Edenbridge
Interview zu "The Great Momentum"

Interview

In den letzten Jahren war es etwas still geworden um EDENBRIDGE. Jetzt legen sie aber wieder voll los. Ein neues Album ist so gut wie draußen, gerade hatten sie ihr erstes Konzert in Nordamerika auf der 70,000 Tons of Metal Cruise und weitere Konzerte stehen an. Bereits vor einigen Tagen nahm sich Lanvall die Zeit, uns per Mail einige Fragen zu beantworten. Dass weder er noch die anderen Bandmitglieder in der Zeit seit dem letzten Album und den letzten Konzerten untätig waren wird schnell klar. Wie es EDENBRIDGE so ergangen ist und was jetzt alles ansteht verrät uns Lanvall im Folgenden.

Zuerst einmal vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst!
Seit eurem letzten Album „The Bonding“ sind gut 3,5 Jahre vergangen, das bisher längste Intervall zwischen euren Veröffentlichungen. Dafür ist „The Great Momentum“ das wohl aufwändigste Album, das ihr bisher veröffentlicht habt. Welche Bedeutung hat es für euch im Vergleich zu euren bisherigen Alben?

Nun, ich war jetzt praktisch eineinhalb Jahre fast täglich mit den Songs beschäftigt. Gerade der Mix ist dann nochmal eine besonders anstrengende Zeit. Aber die Begeisterung ist immer noch sehr groß, ich bin wirklich unheimlich zufrieden mit dem Album. Ich denke dass wir sowohl in Sachen Heaviness und Dynamik nochmal gehörig nachgelegt haben. Die Refrains und Orchesterparts kommen noch bombastischer rüber und Sabines Stimme hat unfassbare Kraft und Ausdruck.
Wir waren allerdings in diesen 3,5 Jahren nicht untätig. Nach Beendigung von „The Bonding“ reizte es mich etwas gänzlich neues zu machen und so entstand das Akustikprojekt VOICIANO zusammen mit Sabine. Die Idee wurde eigentlich schon 2010 bei einem gemeinsamen Akustikgig in Vietnam geboren. Ziel war es so viel wie möglich live einzuspielen und fast gänzlich ohne Clicktracks zu arbeiten. Und es durften nur akustische Instrumente sein. 2014 kam also das erste Album „Everflow“ raus, das wir in Eigenregie und über Crowdfunding finanzierten. Im selben Jahr hatte ich die spontane Idee, dass es Zeit wäre für eine DVD, die unsere ersten 15 Jahre abschließt. Aus dieser Idee wurde dann 1 volles Jahr Arbeit und „A Decade And A Half…The History So Far“ wurde dann nicht eine, sondern sechs DVDs mit 9 Stunden Spielzeit. Als dieses Projekt vollendet war, machte ich mich im Frühling 2015 sofort an die Arbeiten zu „The Great Momentum“. Zudem schreibe ich seit 2014 kontinuierlich in einem Team von 6 Leuten Musik für ein Riesenprojekt, das sich „Über Österreich“ nennt und mein Heimatland mit sensationellen Bildern aus der Hubschrauberperspektive zeigt. Die ersten 4 Episoden wurden im Frühjahr 2016 ausgestrahlt, Fortsetzung folgt.

„The Bonding“ war ja schon ein gelungener Probelauf mit einem richtigen Orchester, was kein leichtes Unterfangen ist. Für „The Great Momentum“ habt ihr ein anderes Orchester engagiert. Konntet ihr von euren Erfahrungen profitieren und gab es auch neue Herausforderungen?

Wir haben in der Vergangenheit schon immer mit verschiedenen Orchestern aufgenommen, so war das auf „The Bonding“ beispielsweise die „Klangvereinigung Wien“. Das hängt meistens mit zeitlichen Faktoren zusammen, was Musiker und Studio betrifft, sowie natürlich auch vom Budget. Das tschechische Filmorchester nahmen wir beispielsweise komplett in Prag auf, also alle Musiker zusammen. Das macht vom Feeling des Zusammenspiels natürlich mächtig was her, ist aber manchmal im Mix schwer zu kontrollieren. Später gingen wir dann dazu über die Gruppen (Streicher, Holzbläser, Blechbläser, Percussion) getrennt aufzunehmen.

