DEVIL YOU KNOW
Interview mit Gitarrist Francesco Artusato zum Album "The Beauty Of Destruction"

Interview

DEVIL YOU KNOW

Mit DEVIL YOU KNOW wird in den nächsten Tagen eine wahre Supergroup vom Startblock loshechten, um die Metalwelt mit ihrem Album „The Beauty Of Destruction“ zu beglücken. Am Mikro steht keine Geringerer als Howard Jones (Ex-KILLSWITCH ENGAGE,BLOOD HAS BEEN SHED) und auch der Rest des Quintetts ist oder war in sehr erfolgreichen Bands tätig. Wir sprachen mit dem auskunftsfreudigen Gitarrist Francesco Artusato (ALL SHALL PERISH) über die aktuellen Fakten, das Debüt-Album, die Magie eines guten Cover-Artwork, die Stimmung bei DEVIL YOU KNOW und die Tatsache, dass es sicher gesünder wäre, sich ab und zu mal ein gutes Album statt einem pappigen Fast-Food-Menü zu kaufen.

Mit DEVIL YOU KNOW startet ihr neu durch, als ganz frische Band. Die Fans haben nicht wirklich Erwartungen an euch und ihr könnt komplett offen loslegen und einfach die Musik machen, auf die ihr selbst Bock habt. Wie war es für dich, Musik zu machen ohne Druck?

Es ist ganz schön aufregend! Ich liebe die Tatsache, dass wir vollkommen frei sein können in unserem Schreibprozess. John und ich haben das meiste Material geschrieben, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, irgendjemanden zufriedenstellen zu müssen. Gleiches gilt für Howard uns seinen Gesang, er hat diesmal tatsächlich alles gemacht, was er gesanglich jemals umsetzen wollte. Es konnte eigentlich nicht besser für uns laufen und es war schön, so ganz frei und frisch zu starten.

DEVIL YOU KNOW besteht nicht aus einem Trupp von Unbekannten, ihr habt ja alle schon in sehr erfolgreichen Bands gespielt. Aber wie habt ihr denn jetzt zusammengefunden?

Es nahm seinen Lauf, als John und ich uns vor einigen Jahren in Los Angeles getroffen haben, wir sprachen darüber gemeinsam zu arbeiten. Irgendwann hatten wir dann eine große Menge guter Songs fertiggestellt, da kam Howard ins Spiel und bekundete Interesse mit uns gemeinsam etwas zu starten.

Normalerweise sagt ja der Künstler bei seinem neuen Album, dass er „etwas ganz Neues gemacht hat, etwas das niemand vorher je gehört hat“. Für „The Beauty Of Destruction“ kann ich dir aber dahingehend vorgreifen – ihr benutzt übliche harte Metal-Strukturen, kombiniert diese aber sehr ungewöhnlich. Ich höre Metal, Metalcore, Heavy Metal heraus (manche Schreie aus dem Song „I Am The Nothing…) und vieles klingt inspiriert von modernem Black Metal (zum Beispiel der Song „A Mind Insane“ und auch „Crawl From The Dark“). Das ist definitiv kein Schema F, sondern durchweg sehr ungewöhnliche Arrangements. Wie würdest du selbst DEVIL YOU KNOW beschreiben?

Also erstmal vielen Dank dafür. Mission erfüllt! Alles was du sagt, beschreibst perfekt das Konzept, dass wir während des Schreibens im Hinterkopf hatten und trifft auch auf alle Stücke zu, die es nicht auf das Album geschafft haben. Wir sind alle Fans von verschiedenen Metal-Styles und Musik generell, es kam also ganz selbstverständlich, dass wir unsere verschiedene Einflüsse verschmelzen ließen. Ich persönlich bin sehr gelangweilt von diesen Schema F-Platten und deshalb war eines der Hauptziele, genau das zu vermeiden. Wir haben sehr hart zusammen an dem Album gearbeitet und so viele Songs geschrieben, dass wir locker 3 Alben hätten machen können. Aber das war genau der richtige Weg, um für uns die besten Klänge aussuchen zu können.

