Die Knappen
Mein Gott, war das nicht schön früher?

Interview

Die Knappen

Tom Angelripper ist ein viel beschäftigter Mann. Neben seiner Hauptband SODOM hat er das unter seinem Namen laufende Projekt ONKEL TOM, mit dem er bereits einige Scheiben veröffentlicht hat. Hinzu kommt heute auch noch das Gelsenkirchener Projekt DIE KNAPPEN, das sich mit der Bergbautradition, dem Ruhrgebiet und natürlich dem FC Schalke 04 auseinandersetzt. Nach anfänglicher Skepsis bezüglich “Auf Kohle geboren”, muss man den KNAPPEN zugestehen, dass sie ein schönes, erdiges Rockalbum aufgenommen haben, mit dem sie dem Ruhrgebiet ihren Respekt zollen. Grund genug, bei Herrn Angelripper mal nachzufragen, wie es denn überhaupt dazu kommen konnte, dass ein Thrash Metal-Urgestein sich mit einem Schlagersänger zusammen tut.

Hey Tom, wie geht’s dir so?

Ach, stressig. Wir stecken ja gerade mitten in den Vorbereitungen für die SODOM-Tour. Neben den Proben bin ich momentan auch dabei die Support-Bands zusammen zu stellen.

Suchst Du die selbst aus, oder macht da euer Manager, bzw. jemand von der Plattenfirma?

Nein. Wir losen ganz einfach. Es soll ja jede Band eine faire Chance bekommen.

Meinst Du, dass die Sache mit Bobby eure Vorverkäufe für die Tour beeinflussen wird? Immerhin ist Bobby ja ein Charakterkopf und durch die DVDs der Rock Hard ja quasi ebenso wie Du ein Aushängeschild der Band gewesen.

Natürlich werden der Band dadurch ein paar Fans verloren gehen. Es gibt bestimmt einige darunter, die jetzt sagen: ‘Den Weg gehe ich nicht mehr mit.’ Das kann ich sogar verstehen. Die Vorverkäufe sind momentan mittelmäßig, aber es geht auch viel an der Abendkasse. Aber eine Tour im klassischen Sinn, also Band plus Vorband, funktioniert heutzutage ja gar nicht mehr. Meistens werden dann Pakete mit vier, fünf bekannteren Bands geschnürt.

Letztlich ist das heute ja alles eine rein ökonomische Frage.

Eben. Es macht mehr Sinn solche Veranstaltungen dann meinetwegen unter dem Banner ‘Thrashfest’ laufen zu lassen, wo die Bands sich präsentieren können. Eine andere Sache sind Festivals. Wir spielen ja recht häufig auf Festivals und es gibt eine Menge Fans, die sich sagen: ‘Warum soll ich mir eine Teure Karte für die Tour der Band kaufen, wenn ich sie auch in Wacken sehen kann?’ Und die haben ja auch nicht Unrecht.

Stimmt schon. Wobei ich da immer das Gegenargument habe, dass ich SODOM das erste Mal 1992 in Düsseldorf im Tor 3 gesehen habe und die Show beispielsweise viel intensiver war, als irgendwelche Festival-Auftritte.

Ja, klar. Da gebe ich Dir auch Recht. Eine Clubshow ist wirklich intensiver als so ein Festival-Gig. Man muss aber auch sagen, dass die Kohle heute nicht mehr so locker sitzt. Gerade im Februar/März kommen immer mehr Bands auf Tour. Erst geht Band X auf Tour, dann GRAVE DIGGER, dann Band Y…

Und kurz nach euch kommen OVERKILL noch mit DESTRUCTION und HEATHEN auf Tour.

Ja, da weiß man als Fan gar nicht, wo man hingehen soll. Aber wir freuen uns jetzt erst einmal auf unsere Reihe von Konzerten und werden sehen, wie der Zuspruch ist. Zur Not müssen wir halt die Handbremse ziehen.

…aber das wünsche ich Dir natürlich nicht.

Nee, ich würde das auch lieber durchziehen.

In den letzten Jahren habe ich auch von verschiedenen anderen Musikern gehört, dass sie im Prinzip was die Einnahmen angeht vom Tour-Geschäft zehren. Wie sieht das bei Dir aus, ist das ähnlich? Oder bleibt auch trotz des Download-Booms von den Plattenverkäufen noch genug übrig?

