Eddie's Revenge
Interview im Rahmen der Metal Fasnet

Interview

Eddie's Revenge

EDDIE’S REVENGE zählen zu recht zu den besten IRON MAIDEN Tribute Bands. Diese Truppe bringt das Live-Feeling der Heavy-Metal-Götter mit viel Leidenschaft und Spielfreude authentisch rüber. Dass die Bandmitglieder selbst auch abseits der Bühne bei aller Ernsthaftigkeit auch für jeden Spaß zu haben sind, erlebte ich beim Interview im Rahmen der von metal.de präsentierten „Metal Fasnet“ der Weizenbierfreunde Ochsenburg e.V. am 02.02. in Zaberfeld.

 

Eddie's Revenge

 

Wann und wie kam es zu der Idee, eine Iron Maiden Tribute Band zu gründen? Wie hat alles angefangen?

Die Idee hatten wir 2004. Wir hatten vorher eine andere Band mit etwas anderer Besetzung und eigenen Songs. Da Markus Stimme derjenigen von Bruce Dickinson sehr nahe kommt, kam irgendwann die Idee auf, einige IRON MAIDEN Songs in die Setlist mit einzubauen. Und das Ganze ist dann einfach ein Selbstläufer geworden. Wir haben immer mehr Konzertangebote bekommen, es wurde immer größer. Wir haben immer mehr IRON MAIDEN Songs gespielt, dafür wurden die eigenen Stücke immer weiter aus der Setlist raus gestrichen, bis wir letztendlich keine mehr gespielt haben. Irgendwann haben wir dann auch zwei neue Gitarristen dazubekommen, und seitdem beschreiten wir diesen Weg. Die Urbesetzung ist quasi der Markus am Gesang, Peter am Bass und Guido am Schlagzeug. Dann kamen nacheinander Mac und Batty dazu, damit sind wir jetzt auch komplett.

Und im Gegensatz zu den heutigen IRON MAIDEN haben wir keine drei Gitarristen, sondern nur zwei. Wir wollen den alten IRON MAIDEN Tribut zollen, aus den goldenen Achtzigern. Das macht EDDIE’S REVENGE aus. Wir haben auch ab und zu Gäste dabei wie heute Abend, der Lance von SPELLBREAKER, welcher bei einigen Songs die Keyboards spielen wird.

Also 2004 haben wir unsere ersten Konzerte gespielt, und wir hoffen, dass wir 2014 unser 10jähriges Jubiläum feiern können.

Ihr habt also am Anfang eigene Songs gespielt?

Ja, wir hatten vorher eine eigenständige Band namens FAIRYTALES. Wir wollten am Anfang IRON MAIDEN Songs aufgreifen, um im Tribute- oder Coverbereich etwas mehr Geld zu verdienen, um damit die Produktion unseres eigenen Albums bezahlen zu können. Damals hatten wir hierfür auch noch keinen eigenen Namen, aber das Ding ist dann wirklich zu einem Selbstläufer geworden, weil das alle supergeil fanden und es so authentisch wirkte, dass dann einige Fans auf den Namen EDDIE’S REVENGE gekommen sind. Und so ist das Ganze entstanden. Irgendwann wurde es immer professioneller mit der Tribute-Band, das heißt, wir wollten dann schon, dass wir exakt wie das Original klingen. Das macht für uns auch den Unterschied zwischen einer Tribute-Band und einer Coverband aus, wir wollen die Lieder nicht selbst interpretieren, sondern 1 zu 1 genau dasselbe machen, was eben IRON MAIDEN auch auszeichnet. Dann wurde es klar, dass einige Leute von der damaligen Besetzung nicht mehr mitmachen wollten, da es für sie einfach nicht mehr so reizvoll war, daher mussten wir uns neue Leute suchen, die voll und ganz dahinterstehen.

War dann eure erste Band musikalisch weit davon entfernt, was IRON MAIDEN machen?