Im ersten Song “ A New Beginning“ geht darum, dass man um Dinge kämpfen muss. Was denkt du, wofür es sich lohnt zu kämpfen?

Darum mit deinem eigenen Verstand zu denken. Lass dir nicht von Leuten oder Institutionen sagen, was du zu tun hast ohne die Legitimität zu hinterfragen. Kämpft dafür eure eigenen Gedanken und Rechte am Leben zu erhalten.

Ich liebe den Song „The Killer“ besonders wegen den disharmonischen Tendenzen, dem Arrangement und den Texten. Die Stelle, wenn Howard „stay away from me“ singt, ist absolut brillant. Erzähl mir was euch zu dem Song bewegt hat. Geht es um jemanden, der nicht gut für dich ist – ein Liebhaber oder ein Freund?

Ich kann mich erinnern, als wir anfingen an dem Song zu arbeiten. Wir wollten etwas „anderes“ und „anstößiges“ machen. Ich wollte einen Pre-Chorus/Chorus- Teil schreiben, der einen obskuren Vibe und Sound hat. Der Text komplettiert dies dann und sagt deutlich aus, dass „jemand nicht gut ist“. Haha!

Der Song „My Own“ sorgt auch für dicke Gänsehaut, es geht darum am Ende alleine dazustehen und trotzdem stark zu bleiben. Wer schreibt denn generell eure Texte, sie scheinen alle sehr persönlich zu sein, macht es Howard ganz alleine?

Howard schreibt alle Texte, er ist sehr gut darin und ich würde es nicht ändern wollen. Seine Texte können sehr persönlich sein und sie sprechen die Menschen immer direkt an. Ich bin sehr glücklich mit den Texten auf dem Album.

DEVIL YOU KNOW

Hast du einen Lieblingssong auf „The Beauty Of Destruction“?

„It’s Over“ ist wahrscheinlich mein aktueller Favorit, aber das wechselt noch stetig. Kommt immer darauf an, wie oft ich ein Stück gespielt und gehört habe. Ich arbeite nun so lange an diesem Album und habe es so oft gehört, dass es schwierig ist, jeden Song in dem Moment zu sehen, in dem er jetzt letztendlich gerade ist.

Ich habe eine Vorschau zum Video für „Seven Years Alone“ gesehen, es geht darin um einen Gefangenen. Was hat euch dazu gebracht über dieses Thema zu singen, für mich scheint es auf den ersten Blick so, als ob ihr die Einsamkeit des Inhaftierten über den Grund seiner Haftstrafe stellt. Denkst du mit dem amerikanischen Gefängnis-System stimmt etwas nicht? Kann auch sein, dass ich es missverstanden habe, das komplette Video konnte man ja noch nicht sehen…

Ja und Nein. Wir wollten jetzt nicht sagen, dass man außer Acht lassen soll, warum jemand inhaftiert ist. Es steckt eine Geschichte dahinter und man wird bald sehen können, welche Botschaft sie transportiert. Mich bezüglich der Gefängnisse in Amerika festzulegen, ist schwierig. Von Zeit zu Zeit kommt es immer wieder vor, dass Menschen ohne eindeutige Beweise inhaftiert werden, manche aus vielen Gründen und so weiter. Aber wer bin ich, dass ich darüber urteilen könnte? Ich würde mir ein besseres Gerechtigkeitssystem wünschen mit fairen Bedingungen und keine Schuldsprüche, bevor alle Beweise auf dem Tisch liegen.

(Anm. d. R.: Der Clip wurde mittlerweile veröffentlicht, sodass ihr euch jetzt das komplette Video zu „Seven Years Alone“ inkl. Botschaft anschauen könnt:)

 

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28.03.2014

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2 Kommentare zu DEVIL YOU KNOW - Interview mit Gitarrist Francesco Artusato zum Album "The Beauty Of Destruction"

  1. Beezle sagt:

    Ja, na klar. Supergroup, beglücken…..Sagen doch wohl alle. Mal sehen, was wirklich daraus wird.

  2. Ingo sagt:

    Ach ja…..Allbum….bitte ändert den Titel. Oder meint ihr das vielleicht wirklich?