Dream Evil
Dream Evil

Interview

DREAM EVIL – zuerst nur ein geplantes Projekt, heute eine Band mit fixem Line-up und neuem Album namens „In The Night“ in der Tasche. Ich habe mich mit Bassist Pete Pain über die neue DREAM EVIL-Platte und sonstige, verteufelt wichtige Themen unterhalten. Doch seht selbst, was der gute, alte Pete so zu sagen hat…

Der teuflische Traum ist wieder da! Hi Pete, neues Jahr, neues Album, erneuter Erfolg – wie geht es dir dabei?

Halli, hallo, Mathias! Ich fühle mich gerade wie ein Neugeborenes [lacht]… Nein, nicht wirklich! Wir sind alle total aufgeregt nun endlich wieder auf Tour zu gehen und alles in allem geht es uns sehr gut.

Die Veröffentlichung von „United“ liegt mittlerweile schon wieder über drei Jahre zurück, „In The Night“ ist quasi euer neuestes Lebenszeichen. Was hat sich in der Zwischenzeit bei dir und innerhalb der Band verändert? Gibt es auch gravierende Änderungen in musikalischer Hinsicht?

Ja, du hast Recht, „United“ ist bereits Ende 2006 erschienen, das ist eine lange Zeit. Wir wollten eigentlich schon Ende 2008 mit den Aufnahmen für das neue Album beginnen, um es im Frühjahr letzten Jahres zu veröffentlichen, doch unser Zeitplan hätte in Bezug auf die Arbeit im Studio Fredman und auch mit unserem Label nicht funktioniert. Natürlich hat sich auch sonst einiges getan. Seit „United“ haben wir einen neuen Lead-Gitarristen, Dannee Demon, und auch Niklas, Fredrik und ich haben unsere Namen verändert. Du siehst also, dass einiges am Laufen ist. Hinsichtlich der Musik hat sich aber nicht wirklich viel verändert.

Für mich klingt „In The Night“ sehr abwechslungsreich. Die anderen DREAM EVIL-Alben hatten meiner Meinung nach zu viele True Metal-Elemente intus, was sich auf der neuen Scheibe geändert hat. Mehr Power Metal und Melodie – gibst du mir da Recht?

Ja, da dürftest du richtig liegen. Wir haben nicht auf diese Veränderungen gezielt hingearbeitet, das passiert einfach so, wenn wir Songs schreiben. Es kann natürlich auch daran liegen, dass wir mit Pat und Dannee zwei neue Songwriter am Start haben.

Aber eure grundlegende Marschrichtung hat sich nicht verändert. Es dreht sich alles um den Metal, oder?

Metal, Schmerz, Tod, Mord, verrücktes Verhalten und das ganze Zeug. Ja, auch da liegst du richtig [lacht]! Der Inhalt der Texte ist im Großen und Ganzen gleich geblieben.

Wie würdest du also die Musik auf „In The Night“ beschreiben?

Zurzeit finde ich natürlich, dass es das beste Material aller Zeiten ist, im Gesamten gesehen. Ich bin total zufrieden mit der Qualität des Albums. Es ist auch eine gute Mischung geworden, wenn sich alle Bandmitglieder mit eigenen Songs einbringen können. Es gibt da keinen Diktator, der die Stilrichtung vorgibt. Es läuft alles so, wie es sein soll.

„The Ballad“ ist eine grandiose „Ballade“ über den guten, alten Heavy Metal, die vor Augenzwinkern schon gar nicht mehr geradeaus schauen kann. Ernsthaftigkeit Fehlanzeige?

He, das ist alles ernst gemeint! Was meinst du denn [lacht]? Nee, wir waren immer schon eine Band, die viel Distanz zu sich selbst hat und das hat sich auch auf dem neuen Album nicht verändert. Wir wollen Spaß mit unseren Texten haben und das Ganze einfach nur genießen.

Zuallererst war DREAM EVIL ja eigentlich nur als einmaliges Projekt gedacht. „In The Night“ ist nun bereits das fünfte Studioalbum. Was ist da „falsch“ gelaufen? Habt ihr den eingetretenen Erfolg in dieser Form nicht erwartet?

Nein, wir haben überhaupt nicht mit kommerziellem Erfolg gerechnet. Erst nachdem wir „Dragonslayer“ veröffentlicht hatten, wurden wir zu einer Band. Nachdem Snowy (Anm. Red.: Shaw) sich hauptsächlich der Band gewidmet hat und das einmalige Projekt gestorben war, entwickelte sich das Ganze einfach so weiter und wurde dann durch die heutige Mannschaft ersetzt.