Nein, also unser eigenes Material, das wir geschrieben hatten, war jetzt nicht soweit weg von IRON MAIDEN. Es war etwas progressiver. Wie gesagt, wir hatten gedacht, dass wir mit diesen Konzerten etwas Gage verdienen, um damit ein eigenes Album aufnehmen zu können. Das Album ist aber letztendlich niemals rausgekommen, weil EDDIE’S REVENGE uns einfach mehr Spaß gemacht hat, und aufgrund der Umbesetzung war es auch nicht mehr möglich, mit FAIRYTALES weiterzumachen.

Also wollt ihr auch mit FAIRYTALES auch in Zukunft nichts mehr machen?

Nein, da wird es nichts mehr geben, die Band ist Geschichte.

Der Name EDDIE’S REVENGE kam von den Fans?

Ja, das stimmt. Unseren ersten Auftritt hatten wir noch unter FAIRYTALES gespielt, wir hatten damals zwei verschiedene Setlists, eine mit eigenen Songs und eine mit IRON MAIDEN Songs. Auf dem Plakat hatte dann eine Bekannte etwas umgeschrieben, da stand dann unter FAIRYTALES „EDDIE’S REVENGE – rate mal, was das ist“, und das fanden wir so geil, dass wir den Namen beibehalten haben. Wir wollten uns von den anderen Bands abgrenzen, welche klassisch einfach irgendeinen Songtitel als Bandname verwenden. Das macht ja jeder. Von daher war es ganz gut, dass unsere Bekannte dann diese Idee hatte. 

Und was ist eigentlich Eddies Rache?

Eddie wird immer schlecht von der Band behandelt. Und wir sind in Form von Eddie aufgetreten, um uns zu rächen an der Band.

Also rächt ihr euch an IRON MAIDEN?

Ja, indem wir das nachspielen, was wir gut finden, haha!

Gab es eigentlich jemals ein Feedback, wissen IRON MAIDEN, dass es euch gibt?

Ich glaube schon. Es gibt ja weltweit sehr viele Tribute-Bands. Und IRON MAIDEN hatten früher auf ihrer Internetseite eine Tribute-Seite eingerichtet, an welcher sich alle Bands eintragen konnten, mit Foto und Geschichte. Wir hatten uns dort natürlich auch verewigt. Aber ob jetzt IRON MAIDEN wirklich alle Tribute-Bands kennen, ob sie sich schon alle mal angeschaut haben oder auch der eine oder andere mal wo mitgespielt hat, was es ja durchaus geben kann, weiß ich nicht. Wäre natürlich mal schön, wenn eines Tages ein Bandmitglied bei einem unserer Auftritte vorbeischauen würde.

Wir haben mal Nicko McBrain einen Sticker von uns in die Hand gedrückt, aber wirklich ein Feedback kam da nicht. Wir haben ihn zweimal getroffen, letztes und vorletztes Jahr, auf der Musikmesse in Frankfurt, und haben uns mit ihm gut unterhalten. Und auf seiner Workshop Tour, da sah er auch unser T-Shirt mit dem Logo und dem Namen EDDIE’S REVENGE, er meinte, der Name wäre lustig, aber ein richtiges Feedback haben wir nicht bekommen.

Aber seitdem wir als EDDIE’S REVENGE durch Deutschland touren, verkaufen IRON MAIDEN viel mehr CDs. Die bekommen dadurch permanent für Neuerscheinungen ne goldene Scheibe, hahaha!

Warum gerade IRON MAIDEN und nicht bspw. METALLICA oder JUDAS PRIEST?

Erst einmal war es die Stimme von Markus, welche der Stimme von Bruce Dickinson einfach verdammt ähnlich ist! Außerdem hat Peter ein Hose mit Streifen!

Das hatten METALLICA wenn ich mich recht erinnere aber früher auch!

Das gab es nicht nur bei METALLICA, sondern auch noch bei anderen Bands! Nein, wir sind natürlich riesige IRON MAIDEN Fans, aber der Hauptausschlag war sicherlich die Stimme von Markus!

Eddie's Revenge

Was bedeuten euch IRON MAIDEN?

Puh, also vor 20 Jahren hätte ich gesagt, IRON MAIDEN ist eine Religion! Aber das sagen viele heute noch. IRON MAIDEN sind auf jeden Fall eine der größten Heavy Metal Bands überhaupt, ein riesiger Einfluss für uns. Musikalisch natürlich in erster Linie.