Neben der regulären Version des Album gibt es auch noch ein komplettes Instrumental-Album. Was hat euch zu dieser Entscheidung bewegt?

Wir hatten schon beim letzten Album die instrumentale Version als Bonus CD dabei und ich finde die Idee aus mehreren Gründen gut. Einerseits kann man noch detaillierter die Feinheiten im instrumentalen Bereich hören, die natürlich oft zu Gunsten der Vocals und Chöre in den Hintergrund treten müssen. Zudem werden im Fernsehen die instrumentalen Versionen als Untermalung bevorzugt. Unsere Musik wird beispielsweise häufig bei den Formel 1 Übertragungen im ORF gespielt. Und als Karaoke Versionen macht es natürlich auch Sinn.

Bereits nächste Woche spielt ihr auf der 70,000 Tons of Metal Cruise. Euer erstes Konzert in Nordamerika, und dann auch gleich bei so einem Wahnsinns-Festival. Wie kams und was sind eure Erwartungen?

Ja das wird spannend. Die Bestätigung kam ja erst Anfang Jänner, da galt es extrem viel zu organisieren. Zusätzlich mussten wir die Proben nach vorne legen, die erst für Februar geplant waren. Aber wir sind natürlich extrem happy dass es geklappt hat. Ich denke diese Kreuzfahrt ist eine der Events, die jede Band mal gemacht haben muss.

Um beim 70,000 Tons zu bleiben: Ich selbst bin auch zum ersten Mal vor Ort und werde mir euch natürlich nicht entgehen lassen. Welche Bands dürft ihr auf keinen Fall verpassen?

Es wird in erster Linie schön sein, Bands zu treffen mit denen wir in der Vergangenheit getourt haben und die wir ewig schon nicht mehr gesehen haben, wie Saltatio Mortis, Axxis und Angra. Mal sehen wie unser eigener Zeitplan aussehen wird und welche Bands wir uns dann ansehen können. Gespannt bin ich auf jeden Fall auf Avatarium, die ich großartig finde.

Nachdem es live die letzten Jahre doch etwas ruhig um euch wurde geht es dieses Jahr auch wieder nach Asien, wo sogar eines eurer Konzerte für das vietnamesische Fernsehen aufgezeichnet wird. Wie ist es, wieder voll im Sattel zu sitzen?

Großartig natürlich! Sabine und ich sind 2010 eingeladen worden, auf dem „1000 Jahre Hanoi Fest“ eine Akustikperformance zu spielen. Wir hatten einen 10 Minuten Auftritt mit 3 Songs in einem piekfeinen Theater und unser Aufenthalt in Vietnam dauerte gerade mal 48 Stunden. Unsere Konterfeis hingen als riesige Fahnen vor dem Theater. Dem Veranstalter sind wir anscheinend in guter Erinnerung geblieben. Der hat mittlerweile seine eigene monatliche Live TV Show in Danang City, die im 36.Stock eines Fünfsternehotels produziert wird und in dieser werden wir am 5.März performen. Zudem sind noch 2 weitere Konzerte in Hanoi und Ho Chi Minh City in Planung, wofür gerade die staatlichen Genehmigungen eingeholt werden müssen.

Beim Thema Tour kommt man natürlich auch nicht um die Frage herum, ob man euch auch bald wieder in unseren Gefilden zu sehen bekommt. Ist da schon etwas in der Mache?

Nun, im Februar gibt es uns zweimal in Österreich zu sehen. Am 24.2. in Traun und am 26.2. in Wien. Darüber hinaus ist noch nichts spruchreif, aber ich hoffe das wird sich bald ändern.

Zum Abschluss erteile ich euch mal allgemein das Wort. Habt ihr noch etwas hinzuzufügen, das eure Fans unbedingt über eure nahe Zukunft wissen sollten?

17.2. The Great Momentum! Get it! Now!

Vielen Dank für das Interview, Lanvall

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10.02.2017

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