Drennan Whyte
"Ich will irgendwann einen Grammy holen."
Interview
Grenzenlose Kreativität
Bei einem Leben, das so reichhaltig und vielfältig mit Kreativität und musischen Dingen gefüllt ist (Max hat auch beruflich mit Kunst und Büchern zu tun), könnte man meinen, ihm falle es insgesamt leicht, selbst künstlerisch tätig zu sein, wenn man drei Alben und eine EP mit verspieltem LUNAR-SHADOW-Metal, eine Indie-EP als DRENNAN WHYTE und drei im Selbstverlag veröffentlichte Bücher bedenkt. “Ist etwas ambivalent. Da die Produktion der LUNAR-SHADOW-Alben oft ein monatelanger Prozess ist, bei dem ich die Hauptarbeit habe, fasse ich die Gitarre im Anschluss oft Monate lang nicht an. Erst nach einer Weile habe ich dann wieder Lust, ein bisschen auf der Gitarre zu klimpern und in GuitarPro [Notensatz- und MIDI-Software – Anm. d. Red.] zu arrangieren. Ich weiß, wie Schlagzeug und Bass klingen müssen, wie die Stimmung bzw. Atmosphäre sein und worum es grob in den Texten gehen soll. Wenn es mir am nächsten Tag noch gefällt, bleibt es.” Oft reifen bei ihm zudem die Ideen gedanklich, wenn er täglich spazieren geht.
Inzwischen hat Birbaum allerdings keine Ambitionen mehr, als Künstler seinen Lebensunterhalt zu bestreiten: “Mit LUNAR SHADOW war das eh nie unser Ziel. Dafür waren wir immer zu undergroundig und speziell. Mit DRENNAN WHYTE wäre es schön, wenn neben der Arbeit einfach ein bisschen Taschengeld reinkommt, aber nicht als Einkommen in dem Sinne. Früher wollte ich zwar unbedingt Schriftsteller werden, doch inzwischen komme ich beim Schreiben nicht voran und finde da auch keinen richtigen Spaß mehr dran.”
DRENNAN WHYTE: Der Reiz des Soloprojekts
Wenn man bedenkt, dass die gesamte Musik von LUNAR SHADOW von Max stammt und diese auf dem letzten Album “Wish To Leave” ebenfalls stärker in Richtung Indie und Post Punk groovten, so ist es zunächst etwas verwunderlich, dass Birbaum nun als DRENNAN WHYTE auf Solopfaden unterwegs ist. “Trotzdem sind wir da im Bandgefüge unterwegs gewesen und das hat gewisse Grenzen aufgeworfen, unter anderem, weil ich der einzige in der Band bin, der solche Musik hört. Daher wollte ich das in ein völlig neues Projekt tragen. Zudem hatte ich den Wunsch, mal ohne Band zu agieren, nur auf mich selbst angewiesen zu sein, mich mit niemandem abstimmen zu müssen. Ich habe mir ein kleines Studio zu Hause eingerichtet und kann mich so um fast alles selbst kümmern. Außerdem wollte ich endlich auch mal selbst den Gesang übernehmen.”
War es dafür nötig, dass du das auf den LUNAR-SHADOW-Songs “I Will Lose You” und “The Darkness Between The Stars” auf dem letzten Album schon mal ausprobiert hast? “Ja, kann man so sagen. Ich bin zu Max Hermann, mit dem wir bei LUNAR SHADOW seit ‘The Smokeless Fires’ zusammenarbeiten, in sein Studio, wo wir ganz entspannt verschiedene Vocal-Settings ausprobiert haben. Ich musste das alles erst mal ausprobieren. Dass ich singen kann, wusste ich gar nicht, mal dumm gesagt. Ich habe dann meine, wie ich sie nenne, BRYAN-ADAMS-Stimme entdeckt und festgestellt: Das gefällt mir sogar.”, lacht er. „Ich kann eh schwer Sachen abgeben und bin ein großer Perfektionist. Das ist manchmal ein Problem, das weiß ich, aber ich bin am zufriedensten, wenn ich das alles selber mache.“
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Stile | Alternative Rock, Indie-Rock, Shoegaze |
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