Eher wenig. Mit Platten kann heutzutage eigentlich kein Geld mehr verdient werden. Man bekommt als Musiker zwar den Lizenzvorschuss, den man sich ein wenig einteilen kann. Davon wird aber trotzdem einiges in die Produktion gesteckt und so vieles muss gekauft werden. Da bleibt dann nicht so viel übrig. Ja, im Prinzip lebt ein Musiker in der heutigen Zeit nur noch vom Live-Geschäft.

Und wahrscheinlich auch vom Merchandise, nehme ich mal an.

Merchandise natürlich auch, jaja. GEMA kann man auch noch dazu zählen oder bei der GVL (Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten – d.Verf.) gibt es jetzt auch neue Statuten, so dass darüber auch ein bisschen was reinkommt. Es ist nun mal so: mal hat man Geld, mal keins. Manchmal ist das Ganze schon eine brotlose Kunst – und dann will auch noch das Finanzamt seinen Teil! Und schon ist das Geld wieder weg. Es ist eben ein Auf und Ab. Für später was zur Seite legen, das funktioniert so gut wie gar nicht. Oder an Haus oder Auto ist mal was kaputt…

Aber eigentlich kann ich mich doch nicht beschweren, seit 1989 lebe ich von der Musik. Das ist ja auch schon mal eine Leistung. Und wenn es in schlechten Zeiten mal nicht so läuft, dann muss man sich auch schon mal von Liebgewonnenem trennen.

Das geht uns ja allen im Leben mal so. Auch Studio und Plattenproduktion sind ziemlich teuer geworden. Wo in Bezug darauf interessant wäre zu wissen, wie ein Projekt wie DIE KNAPPEN finanziert werden kann. Wie habt Ihr Euer Konzept denn überhaupt an den Mann bringen können? Habt Ihr aus der Idee heraus Demos aufgenommen und einfach an Labels verschickt oder wie konntet Ihr das umsetzen?

Ursprung der Idee war eigentlich, dass wir ein Paar Schalke-Songs machen wollten, als wir noch gehofft haben – vor ein paar Jahren – Schalke würde Meister. Laufen sollte die Platte dann über eine Plattenfirma, die schon früher Schalke-Lieder veröffentlicht hat. Aber dort war man schließlich der Meinung, dass sich sowas nicht verkauft, wenn aus der Meisterschaft nichts wird. Folglich wurde das Ganze wieder auf Eis gelegt.

Trotzdem haben wir uns nach einiger Zeit überlegt, ob wir nicht doch weiter Musik machen könnten, einfach weil es Spaß macht. Es waren ja auch Amateurmusiker in der Band, so dass ich das recht herzerfrischend fand, mit denen zu spielen. Außerdem haben wir alle unsere Wurzeln im Ruhrgebiet und sind mit dem Bergbau auf die eine oder andere Weise verbunden, so dass wir gerne in die Richtung irgendwas machen wollten, möglichst authentisch.

Daraus hervorgegangen ist dann erst mal eine Single mit zwei oder drei Stücken, die wir auch in Eigenproduktion aufgenommen haben. Leider wurden die aber in den Plattenläden regelrecht zum Ladenhüter. Später haben wir uns dann mit ‘Sunny Bastards’ getroffen, eigentlich ein Punklabel, aber die wollten es mit den KNAPPEN nun doch versuchen. Jetzt sind wir froh darüber, dass die Platte rausgekommen ist und wir, ebenso wie das Label, hinter der Musik stehen.

Wie habt ihr euch als Band denn gefunden? Immerhin kommt ihr ja alle aus musikalisch anderen Ressorts.