Es ist das Einzige, was uns verbindet, hahahaha! Es macht auf jeden Fall tierisch viel Spaß, IRON MAIDEN sind generationsübergreifend, also jede Generation, ob jung oder alt, hat immer noch Spaß an der Band, das ist erst einmal sehr wichtig.

Was an IRON MAIDEN einfach auch immer begeistert ist diese Live-Power, die in der Band steckt. Man muss bedenken, dass die alle schon an die 60 Jahre alt sind. Was die auf der Bühne bringen, schaffen manche 25jährige heute nicht! Diese Power ist auch immer ein Anreiz für uns selbst, immer richtig Gas zu geben, um den Leuten auch vernünftig etwas für ihr Geld zu bieten!

Die Musik ist von hoher Qualität, und es macht total viel Spaß, diese Songs nachzuspielen. Die Musik hat einen tollen Anspruch, und dadurch wird es auch nie langweilig! Wir schauen auch immer, dass wir neue Songs lernen, neue spielen machen wir auch immer wieder, so wie heute, da haben wir einige Überraschungen für unsere Kumpels aus Ochsenburg von den Weizenbierfreunden am Start!

Welches wäre denn euer Lieblingsalbum von IRON MAIDEN?

Das weiße Album, hahaha! Die ersten acht! Irgendwie hat jedes Album seinen Reiz. Aber auf jeden Fall die Alben aus den Achtzigern. Deshalb arbeiten wir auch mit zwei Gitarristen und nicht wie IRON MAIDEN mittlerweile mit drei. Wir spielen auch selbst neue Songs nur mit zwei Gitarristen. Ich glaube, die alten Platten aus den Achtzigern sind einfach auch unsere Lieblingsscheiben.

Wie ist es denn dann mit „Fear Of The Dark“, welches 1992 erschien?

Neue Sachen spielen wir nicht! Hahahaha! Nein, mit „Fear Of The Dark“ ist es so eine Sache, man konnte ja vorher nicht ahnen, dass es mal so ein Klassiker werden würde! IRON MAIDEN waren damals auch nur zu zweit an der Gitarre, und natürlich muss der Titelsong heutzutage einfach gespielt werden!

Es gibt einfach so ein Pflichtprogramm, das musst du einfach spielen! Die Publikumsreaktionen sind gerade bei dem Stück auch immer fantastisch! Der Song ist auch genreübergreifend bekannt, den kennt irgendwie jeder.

Wieviele Konzerte spielt ihr im Jahr?

Unterschiedlich! Früher haben wir 20-25 gespielt, das war uns dann aber irgendwann zu viel, da einige von uns in der Band eben auch schon Familie haben, und dann ist es schwierig, jedes Wochenende loszufahren, und dann auch noch den Spaß bei der ganzen Sache nicht zu verlieren, es zu einem Job werden zu lassen. Wir haben uns dann dazu entschieden, noch 10 bis 15 Konzerte im Jahr zu spielen, maximal 20 aber das ist sehr selten. Wir haben viele Nachfolgekonzerte an bestimmten Locations, dann kommen natürlich auch immer wieder neue dazu.

Aber bei der ganzen Sache muss der Spaß einfach ganz klar im Vordergrund stehen. Denn wenn wir mit Spaß und Freude zu den Konzerten kommen, ist es auch für die Leute besser. Wenn wir keinen Bock darauf hätten, würden das die Leute auch spüren, und das darf einfach nicht sein, deshalb spielen wir nicht mehr so viele Konzerte wie zu Anfang. Das müssen wir aber auch gar nicht mehr, da wir inzwischen doch sehr bekannt sind, dann können wir auch mal in der Schweiz spielen, in Belgien oder Holland.

Gab es irgendwelche besonderen Highlights?