Und diese aktuelle Besetzung scheint gut zu funktionieren. Wie sieht denn so ein typischer DREAM EVIL-Tag aus? Wie kommt es überhaupt zur Entstehung eurer Titel?

Na ja, wir wachen so um sechs Uhr abends auf und essen Stacheldraht zum Frühstück. Danach gehen wir wieder schlafen und träumen total teuflische Sachen. Nach Mitternacht stehen wir wieder auf und schreiben schnell diese verteufelt guten Ideen auf, bevor wir erneut einschlafen. Um drei Uhr nachts fallen wir über eine Gitarre, die uns die Musik zu den Texten liefert. Ein neuer Song ist geboren!

Du lässt dir ganz schön viel für einen kleinen Scherz nebenbei einfallen…

Na gut, ernsthaft. Songs entwickeln sich einfach so. Wenn man wieder einmal einen Moment für sich hat und so mit seiner Gitarre herumsitzt und es schon lange her ist, dass man so dagesessen ist, dann entwickeln sich automatisch viele Inspirationen und neue Riffs. So läuft das bei mir zumindest. Ich nehme das geschriebene Material dann zusammen mit dem Bass und programmierten Drums auf meinem Computer auf und gebe das Zeug an Nick weiter. Wenn es gut genug ist, setzen wir die Arrangements und schreiben ein paar passende Texte.

Das klingt schon viel versprechender! Dann gibt es sicher auch einen Titel auf „In The Night“, der dir besonders am Herzen liegt, oder?

Ja, „In The Fires Of The Sun“ ist mein liebster Song. Ich habe zuerst die Musik dafür geschrieben und war nicht hundertprozentig zufrieden damit. Dannee hat mir dann geholfen, den Song etwas abzuändern und Nick kam mit einer brillianten Gesangslinie daher. Zum Schluss ist es meiner Meinung nach der beste Song auf dem Album geworden.

Ich habe auf eurer Website den aktuellen Tourplan gefunden. Da sind so um die zehn Termine mit STRATOVARIUS und TRACEDAWN aufgelistet. Besonders viel ist das nicht gerade. Woran liegt das? Habt ihr nicht genug Zeit für mehr Auftritte oder gibt es andere Gründe für eure „Quasi-Absenz“?

Wir arbeiten gerade daran, mehr Termine zu organisieren. Ein paar Festival-Auftritte werden auch noch hinzukommen, die Liste wird also länger. Trotzdem haben wir neben DREAM EVIL auch noch ein normales Leben, sodass wir nicht die ganze Zeit durch die Weltgeschichte touren können.

Wenn du kurz zurückblickst – was denkst du über eure bisherige Diskographie?

Es ist total verrückt, wenn man an das Ganze, was bisher geschehen ist, zurückdenkt. Ich finde, dass die Aufnahmen zu „Evilizied“ zu hektisch und stressig waren. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, dass wir uns mehr Zeit für die Platte genommen hätten. Trotzdem meinen einige Leute, dass es das beste Album ist, das wir je aufgenommen haben. Aus diesem Grund habe ich also nur positive Gedanken, wenn ich an unsere Diskographie denke!

„In The Night“ erscheint beinahe zeitgleich mit Alben der deutschen Power Metal-Urgesteine von GAMMA RAY und HELLOWEEN. Würdest du diese Bands als musikalische Einflüsse für DREAM EVIL bezeichnen?

Nein, für mich persönlich sicher nicht. Ich kenne zwar das ganze Zeug, habe mir diese Bands aber nie intensiv angehört, geschweige denn ihre Alben gekauft.

Gut im neuen Jahr angekommen, könntest du mir an dieser Stelle verraten, welches Album dein Favorit im vergangenen Jahr war?

FOO FIGHTERS – „Greatest Hits“

Was wird in nächster Zeit aus dem Hause DREAM EVIL auf uns zukommen?

Neue Hits, vielleicht neue Namen und auf alle Fälle neue, fantastische Videos!

Abschließend gesagt: „In The Night“ ist ein Album, das Spaß macht und einen großen Unterhaltungswert, Power und Melodie hat. Ziel erreicht?

Ja, so soll es sein!

Möchtest du zum Schluss noch schnell etwas loswerden?

Noch schnell eine kurze Info für unsere Fans. „In The Night“ gibt es auch als Limited Edition, welche zwei weitere Bonus-Tracks enthält. Und… ja… natürlich… wir sehen uns auf Tour! Bis dahin!

Vielen Dank und weiterhin teuflisch schöne Träume!

Danke, ebenso!

01.02.2010
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