Ich bin ja jemand, der nicht nur mit seinesgleichen verkehrt. Ich gehe auch gerne mal in normale Kneipen und pflege auch meine Freundschaften außerhalb des Metal. Magic und Schlüter, zum Beispiel, kenne ich schon ewig. Schieri habe ich das erste Mal im Proberaum kennen gelernt. Wobei auch von vornherein klar war, dass wir nicht ganz groß hinaus wollen, mit einem großen Label im Rücken. Dafür habe ich ja auch gar keine Zeit. Ich bin momentan sehr viel beschäftigt. Jetzt steht erst mal die Tour mit SODOM an, dann bin ich mit ONKEL TOM wieder im Studio und so weiter. Da bleibt eigentlich keine Zeit um beispielsweise noch mehr Gigs mit den KNAPPEN zu spielen. Die Jungs wissen das aber und akzeptieren das auch so. Im Rahmen von ‘Ruhr 2010’ hätte ich mir gewünscht, dass da mehr passiert. Vielleicht größere Auftritte hier im Ruhrgebiet, auf Schalke in der Arena oder einfach irgendwo mit ein paar Bands auf eine Bühne gehen und spielen. Sowas halt. Hier ist in dem Rahmen so richtig ja eigentlich nichts passiert.

Das stimmt. Wenn man das in den Medien nicht verfolgt hat, ist die ‘Ruhr 2010’-Sache schon an einem vorbei gegangen.

Ich kann das auch nicht nachvollziehen. Beim kleinen Mann auf der Straße ist davon nichts angekommen. Kultur findet für mich hier im Proberaum statt, auf der Straße oder in der kleinen Kneipe. Und genau da ist nichts passiert. Davon redet doch im Moment niemand mehr. Aber die KNAPPEN-Platte bleibt uns trotzdem erhalten. Wir werden auch nächstes Jahr zwei, drei Festivals spielen, proben, wenn die Gelegenheit sich bietet, und bleiben einfach am Ball. Wir wollen das Projekt ja auch nicht ganz sterben lassen, auch wenn jeder von uns noch seine anderen Bands und sonstige Verpflichtungen hat.

Die KNAPPEN bleiben aber immer etwas besonderes, vergleichbar mit der ersten DESPERADOS-Platte. Das ist damals ein ganz schönes Album geworden, was aber im Endeffekt auch nichts gebracht hat. Wir wurden kaum gebucht und so ist wieder jeder seiner Wege gegangen. Wenn nichts dabei rum kommt, lohnt es auch nicht damit weiter zu machen – auch wenn man stolz auf ein relativ gutes Produkt ist. Das ist bei den KNAPPEN auf jeden Fall so. Da sind zum Beispiel Songs auf dem Album, wovon ich sage, die hätte ich uns gar nicht zugetraut.

 

Die Knappen

Musikalisch ist es auf jeden Fall ein bisschen was anderes. Von SODOM sowieso weit weg, aber auch anders als Deine ONKEL TOM-Sachen. Das Ganze ist eher etwas rockiger, aber passt vom Gesamtkonzept doch super zusammen. Siehst Du das ähnlich?

Ja klar, das finde ich auch und unsere Plattenfirma war derselben Ansicht. Die KNAPPEN haben sich wohl außerdem ganz gut verkauft. Ich kenne zwar noch keine konkreten Zahlen, aber zumindest hat da noch keiner gemeckert. Als ich neulich bei Saturn war, habe ich sogar gesehen, dass die CD dort als Mitarbeitertipp des Monats auslag. Hab ich natürlich gleich ein Foto davon gemacht…Auch die Reviews waren überwiegend positiv.

Was für mich auf der Platte auch ganz stark rüber kommt, ist eine gewisse Ruhrpott-Romantik, fast so wie in den Geschichten meines Opas darüber, wie es früher unter Tage war. Oder die “Mädchen aus dem Kohlenpott”…

Ja, sowas gehört natürlich dazu. Wobei manche Titel Dinge mit dem erhobenen Zeigefinger darstellen, wie zum Beispiel dass die Zechen alle geschlossen wurden – was ja nun mal eine Tatsache ist. Aber letzten Endes kann man trotzdem sagen: ‘Es ist doch eigentlich ganz schön hier, im Ruhrpott’. Wir wollen das alles einfach nicht so ganz ernst nehmen. Den Humor lassen wir uns hier im Ruhrgebiet sowieso nicht nehmen, dafür sind wir ja bekannt. Es kann noch so schlimm sein, wir lachen trotzdem noch darüber. Sowas ist halt auch wichtig.

Könntest Du Dir vorstellen, irgendwo anders als im Ruhrpott zu leben?

