-Club besucht hat.
Danke für die Zeit und falls ihr noch was loswerden wollt, habt ihr nun die Gelegenheit.
Danke auch dir für das Interview! Schaut mal in unsere neuen Videos rein, ich finde die visuelle Seite bei allen dreien sehr gelungen.
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Stile | Black Metal, Dark Metal |
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