Natürlich! Das Weizenbierfreunde Open Air mit U.D.O. war natürlich schon mal richtig genial! Highlights gab es wirklich viele, zum Beispiel durften wir in unserer Heimat Bielefeld auf dem Leinewebermarkt tagsüber spielen. Das war wirklich klasse, die Stimmung und das Wetter waren spitze, und je länger wir spielten bis zum Schluss wurde der Platz dann mit ich glaube 3500 Leuten so voll, dass du bis zum Ende gesehen hast, dass alle bei „Run To The Hills“ die Hände oben hatten! Das war natürlich in unserer Heimat ein absolutes Highlight, der Durchbruch!

Dann waren wir zweimal in Pratteln (Schweiz) im Z7, wo alle großen Bands auftreten, da durften wir auch spielen. Und der Support für U.D.O. hier 2010, und was natürlich auch ein toller Support für uns war, VOLBEAT, die durften auch mal vor uns spielen!

Das war 2007, da waren die gerade am Durchstarten, die hatten den Vertrag für das Festival schon unterschrieben, bevor das damalige Album von denen so gut ankam. Und den Vertrag mussten oder wollten sie dann eben auch erfüllen. Die waren topp! Wir haben ihnen dann beim Vorbeireiten den Steigbügel gehalten hahahaha!

Und das nächste Highlight ist, wie Guido immer sagt, der nächste Gig ist der beste Gig!

Wir haben inzwischen auch sehr viele IRON MAIDEN Fans, die uns hinterherfahren. Und es ist natürlich ein Ritterschlag, wenn einer von denen nach dem Konzert sagt, dass es supergeil war, wenn das ein Die-Hard-IRON MAIDEN Fan sagt wissen wir, wir haben alles richtig gemacht. Als wir vorletztes Jahr in Bruchsal gespielt haben, kamen die Fans aus Düsseldorf und Hannover. Manchmal reisen sie von Hamburg an, und manche fahren uns hinterher.

Und ging auch mal was gründlich in die Hosen?

Ja natürlich! Feueralarm in 3-2-1 hahaha! Ja genau, wir haben bei einem unserer letzten Gigs im letzten Jahr Feueralarm ausgelöst. Wir hatten wegen unserer Pyroanlage vergessen, Bescheid zu sagen, und nach ca. 30 Sekunden war Strom weg, Licht an, Feueralarm, es kam dann auch ein ganzer Löschzug der Feuerwehr mit Notarztwagen und Polizei, da war schon richtig was los! Die Jungs waren verdammt schnell, es hat gerade mal 2 Minuten gedauert, dann standen alle vor der Tür!

Solche Dinge, die schief laufen, hast du immer mal, Sachen wie Stromausfall, ne Gitarre fällt aus, irgendwas ist immer.

Schlimme Dinge waren aber sonst nicht?

Doch unser Schlagzeuger, den haben wir aber immer dabei hahaha!

Aber wie du siehst, wir nehmen uns untereinander hier alle nicht so ganz ernst, der Spaß steht für uns im Vordergrund. Natürlich nicht auf der Bühne, da wollen wir den Leuten schon was bieten, das ist uns schon wichtig und ernst! Da ziehen wir unser Ding durch!

Eddie's Revenge

Was gefällt euch besonders an eurem Publikum?

Ja, also wenn sie abgehen, gehen sie richtig ab! Die sind sehr textsicher, singen jede Zeile mit. Die singen mit, machen mit, zum Beispiel kriegt dem Markus seine Jacke bei „The Trooper“ mehr Applaus als die ganze Band, die merken also auch die Gimmicks, die wir machen und die IRON MAIDEN machen, die erkennen sie sofort und springen darauf an.

Ja, da kommen wir eben auch wieder auf IRON MAIDEN zurück. Die Band ist generationsübergreifend, die Band kennt jeder, das ist eine Kultband, zu der Musik kann man gut abfeiern. Und wenn das gut und authentisch rüberkommt, spüren das die Leute auch und werden dadurch angefeuert, mitzumachen.

Gibt es eigentlich auch kritische IRON MAIDEN Fans, die euch nicht mögen?