Nee. Nee, kann ich nicht. Da hätte ich gar keinen Bock drauf. Der Ruhrpott ist doch groß genug, da kann man auch hier in Gelsenkirchen-Buer bleiben. Hier ist meine gewohnte Umgebung, mein Freundeskreis. Da fühlt man sich sicher. Ich bin zwar viel im Ausland unterwegs, aber immer froh, wenn ich wieder hier bin.

Ich kenne auch so einige Leute, die extra hierhin gezogen sind. Irgendeine Faszination muss das Ruhrgebiet wohl haben.

Ja, es hat hier doch auch einen gewissen Charme. Naja, Geld verdienen ist dafür eine etwas härtere Angelegenheit. Die vernünftigen Jobs, mit denen du genug Geld zum Leben verdienen kannst, sind oft rar. Aber selbst Kollegen, die Harz-IV beziehen, sind hier immer noch zufrieden. Die backen dann eben kleine Brötchen, was ich persönlich sehr bewundernswert finde.

Dann lass uns doch noch einmal zurück zur Platte kommen. Was mich gewundert hat, ist, dass Du bei “Auf Kohle geboren” lediglich für die Texte zuständig warst und keinen Song für die Platte komponiert hast. Wie ist es denn dazu gekommen?

Ach, weißt Du, wenn der Schieri jetzt einen Song zuhause schreibt, dann schreibt der den eben. Ich habe den Jungs auch erst einmal gesagt, dass sie sich ein bisschen Material drauf schaffen sollen, was man dann eventuell als Song auch verkaufen könnte. Im Prinzip haben wir natürlich alle die Songs geschrieben. Wenn ich im Proberaum zu einem Song mitsinge, ist das ja auch meine Gesangslinie. Ich bin da auch nicht so. “Kein Weg ins Licht” hat der Schieri geschrieben und dann soll er auch seine Credits für den Song bekommen. Wenn ich ein bisschen mehr Zeit hätte, würde ich auch Songs zu dem Projekt beisteuern. Wir haben die Nummern auch alle zusammen arrangiert. Es muss dann doch ein bisschen auf mich gemünzt sein. Die Jungs haben sogar Ideen verworfen, wenn ich das nicht singen konnte oder die Tonart nicht so ganz gepasst hat. Bei solchen Sachen wie DIE KNAPPEN muss die Musik eben auch immer auf den Sänger zugeschnitten sein.

Warum habt Ihr denn keinen traditionellen Schalke-Song gecovert? Da würden sich ja einige anbieten und im KNAPPEN-Kontext bestimmt auch gut klingen.

Auf dem ersten Projekt, was nicht veröffentlicht wurde, befanden sich auch Schalke-Songs. “Blau und Weiß” war dabei und solche Sachen, aber auch bereits eigene Stücke. Wir wollten in erster Linie auch was Eigenes machen, wie “Komm mit auf ein Bierchen nach Gelsenkirchen” oder “Schalke ist Papst”. Aber wie gesagt, “Blau und Weiß” gibt es in einer Version von uns, ist aber leider nicht veröffentlicht.

Wenn Ihr diese Version einmal herausbringt, könnte man auch an den Verein herantreten und in der Arena vor dem Spiel mal einen zum Besten geben.

Haben wir schon versucht. Wir haben Schalke angefragt, aber der Verein fand schon alleine meinen Gesang zu hart. An dem stoßen sich natürlich viele, klar. Verstehe ich auch, muss ich ganz klar sagen. Der Klang ist halt nicht für die breite Masse geeignet. Wenn Schalke jetzt allerdings Meister geworden wäre, dann hätten wir das machen können. Im Zuge einer Schalke-Meisterschaft hätten wir die Platte auch gut verkaufen können.

Das hätte sich sicherlich so ergeben. Ihr habt auf “Auf Kohle geboren” einen schönen erdigen Gitarrensound, der nicht überproduziert klingt. Wobei genau dieser Sound, meiner Meinung nach, auch stimmig in den Kontext DIE KNAPPEN passt.