Ja, es gibt auch mal IRON MAIDEN Fans, die zu uns meinen, dies oder das war jetzt nicht unbedingt toll gespielt, oder zu langsam gespielt, das Original wäre schneller, wenn sie was suchen, dann finden sie auch was. Aber letzten Endes werden wir schon in der Regel so gelobt, dass wir das Originalgetreu machen, und viele sagen, wenn man die Augen schließt, ist das vom Original nicht mehr zu unterscheiden.

Wechselt ihr öfter die Setlist oder spielt ihr immer dieselben Songs?

Also wir wechseln schon mal die Reihenfolge der Setlist oder nehmen einen neuen Song rein. Wir haben mittlerweile ein Repertoire von 40 bis 50 Songs, da hat natürlich jeder von uns so seine Favoriten. Es gibt natürlich ein Grundgerüst an Stücken, die wir immer spielen, wie „Number Of The Beast“, „Hallowed Be Thy Name“ oder „The Trooper“, das sind Sachen, die musst du einfach spielen. Und ein paar Songs werden dann immer wieder ausgetauscht.

Nach welchen Kriterien sucht ihr eure Songs, welche in die Setlist neu aufgenommen werden aus?

Das ist schwierig. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel der Songlänge. Dann machen wir auch ein internes Bandvoting, d. h. jeder von uns schreibt 5 Songs auf, die er gerne spielen möchte, und die Songs mit den meisten Stimmen werden dann angegangen. Das ist die einzige Möglichkeit, einen guten Kompromiss zu finden, sonst gibt es nur Streit untereinander, der eine möchte das Lied spielen, der andere lieber das, und so ist es demokratisch. Es wird solange diskutiert, bis wir alle einer Meinung sind, hahahaha!

Um die Setlist kümmert sich dann Markus, und dann spielen wir das auch so. Meist haben wir dann auch das Problem, da IRON MAIDEN diese langen Opern haben, diese Spielzeit von 2 Stunden, welche wir meistens haben, auch einzuhalten. Das macht es auch immer schwierig zu sagen, das spielen wir heute.

Und du kannst es auch keinem so richtig recht machen. Irgendwas wird den Leuten immer fehlen.

Der Vorstand der Weizenbierfreunde Dschuls meinte auch, wenn ihr bei uns spielt, dann mindestens so lange wie in Bruchsal, das ist ne gute Aussage, da haben wir nämlich 2,5 Stunden gezockt. Das ergibt sich auch meist auch spontan.

Und wenn wir mal jetzt schauen, was in der Halle los ist, die Leute sind ja schon richtig gut drauf.

Spielt ihr noch in anderen Bands?

Ja, Markus singt noch in zwei anderen Bands, die eine sind TALES OF HORROR, mit einem Plattenvertrag bei Pure Steel Records, das erste Album wird in diesem Jahr veröffentlicht. Gespielt wird klassischer Heavy Metal, Old Wave Of German Heavy Metal! Alles eigene Songs. Die andere Band sind KINGS OF WINTER, zusammen mit dem Lance von SPELLBREAKER, der heute Abend die Keyboards spielt, das ist dann so Folk Rock.

Batty spielt noch bei INVISIBLE TOUCH, Guido hatte früher bei HIGH VOLTAGE gespielt, einer AC/DC Tribute-Band, und hatte letztens erst einen Reunionsgig mit einer seiner ersten Bands, PONTIUS PILATUS, der Name ist einfach nur geil.

Träumen darf man ja – wenn ihr euch ein perfektes Maiden-Konzert ausmalt, wie sollte es sein?

Jetzt, die kommende Tour, die wird perfekt! Umsonst! Wenn wir denen die Setlist schreiben! Dann müssten sie auf jeden Fall zweimal „Rime Of The Ancient Mariner“ spielen, und „Infinite Dreams“ sowie „To Tame A Land“ spielen. Die müssten einige Songs spielen, die seit 20 Jahren nicht mehr kamen! Aber die kommende Tour wird schon relativ perfekt! IRON MAIDEN haben einfach den Nerv der Zeit getroffen mit der History-Tour, und die Band nochmals zu sehen mit der alten Stage zu sehen.

Ein Bekannter war in den USA und hat sich 17 Konzerte von IRON MAIDEN angeschaut, und jetzt macht er die komplette Europatournee mit! Wir kennen wirklich Leute, die reisen IRON MAIDEN weltweit hinterher, die waren in Dubai, die waren in Australien, Neuseeland, USA, wir treffen uns jetzt auch mit vielen in Frankfurt auf dem Konzert. Da ist ein riesiges Fanclubtreffen in Frankfurt von ca. 200 Leuten. Das ganze Drumherum bei IRON MAIDEN Konzerten ist auch manchmal viel interessanter als die Show selber, die ganzen Leute zu treffen, jeder kennt irgendwie jeden, das ist wirklich sehr familiär. Irgendwie kennt man doch alle, man versteht sich gut, das ist immer ganz lustig.

Wie fandet ihr das letzte Iron Maiden Album „Final Frontier“?

Super, ganz toll, nein eigentlich nicht, schon die letzten beiden Studioalben waren nicht mehr so gut, das vielleicht beste Reunionalbum war die „Dance Of Death“, aber die letzten beiden waren für uns nicht mehr relevant. Das ist sehr schade, die ganze Soundpyramide ist nicht mehr da, welche IRON MAIDEN mal ausgezeichnet hatte, und die Songs sind einfach zu lang, zu unspektakulär, und es wird jeder Part von jedem Musiker irgendwie verwurstet, nur damit sich keiner übergangen fühlt, es wird weniger aufs Songwriting geachtet, das ist wirklich schade.

Es liegt auch viel an der Ausführung, wenn da gute Songs drauf sind, die aber lieblos abgemischt werden, keine mehrstimmigen Gesänge, was IRON MAIDEN früher gemacht haben, der typische Sound ist nicht mehr da. Man könnte aus manchen Songs einfach mehr machen. Manches klingt einfach unausgegoren, zumindest für ein Studioalbum. Ein Bekannter meinte, das klingt, als ob IRON MAIDEN ihre Demotapes zum Pressen gegeben hätten. Als ob der Produzent das Tape bekommt mit der Ansage, daraus was zu machen, es aber nicht wirklich darf, da Steve Harris einfach die Macht hat zu intervenieren. Und Kevin Shirley (Produzent) würde viel lieber mit IRON MAIDEN mehr arbeiten, was er bei der „Dance Of Death“ getan hat. Da gibt es zum Beispiel eine Making-Of-DVD, wo man sieht, wie er sich ins Songwriting eingemischt hat, und gesagt hat, er möchte diesen oder jenen Part nicht haben, oder ihr spielt das jetzt anders, dadurch waren die Stücke auch nicht überlang und besser ausgearbeitet.

Was würdet ihr einer jungen Band raten, welche sich vorgenommen hat, eine Tribute-Band zu werden?

Authentizität von der Band bewahren, welche sie tributen wollen! Das Aussehen ist nicht entscheidend, das spielerische und die Leidenschaft sind wichtig. Man muss so rüberkommen, dass die Leute auch spüren, dass die Band das genauso machen will wie das Original. Gerade der Unterschied, als Tribute-Band und nicht als Cover-Band bezeichnet zu werden, ist der größte Schritt und beweist wahres Talent. Nicht überlegen, womit kann man gut ankommen, womit kann man viele Konzerte bekommen, sondern was macht einem wirklich Spaß? Denn wenn man nicht dahintersteht, merken das die Leute. Bei uns merkt man, dass wir alle beinharte IRON MAIDEN Fans sind, wir haben daran einfach Spaß. Es gibt ja welche, die das offensichtlich nur machen, um Geld zu verdienen, um kommerziell erfolgreich zu sein, und darauf haben wir keine Lust, arbeiten geht jeder von uns sowieso schon.

Und welche anderen Tribute Bands neben euch selbst gefallen euch besonders?

METAKILLA, die ja leider heute abgesagt haben. Damals CON JOVI war eine sehr gute BON JOVI Tribute-Band, die sich leider aufgelöst haben. FAKE (AC/DC Tribute) aus Fulda. Wir haben sehr viele kennengelernt, und auch wertzuschätzen, weil bei diesen auch der Spaß im Vordergrund steht, und nicht zu sehr Profis sind, wir haben nämlich auch schon Bands gesehen, die das übertreiben und meinen, sie wären die Superstars, und sowas kommt bei uns und den Veranstaltern natürlich nicht an.