Ja, Lauster wollte den Sound so haben. Wir haben das einfach so wie früher aufgenommen. Mikro vor die Box, die Stratocaster eingestöpselt und Gas gegeben. Man kann das heute natürlich alles viel einfacher machen mit Re-Ampen und all solchen Dingen. Das wollten wir aber nicht. Der Produzent hat auch gesagt, dass einen solchen Gitarrensound schon seit zwanzig Jahren nicht mehr gehört hat. Mich erinnert er ein wenig an die New Wave Of British Heavy Metal. Im Prinzip hast Du aber Recht, wenn wir plötzlich versucht hätten einen Sound wie RAMMSTEIN oder irgendetwas in der Thrash/Speed Metal-Richtung zu machen, hätte sich das nicht authentisch angehört. Das passt dann auch nicht.

Sehe ich auch so. Du hast vorhin gesagt, dass DIE KNAPPEN die Platte nur mit Einzelgigs supporten könne, weil ihr alle in Projekte eingebunden seid. Was steht denn bei Dir nach der SODOM-Tour an?

Nach der Tour bin ich erst einmal wieder mit ONKEL TOM im Studio und nehme die neue Platte auf. Die soll dann im Sommer erscheinen. Wir treten mit ONKEL TOM ja auch in Wacken auf und wenn du da spielen willst, musst du irgendetwas im Gepäck haben. Eine neue Platte, eine Release-Party dort feiern oder etwas in der Art.

Da scheint bei Dir in nächster Zeit ja eine Menge anzustehen. Mal was anderes. Ich habe auf der KNAPPEN-Homepage gelesen, dass Du Heimatforschung betreibst. Wie bist Du denn auf dieses außergewöhnliche Hobby gekommen?

Ich habe zu dem Thema bereits drei Bücher (“Buer in Westfalen in alten Ansichtskarten”, “Buer in den Wirtschaftswunderjahren” und “Buer gestern und heute – Eine Gegenüberstellung” – d.Verf.) veröffentlicht. Vor zig Jahren habe ich angefangen, Postkarten von Gelsenkirchen-Buer zu sammeln. Auf einer Sammlerbörse in der Westfalenhalle sind mir einfach zwei in die Hand gefallen und da kam mir der Gedanke: ‘Mein Gott, war das nicht schön früher?’ Die Karte war von 1906, glaube ich, und als Motiv die alte Hofstraße darauf zu sehen. Danach wurde ich infiziert. Ich habe angefangen zu sammeln und momentan so um die 1500 Karten in meinem Besitz. Als Folge daraus fängt man natürlich an, sich für die Sachen zu interessieren und besorgt sich Literatur zu dem Thema. Man möchte zu den Fotos ja auch mal ein wenig was erklärt haben. Dann fängst du irgendwann eben an alte Bücher über Buer oder Festschriften, alte Adressbücher und alte Stadtpläne und so weiter zu lesen. Ich finde das unwahrscheinlich interessant – zu sehen, wie es früher hier war. Ich schreibe jetzt keine Wissenschaftliche Abhandlung. Finde es eher spannend, zu wissen, wie die Geschichte eines Hauses oder einer Straße aussieht. Heimatforscher ist vielleicht etwas übertrieben, obwohl ich allerdings auch schon im Stadtarchiv gesessen und recherchiert habe. Für mich ist das nach wie vor ein sehr interessantes Gebiet.

Sowas ist auch ein schöner Ausgleich zur Musik.

Absolut. Ich bin ja auch Jäger. Das hat mich ebenfalls schon seit Kindesbeinen interessiert. Das ist momentan meine Passion und schon kein Hobby mehr – eher eine Leidenschaft. Musik ist bei mir nicht alles. Das wäre mir auch zu wenig. Die meisten Musiker, die ich kenne, haben nur ihre Musik. Du brauchst eben einen Ausgleich. Wenn du irgendwann mal mit der Musik aufhörst, was hast du denn dann noch? Ich habe noch andere Interessen, bei denen ich entspannen, relaxen und auftanken kann. Das sind ganz andere Welten, als in Südamerika auf Tour zu gehen.

Wohl wahr und, wie ich finde, ein schönes Schlusswort. Tom, ich danke Dir für das Interview und wünsche Dir für die Tour und das neue ONKEL TOM-Album viel Erfolg!

Alles klar, Colin. Ich wünsche Dir auch alles Gute.

27.03.2011

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