Was sehr schön ist, dass es bei den Bands im Grunde keinen Konkurrenzgedanken gibt. Es gibt ja bspw. auch einige IRON MAIDEN Tribute-Bands in Deutschland, wie z. B. KILLERS aus dem Raum Köln/Bonn, und bei denen hilft Markus ab und zu auch mit. Wir helfen uns gegenseitig aus, wenn bspw. ein Gitarrist von uns nicht konnte hat einer von ihnen mitgespielt, und es gibt da einfach kein Konkurrenzdenken. Das ist typisch für den Tribute-Bereich, während bei den Bands mit eigener Musik da schon öfters vorkommt. Wir sehen das sportlich, das wird auf der Bühne ausgetragen, und die Leute entscheiden!

Was steht als nächstes an bei euch?

Wir werden jetzt 3 neue Lieder üben, dann sind wir am 16.03. wieder in Bruchsal. Wir gehen auf die IRON MAIDEN Tour. Markus und Peter gehen zur STEVE HARRIS Solotour, da hoffen wir natürlich, ihn zu treffen.

Vielen Dank für das Interview, die letzten Worte gehören euch!

Ja, kommt vorbei auf unsere Konzerte, lernt uns kennen, spürt, dass IRON MAIDEN ne verdammt geile Band sind und wir das leben. Wir nehmen uns nicht allzu ernst und haben Spaß, genauso wie die Weizenbierfreunde, die nehmen das auch nicht allzu ernst. Das ist nämlich ne komplett bekloppte Truppe im positiven Sinne, die haben wir 2006 kennengelernt, da haben wir als Opener gespielt, danach kamen CON JOVI, und die Weizenbierfreunde haben in der ersten Reihe während „Livin‘ On A Prayer“ kam, „Running Free“ gesungen, die kamen immer wieder zu unseren Gigs. Dann traten sie  an uns heran und fragten, ob wir Lust hätten, für U.D.O. zu eröffnen, und wir bekommen eben oft solche Angebote, z. B. MANOWAR, die sich aber letztendlich als nicht ernsthaft zeigen, da die Leute ne fixe Idee haben und einfach nicht wissen, was alles dahintersteckt an Organisation und finanziell. Und das hatten wir bei den Weizenbierfreunden zu Anfang auch gedacht, aber als wir dann bei denen anmarschiert sind, war das schon ne Hausnummer, was die da auf die Beine gestellt hatten.

Wenn Leute sowas aufziehen, macht man das, weil man Bock drauf hat. Und das ist schon wirklich verdammt schwer, und wir finden das einfach super. Respekt! Wir kommen auch immer gerne! Die Haller hier ist auch klasse. Wir freuen uns sehr, wieder hier sein zu dürfen.

Man merkt bei allem Spaß bei den Weizenbierfreunden, dass doch auch eine gewisse Ernsthaftigkeit dahintersteckt!

Bei uns genauso! Indem was wir tun, wollen wir gut sein, wir sind ja selber Fans und wollen den Leuten was Vernünftiges bieten. Wir wollen das Ganze so gut wie möglich tributen, aber wir nehmen uns trotzdem nicht zu ernst, zum Schluss gibt es wie bei IRON MAIDEN auch „Always Look On The Bright Side Of Life“ und das sagt ja eigentlich alles. Morgen fahren wir wieder nach Hause, Montag dann ins Büro, und dann freut man sich einfach über ein tolles Wochenende und auf das nächste Wochenende. Es ist auch egal, wieviele Leute vor der Bühne stehen, die haben bezahlt und bekommen von uns das volle Programm. Das merken die Leute auch und kaufen uns ab. Wir meckern nach dem Konzert zwar immer über uns, über die Spielfehler, die wir gemacht haben, aber dann hört man später die Aufnahme und denkt, so schlecht war das garnicht. Als Musiker ist man nie zufrieden mit sich selbst, man ist immer selbstkritisch.

10.02.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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